Rechtzeitig zum Ferienbeginn in Rheinland-Pfalz hat Apollo nun gemeinsam mit dem Globus Reifencenter Lahnstein einen großen Sommerreifencheck am örtlichen Globus-Verbrauchermarkt durchgeführt. Die Teams von Apollo und Globus haben an Hunderten von Autos Luftdruck und Profiltiefe gemessen und den Autofahrern Tipps für die Urlaubsfahrt gegeben. “Wie wichtig Profiltiefe und der richtige Reifendruck sind, ist manch einem Autofahrer noch immer nicht bewusst”, heißt es dazu in einer Mitteilung.
Viele untersuchte Reifen wiesen einen zu geringen Luftdruck oder eine zu geringe Profiltiefe auf. Außerdem habe man einen “nach wie vor hohen Anteil an winterbereiften Fahrzeugen” vorgefunden. Apollos Fazit: “Verbraucheraufklärung ist immens wichtig.
Viele Autofahrer unterschätzen noch immer die Risiken durch zu geringen Luftdruck und zu geringe Profiltiefe. Daher wird Apollo diese Reifenchecks in der Zukunft regelmäßig durchführen.” ab
Apollo Vredestein investiert in seine Produktionsstätte in Simbabwe. Lokalen Medienberichten zufolge hat der Hersteller, der die zu “Dunlop Zimbabwe” gehörende Fabrik 2006 zusammen mit Dunlop Tyres International (Südafrika) mehrheitlich übernommen hatte, sechs neue Pkw-Reifenpressen in der Fabrik in Bulawayo installiert und die Absicht geäußert, 18 weitere folgen zu lassen. Nach kompletter Einrichtung liege die Produktionskapazität für Pkw-Reifen im Werk bei rund fünf Millionen Reifen jährlich.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgAndrea Löck2013-07-08 13:06:002013-07-08 13:06:00Apollo Tyres baut einzige Reifenfabrik in Simbabwe aus
Ist dies die Eröffnung der erwarteten Konsolidierungsrunde der Reifenindustrie? Oder ist es “nur” Ausdruck von Mut bzw. Übermut, der den indischen Reifenhersteller Apollo in die Rolle eines Raubtieres getrieben hat, das sich den weitaus größeren Konkurrenten Cooper als Beute unter die Krallen ziehen will und dafür auch das Risiko nicht scheut, sich mit 2,5 Milliarden US-Dollar bis über beide Ohren zu verschulden? Ist Angriff die beste Verteidigung oder haben sich die Inder mit diesem ehrgeizigen und finanziell auf Kante genähten Expansionszug übernommen? klaus.haddenbrock@reifenpresse.
00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgAndrea Löck2013-07-05 14:40:002016-02-08 19:35:55Apollo greift nach Cooper – Startschuss für eine Konsolidierungswelle?
Während die Tinte auf dem Übernahmeabkommen zwischen Apollo Tyres und Cooper Tire & Rubber noch nicht ganz trocken ist, hatte Tyres & Accessories, die englischsprachige Schwesterzeitschrift der NEUE REIFENZEITUNG, Ende Juni die Gelegenheit, Neeraj R.S. Kanwar, Vice Chairman und Managing Director des indischen Reifenhersteller, im weltweiten Marketingbüro in London exklusiv zur größten Akquisition in der Reifenbranche der vergangenen Jahre, zur bevorstehenden Integration beider Unternehmen und zur dahinterstehenden Strategie zu interviewen.
Medienberichten zufolge regt sich in den USA rechtlicher Widerstand gegen die Übernahme von Cooper Tire & Rubber durch Apollo Tyres aus Indien. Wie es dazu heißt, habe der Investor Booth Family Trust Klage beim Delaware Chancery Court in Wilmington (Delaware/USA) eingereicht. Die Unternehmensführung habe die Verpflichtung, den bestmöglichen Preis für einen Verkauf zu erzielen, heißt es dazu.
“Die vorgeschlagene Transaktion ist das Ergebnis eines unfairen Prozesses”, schreibt der Booth Family Trust in einer Mitteilung; sie sei “in bösem Glauben verhandelt und eingegangen” worden. Weitere Details dazu wurden nicht bekannt. ab.
Auch wenn die geplante Übernahme von Cooper Tire & Rubber durch Apollo Tyres erst kürzlich begannt gegeben wurde, zeichnen sich Medienberichten zufolge erste Facetten der zukünftigen Produktstrategie ab. Einem Bericht der Zeitung “The Hindu Business Line” zufolge plane Apollo Reifen der Marke Cooper in Indien einzuführen – dies praktiziert das Unternehmen ebenfalls mit der Marke Vredestein, die 2009 übernommen worden war. Man denke dabei zu allererst an Coopers SUV-Reifen.
Schritt für Schritt werden weitere Informationen zu den geplanten Modalitäten der Übernahme von Cooper Tire & Rubber durch Apollo Tyres bekannt. Einem Analystenbericht zufolge sollen demnach Cooper und Apollo Vredestein unter dem Dach einer noch zu gründenden Holdinggesellschaft mit Sitz in den Niederlanden angesiedelt werden. Diesen beiden Gesellschaften werde des Weiteren auch ein Großteil der Finanzierung der Akquisition aufgebürdet, die – so schreibt das indische Investmenthaus Angel Brokerage – “ausschließlich durch Fremdkapital finanziert” werde; beide sollen ein Großteil neuer Anleihen in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar (1,57 Milliarden Euro) mit ihrem Vermögen decken.
Weitere 450 Millionen Dollar (337 Millionen Euro) sollen als Kredite über eine Apollo-Tyres-Tochtergesellschaft auf Mauritius beigesteuert werden. Die Übernahme lasse den Wert von Apollo Tyres bereits im ersten Jahr steigen, ist man sich bei Angel Brokerage sicher, weswegen man die kurzfristige Herausforderung auch eher in der Integration von Cooper Tire & Rubber in den Apollo-Konzern sehe und nicht darin, inwiefern das Fremdkapital zu finanzieren ist, ohne Auswirkungen auf das operative Geschäft zu haben. Nach der Übernahme – so rechnen Angel Brokerage vor – schnelle der konsolidierte Verschuldungsgrad (Gearing Ratio) von aktuell 0,8 auf dann 3,8.
Unterdessen ließ das Management des führenden indischen Reifenherstellers wissen, dass man “im Moment nicht die Schließung einer der Produktionsstätten plane”. Nach vollzogener Übernahme wird Apollo Tyres in Europa über drei Fabriken verfügen können. ab.
Aktionäre reagierten überaus sensibel auf die Ankündigung, Apollo Tyres würde demnächst den 80 Prozent größeren US-Mitbewerber Cooper Tire & Rubber für rund 2,5 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Direkt nach der Veröffentlichung der Mitteilung zum Beschluss der beiden Vorständen brach der Aktienkurs von Apollo Tyres schon um 22 Prozent ein. Nun – einen Tag später – kostet der Anteilsschein an der Bombay Stock Exchange bereits über 25 Prozent weniger und markiert damit ein neues 18-Monats-Tief; binnen Wochenfrist gab der Kurs damit um 26 Prozent nach.
Im Mittelpunkt der Einschätzungen stehe dabei das Finanzierungsrisiko sowie das sich deutlich ändernde Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital (Gearing Ratio), das ebenfalls als “riskant” eingestuft wird. Während Apollo Tyres’ Marktkapitalisierung derzeit rund 40 Milliarden Rupien (520 Millionen Euro; vor den aktuellen Kurseinbrüchen) beträgt, wird die Cooper-Übernahme rund 1,88 Milliarden Euro kosten – das ist das 3,6-fache. Auch sollte die Schuldenlast des führenden indischen Reifenherstellers nach vollzogener Übernahme bei rund 2,25 Milliarden Euro liegen, rechnet die Deutsche Bank vor, und das bei einem aktuellen Jahresumsatz von 1,82 Milliarden Euro, der allerdings durch die Fusion auf addierte 5,1 Milliarden Euro ansteigen würde.
Apollo Tyres kauft Cooper. Nachdem im vergangenen Herbst bereits Gerüchte die Runde machten, der größte indische Reifenhersteller (1,82 Milliarden Euro Umsatz) würde den deutlich größeren US-amerikanischen Wettbewerber übernehmen, wird es nun amtlich. Wie Apollo Tyres nun mitteilt, hätten sich die Vorstände beider Unternehmen auf eine “definitive Fusionsübereinkunft” beider Reifenhersteller verständigt.
Demnach zahle Apollo den Cooper-Aktionären 35 US-Dollar pro Aktie, ein Preis, der 40 Prozent über dem Durchschnittskurs der vergangenen 30 Tage liege. Insgesamt, so Apollo Tyres weiter, werde die Übernahme rund 2,5 Milliarden Dollar (1,88 Milliarden Euro) kosten. Formal soll eine noch zu gründende 100-Prozent-Tochter von Apollo Tyres Ltd.
die Cooper-Aktien übernehmen und das Unternehmen damit zu einem Privatunternehmen transformieren; Aktien des US-Reifenherstellers würden nach der Übernahme, die bis zum Ende dieses Jahres vollzogen werden soll – vorbehaltlich notwendiger Genehmigungen –, dann nicht mehr gehandelt werden. Durch die Übernahme würde der siebtgrößte Reifenhersteller der Welt entstehen mit einem kombinierten Umsatz (2012) in Höhe von 5,1 Milliarden Euro. Insbesondere, was Marken und Märkte betrifft, scheint die Übernahme geradezu ideal zu passen.
Ob sich das fusionierte Unternehmen in Zukunft in Europa ohne strukturelle Brüche und organisatorisches Durcheinander (neu) positionieren kann, muss sich indes erst noch zeigen. Fragen jedenfalls bleiben.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/Onkar_Kanwar_Chairman__L___Neeraj_Kanwar_Vice_Chairman__MD_Apollo_Tyres_Ltd_tb.jpg493500Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgAndrea Löck2013-06-12 15:32:002013-07-11 12:06:00Apollo Tyres übernimmt Cooper Tire & Rubber für 2,5 Milliarden Dollar
Apollo Tyres legt den Plan einer Kapitalerhöhung zunächst wieder zu den Akten. Im vergangenen Oktober hatte der führende indische Reifenhersteller mitgeteilt, man wolle durch die Ausgabe neuer Anteilsscheine 150 Millionen Dollar einnehmen, hatte aber nicht konkretisiert, was mit diesem frischen Eigenkapital finanziert werde solle; lediglich über weiteres “globales Wachstum” war zu lesen. Wie nun die indische Zeitung “Business Standard” schreibt, seien die “aktuellen Marktbedingungen” nicht förderlich für eine Kapitalerhöhung, weswegen diese nun auf unbestimmte Zeit verschoben werde.