Der russische Reifenhersteller Amtel Holding hat einen neuen Finanzdirektor. Wie das Unternehmen mit Konzernzentrale in Moskau mitteilt, wird Viktor Nekrasov künftig die Finanzen des Reifenherstellers betreuen; darüber hinaus wurde Nekrasov zum Chief Financial Officer (CFO) des Mutterkonzerns, der Amtel Holdings Holland, ernannt. Zu seinem Aufgabenbereich beim neuen Arbeitgeber werden neben den Finanzen auch Zusammenschlüsse und Firmenübernahmen gehören, wie Amtel schreibt.
Gründer und Präsident der russischen Reifengruppe Amtel ist Sudhir Gupta (46). In Indien geboren, ausgestattet mit einem Pass aus Singapur und Chemiker mit Doktortitel hat er der Business Times ein umfangreiches Interview gegeben. Zur Amtel-Gruppe gehören vier Reifenwerke (drei in Russland, eines in der Ukraine) und Fabriken unter anderem für Reifenvorprodukte, das Unternehmen reklamiert für sich einen Marktanteil von 35 Prozent bei Pkw-/LLkw-Reifen und von 28 Prozent am gesamten russischen Markt.
Amtel produziert nach eigenen Angaben in diesem Jahr 24 Millionen Reifen, davon zehn Millionen für Fahrräder, und hat aktuell 26.000 Mitarbeiter. Die geplante Akquisition von Vredestein terminiert Gupta in dem Interview auf Mitte März 2005.
Die Vredestein-Messepräsenz bei der Essen Motor Show wird dominiert von dem erst kürzlich neu vorgestellten „Wintrac Xtreme“. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich der erste Winterreifen des Herstellers, der in Zusammenarbeit mit Giugiaro Design entwickelt wurde. Nicht nur deshalb spielt das Thema Design am Stand der Niederländer eine wichtige Rolle – und scheint offensichtlich auch bei den Verbrauchern anzukommen.
„Derzeit ist unser Reifenwerk voll ausgelastet“, erzählt Vertriebsleiter Michael Lopez im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG, und man meint ihm anzumerken, dass er gern mehr Reifen zur Verfügung hätte. Und wohl auch absetzen könnte, denn seinen Aussagen zufolge werden Vredestein-Pneus derzeit von den Kunden stark nachgefragt, wozu möglicherweise die jüngst von dem Hersteller erzielten positiven Ergebnisse bei den Winterreifentests der bekannten Automobilzeitschriften einen Beitrag geliefert haben dürften. Mit der geplanten Übernahme Vredesteins durch die russische Amtel-Gruppe könnten solcherlei Kapazitätsengpässe unter Umständen jedoch schon bald der Vergangenheit angehören.
Die Planungen für die kommende „Tires & Rubber 2005“ in Moskau laufen derzeit auf Hochtouren. Zur achten Messe dieser Art in der russischen Hauptstadt erwarten die Organisatoren wieder zahlreiche heimische und internationale Aussteller der Reifen, Räder und Runderneuerungsbranche. Neben den großen heimischen Herstellern wie Sibur, Amtel, Tatneft und Matador-Omskshina nehmen an der kommenden Messe wieder zahlreiche Unternehmen aus dem Ausland teil und verhelfen der Veranstaltung so zu einem internationalen Ansehen.
Die Messe läuft vom 1. bis zum 4. Februar 2005 im Expocentr in Moskau.
Die Amtel-Gruppe, größter Reifenhersteller Russlands, will die Reifensparte von Vredestein übernehmen, die Gespräche seien sogar schon weit fortgeschritten, bestätigt Vredestein-Chef Rob Oudshoorn auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG, das Geschäft könne bereits Anfang 2005 über die Bühne gehen.
Es entsteht eine so genannte „Win-win-Situation“ oder – wie Oudshoorn sagt – ein „Eins plus Eins = Drei“. Der Vredestein-Chef hat seit Sommer diesen Jahres die russischen Werke des (wahrscheinlichen) Partners besucht und war positiv überrascht, modernstes Equipment vorzufinden, das teilweise mit dem im Vredestein-Werk Enschede übereinstimmte.
Die dort hergestellten Produkte seien wirklich gut, wenn auch zwischen importierten modernen Reifen in Russland und dort hergestellten noch eine gewisse Lücke klaffe. Die kann durch Reifen der Marke Vredestein geschlossen werden. Die Holländer sind zwar bereits heute durch einen Importeur im russischen Markt vertreten, aber durch die Marktmacht Amtels (die laut Oudshoorn für 28 Prozent Marktanteil steht) könne die Verbreitung der von ihm verantworteten Marke deutlich ausgebaut werden.
Die russischen Partner – laut Oudshoorn äußerst seriöse Geschäftsleute – seien aber auch von der Vredestein-Idee der Partnerschaft mit Designer Giugiaro begeistert. Sie erwarten von der Partnerschaft mit Vredestein auch Zugang zu den europäischen und nordamerikanischen Märkten. Laut Rob Oudshoorn seien Amtel-Reifen von solch respektabler Qualität, dass er sehr wohl davon ausgeht, diese Reifen auch über die Vredestein-Vertriebsschienen mitvermarkten zu können.
Ein Verkauf der Reifensparte Vredestein Banden ist relativ unproblematisch, nachdem die Vredestein-Aktie im Sommer 2003 von der Amsterdamer Börse genommen worden war und fast alle Anteile in die Hand der Vredestein Investment Consortium N.V. („Vico“) gelangt waren.
Vico ist bereits seit 1991 Großaktionär von Vredestein (vor der Börsenauslistung mit ca. 61,2 Prozent), Großaktionäre von Vico wiederum sind A. F.
van Vemde und S. F. Vis.
Van Vemde ist (indirekt) Aktionär von Vico, S. F. Vis Geschäftsführer der Janivo Holding B.
V., die ebenfalls Mitgesellschafter von Vico ist. Sowohl van Vemde als auch Vis waren während der Übernahme Vredesteins durch Vico Mitglieder des Aufsichtsrats von Vredestein.
Ein Verkauf würde das Reifenwerk Enschede betreffen, aber auch die Tochtergesellschaften im Vertrieb. Sämtliche Marken- und Patentrechte von Vredestein Reifen würden an Amtel gehen, die Russen haben darüber hinaus zugesagt, auch in sämtliche Offtake-Vereinbarungen einsteigen zu wollen. So hat Vredestein eine in einigen Märkten gut eingeführte Zweitmarke Maloya und lässt Fahrrad-, Agrar- und Industriereifen sowie selbst einige Pkw-Reifentypen in Indonesien herstellen.
Die Partnerschaft mit dem malaysischen Unternehmen Fung Keong Rubber, mit dem Vredestein sogar ein Gemeinschaftsunternehmen hatte, ist allerdings mittlerweile gescheitert. Kompensation fand Vredestein bei der P. T.
Industri Karet Deli (Medang), deren professionelle Einstellung Oudshoorn ausdrücklich lobt.
Auch Amtel selbst bestätigt gegenüber russischen Medien, dass die Verhandlungen weit fortgeschritten und im Februar 2005 zum Abschluss kommen können. Mit der Akquisition würde ein Unternehmen mit einem Umsatzvolumen im Reifengeschäft in Höhe von knapp einer Milliarde Euro entstehen.
Amtel unterhält in Russland drei Reifenfabriken in Voronesz, Krasnoyarsk sowie Kirov und hat ein eigenes Werk für Reifenruß in Wolgograd. Darüber hinaus ist Amtel in der Ukraine maßgeblich am Reifenwerk Rosava beteiligt und hat eine eigene Produktionsstätte für Reifencord. Mehrheitsaktionär und Präsident der Gesellschaft ist Sudhir Gupta, ein Geschäftsmann aus Singapur.
Derzeit werden Anteile von Amtel an der Börse Moskau offeriert und Investoren schmackhaft gemacht.
Das derzeitig diskutierte Übernahmemodell sieht nach Informationen russischer Agenturen vor, dass eine Amtel Holdings Holland gegründet wird, die Vredestein Banden übernimmt.
Der russische Reifenhersteller Amtel, zu dem unter anderem die Fabriken in Kirov, in Krasnoyarsk und in Voronezh gehören, hat zehn Prozent seiner Aktien verkauft. Die Troika Dialog Group, Russlands älteste Investmentbank mit Sitz in Moskau, die den Verkauf an institutionelle Investoren in Europa, Amerika und Russland koordiniert hat, wird nach Vollendung der Transaktion ihren Präsident Ruben Vardanian in Amtels Aufsichtsrat entsenden. Der Verkauf bedeute „einen weiteren wichtigen Schritt für unsere Unternehmensstrategie, unser Ansehen in der internationalen Investorengemeinschaft zu stärken“, so Sudhir Gupta, Präsident von Amtel.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2004-10-07 00:00:002023-05-17 09:47:53Amtel verkauft Teil seiner Aktien
Die Muttergesellschaft des russischen Reifenherstellers Amtel, die Amtel Holdings Holland, meldet eine Umsatzsteigerung von 19 Prozent auf jetzt 383 Millionen Euro. Gleichzeitig sind die Bruttogewinne um 64 Prozent auf 46 Millionen (Vj.: 28 Mio.
) gesprungen. Gleichzeitig sind die Reifenabsätze um 8,7 Prozent auf 11,9 Millionen Stück angewachsen, was man bei Amtel vorwiegend auf die Modernisierung der Produktion, insbesondere im Werk Kirov, zurückführt. Derzeit laufen weitere Modernisierungen sowie der komplette Neubau einer Fabrik in Chernozemye, so dass am Ende des kommenden Jahres eine Kapazität zur Herstellung von Pkw-Reifen von 17 Millionen Einheiten bestehen soll, darin rund zehn Millionen der populären Marken „Planet“ und „Nordmaster“.
Unter den 11,9 Millionen Reifen, die Vollsortimenter Amtel im vergangenen Jahr abgesetzt hat, befinden sich drei Viertel Pkw-Reifen. Die Amtel-Gruppe is einer der größten Reifenhersteller Russlands mit vier Werken und einem – nach eigenen Angaben – Marktanteil von 28 Prozent insgesamt und 35 Prozent bei Pkw- und Llkw-Reifen..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2004-08-30 00:00:002023-05-17 09:13:56Amtel expandiert mit großen Schritten
Der größte russische Reifenhersteller Nokian, dessen bisheriges Jointventure mit Nokian endet, wolle im Oktober 2005 an die Börse, teilte Amtel-Generaldirektor Alexei Gurin am Rande einer Reifenmesse in Moskau mit, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Man wolle bei dem IPO (Initial Public Offering) 55 Prozent der Anteile halten, um so weiterhin die Managementkontrolle ausüben zu können. Vom Börsengang erwartet er einen Kapitalzufluss von etwa 500 Millionen US-Dollar.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2004-03-18 00:00:002023-05-17 09:06:44Amtel will an die Börse
Nokian wird das Joint Venture mit der russischen Amtel beenden. Amtel hatte bisher für Nokian unter dem Markennamen Nordman Reifen hergestellt, die Nokian im preisgünstigen Segment in Russland anbot. Offenbar ist nun eine Änderung der Strategie erfolgt.
Nokian konzentriert sich in Russland ausschließlich auf das Premium-Segment und hat inzwischen ein eigenes Logistikzentrum im Raum Moskau aufgebaut. Der finnische Reifenhersteller ist zudem mit dem Bau einer Reifenfabrik nahe St. Petersburg beschäftigt, in welcher bereits im Verlaufe kommenden Jahres die ersten Reifen produziert werden.
Während Bridgestone-Präsident Shigeo Watanabe mit Nachdruck darauf hinweist, sein Unternehmen verhandle nicht mit dem russischen Reifenhersteller und Nokian-Partner Amtel über die Aufnahme einer Produktion von Bridgestone-Reifen in einem Amtel-Werk, hat Amtel Vizepräsident Anatoly Volnov berichtet, dass Bridgestone plane, noch in diesem Jahr 250.000 Reifen der Marke Bridgestone im Amtel-Werk Kirov herstellen zu lassen. Die Agentur Reuters hatte unter Bezug auf Amtel-Quellen gemeldet, das Jointventure der Russen mit dem finnischen Reifenhersteller Nokian sei eingefroren und könne noch dieses Jahr beendet werden.
Nokian hingegen stellt fest, das 50:50-Jointventure mit Amtel sei intakt. Hinzuweisen an dieser Stelle ist darauf, dass Bridgestone mit knapp 20 Prozent an Nokian beteiligt ist..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2004-02-20 00:00:002023-05-17 09:07:19Konfusion um Amtel, Nokian und Bridgestone