Die schwedische Reifenservicekette Däckia AB, deren Wurzeln bis ins Jahr 1965 zurückreichen und die seit 2012 eine 100-prozentige Pirelli-Tochtergesellschaft ist, bekommt einen neuen Eigner. Sie wird von der CTS Group übernommen, die sich als Reifen-Lifecycle-Serviceunternehmen beschreibt. Denn neben der Lieferung von Reifen in den Ersatzmarkt ist man demnach auch in der Runderneuerung aktiv. „Als praktischer One-Stop-Shop für alle Reifenbedürfnisse helfen wir Fahrzeugnutzern, die Betriebszeit zu maximieren und die Laufleistung ihrer vorhandenen Reifen zu verlängern. Bei Nutzfahrzeugreifen verfolgen wir ein vollständig zirkuläres Modell – für eine längere Nutzungsdauer“, sagt das Unternehmen über sich selbst, das nach eigenen Angaben mehr als 700 Mitarbeiter in Schweden, Finnland, Norwegen und Polen beschäftigt sowie bisher 52 Reifengeschäfte und fünf Runderneuerungsstandorte betreibt. Das Däckia-Netzwerk soll 60 Verkaufsstellen und weitere 42 angeschlossene Betriebe in ganz Schweden umfassen. Ungeachtet der geplanten Transaktion, die den üblichen Abschlussbedingungen und dem Erhalt behördlicher Genehmigungen unterliegt sowie bis Juli dieses Jahres abgeschlossen sein soll, haben beide Seiten einen bis 2030 laufenden Liefervertrag unterzeichnet, der den Vertrieb von Pirelli-Produkten und die Rolle des Reifenherstellers als Däckia-Hauptlieferant sichert.
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Die bevorstehende „komplette Zerschlagung des traditionsreichen Continental-Konzerns“ – gemeint ist neben der geplanten Abtrennung des Automotive-Bereiches des Unternehmens vor allem die von ContiTech nach dem schon vor Längerem erfolgten Spin-off der Antriebssparte – treibt der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) Sorgenfalten ins Gesicht. Dabei wird aktuell insbesondere mit der gestern erst verkündeten ContiTech-Verselbstständigung gehadert. „Die Trennung von ContiTech in diesen Zeiten weltwirtschaftlicher Unsicherheit ist sozial unverantwortlich, ökonomisch waghalsig und technologisch unsinnig“, kritisiert Francesco Grioli, Mitglied des geschäftsführenden IGBCE-Hauptvorstands und des Conti-Aufsichtsrates. „Hier sollen zwei Geschäftsbereiche auseinandergerissen werden, die seit Jahrzehnten das Herz des Traditionskonzerns bilden und die gerade am Anfang der Produktionskette eng verwoben sind. Die Kapitalseite treibt damit den seit Jahren grassierenden Zerschlagungswahn auf die Spitze. Dieses Vorhaben trifft auf unseren entschiedenen Widerstand“, so Grioli, wobei die IGBCE mit ihrer Kritik nicht alleine dasteht.
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Bridgestone Hispania Manufacturing hat nach eigenen Angaben Arbeitnehmervertreter darüber informiert, ein Verfahren zur Entlassung von Mitarbeitern seiner beiden im Norden Spaniens unweit von Bilbao gelegenen Reifenwerke in Puente San Miguel (Kantabrien) und Basauri (Baskenland) einleiten zu wollen. An dem einen wie dem anderen Standort fertigt der Hersteller demnach radiale Lkw- und Busreifen sowie an ersterem der beiden zusätzlich auch Landwirtschaftsreifen. Als Grund für den geplanten personellen Aderlass wird verwiesen auf die „tiefgreifenden Veränderungen auf dem europäischen Reifenmarkt und damit die Notwendigkeit, die Produktionsstruktur des Unternehmens anzupassen“.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/04/Bridgestone-Reifenwerk-Basauri.webp11251500Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2025-04-02 11:58:522025-04-02 14:40:02Wegfall von fast 550 Stellen in zwei europäischen Bridgestone-Werken möglich
Nach der fünften BBS-Insolvenz war lange Zeit nicht klar, ob und welche Zukunft die Rädermarke hat. Jetzt gibt es eine gute Nachricht: Die Produktion von BBS-Rädern läuft laut dem Insolvenzverwalter der BBS Autotechnik GmbH, Rechtsanwalt Dr. Dirk Pehl von Schultze & Braun, wieder an. Mit Klaus Wohlfarth als Inhaber der BBS-Markenrechte ist demnach eine Einigung erzielt worden, wonach der Unternehmer, Gründer und Geschäftsführer von KW Automotive wichtige Vermögensgüter aus der Insolvenzmasse der BBS Autotechnik GmbH übernimmt. Dazu zählen etwa Werkzeuge und Anlagen, Produktionsausstattung, Gebrauchsmuster oder noch vorhandene Warenbestände. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. „Die Wiederaufnahme der Produktion von Felgen der Marke BBS aus dem mittlerweile fünften Insolvenzverfahren eines BBS-Herstellers ist ein Erfolg, den viele wahrscheinlich nicht mehr für möglich gehalten haben“, sagt Pehl. Nachdem es aufgrund der Situation bei der BBS Autotechnik GmbH leider nicht möglich gewesen sei, den Geschäftsbetrieb fortzuführen, sowie den meisten der insgesamt 240 Beschäftigten an den Standorten Schiltach und Herbolzheim die Kündigung ausgesprochen werden musste, ist der Verkauf der Vermögenswerte aus Sicht des Insolvenzverwalters „ein Lichtblick“.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/03/Pehl-Dr.-Dirk-links-und-Wohlfarth-Klaus.webp11251500Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2025-03-27 12:38:252025-03-27 12:38:25Produktion von Rädern der Marke BBS läuft wieder an
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/03/Rau-Stefan.webp11251500Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2025-03-27 12:12:572025-03-27 12:12:57WdK haut beim Thema Reifenkreislaufwirtschaft in dieselbe Kerbe wie AZuR
„Es bewegt sich etwas in Deutschland. Die Politik hört uns plötzlich zu. Wirtschaftsfragen bestimmen die Regierungsbildung“, freut sich Michael Klein, Präsident des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK), auf der einen Seite. Auf der anderen Seite brauche es jedoch – ergänzt er – nicht nur eine Vorwärtsstrategie, sondern vor allem auch eine Vorwärtsbewegung hinsichtlich solcher Dinge […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/03/WdK-Tag-der-Kautschukindustrie.webp11251500Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2025-03-10 12:44:412025-03-10 12:44:41„Aufbrechen statt Abwarten“ ist Motto vom diesjährigen Tag der Kautschukindustrie
Mitte Januar hatte die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) vorgeschlagen, mit der Forderung nach einem 6,5-prozentigen Lohnplus in die anstehenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) zu gehen. Diese Empfehlung wurde im Anschluss in den Betrieben und Regionen zur Diskussion gestellt mit der Folge, dass die IGBCE-Bundestarifkommission ihr Ziel nun noch ein klein wenig weiter hochgeschraubt hat. „Diese Diskussionen und Umfrageergebnisse haben uns deutlich gezeigt, dass unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben an allererster Stelle eines wollen: mehr Geld, um das alltägliche Leben besser meistern zu können und am Ende des Monats noch genug davon zu haben“, sagt IGBCE-Verhandlungsführerin Katharina Stihler. Insofern wolle man für die rund 63.000 Beschäftigten der Branche nun mit der Forderung nach einer Erhöhung der Entgelte um 6,7 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einem Bonus für Mitglieder der Gewerkschaft in die für den 24. April anberaumte erste Verhandlungsrunde gehen.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/03/Reifenproduktion-bei-Nokian-Tyres.webp11251500Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2025-03-07 10:17:142025-03-07 10:17:14Noch ein Quäntchen mehr für die Beschäftigten der Kautschukindustrie gefordert
Vor wenigen Wochen bereits bzw. schon seit Längerem zeigt sich der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) besorgt um den Produktionsstandort Deutschland im Allgemeinen und die Lage der Branche, die er vertritt, im Besonderen. Wie sich die Situation konkret darstellt, lässt sich nun auch schwarz auf weiß nachvollziehen. Obwohl eher wohl rot auf weiß die bessere Beschreibung für die Entwicklung der deutschen Kautschukindustrie im abgelaufenen Jahr ist. Denn gemäß den vom WdK vorgelegten Kennzahlen für 2024 ist nicht nur der Umsatz der Branche von den knapp 11,5 Milliarden Euro ein Jahr davor um gut ein Prozent rückläufig gewesen auf einen Wert von nunmehr ziemlich genau zwischen 11,3 und 11,4 Milliarden Euro aufgrund eines schwächelnden Inlandsgeschäftes (minus 3,2 Prozent) bei gleichzeitig gestiegenen Verkaufserlösen im Auslandsgeschäft (plus 2,5 Prozent). Darüber hinaus ist zudem die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Kautschukindustrie auf rund 63.000 (minus 4,4 Prozent) gesunken genauso wie die Produktion um 4,3 Prozent zurückging auf 1,1 Millionen Tonnen. Damit ist 2024 dem WdK zufolge das bereits dritte Jahr in Folge mit einer um mehr als vier Prozent rückläufigen Inlandsfertigung von Kautschukprodukten.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/03/WdK-2024er-Bilanz-.webp11251500Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2025-03-07 10:03:152025-03-07 10:03:15Weniger Beschäftigte/Produktion in der deutschen Kautschukindustrie
Hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung im Kraftfahrzeuggewerbe beschreibt Arne Joswig, Präsident des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 als zwiespältig. So sei der Umsatz über alle drei Geschäftsbereiche – Neuwagen, Gebrauchtwagen und Service – im vergangenen Jahr gegenüber 2023 zwar um 5,6 Prozent auf 218,9 Milliarden Euro gewachsen. Dazu haben jedoch hauptsächlich der Handel mit Gebrauchtwagen sowie das Service- und Reparaturgeschäft beigetragen, während beim Verkauf von Neufahrzeugen eine leicht negative Tendenz bilanziert wird.
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