Offenbar ist Sibur-Russian Tyres weiterhin deutlich an einer Übernahme des russischen Teils der vor der völligen Zerschlagung stehenden Amtel-Vredestein-Gruppe interessiert. Dazu gehören die beiden Reifenfabrik in Kirov (seit einigen Tagen ebenfalls insolvent) und Voronezh sowie das Retail-Netzwerk AV-TO. Sibur-Russian Tyres hatte bereits im Januar versucht, 600 der sich auf 800 Millionen Dollar belaufenden Amtel-Vredestein-Schulden zu übernehmen und in Firmenanteile zu tauschen.
Dies scheiterte zuletzt an den Intervention anderer Großgläubiger. Im vergangenen Jahr hatten beiden Unternehmen einen möglichen Zusammenschluss verhandelt, der dann ebenfalls scheitert. Heute, so Sibur-Russian Tyres’ Generaldirektor Vadim Gurinov in einem Interview mit Kommersant, sei man fast froh, dass diese Pläne nicht umsetzbar gewesen sind, denn dann wäre man “mit diesem toxischen Anlagevermögen in die Krise gegangen und hätten diese Fabriken betreiben müssen.
Glücklicherweise kam der Moment, an dem wir das ganze Ausmaß der Krise verstanden haben.” Dennoch bestätigte Gurinov noch einmal im Kommersant-Interview das grundsätzliche Interesse an den beiden Fabriken Amtel-Vredesteins in Russland und an AV-TO.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/Gurinov__Vadim-tb.jpg234180Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2009-07-02 13:12:002023-05-17 14:25:07Sibur-Russian Tyres an Amtel-Fabriken in Russland interessiert
Seit der Gründung von “Apollo Vredestein B.V.” am 15.
Mai 2009 können Rob Oudshoorn und das Unternehmen, das er führt, endlich wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Nach “unseren schlechten Erfahrungen mit Russland”, die durch den Verkauf von Vredestein Banden an Apollo Tyres aus Indien ein für allemal zur unangenehmen Erinnerung verblassen sollen, will der holländische Reifenhersteller sich nun endlich wieder um alltägliche Dinge wie der Weiterentwicklung von Produkten, von Märkten sowie von Vertriebs- und Produktionsstrukturen kümmern. Im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erläuterte Apollo-Vredestein-CEO Rob Oudshoorn den Stand der Planungen und Umsetzungen.
Nachdem bereits die Holdinggesellschaft Amtel-Vredestein N.V. mit Sitz in den Niederlanden sowie die russische, operative Geschäftsholding OJSC Amtel-Vredestein Insolvenz angemeldet hat und Vredestein Banden an Apollo Tyres aus Indien verkauft wurde, fällt nun ein weiterer Stein des offenbar vor der Auflösung stehenden Amtel-Vredestein-Konzerns.
Einer Meldung der russischen Tageszeitung Kommersant zufolge habe nun auch die OJSC Amtel-Povolzhye, also die Reifenfabrik in Kirov, formell beim zuständigen Gericht einen Insolvenzantrag wegen Überschuldung gestellt. Die Produktion in dem Werk, das eine eigene Rechtspersönlichkeit ist, solle unterdessen weiterlaufen, heißt es dazu. Allerdings war sie in den vergangenen Monaten immer wieder wegen Zahlungsschwierigkeiten vom Netz gegangen.
Das Moskauer Schiedsgericht hat von der russischen Tochtergesellschaft der insolventen Amtel-Vredestein N.V. am 3.
Juni ebenfalls einen Insolvenzantrag erhalten, nachdem die in den Niederlanden registrierte Holdinggesellschaft bereits am 2. April einen entsprechenden Antrag bei einem lokalen Gericht gestellt hatte. Dass nun auch die russische, operative Geschäftseinheit OJSC Amtel-Vredestein mit ihren zwei Fabriken folgt, kommt nicht überraschend, haben doch die Anteilseigner bereits Ende April eine solche Vorgehensweise als unausweichlich betrachtet und der Gesellschaft einen Insolvenzantrag vorgeschlagen.
Einer Pressemitteilung zufolge begründete die OJSC Amtel-Vredestein den Insolvenzantrag nun mit der „sich verschlechternden Position des Unternehmens mit einer zunehmenden Anzahl an Gläubigern, die eine Rückzahlung der Forderungen einmahnen, oder die Hypotheken auf das Sachvermögen des Unternehmens aufkündigen“. Daher sei die jetzt ergriffene „Maßnahme notwendig und nicht zu vermeiden“, schreibt das Unternehmen weiter in der Pressemitteilung. Die Ernennung eines Insolvenzverwalters für die OJSC Amtel-Vredestein nach dem in Russland üblichen Verfahren wird alsbald erwartet.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2009-06-09 11:30:002023-05-17 14:22:43Auch Amtel-Vredestein in Russland stellt Insolvenzantrag
Die Übernahme des insolventen russischen-holländischen Reifenherstellers Amtel-Vredestein durch Sibur-Russian Tyres, eine Geschäftseinheit des petrochemischen Konzerns Sibur, war bekanntlich gescheitert; inzwischen ist der niederländische Part Vredestein Banden bei Apollo Tyres (Indien) gelandet. Jetzt meldet Reuters, dass Sibur-Russian Tyres einen erneuten Anlauf unternimmt und mit Hilfe des russischen Staates die russischen Reifenfabriken Amtels übernehmen will..
Laut Reuters ist für den russisch-niederländischen Reifenhersteller Amtel-Vredestein von einem holländischen Gericht das Insolvenzverfahren eingeleitet worden, wobei jedoch dessen Tochterunternehmen Vredestein Banden ausgeklammert worden sei. Denn für diesen Teilbereich des Konzerns hat der indische Hersteller Apollo Tyres ein Übernahmeangebot angegeben, dem vonseiten der Insolvenzverwaltung bereits stattgegeben wurde. Bestätigt wird dies durch eine offizielle Stellungnahme der Inder.
Demnach erwirbt Apollo Tyres 100 Prozent der Anteile an Vredestein Banden, wobei in Sachen des dafür zu zahlenden Kaufpreises bis auf Weiteres Stillschweigen zwischen den an dem Deal beteiligten Parteien vereinbart worden ist. Eine eventuelle Veröffentlichung näherer Details zu der Übernahme zu einem späteren Zeitpunkt sei an bestimmte Voraussetzungen – unter anderem etwa deren Genehmigung vonseiten der zuständigen Aufsichtsbehörden – gebunden, teilt der indische Reifenhersteller darüber hinaus mit, der kurz zuvor erst seine Unternehmenskennzahlen für das jüngst zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2008/2009 (endete am 31. März 2009) publiziert hatte.
Zumindest in Sachen Umsatz ist in der Bilanz von der Krise noch nicht allzu viel zu sehen, denn gegenüber dem Vorjahr konnte das Unternehmen seine Verkaufserlöse von 46,9 Milliarden Rupien (rund 705 Millionen Euro) im Geschäftsjahr 2007/2008 um sechs Prozent auf 49,8 Milliarden Rupien (etwa 749 Millionen Euro) steigern. Bezüglich des Nettogewinns mussten die Inder allerdings Einbußen hinnehmen, schreiben mit 1,3 Milliarden Rupien (knapp 20 Millionen Euro) gegenüber zuletzt 2,7 Milliarden Rupien (nicht ganz 41 Millionen Euro) jedoch schwarze Zahlen. Selbst im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres, also von Januar bis März 2009, bewegte man sich im Plus und konnte immerhin noch einen Nettogewinn von knapp 462 Millionen Rupien (beinahe sieben Millionen Euro) einfahren.
Damit – so Apollo Tyres – sei man der einzige Top-Zulieferer des Landes, der in allen Quartalen des Geschäftsjahres 2008/2009 profitabel geblieben sei. “Vor dem Hintergrund der allgemeinen Konjunkturschwäche, unter der alle Industrieunternehmen zu leiden haben, sind wir durch die fast 25 Prozent höheren Rohstoffkosten im zurückliegenden Geschäftsjahr gleich doppelt getroffen worden. Insofern bin ich unter diesen Umständen und mit Blick auf das herausfordernde Marktumfeld erfreut über unser Ergebnis”, kommentiert Onkar S.
Kanwar, Chairman und Managing Director von Apollo Tyres Ltd., die Unternehmenskennzahlen..
Am 24. April haben sich die Aktionäre von Amtel-Vredestein OJSC dafür ausgesprochen, dass das Management des Unternehmens ein Insolvenzverfahren für die russische Amtel-Vredestein-Tochtergesellschaft vorantreiben sollte. Allerdings ist dieses Votum zunächst nur als Vorschlag zu werten, und eine konkrete Entscheidung dafür oder dagegen dürfte – so rechnet man zumindest – sicherlich noch einige Zeit auf sich warten lassen.
Auf konkrete Nachfrage unserer englischen Schwesterzeitschrift TYRES & ACCESSORIES wollte sich kein Vertreter von Amtel-Vredestein OJSC zu der Sache bzw. der Wahrscheinlichkeit eines Insolvenzverfahrens für das Unternehmen äußern..
Einer Meldung der russischen Agentur Prime-Tass zufolge ist die Produktion im russischen Reifenwerk OJSC Amtel-Povolzhye offenbar deutlich zurückgegangen. Während der ersten zwei Monate dieses Jahres seien in der Fabrik in der Stadt Kirov 65 Prozent weniger Reifen gefertigt werden, als im selben Vorjahreszeitraum. Im Januar und Februar 2009 seien dies insgesamt 308.
700 Reifen gewesen; hochgerechnet auf das gesamte Jahr ergibt sich demnach eine kumulierte Jahresproduktion von 1,85 Millionen Reifen. Im Jahr 2007 wurden in der zentralrussischen Fabrik noch knapp 7,5 Millionen Pkw-Reifen gefertigt..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2009-03-17 09:10:002023-05-17 14:15:58Amtel-Fabrik in Kirov offenbar nur noch gering ausgelastet
Die beiden führenden russischen Reifenhersteller Sibur-Russian Tyres und Amtel-Vredestein finden einfach nicht zueinander. Nachdem es Mitte Januar noch geheißen hatte, der Sibur-Konzern werde rund 600 Millionen Dollar Schulden von Amtel-Vredestein übernehmen und diese in Firmenanteile umwandeln, scheint die Firmenübernahme nun erneut gescheitert. Erst im vergangenen September hatten beide Unternehmen ihre Fusionsgespräche erfolglos abgebrochen.
Vom 23. bis zum 26. April 2009 wird in Istanbul (Türkei) zum zweiten Mal die “Lastik & Jant Show” bzw.
“Tire & Rim Show” stattfinden, bei der ihrem Namen entsprechend das Thema Reifen und Räder im Vordergrund stehen wird. Allerdings geht es bei der Messe nach Aussagen des Veranstalters CNR International Trade Fairs Inc. auch um mit diesem Marktsegment verwandte Bereiche wie Automobilzubehör- und -ersatzteile (Batterien etc.
), Tuning sowie Werkstattausrüstung für Servicebetriebe. Nach dem – wie es heißt – großen Erfolg der Premierenveranstaltung im April 2008, bei der 64.000 Besucher gezählt worden sind, will man die Ausstellungsfläche in diesem Jahr von zuvor 11.
000 auf bis zu 40.000 Quadratmeter erhöhen. Aufseiten der Aussteller erwartet CNR die Beteiligung von mehr als 150 Unternehmen, wobei unter anderem die Reifenhersteller Amtel-Vredestein, Bridgestone, Continental, Cooper, Hankook, Kumho, Marangoni, Nankang, Nexen, PT Gajah Tunggal, Toyo und Yokohama ihr Kommen zugesagt haben sollen.
Denn die Türkei sei ein interessanter Markt mit seinem jährlichen Ersatzbedarf von rund 80 Millionen Reifen und einem mit Reifen erzielten Umsatzvolumen in dem Land von fünf Milliarden US-Dollar (rund 3,8 Milliarden Euro), heißt es vonseiten der Messeorganisatoren. Sie weisen außerdem darauf hin, dass im türkischen Markt etwa 8.000 Betriebe Dienstleistungen rund um den Service am Reifen anbieten.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-01-28 11:22:002023-05-17 14:14:42Reifen- und Rädermesse „Lastik & Jant Show“ im April in Istanbul