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Von den Russen lernen …

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Die schon jahrelang anhaltende Spekulation um den kleinen Reifenhersteller Vredestein ist beendet. Beobachter gingen schon seit Jahren davon aus, dass das holländische Unternehmen, obwohl es sich in den letzten zehn Jahren bravourös geschlagen hat, einen Partner finden bzw. unter das Dach eines größeren Reifenherstellers flüchten müsse, um sich im rauen Wind des Wettbewerbs auf den Reifenmärkten der Welt behaupten zu können.

Als Interessenten kamen erst die US-Firma Cooper, danach japanische und koreanische Reifenhersteller in Verdacht. Dass es nun die russische Unternehmensgruppe Amtel wurde, die Vredestein im Mai 2005 akquirierte und den Spieß umdrehte, müssen viele Holländer erst auch innerlich noch akzeptieren, denn bis dahin hatten stets westeuropäische oder amerikanische Unternehmen die arm gebliebenen osteuropäischen Wettbewerber für kleines Geld aufgekauft.

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Amtel-Vredestein besetzt Posten neu

Die Open Joint Stock-Company Amtel-Vredestein will einige Posten im Unternehmen neu besetzen. Wie der Hersteller, der erst kürzlich mit Vredestein fusionierte, mitteilt, gehe es dabei insbesondere um Schlüsselstellungen im Unternehmen. Andrei Makov wird Deputy General Manager (DGM) verantwortlich für Rechtsangelegenheiten, Gennady Frolov wird DGM verantwortlich für Investor Relations, Marie-Jose Nuelandt wird DGM verantwortlich für Personal und Anrei Zyryanov wird Direktor verantwortlich für die Rohstoffabteilung.

Amtels neues Selbstverständnis in Europa

Nachdem der russische Reifenhersteller Amtel die Vredestein-Übernahme nun in trockenen Tüchern hat, ändert sich auch die Firmenphilosophie und das Selbstverständnis. Sah man sich früher ausschließlich als „einen der größten russischen Reifenhersteller“, so bilde man jetzt „ein pan-europäisches Unternehmen“, auf das man sich als Amtel-Vredestein bezieht. In einer aktuellen Pressemitteilung heißt es folglich: „Amtel, einer der größten europäischen Pkw-Reifenhersteller“.

In solchen Aussagen kommt das neue Selbstverständnis zum Ausdruck, das die Unternehmensgruppe unter dem Dach der Amtel Holland Holdings N.V. ausstrahlen will.

Man möchte nicht als ‚Neubürger’ gesehen werden, sondern als ein Unternehmen, das jetzt quasi ‚alte Verbindungen’ wieder aufnimmt. Um für die anstehenden Herausforderungen auch finanziell gewappnet zu sein, hat Amtel-Vredestein zum 30. Juni eine weitere Beteiligung in Höhe von 70 Millionen US-Dollar ausgegeben.

An der neuen Unternehmensgruppe sind nun die Private-Equity-Firmen Alfa Group (Russland) und Temasek Holdings (Singapur) beteiligt. Diese Beteiligung sei Ausdruck des „Vertrauens in Geschäft und Strategie des Unternehmens“, erklärte CEO Alexei Gurin dazu in einer Pressemitteilung..

Amtel gibt weiteres Beteiligungskapital aus

Der russische Reifenhersteller Amtel Holding plant ein weiteres Private Placement (außerbörsliches, stimmrechtloses Beteiligungskapital), mit dem das Unternehmen hofft, zwischen 80 bis 100 Millionen US-Dollar einzunehmen. Das Geld, so Amtels Generaldirektor Alexei Gurin, werde zur teilweisen Tilgung von Krediten und der Verringerung neuer Kreditaufnahmen genutzt werden. Darüber hinaus teilte Gurin mit, dass der Hersteller im vergangenen Jahr mit seinen Werken einen EBITDA von 60 Millionen US-Dollar erwirtschaftet hat.

Im laufenden Jahr soll sich dieser Betrag auf etwa 135 Millionen Dollar mehr als verdoppeln lassen; in 2006 soll bereits ein EBITDA von 190 Millionen Dollar erzielt werden, so die Pläne des Unternehmens laut Gurin. Auch bei den Umsätzen hat Amtel große Pläne: Bereits im kommenden Jahr sollen 1,2 Milliarden Dollar umgesetzt werden, während dies im vergangenen Jahr noch 451 Millionen waren. Der kürzlich übernommen Hersteller Vredestein Banden hatte in 2004 einen Umsatz von gut 280 Millionen Dollar gemacht.

Amtel und der deutsche Markt

Jetzt, nachdem die Tinte unter dem Übernahmevertrag zwischen der russischen Amtel-Gruppe und dem holländischen Reifenhersteller Vredestein Banden trocken ist, zeichnen sich erste und zarte Auswirkungen auf das deutsche Reifenvertriebsgeschäft des Unternehmens ab. In einem Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erläutert Achim Saurer, Geschäftsführer der Vredestein GmbH in Deutschland, was sich für die deutschen Kunden und das deutsche Geschäft ändern wird..

Vredestein Banden setzte in 2004 mehr als 230 Millionen Euro um

Vredestein Banden hat im letzten Geschäftsjahr mehr als 230 Millionen Euro in den vier Produktgruppen Pkw-/LLkw-, Fahrrad-, Landwirtschafts- und Industrie-Reifen umgesetzt, wie der offiziellen Pressemeldung anlässlich der erfolgten Übernahme des niederländischen Reifenherstellers durch die Amtel Holdings – Amtel ist einer der größten russischen und der größte Reifenhersteller in der Ukraine – zu entnehmen ist. Damit hätte die Reifensparte des ehemaligen Vredestein-Konzerns einen deutlichen Umsatzsprung gemacht: Im Jahre 2003 hatte der Konzern 305,6 Mio. Euro umgesetzt, davon „etwa 200 Millionen Euro im Neureifengeschäft“, wie vor Jahresfrist verlautbarte.

Übernahme von Vredestein durch Amtel perfekt

Die Amtel Holdings Holland NV – Mutterkonzern des russischen Reifenherstellers Amtel – hat bekannt gegeben, dass die Übernahme Vredesteins nunmehr in trockenen Tüchern ist. Der Kaufpreis soll bei 195,6 Millionen Euro gelegen haben. „Wir sind überzeugt, dass diese Akquisition einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, aus Amtel ein paneuropäisches Unternehmen zu machen“, zitiert die Moscow Times Aussagen von Amtel-Präsident Sudhir Gupta.

Nach eigenen Angaben steigt mit der Vredestein-Übernahme die Gesamtproduktionskapazität der Amtel-Gruppe auf rund 22 Millionen Reifen pro Jahr. „Vredestein Banden wird sich weiterhin auf die Herstellung von High- und Ultra-High-Performance-Reifen konzentrieren, ebenso wie auf die Forschung und Entwicklung sowie Industriedesignprogramme. Die Verbindung zwischen Amtel und Vredestein eröffnet den Mitarbeitern neue und interessante Möglichkeiten in vielen verschiedenen Bereichen.

Wir werden auf beiden Seiten sehr eng zusammenarbeiten, um die beiden Unternehmensteile erfolgreich zu integrieren“, werden unter mysan.de anlässlich des nun abgeschlossenen Deals Aussagen von Vredestein-CEO Rob Oudshoorn wiedergegeben..

Hersteller nehmen russischen Markt ins Visier

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Ein stark wachsendes Interesse bei Ausstellern und Besuchern der 8. Tires & Rubber-Messe in Moskau, Vertrauen in die eigene Herangehensweise bei Herstellern, Zulieferern und Importeuren und insgesamt optimistische Marktdaten – all dies deutet darauf hin, dass sich der russische Reifenmarkt weiterhin zu einem der interessantesten und am stärksten wachsenden der Welt entwickelt. Allein im vergangenen Jahr ist etwa der Markt für Pkw-Reifen – das treibende Moment in Russland – um etwa zehn Prozent gestiegen und wird sich bis 2010 vor dem Hintergrund einer ungebrochenen Nachfrage nach Autos noch einmal verdoppeln, so vorsichtige Schätzungen.

18-prozentige Umsatzsteigerung bei Amtel

Die Amtel Holdings Holland (AHH) hat im Rahmen der Tires & Rubber 2005 in Moskau erste vorläufige Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2004 veröffentlicht. Demnach hat der mit Reifen erzielte Umsatz im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2003 um 18 Prozent zugelegt und wird nun mit 451 Millionen US-Dollar angegeben. „Amtel produzierte 2004 mehr als 14 Millionen Reifen – ein neuer Rekord“, freut sich AHH-Geschäftsführer Alexei Gurin angesichts dessen.

Im ersten Quartal diesen Jahres will Amtel die Übernahme Vredesteins in trockene Tücher bringen. „Diese Akquisition macht Amtel zu einem Global Player und ermöglicht uns den Zugriff auf zusätzliches Technologie- und Produktions-Know-how, ein Vertriebsnetzwerk in Europa und Nordamerika sowie einen einzigartigen Produktmix und eröffnet gleichzeitig neue Möglichkeiten im Bereich Management und Human Resources”, ist Amtel-Präsident Sudhir Gupta überzeugt..

Amtel nimmt neue Produktionslinie in Betrieb

Amtel-Präsident Sudhir Gupta hat der neuen Produktionsstätte Povolzhye in Kirov einen Besuch abgestattet, die neben „Kirov 1“ entstanden ist. Mit einer Kapazität von zwei Millionen Reifen für Kirov 2 erhöht sich das Produktionsvolumen des gesamten Komplexes auf sieben Millionen Einheiten jährlich. Der Reifenkonzern hat insgesamt 50 Millionen US-Dollar in die neuen Anlagen investiert, in die gesamte Fabrik sogar 100 Millionen, und erfüllt in Kirov den internationalen Standard ISO 9001.