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Konzernumbau bei Continental: verlangsamt oder gescheitert?

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125 Jahre lang hat sich Continental als Reifen- und Kautschukproduzent fĂŒhlen und wohl fĂŒhlen dĂŒrfen, bis er dann unter FĂŒhrung des Physikers Dr. Hubertus von GrĂŒnberg in eine andere Richtung geschickt wurde. Was zunĂ€chst vernĂŒnftig klang, nĂ€mlich mit den vorhandenen Leuten und den vorhandenen technischen Mitteln nach und fĂŒr technisch anspruchsvolle Produkte zu forschen, um sich besser noch als bis dahin als Entwicklungspartner der Automobilindustrie profilieren zu können, Ă€nderte sich schlagartig, als ITT-Teves (von dort, von Bremsen-Teves, war von GrĂŒnberg zur Continental AG gekommen) im FrĂŒhsommer 1998 zum Verkauf stand.

FĂŒr den Preis von rund 1,7 Milliarden Euro wurde Teves (Umsatz 1998 rund 1,95 Milliarden Euro, das entsprach dem 18fachen EBIT) gekauft. Heute liegt sogar der Börsenwert des Gesamtkonzerns deutlich darunter. Der Konzern war nun hoch verschuldet, und gerade in diesen Tagen weisen selbst die Analysten, die zuvor den Schritt des deutschen Konzerns geradezu bejubelt hatten, auf Continental als idealen Übernahmekandidaten hin, anderenfalls aber sei in naher Zukunft die Zerschlagung des unter hohen Schulden Ă€chzenden Konzerns zu erwarten.

Dieser Beitrag war in wesentlichen Teilen bereits fertig gestellt, bevor Conti-Chef Kessel am Tag des Terroranschlags aus dem Amt gedrÀngt worden ist. Die Talfahrt hatte schon lange vorher begonnen. Continental steht wieder einmal am Scheideweg.

Die freundschaftliche Trennung des Conti-Konzerns von Dr. Kessel

Wer es bis in den Vorstand und an die Spitze des Vorstands bei Continental schafft, wird nicht gefeuert noch wirft er den Bettel hin. Man trennt sich, so heißt es, im freundschaftlichen Einvernehmen. Dabei wird gar nicht mal gefragt, ob Kessel und von GrĂŒnberg jemals Freunde gewesen sein könnten.

Wer meinte, Dr. Hubertus von GrĂŒnberg habe sich selbst abgeschĂŒttelt und auf einen Kontrolleursposten zurĂŒckgezogen, muss feststellen, sich getĂ€uscht zu haben. Ein von GrĂŒnberg – so schreibt es eine deutsche Tageszeitung – lockert mal die Handschellen, aber er zieht sie auch wieder an.

Verkauf von ContiTech gestoppt

Als eine der ersten Reaktionen auf das Ausscheiden von Dr. Stephan Kessel und die Berufung von Manfred Wennemer zum neuen Vorsitzenden bricht Continental die VerkaufsgesprĂ€che fĂŒr die Sparte ContiTech ab. Es hatte sich abgezeichnet, dass kein Bieter so viel Geld fĂŒr diese Sparte, der Wennemer bislang vorstand, zahlen wĂŒrde wie von Continental erhofft.

BremsengeschÀft von Continental in China soll gestÀrkt werden

Continental Teves schließt vorbehaltlich der Genehmigung durch die chinesischen Behörden mit der Shanghai Automotive Brake Company (SABC) ein Joint Venture, um dem chinesischen Markt komplette Bremssysteme aus einer Hand anbieten zu können. SABC fertigt bereits heute als Lizenznehmer von Continental Teves Bremsenteile fĂŒr Volkswagen und General Motors..

Bußgeld fĂŒr SGL Carbon

Der Kohlenstoffspezialist SGL Carbon muss nach einer Entscheidung der EU-Kommission wegen verbotener Preisabsprachen 80 Millionen Euro zahlen. Das Unternehmen kĂŒndigte an, gegen diese Entscheidung den Rechtsweg bestreiten zu wollen. Bereits im letzten Jahr musste SGL Carbon in den USA ein Bußgeld aus demselben Grund in Höhe von 145 Millionen Euro zahlen.

Obwohl das Unternehmen bereits mehr als 600 Millionen Euro RĂŒckstellungen wegen dieser schwebenden Verfahren gebildet hatte, brach der Aktienkurs nach Bekanntwerden der Nachricht um mehr als 30 Prozent ein. SGL Carbon hatte im April diesen Jahres mit Continental-Teves einen Vertrag ĂŒber die gemeinsame Entwicklung von Kfz-Bremssystemen auf Basis von Carbon-Keramik-Bremsscheiben unterzeichnet..

Continental baut ProduktionskapazitĂ€t fĂŒr ESP drastisch aus, Teves bleibt sehr gut beschĂ€ftigt

Continental-Teves will in diesem Jahr die Produktion des elektronischen StabilitĂ€tsprogramms (ESP) auf 1,4 Millionen StĂŒck gegenĂŒber 400.000 StĂŒck im Vorjahr ausbauen..

Continental setzt Abwanderung in BilliglohnlĂ€nder fort – Tschechische Republik, Slowakei, RumĂ€nien, Indien, SĂŒdafrika

Nach einem Bericht des Handelsblatt plant Continental angeblich die Eröffnung eines Reifenwerkes in Moskau. Die Verhandlungen seien im fortgeschrittenen Stadium, das Investitionsvolumen betrage 30 Millionen Euro. Bereits im September hatte die NEUE REIFENZEITUNG ĂŒber Verhandlungen des Continental-Konzerns mit den konkursverdĂ€chtigen Moskauer Reifenwerken berichtet, die derzeit weniger als die HĂ€lfte ihrer möglichen KapazitĂ€t von drei Millionen Reifen herstellen.

Seither soll sich die finanzielle Situation, insbesondere nach dem RĂŒckzug des HauptaktionĂ€rs, des Öl- und Chemiekonzerns Yukos, allerdings gebessert haben. Continental teilte der Neue Reifenzeitung auf Anfrage mit, die Moskauer Reifenwerke fĂŒhrten schon lange GesprĂ€che mit großen Reifenkonzernen, u.a.

mit Continental. Die im Handelsblatt genannten Zahlen seien auch nicht nachvollziehbar..

Continental-Aktien dank guter Gewinne zum Kauf empfohlen

Mit einer Umsatzsteigerung um 35 Prozent auf 9,13 Milliarden Euro und einem Ebit von 511 Millionen Euro steht der deutsche Konzern blendend da. Alle Konzernbereiche haben einen positiven Beitrag geleistet. Der Bereich Pkw-Reifen kam einschließlich der Handelsgesellschaften auf einen Umsatz von 2,547 Milliarden Euro, das sind 6,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Getragen waren die […]

Auf dem Weg von der Vision zur Wirklichkeit: Continental will weltweit technische FĂŒhrerschaft fĂŒr alle GeschĂ€ftsbereiche

Das mit einem Aufwand von 40 Millionen US-Dollar gebaute zweistöckige VerwaltungsgebÀude, in dem sich auch das Technical Center befindet, ist am 7. September 2000 offiziell eröffnet worden. 23.

000 Quadratmeter stehen den an dieser Stelle tĂ€tigen 540 Mitarbeiter (in KĂŒrze sollen es 600 sein) zur VerfĂŒgung. Die Mitarbeiter waren zuvor an drei verschiedenen Stellen in Detroit untergebracht. Das US-Headquarter befindet sich in unmittelbarer NĂ€he des amerikanischen Headquarters von DaimlerChrysler in Auburn Hill bei Detroit.

Continental Teves beschÀftigt in Nordamerika etwa 2.100 Leute. Vom Gesamtumsatz von 2,5 Milliarden Euro entfallen 32 Prozent auf Nordamerika.

KĂ€ufer fĂŒr ContiTech gesucht

Der Vorstand der Continental AG will den Verkauf von großen Teilen des Unternehmensbereichs ContiTech nun aktiv einleiten. Beim Konzern sollen lediglich die beiden ContiTech-GeschĂ€ftsbereiche „Luftfedern“ und „Vibration Control“ verbleiben, die auch unter der neuen Ausrichtung zum KerngeschĂ€ft des Unternehmens gehören. Diese beiden Bereiche haben im vergangenen Jahr mit rund 2.

700 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 310 Millionen Euro erwirtschaftet..