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Conti/Schaeffler: Showdown in Hannover?

Am heutigen Mittwoch kommt der Aufsichtsrat der Continental zu einer „Krisensitzung“ zusammen, bei der es um das von der Schaeffler-Gruppe unterbreitete Übernahmeangebot für den Automobilzulieferer bzw. mögliche Abwehrstrategien gegen eine Übernahme gehen wird. Glaubt man allerdings den jüngsten Presseberichten, so scheint sich das Kontrollgremium des Konzerns dabei mit einer Übernahme durch das fränkische Familienunternehmen eher anfreunden zu können als der Conti-Vorstand.

„Vernunft ist angesagt, nicht Kampf um jeden Preis. Wenn die Übernahme wahrscheinlich ist, dann bevorzuge ich, dass wir keine verbrannte Erde hinterlassen“, soll beispielsweise Contis Aufsichtsratschef Dr. Hubertus von Grünberg in einem Interview mit dem Manager Magazin zu Protokoll gegeben haben.

Demgegenüber wird dem Aufsichtsratsmitglied Dr. Thorsten Reese eine eher ablehnende Haltung das Übernahmeangebot betreffend nachgesagt. Man habe „einfach kein Vertrauen“ in die Schaeffler-Zusagen, wird Reeses Meinung von DPA Newswire wiedergegeben.

Schließlich könne das Unternehmen ja viel versprechen. Ebenso wird die Sache bekanntlich vom Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer gesehen, der nach Informationen der Financial Times Deutschland dem Aufsichtsrat nicht nur die Ablehnung der Schaeffler-Offerte empfehlen, sondern auch einen Plan zur Abwehr der Übernahme präsentieren will. Unter anderem ist in diesem Zusammenhang von einer zehnprozentigen Kapitalerhöhung die Rede, mit der die Ambitionen der Schaeffler-Gruppe ausgebremst werden sollen.

Weiterer Innovationspreis für CSEasy

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Das innovative Rad-Reifen-System CSEasy von Continental Industriereifen und KTS hat einen weiteren Preis gewonnen: den „IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2008 in Silber“. Continental Industrial Tires war zu diesem Wettbewerb zusammen mit seinem Entwicklungspartner KTS Kunststoff Technik Schmölln GmbH im Cluster Chemie/Kunststoffe angetreten. Bereits im Februar dieses Jahres hatte der CSEasy den international hoch angesehenen „Archie“ erhalten, gewählt von den Lesern der Fachpresse für den innerbetrieblichen Transport und den Mitgliedern der Fork Lift Truck Association.

Continental: Aufsichtsrat folgt Conti-Chef Wennemer

Aufsichtsrat und Vorstand der Continental AG sind der Überzeugung, dass das angekündigte Übernahmeangebot der Schaeffler Gruppe das Unternehmen nicht angemessen bewertet und den Unternehmensinteressen nicht gerecht wird. Es berücksichtige beispielsweise nicht die hierdurch eintretenden Steuernachteile und erhöhten Refinanzierungskosten. Die Entscheidung sei einstimmig von allen Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern getroffen worden.

Auch werde die weitere juristische Prüfung der Art und Weise der Annäherung an die Continental AG durch die zuständigen Aufsichtsbehörden befürwortet, teilt Conti in einer Presseerklärung mit.

Der Aufsichtsrat stellte ausdrücklich fest, dass er die Vorgehensweise des Vorstands in vollem Umfang unterstützt. Deshalb stimmte der Aufsichtsrat der Continental AG in seiner heutigen Sitzung den vom Vorstand bereits identifizierten Handlungsoptionen zu.

Aufsichtsrat und Vorstand werden in diesem Verfahren alles tun, um die Interessen der Aktionäre, Mitarbeiter und sonstigen Stakeholder zu schützen. Um welche Handlungsoptionen es sich dabei handelt, wurde nicht gesagt. Vorstand und Aufsichtsrat sind gleichzeitig der Auffassung, dass eine Einigung mit der Schaeffler-Gruppe in diesem Verfahren erstrebenswert ist.

Sollte die Schaeffler Gruppe bereit sein, entweder über eine angemessene Prämie für Continental-Aktionäre oder über die Begrenzung auf eine für das Unternehmen akzeptable Beteiligungsquote zu verhandeln, hat der Vorstand die Unterstützung des Aufsichtsrats, direkte Verhandlungen mit der Schaeffler Gruppe aufzunehmen. Bleibt abzuwarten ob sich die Schaeffler-Gruppe von der heutigen entscheidung beeindrucken läßt.Im Vorfeld war bereits erklärt worden, dass nötigenfalls auch eine „feindliche Übernahme“ versucht werde.

Leicht höheres Schaeffler-Angebot für Continental

Presseberichten zufolge hat die Schaeffler-Gruppe ihr Übernahmeangebot für die Continental AG leicht von ursprünglich 69,37 auf nunmehr 70,12 Euro je Aktie und damit auf insgesamt gut 11,4 Milliarden Euro erhöht. Wie es dabei unter Berufung auf eine Pflichtmitteilung des fränkischen Familienunternehmens für die Börse weiter heißt, entspreche dieses Angebot dem für den 14. Juli von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ermittelten Dreimonatsdurchschnittskurs der Conti-Aktie.

„Wir konnten diese Berechnungen der BaFin nicht vorwegnehmen“, wird Schaeffler-Sprecher Detlef Sieverdingbeck vom Handelsblatt zitiert. Dabei soll er betont haben, dass es sich bei den 70,12 Euro pro Aktie nicht um ein neues Angebot handele. „Wir werden dies zahlen, und dabei bleibt es“, hat er gegenüber dem Blatt zu Protokoll gegeben.

Unterdessen habe sich allerdings ein wichtiger Investor des Autozulieferers zu Wort gemeldet, dem auch dies noch zu wenig sein dürfte. „Das Angebot liegt deutlich unter dem Wert der Aktie und ist deshalb unbefriedigend. Ein fairer Preis muss über 80 Euro betragen“, wird die Meinung des Managers eines führenden institutionellen Kapitalanlegers in Deutschland von dem Blatt wiedergegeben.

Wenn die Schaeffler-Gruppe ihr Angebot nicht weiter erhöhe, wolle man die eigenen Conti-Anteile behalten. Einerseits deshalb, weil man sich ansonsten „um unsere Prämie gebracht“ sehe, und andererseits, weil man dem hannoverschen Automobilzulieferer ein „langfristig großes Wertpotenzial“ attestiert. Ob dies eine drohende Conti-Übernahme verhindern kann, wird man sehen.

Von der Prüfung der von dem Unternehmen gerügten Swap-Geschäfte Schaefflers durch die BaFin sollten sich die Hannoveraner demgegenüber nicht allzu viel versprechen, so die einhellige Meinung von Experten. Denn obwohl die Finanzaufsicht nach wie vor die Angelegenheit untersucht, hat die Nachrichtenagentur Reuters eine mit der Prüfung vertraute Person gesprochen, nach deren Meinung es derzeit „keine rechtliche Grundlage“ zu geben scheint, wonach das Vorgehen der Schaeffler-Gruppe zu untersagen sei..

Conti-Mehrheitsbeteiligung an türkischem Reifenvermarkter Oltas

Vorbehaltlich der Zustimmung der türkischen Wettbewerbsbehörden übernimmt die Continental AG von dem Industrie- und Automobilzulieferkonzern Koç-Holding und der Koç-Familie 89,66 Prozent der Anteile an Oltas SPA (Istanbul). Oltas ist exklusiver Reifenvermarkter des deutschen Konzerns für dessen Pkw- und Nutzfahrzeugreifenmarken Continental, Uniroyal und Barum in der Türkei. „Mit dieser Akquisition verbessern wir unsere Marktposition für Nutzfahrzeug- und Pkw-Reifen in der Türkei und damit in der Wachstumsregion Osteuropa insgesamt deutlich.

Nach der Mehrheitsbeteiligung an der slowakischen Continental Matador Rubber und dem Erwerb des finnischen Spikespezialisten Tikka zeigt auch diese Transaktion, dass wir in den Reifendivisionen permanent auf der Suche nach sinnvollen Ergänzungen für unser Portfolio sind und weiter wachsen wollen“, so Conti-Finanzchef Dr. Alan Hippe, der im Vorstand zugleich auch die Pkw-Reifendivision verantwortet. Laut Conti gilt die Türkei als einer der Wachstumsmärkte der nächsten Jahre innerhalb Europas, da erst jeder Zehnte der 75 Millionen Einwohner ein eigenes Auto besitze, die Einkommen in dem Land stetig stiegen und sich die wirtschaftliche Stabilität insgesamt gegenüber den vergangenen Jahren deutlich verbessert habe.

Außerdem sei die Türkei einer der wichtigsten Märkte für Nutzfahrzeugreifen in Europa. Mit gut 65 Mitarbeitern soll Oltas SPA im zurückliegenden Jahr 2007 einen Umsatz von rund 39 Millionen Euro erwirtschaftet haben und über ein Franchisehändlernetzwerk mit mehr als 200 Filialen verfügen, für das zudem ein weiterer Ausbau geplant sei..

Conti erwägt Reifenfabrik in Indien

Wie die indische „The Economic Times“ unter Berufung auf den Präsidenten des Asien-Geschäftes Jay Kunkel berichtet, untersuche Continental den indischen Reifenmarkt und ob es sinnvoll sein könnte, im Bundesstaat Bangalore eine Fabrik zu errichten. Es bestehe allerdings, heißt es in dem Bericht, noch kein konkreter Fahrplan für das Projekt, es bedarf auch des Aufbaus eines entsprechenden Vertriebsnetzes. Aktuell plane man den Import und die Distribution von Reifen im „High-end-Segment“ des Ersatzmarktes.

Schaeffler und Continental: Wie geschmiert angeschlichen

Ein wenig Allgemeinbildung: Die Schul-„Einser“ der lieben Kleinen stellen sich dank genetischer Mitbringsel der Eltern ein; anfallende „Fünfer“ beweisen Defizite beim Pädagogen. Der Lehrer kann halt nicht erklären. So geht es weiter: Hochfliegende Aktienkurse beweisen, dass „der Markt unsere (hier spricht der Vorstand) in die Zukunft gerichtete Strategie und das sich daraus abzeichnende Potenzial erkannt hat, Hightech, technischen Vorsprung und Exzellenz schätzt“.

Aktienkurse im freien Fall: „Gnadenloser Wettbewerb, außerhalb unserer Kontrolle liegende äußere Einflüsse, temporär schwaches Marktumfeld, schwächelnde Börse, Ölkrise.“ An Mechanismen dieser Art sollte sich erinnern, wer sich im Übernahmekampf Schaeffler/Continental ein Bild machen möchte.

Opportunistisch, selbstherrlich und illegal?

Es ist eine verdrehte Welt, wenn Continental-Chef Wennemer die Schaeffler-Gruppe hoch emotional angreift.

Wer das Abwehrstatement liest, ahnt das Messer noch zwischen Herrn Wennemers Zähnen. Opportunistisch, selbstherrlich, egoistisch, rechtswidrig, ohne industrielle Logik sei das Vorgehen. Dass Schaeffler es bei einer Minderheitsbeteiligung belassen und die Struktur der Conti nicht angreifen wolle, sei unglaubwürdig.

Er, Wennemer begrüße ein Schaeffler-Engagement, sofern sich dieses auf 15 bis 20 Prozent beschränke und es nicht zu einer „Kontrollbeteiligung“ komme, um sodann festzustellen: „Das Vorgehen würde Schaeffler nützen, nicht aber der Continental.“ Zum Schluss wird dann noch differenzierend festgestellt, man wolle die Interessen der Aktionäre „und der anderen Stakeholder“ vertreten.

Das wird schwer sein.

Manfred Wennemer hat in weiteren Interviews mit Sonntagszeitungen klargelegt, was er vermisst: eine ordentliche Prämienzahlung für die Aktionäre, der sich Schaeffler durch geschicktes (wirklich rechtswidriges?) Heranschleichen entzogen habe. Zu den Interessen der „anderen Stakeholder“ wurde bisher nichts gesagt. Mehr zu diesem Thema können Interessierte einem in der August-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG erscheinenden Beitrag entnehmen, der als PDF-Dokument zum kostenlosen Download (Dateigröße: 430 kByte) bereits vorab auf unseren Internetseiten bereitsteht.

Großes britisches Busunternehmen rüstet auf Conti um

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Crusader Holidays, ein führendes eigenständiges Busreiseunternehmen im Südosten Englands, rüstet seinen 26 Busse umfassenden Fahrzeugpark schrittweise auf Continental-Reifen um. Grund dafür sei deren längere Laufleistung gegenüber Reifen eines anderen renommierten Herstellers, heißt es in einer Continental-Meldung. Die Ergebnisse eines zweijährigen Vergleichstests, in dessen Rahmen fünf dreiachsige Reisebusse des Typs Setra 416 (Baujahr 2006) untersucht wurden, hätten das englische Busreiseunternehmen zu diesem Schritt bewegt.

Kanadische Toyota-Händler kooperieren mit Continental

Wie Canadian Driver unter Berufung auf Angaben von Continental Tire Canada meldet, hat der Reifenhersteller seine Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller Toyota in Kanada ausgeweitet. Ab sofort sollen in dem Land ausgewählte Produktlinien der Marken Continental und Gerneral Tire über die Händlerschaft der Toyota Canada Inc. zu beziehen sein.

Demnach werden landesweit 239 Toyota- sowie 30 Lexus-Händler die Pkw- und Llkw-Reifen des Herstellers in ihr Lieferprogramm aufnehmen. „Dank dieser Vereinbarung haben Toyota- und Lexus-Besitzer über ihren Händler direkten Zugriff auf unser Pkw- und Llkw-Reifenangebot. Zugleich erhöhen wir dadurch unsere Präsenz im Handel, ohne unser bestehendes Händlernetzwerk zu kompromittieren”, wird Guy Hardiman, General Manager bei der Continental Tire Inc.

, in dem Bericht zitiert. Gemäß der Vereinbarung sollen die Toyota-/Lexus-Händler bei der Reifenversorgung ihrer Kunden mit den Conti-/General-Tire-Händlern zusammenarbeiten..

Wackelt Wennemers Stuhl?

Während die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben will, dass der Conti-Vorstandsvorsitzende seinen Posten zur Verfügung stellen wolle, wenn es bei der offenbar für 23. Juli geplanten außerordentlichen Aufsichtsratssitzung zu keiner Einigung in Sachen Abwehrstrategie gegen die Schaeffler-Gruppe komme, ist dies von dem hannoverschen Automobilzulieferer inzwischen dementiert worden. Dem Bericht des Blattes, Wennemer stehe vor einer Ablösung durch das Vorstandsmitglied Dr.

Karl-Thomas Neumann ist laut Reuters ein Unternehmenssprecher entgegengetreten. „An dieser Spekulation ist nichts dran“, wird er von der Nachrichtenagentur zitiert..