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Sprunghaftes Wachstum für China-Reifen in Indien

(Akron/Tire Review) Der indische Reifenverband Automotive Tyre Manufacturers Association (ATMA) ist angesichts der Flut von chinesischen Importreifen alarmiert. Im zweiten Quartal haben chinesische Reifenimporte – überwiegend diagonaler Bauart – um mehr als 30 Prozent zugelegt und hätten jetzt einen Anteil am indischen Ersatzgeschäft von zwölf bis 13 Prozent. Beklagt werden die äußerst aggressiven Preise, mit denen die einheimischen Reifenhersteller einerseits nicht konkurrieren könnten und die andererseits nicht anders zu erklären seien als mit minderwertiger Qualität und steuerlichen Vergünstigungen für die Anbieter.

Indien macht weiter gegen China-Importe mobil

Offenbar überlegt die indische Bundesregierung derzeit, den Wünschen der heimischen Reifenhersteller nachzukommen, die die Einführung eines Qualitätszertifikats für Importreifen – speziell aus China – fordern. Wie der Business Standard schreibt, wolle man mit einem entsprechenden Schritt die Einfuhr vermeintlich minderwertiger Reifen aus chinesischen Fabriken verringern und somit die Qualität in Indien verkaufter Reifen anheben. Es soll demnächst eine offizielle Verlautbarung der Bundesregierung zu diesem Thema geben.

Laut Rajiv Budhraja, Generaldirektor des indischen Herstellerverbands Automotive Tyre Manufacturers Association (ATMA), böten Reifen aus chinesischer Produktion generell nur eine geringe Qualität und nur selten Garantien. Gegenwärtig wird in Indien auch über die Erhöhung von Importzöllen auf chinesische Reifen nachgedacht. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl aus China stammender Reifenimporte stetig angestiegen.

Höhere Kautschukproduktion und dennoch mehr Importe – Indien

Die indischen Kautschukimporte könnten um 67 Prozent zunehmen, schätzt der Branchenverband All India Rubber Industries. Während weiter verarbeitende Unternehmen mit Sitz in Indien im vergangenen Jahr noch rund 45.000 Tonnen Naturkautschuk außer Landes kauften, könnten dies im laufenden Jahr bereits bis zu 75.

000 Tonnen sein, so M.F. Vohra, Senior Vice-President des Verbands, am Rande des „World Rubber Summit“ in Bangkok.

Die zunehmende Nachfrage könnte auch durch die erwartete fünfprozentige Produktionssteigerung in Indien nicht gedeckt werden. Im aktuellen Jahr werden voraussichtlich rund 875.000 Tonnen Kautschuk in Indien geerntet.

Die indische Volkswirtschaft sei seit 2003 im Schnitt um 8,6 Prozent angewachsen, was die Nachfrage nach Reifen und anderen kautschukhaltigen Artikeln stark hat ansteigen lassen. Unterdessen werde ein Teil des Naturkautschuks in den Produktionsstätten durch Synthesekautschuke ersetzt. Gegenwärtig versuchen die indischen Reifenhersteller die Regierung davon zu überzeugen, den 20-prozentigen Einfuhrzoll auf Naturkautschuk zu halbieren und ihn somit dem Zoll für importierte Reifen anzupassen.

Indische Hersteller rechnen auf staatlicher Unterstützung

Die indische Reifenindustrie hofft nun auf dauerhafte Unterstützung vonseiten der Bundesregierung in Neu-Delhi im Kampf gegen vermeintliche Dumpingpreise, die von chinesischen Herstellern für Exportware verlangt werden. Gegenwärtig gilt ein so genannter Anti-Dumping-Zoll für Reifenimporte aus Thailand und vor allem China. Entsprechende bilateralen Einfuhrbeschränkungen sollen nun unbefristet gelten, sagt D.

Ravindran, Generaldirektor des indischen Reifenherstellerverbands ATMA. Der Hintergrund dieser protektionistischen Bestrebungen sind zunehmende Importe aus eben diesen Ländern, die in Indien zu Preisen angeboten werden, die rund 20 bis 25 Prozent unter dem vergleichbarer indischer Reifen liegen. Das größte Problem, so die ATMA: Die Preise der Importreifen liegen und den Herstellungskosten.

Außerdem sei die Qualität der aus China stammenden Reifen gering. Allerdings scheinen indische Fahrzeughersteller diese Vorwürfe bestenfalls zur Kenntnis zu nehmen, importieren doch gerade sie große Mengen aus China. So hat der Hersteller Tata Motors – größter Fahrzeugbauer Indiens und führend bei Nutzfahrzeugen – etwa eine halbe Million Lkw-/Busreifen bei zwei chinesischen Herstellern für die Erstausrüstung geordert.

Indische Reifenproduktion nimmt weiter zu

Die Reifenproduktion in Indien ist während der ersten beiden Monate des Jahres erwartungsgemäß gestiegen, und zwar um jeweils zwölf Prozent. In den Monaten wurden insgesamt 6,2 bzw. 5,9 Millionen Reifen von indischen Herstellern gefertigt, wobei überdurchschnittliche Steigerungsraten zwischen 15 und 35 Prozent ausnahmslos bei Landwirtschafts-, Motorrad- und Industriereifen erzielt wurden.

In beiden Monaten stieg die Produktion von Lkw-/Busreifen um jeweils drei Prozent, die Produktion von Pkw-Reifen um jeweils fünf Prozent. Im gleichen Zeitraum, so der indische Herstellerverband ATMA, sind die Reifenexporte aus Indien um bis zu fünf Prozent (Januar) zurückgegangen. Dabei hat sich insbesondere der Rückgang von Lkw- und Pkw-Reifenexporten negativ auf die Statistik ausgewirkt.

Indischer Reifenmarkt wächst unaufhörlich

Während der ersten neun Monate des aktuellen indischen Fiskaljahres (April bis März) ist die Reifenproduktion in Indien stark angestiegen. In den Monaten April bis Dezember sind in indischen Werken insgesamt 54,8 Millionen Reifen produziert worden, was einer Steigerung von gut zwölf Prozent entspricht. Lokale Hersteller steigerten dabei ihren Output aber vorwiegend bei Nutzfahrzeugreifen.

So stieg die Produktion von Landwirtschaftsreifen etwa durchschnittlich um über 26 Prozent, die von Motorradreifen um über 28 Prozent und die von Industriereifen sogar um über 33 Prozent. Pkw-Reifen hingegen – immerhin knapp 20 Prozent des indischen Marktes – wurden während der ersten neun Monate des aktuellen indischen Geschäftsjahres mit 10,5 Millionen Einheiten nur gut sechs Prozent mehr gefertigt als im Referenzzeitraum. Lkw-Reifen wurden mit 9,2 Millionen Einheiten sogar nur rund drei Prozent mehr gefertigt, meldet der indische Herstellerverband ATMA.

Unterdessen sind die Reifenexporte bei nahezu allen Produktgruppen zurückgegangen. Von April bis Dezember sind 3,87 Millionen in Indien gefertigte Reifen ins Ausland verkauft worden, was einem Rückgang von vier Prozent entspricht. Im Berichtszeitraum wurden sieben Prozent der in Indien gefertigten Reifen exportiert; drei Viertel dieser Reifen waren Pkw- und Llkw-Reifen.

Goodyear und Bridgestone – Westliche Hersteller in Indien

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Der indische Reifenmarkt ist trotz seines offenkundigen Wachstums während der vergangenen Jahre immer noch ein weitgehend autarker Markt. Reifenimporte finden zwar statt und deren Volumen nimmt auch zu. Dennoch liegt die Bedeutung der Importware gegenwärtig bei unter drei Prozent.

Eine Abnehmende Zollbelastung wird in den kommenden Jahren sicherlich für weiter steigende Importe sorgen. Gleichzeitig bleibt allerdings die Frage unbeantwortet, warum – trotz aller Bekundungen zum indischen Reifenmarkt – weiterhin Goodyear und Bridgestone die einzigen Unternehmen sind, die vor Ort eigene Produktionsstätten betreiben.

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Indischer Reifenmarkt bleibt weiter autark

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Seit die „Dunlop Rubber Company (India)“ 1926 als erster Reifenhersteller in ein indisches Handelsregister – der britischen Kronkolonie Indien – eingetragen wurde, hat sich der lokale Reifenmarkt zu einer international bedeutenden, wenn auch technologisch noch nicht wettbewerbsfähigen Branche entwickelt. Gerade in der jüngsten Vergangenheit haben Hersteller zwar in neue Technologien investiert, um damit das Problem minimaler Margen, eines wachsenden Interesses ausländischer Hersteller am Markt sowie zunehmender Billigimporte in den Griff zu bekommen. Die ersten Ergebnisse dieses Anpassungsprozesses lassen sich heute auch bereits erkennen.

Indische Reifenindustrie will Kautschuk importieren

Indien – selber viertgrößter Produzent von Naturkautschuk – bzw. dessen Reifenindustrie will während der kommenden drei Monate 30.000 bis 40.

000 Tonnen des Rohstoffes importieren. In diesem Zusammenhang hat der Herstellerverband ATMA die indische Bundesregierung aufgefordert, Zölle auf Kautschukimporte von derzeit 20 auf dann zehn Prozent zu senken. Mit diesem Schritt wenden sich die indischen Reifenhersteller gegen die „ungewöhnlich hohen“ Kautschukpreise, die derzeit in Indien verlangt werden.

Wie die ATMA sagt, fallen die Preise in der Regel zwischen Oktober und Februar – der Produktionszyklus sorge normalerweise in dieser Zeit für ein stärkeres Angebot und somit fallenden Preisen. In der aktuellen Erntephase tendieren die Preise in Indien hingegen eher nach oben. Der Verband glaubt folglich an künstlich hochgehaltenen Preisen, also Preisabsprachen unter den Kautschukproduzenten.

Keine Reifenpreiserhöhungen mehr, sondern -senkungen in Indien

Die beiden führenden indischen Reifenhersteller Apollo und Ceat haben Preissenkungen in der Größenordnung 3,5 bis 5 Prozent für Nutzfahrzeugreifen angekündigt, schreibt „The Hindu News“. Ausgelöst wurde die Preissenkungsrunde durch Reifenhändler, die von den Herstellern gefordert hatten, aufgrund sinkender Kautschukpreise zum alten Preislevel zurückzukehren..