Erst Mitte des Jahres 2000 war Zwika Meiri die Verantwortung als Präsident für den israelischen Reifenhersteller Alliance Tire (Hadera) übertragen worden. Offensichtlich ist der Turnaround bei der Firma Alliance, die vor einigen Monaten vor einem mehrheitlichen, dann aber gescheiterten Verkauf an eine amerikanische Investorengruppe stand, bislang noch nicht gelungen. Denn mit Yossi Anglister (56) wurde jetzt ein externer Industriemanager zum Alliance-Präsidenten ernannt, der in dem Ruf steht, einschneidende Restrukturierungen durchziehen zu können.
Seit September letzten Jahres verhandelte die Harvey Brodsky Group L.L.C.
mit Alliance Tyre bezüglich der Übernahme von 51 Prozent des israelischen Reifenherstellers – nun machte die Gruppe einen Rückzieher. Hauptgründe dafür sind nach Aussagen von Harvey Brodsky, der auch als Geschäftsführer des amerikanischen Informationsbüros für runderneuerte Reifen TRIB tätig ist, die instabile Lage im Mittleren Osten sowie Probleme von Alliance, die Restrukturierung seiner Beziehungen zu den Hauptschuldnern des Unternehmens zur Zufriedenheit der Brodsky-Gruppe abzuwickeln. Beide Punkte zusammen hätten die europäischen Hauptinvestoren der Gruppe, die sich aus langjährigen Geschäftsleuten aus der Reifenbranche zusammensetzen soll, bewogen, die Übernahmepläne zum jetzigen Zeitpunkt fallen zu lassen.
„Wir glauben allerdings nach wie vor, dass Alliance durchaus Potenzial hat, und wir bedauern, den Deal nicht zu Ende bringen zu können“, kommentierte Brodsky die Entscheidung. Sollten sich die Rahmenbedingungen ändern, so könne er sich jedoch vorstellen, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren..
Weitere Einzelheiten um das Übernahmegebot von 51 Prozent des israelischen Reifenherstellers Alliance Tire werden bekannt. Bieter ist eine amerikanische Investorengruppe namens “Harvey Brodsky Group L.L.
C.”, die sich aus langjährigen Geschäftsleuten aus der Reifenbranche zusammensetze, wird Brodsky (selbst Geschäftsführer des amerikanischen Informationsbüros für runderneuerte Reifen TRIB) zitiert. Alliance Tire setzt rund 100 Millionen Euro jährlich um und hat in den letzten beiden Jahren rote Zahlen geschrieben.
Harvey Brodsky, bekannt als Repräsentant der amerikanischen Runderneuerungsvertretung TRIB (Tire Retread Information Bureau), hat 50 Millionen US-$ für einen 51prozentigen Anteil am israelischen Reifenhersteller Alliance Tire Co. (Hadera) geboten. Alliance prüft derzeit das Angebot.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2002-09-04 00:00:002023-05-16 12:21:08Wird die Mehrheit von Alliance verkauft?
Die Firma Bohnenkamp (Osnabrück) ist seit Anfang Juli Alleinvermarkter des israelischen AS-Reifenherstellers Alliance in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn. Mit diesem Schritt will Bohnenkamp seine führende Stellung bei der Vermarktung von Importreifen weiter ausbauen. Bohnenkamp wurde von den Israelis ausgewählt, weil das Unternehmen über ein umfangreiches Distributionsnetz, flexible Logistik sowie entsprechende Lagerkapazitäten verfügt.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/20132_00.jpg374400Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2001-11-13 00:00:002023-05-16 12:03:06Exklusivvermarktung von Alliance durch Bohnenkamp
In Westeuropa halten Michelin (inklusive Kléber), Pirelli und Goodyear etwa 85 Prozent Erstausrüstungsmarktanteil. In den letzten Jahren nahm die Anzahl der unabhängigen Hersteller ab: Taurus (Ungarn) und Stomil (Polen) gingen an Michelin, bei der AS-Marke Pirelli übernahm Trelleborg das Zepter, Barum (Tschechien) gehört zu Continental. Andere suchen Anlehnung, so stand die rumänische Marke Danubiana (Tofan Grup) einige Zeit auf dem Wunschzettel Goodyears.
Die US-Marke Titan schwächelt, Alliance (Israel) schloss eine von zwei Fabriken, und Vredestein (Niederlande) ächzt unter den hohen Rohstoffkosten. Finnlands Nokian hat einen Produktionsauftrag an Michelins Polen-Fabrik vergeben. Der Landwirtschaftsreifensektor hat vom „Weltreifenkuchen“ nur rund drei Prozent inne, das sind keine zweieinhalb Milliarden Euro.
Während der Stückabsatz sinkt, geht die Tonnage nach oben. Das liegt daran, dass die zunehmend verkauften Radialreifen länger halten als Diagonalreifen, dass sie auch größer und damit schwerer sind als früher. Kleinere Agrarreifenhersteller wie kleinere Agrarreifenvermarkter stöhnen unter der zunehmenden Spezialisierung der Fahrzeuge.
Sehr genau definierte Einsätze verlangen sehr spezialisierte Fahrzeuge verlangen sehr genau darauf abgestimmte Bereifungen. „Die Musik spielt“ bei Treibradreifen: Im europäischen Ersatzgeschäft liegt der Marktanteil von Michelin, Kléber, Goodyear und Pirelli bei ca. 65 Prozent.
Zu unterscheiden ist zwischen dem Gesamtmarkt, der auch Reifen diagonaler Bauweise umfasst, und dem Radialreifenmarkt. Weil es auch künftig einen „Bodensatz“ einfacher Schlepper geben wird, ist der Radialreifenmarkt in Europa mit um die 70 Prozent gesättigt. Der Standardreifen für Ackerschlepper hat das Querschnittsverhältnis 80, aber auch bei AS-Reifen legen die breiteren Ausführungen zu.