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Nfz-Reifenmarkt in Indien dürfte weiter zulegen

Drei Jahre lang haben die Verkäufe von Nutzfahrzeugen in Indien um jährlich etwa 25 Prozent zugelegt, aufgrund höherer Steuern ist dieser Boom in diesem Jahr ins Stocken geraten. Die indischen Reifenhersteller hatten ihre Kapazitäten in den drei Jahren nicht analog zu den Absatzzahlen der Fahrzeughersteller steigern können, sondern seien „nur“ um etwa neun bis zehn Prozent gewachsen, zitiert „Daily News & Analysis“ einen Apollo-Verantwortlichen (Apollo Tyres ist der umsatzstärkste indische Reifenhersteller). Es sei also kaum davon auszugehen, dass sich die Reifenhersteller dem aktuellen Marktrückgang beim Absatz von Nutzfahrzeugen anschließen, lautet die Schlussfolgerung, vielmehr besteht Nachholbedarf.

Apollo tritt der IRSG bei

Der Reifenhersteller Apollo Tyres Ltd., der vier Fabriken in Indien sowie je zwei in Südafrika und Zimbabwe hat, ist der International Rubber Study Group (IRSG, Middlesex/Großbritannien) beigetreten. Die bereits 1944 gegründete IRSG beschäftigt sich mit allen Fragen rund um Kautschuk und ist Quelle umfangreichen statistischen Datenmaterials.

Übernimmt Apollo Tyres Reifenhersteller in Europa?

Indische Reifenhersteller wollen nicht nur in Indien investieren, um Kapazitäten auszubauen und die bestehenden Produktionsstätten zu modernisieren. Auch Akquisen auf ausländischen Märkten stehen offenbar immer wieder zur Debatte. So überlege Apollo Tyres einem Bericht im Business Standard zufolge, nach der Übernahme von Dunlop Tyres International in Südafrika als nächstes in Europa zuzukaufen.

Eine mögliche weitere Akquisition würde „mit höchster Wahrscheinlichkeit“ in Europa stattfinden, wo Apollo Tyres seit einiger Zeit stark steigende Absätze verzeichnet. Apollo-Reifen werden seit knapp einem Jahr durch den holländischen Reifengroßhändler Euro-Tyre B.V.

in Europa vermarktet. „In Europa sind die Margen besser“, wird Neeraj R. S.

Kanwar, Joint Managing Director und COO des Unternehmens, in diesem Zusammenhang zitiert. Außerdem gebe es in Europa eine „Akzeptanz für gute Produkte und Vertrauen in Technologie“. Apollo plane, während der kommenden fünf bis sechs Jahre „ein bedeutender Spieler in der europäischen Region“ zu werden.

Dennoch wolle sich Apollo Tyres nicht definitiv auf Europa festlegen, auch Nord- oder Südamerika kämen für eine mögliche Übernahme in Betracht. Auch weitere indische Hersteller sind immer stärker an ausländischen Märkten interessiert, heißt es weiter in dem Bericht. Dies sei unter anderem mit dem sich derzeit nur schleppend entwickelnden indischen Automobilmarkt zu erklären.

Radialreifen – Indische Hersteller setzen auf Technologie

Trotz hoher Kautschukpreise und fallender Absätze auf dem Nutzfahrzeugmarkt investieren indische Reifenhersteller weiter in den Ausbau ihrer Fertigungskapazitäten. Einem Bericht von MoneyControl.com zufolge werden Unternehmen wie JK Tyre and Industries, Apollo Tyres, Ceat, MRF, Birla Tyres und Bridgestone in den kommenden zwei bis drei Jahren rund 60 Milliarden Indische Rupien (1,1 Milliarden Euro) investiert.

Während der Radialisierungsgrad bei Pkw-Reifen in Indien bereits bei über 95 Prozent liegt, sind dies bei Lkw-Reifen noch unter fünf Prozent – hier sehen Reifenhersteller besonderes Wachstumspotenzial. Laut Raghupati Singhania, Vice Chairman und Geschäftsführer von JK Tyre, wollten Unternehmen gerade in diese Technologie investieren, so auch sein Unternehmen. Unterdessen gab der Reifenhersteller bekannt, dass man in China auf der Suche nach einem möglichen Übernahmekandidaten suche.

Investitionen in indische Reifenproduktion

Derzeit planen mehrere Reifenhersteller, ihre Produktionskapazitäten Indien zu erhöhen. Laut der Zeitung The Economic Times wollen unter anderem Unternehmen wie JK Tyre, Apollo Tyres, Ceat, MRF, Birla, Bridgestone und Bal Krishna dafür zusammen rund 55 Milliarden Rupien (knapp eine Milliarde Euro) investieren. Hintergrund ist der erwartete Anstieg der Nachfrage nach Reifen in dem Land, die Prognosen zufolge in den kommenden Jahren um acht bis neun Prozent zulegen soll – vor allem im Segment Radialreifen.

Als Folge dessen werde sich der Umsatz, den in Indien produzierende Hersteller mit Reifen erzielen, von derzeit rund 190 Milliarden Rupien (3,4 Milliarden Euro) auf 320 Milliarden Rupien (knapp 5,8 Milliarden Euro) erhöhen. „Von diesen 190 Milliarden Rupien Umsatz entfallen momentan lediglich etwa neun bis zehn Prozent auf den Verkauf von Radialreifen. Insofern ist in diesem Bereich noch ein enormes Wachstumspotenzial vorhanden“, wird Ceat-Geschäftsführer Paras Chowdhary von dem Blatt zitiert.

Apollo meldet gute Quartalszahlen

Der indische Reifenhersteller Apollo Tyres konnte im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres (April bis Juni) seinen Umsatz um 22 Prozent auf 11,5 Milliarden Rupien (207 Mio. Euro) steigern. Der Quartalsüberschuss konnte im selben Zeitraum sogar um 369 Prozent auf nunmehr 546,4 Millionen Rupien (9,8 Mio.

Euro). Die Zunahme des Nettogewinns sei hauptsächlich dadurch beflügelt worden, dass Rohstoffpreise im Berichtszeitraum stabil waren und Effizienzen gesteigert wurden. Die Absatzsteigerungen waren bei radialen Lkw-Reifen in Südafrika (Dunlop Tyres International; +35 %) und bei radialen Pkw-Reifen (+23 %) am höchsten, meldet das Unternehmen mit Hauptsitz in Cochin im indischen Bundesstaat Kerala.

Umweltfreundliche Reifenproduktion in Indien

Apollo Tyres hat einen Vertrag mit der Gail India Ltd. unterzeichnet, der eine Belieferung des indischen Reifenherstellers mit Dampf beinhaltet. Die Laufzeit des Projektes ist vorläufig auf 15 Jahre terminiert und soll einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Durch die verwendete Technologie werden ca. 55.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich weniger freigesetzt.

Große Ehre für Apollo

Die indische Apollo-Gruppe, zu der auch der Reifenhersteller Apollo Tyres gehört, ist vom „World Economic Forum“ (WEF) ausgewählt worden als „New Champion“, einer Gruppe von Unternehmen mit globalem Wachstum. Die „neuen Champions“ werden vom 6. bis 8.

Dunlop Südafrika führt Silica-Mischungen ein

Dunlop Tyres International wird künftig auch Silica bei der Fertigung seiner UHP-Reifen verwenden. Wie das südafrikanische Tochterunternehmen von Apollo Tyres aus Indien in einer Presseinformation schreibt, werde zunächst der Dunlop 6060 in 16, 17 und 18 Zoll mit einer entsprechenden Mischung Laufflächenmischung hergestellt. Wie Technical Director Danie Langer betont, biete das neue Produkt nicht nur eine Steigerung der Leistungsfähigkeit der Dunlop-Reifen aus Südafrika, sondern verringere gleichzeitig auch den Rollwiderstand um rund 20 Prozent und somit den Kraftstoffverbrauch.

Apollo und JK wollen EM-Reifen fertigen

Indischen Medienberichten zufolge wollen Apollo Tyres und JK Tyre die EM-Reifenknappheit in Indien beheben. Beide Unternehmen werden dabei vom Erstausrüster Bharat Earth Movers Limited (BEML) und dem Minenbetreiber Coal India Ltd. unterstützt.

Beide Kunden wollen die Reifenhersteller dabei mit Darlehen unterstützen. Die Anlagen – JK Tyre will in Mysore bauen und Apollo in Kalamserry – sollen zusammen etwa 55 Millionen Euro kosten, heißt es dazu weiter. Coal India werde zwei Drittel dieser Bausumme bereitstellen, BEML den Rest; beide Reifenhersteller gehen von gleich hohen Investitionskosten aus.