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Rob Oudshoorn: „Wir haben erleichtert aufgeatmet“

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Seit der Gründung von “Apollo Vredestein B.V.” am 15.

Mai 2009 können Rob Oudshoorn und das Unternehmen, das er führt, endlich wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Nach “unseren schlechten Erfahrungen mit Russland”, die durch den Verkauf von Vredestein Banden an Apollo Tyres aus Indien ein für allemal zur unangenehmen Erinnerung verblassen sollen, will der holländische Reifenhersteller sich nun endlich wieder um alltägliche Dinge wie der Weiterentwicklung von Produkten, von Märkten sowie von Vertriebs- und Produktionsstrukturen kümmern. Im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erläuterte Apollo-Vredestein-CEO Rob Oudshoorn den Stand der Planungen und Umsetzungen.

Indische Hersteller investieren in Lkw-Radialreifenfertigung

Indische Reifenhersteller bereiten sich auf die zunehmende Radialisierung des lokalen Lkw-Reifenmarktes vor und investieren verstärkt in den Aufbau von Kapazitäten. Während aktuell der Radialisierungsgrad bei Lkw-Reifen auf acht bis zwölf Prozent geschätzt wird, geht der Herstellerverband ATMA davon aus, dass die verbesserte Infrastruktur und zunehmend modernere Nutzfahrzeuge die Nachfrage nach Radialreifen anziehen lassen werden. Bis 2011 investieren die Marktführer Apollo Tyres, MRF und JK Tyres and Industries über 26 Milliarden Rupien (knapp 400 Millionen Euro) in den Aufbau von Produktionskapazitäten für insgesamt 3,77 Millionen radiale Lkw- und Busreifen in Indien.

Im vergangenen Geschäftsjahr (April bis März 2009) sei die Nachfrage nach schweren Nutzfahrzeugen zwar um 22 Prozent auf 384.122 Einheiten gesunken. Marktbeobachter sehen indes derzeit eine Trendwende kommen.

Michelin vor Verkauf von Apollo-Restanteilen

Michelin hat seit seinem Einstieg beim indischen Mitbewerber Apollo Tyres vor fünf Jahren seinen Anteil sukzessive von 14,9 auf aktuell 7,3 Prozent verringert. Nun plane der französische Reifenhersteller den völligen Ausstieg über den offenen Markt bzw. durch den Verkauf über Banken an Fonds, heißt es in indischen Medien.

Plant Michelin eine Milliarden-Investition in Indien?

Die Zahlen, die zur von Michelin in Indien geplanten Produktionsstätte kolportiert werden, nehmen mit jeder Woche größere Dimensionen an. Hatte Reifenpresse.de noch Ende Mai berichtet, der französische Hersteller würde rund 600 Millionen Euro in Indien investieren, heißt es nun in einem Bericht der Economic Times, Michelin verplane sogar eine Investitionssumme in Höhe von 70 Milliarden Rupien über zehn Jahre, was rund 1,046 Milliarden Euro entspricht.

Dies wäre die größte Auslandsdirektinvestition, die jemals in Indien getätigt wurde. Die Zeitung bezieht sich dabei auf eine “mit der Transaktion direkt betraute Person”. Die Investitionssumme solle zum Aufbau einer Reifenfabrik im Bundesstaat Tamil Nadu dienen, für die im ersten Bauabschnitt “bis 2016”, so die Quelle, rund 40 Milliarden Rupien investiert werden sollen, was den oben genannten 600 Millionen Euro entspricht.

Schutzzölle in Indien von Händlern attackiert

Reifenhändler in Indien wenden sich gegen die Forderung lokaler Hersteller wie Apollo Tyres, Birla Tyres, Ceat, Goodyear und MRF, die sich um eine Importbeschränkung chinesischer Reifen nach Indien durch einen Importzoll bemühen. Es könne laut der Economic Times of India zum Monatsende zu einer Zuspitzung der Konfrontation der Händler und der beteiligten Hersteller in Indien kommen. Regierungsvertreter hätten “auf den ersten Blick” dem Ansinnen der in Indien fertigenden Unternehmen zugestimmt, heißt es dort weiter.

Durch die starke Zunahme der Importe chinesischer Pkw-Reifen komme es zu einer “Störung des wirtschaftlichen Gleichgewichts” bzw. einer “Marktzerrüttung”. Die Einführung von “Schutzzöllen” sei demnach denkbar.

Lokale Reifenhändler hingegen monieren, radiale Pkw-Reifen aus indischer Produktion seien für sie “in hohem Maße überteuert”, so SP Singh vom Händlerverband All India Tyre Dealers’ Federation. Aktuell werde in Indien knapp zehn Prozent des Umsatzes bei Pkw-Reifen mit Produkten aus China generiert, so Singh weiter. “Importe zu vernünftigen und konzessionär fairen Preise ist das Gebot der Stunden um die Konsumenten vor der willkürlichen Preisgestaltung der heimischen Industrie zu schützen.

Michelin verkauft Anteile an Apollo Tyres

Anfang 2005 hatte Michelin 14,9 Prozent der Anteile am indischen Reifenhersteller Apollo Tyres erworben. Beide Unternehmen kündigten damals an, ein Joint Venture (51 Prozent Michelin, 49 Prozent Apollo) gründen zu wollen für den Bau einer Lkw-Radialreifenfabrik, in der beider Reifenmarken hergestellt werden sollten. Bereits wenige Monate später stand das Joint Venture vor dem Aus, Michelin wollte seine Pläne für den Bau der Fabrik alleine vorantreiben, behielt aber die Apollo-Aktien.

An einer Kapitalerhöhung im Jahre 2006 beteiligte sich der französische Reifenhersteller allerdings nicht, so dass der Anteil auf etwa elf Prozent sank. In der Folgezeit veräußerte Michelin immer mal wieder kleinere Aktienpakete und jetzt 3,3 Prozent zu einem höheren Preis als beim Einstieg, machte also einen Gewinn bei diesem Investment und dürfte jetzt noch knapp acht Prozent halten..

Neuer Anlauf von Sibur-Russian Tyres bei Amtel

Die Übernahme des insolventen russischen-holländischen Reifenherstellers Amtel-Vredestein durch Sibur-Russian Tyres, eine Geschäftseinheit des petrochemischen Konzerns Sibur, war bekanntlich gescheitert; inzwischen ist der niederländische Part Vredestein Banden bei Apollo Tyres (Indien) gelandet. Jetzt meldet Reuters, dass Sibur-Russian Tyres einen erneuten Anlauf unternimmt und mit Hilfe des russischen Staates die russischen Reifenfabriken Amtels übernehmen will..

Apollos Vredestein-Übernahme schon perfekt

Nachdem vor wenigen Tagen noch die Rede davon war, die Vredestein-Übernahme durch Apollo Tyres werde bald in trockenen Tüchern sein, hat der indische Reifenhersteller nunmehr bereits Vollzug gemeldet. Das Wall Street Journal berichtet unterdessen unter Berufung auf Angaben einer mit dem Vorgang vertrauten Person, Apollo Tyres habe für 100 Prozent der Anteile an der niederländischen Vredestein Banden B.V.

eine Kaufsumme von 175 Millionen Euro bezahlt. Eine Bestätigung dessen von offizieller Seite liegt freilich bislang nicht vor – vor Kurzem erst war in diesem Zusammenhang in einem anderen Zeitungsbericht von einer Summe in Höhe von 300 Millionen US-Dollar (gut 220 Millionen Euro) gesprochen worden. Mit der Akquisition sehen sich die Inder eigenen Worten zufolge gestärkt, was ihre Ambitionen im europäischen Markt betrifft.

Und auch für Vredestein werde sich die Nähe zu einem größeren Marktspieler in Sachen Kosten, Mitarbeiter, Produkte sowie Zugang zu Märkten außerhalb Europas auszahlen, ist man sich bei Apollo Tyres sicher. “Diese strategische Allianz wird Apollos Plänen im Hinblick auf die europäische Kundschaft den Rücken stärken. Beide Unternehmen passen in allen Bereichen angefangen bei Forschung und Entwicklung über die Produkte und Mitarbeiter bis hin zur Fertigung und den Märkten gut zusammen.

Sie ergänzen sich synergetisch, und unser Ziel ist es, Vredesteins globalen Wert in den kommenden Jahren zu erhöhen”, sagt Onkar S. Kanwar, Chairman und Managing Director von Apollo Tyres Ltd. Auch Rob Oudshoorn, Chief Executive Officer von Vredestein Banden B.

V., wertet die Verbindung als Win-Win-Kombination beider Firmen..

Apollos Vredestein-Übernahme kurz vor Abschluss

Einer Aussage von Neeraj S. Kanwar, Vice Chairman und Joint-Managing Director von Apollo Tyres Ltd., zufolge, werde die geplante Übernahme von Vredestein Banden bereits in naher Zukunft in trockenen Tüchern sein.

Indische Medien zitieren ihn mit den Worten: “Wir werden den Deal in den kommenden Tagen abschließen können.” Die Übernahme werde Apollos Strategie dienen, endlich einen festen Fuß auf europäischen Boden zu setzen..

Apollo Tyres zahlt 300 Millionen Dollar für Vredestein

Einem Zeitungsbericht zufolge will Apollo Tyres rund 300 Millionen US-Dollar für die Übernahme von Vredestein Banden zahlen, nennt dabei aber keine Quelle für diese Zahl. Wie die Hindustan Times in ihrer heutigen Ausgabe schreibt, könne der Übernahmevertrag bereits in zwei Wochen in trockenen Tüchern und unterzeichnet sein, zitiert die Zeitung dann Neeraj R.S.

Kanwar, Vice-President und Joint-Manaing Director von Apollo Tyres. “Wir werden hohe Synergien erzielen. Aber ich werde erst über die Details sprechen können, sobald wir den Abschluss geschafft haben”, so Kanwar gegenüber der Zeitung.