„Wir werden die Stellenstreichungen und Werkschließungen nicht so einfach akzeptieren“, sagt Matthias Hille – Konzernbetreuer und Leiter des Bezirkes Mainz bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) – angesichts der heute bekanntgewordenen Pläne Michelins, bis Ende 2025 „Standorte in Deutschland restrukturieren“ zu wollen. Wobei davon rund 1.500 Beschäftigte betroffen sein bzw. dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren sollen. Sie seien „völlig unter Schock“, berichtet Hille, der zugleich von einem Kahlschlag des Reifenherstellers spricht und diesen für falsch hält. Mehr noch, vertritt der Arbeitnehmervertreter doch die Auffassung, Michelin wolle „allein den Profit maximieren“ und „lasse dafür hochengagierte und hoch qualifizierte Beschäftigte fallen“. Statt in einer Hauruckaktion die Werke dichtzumachen, brauche es Hilles Worten zufolge vielmehr kluge Strategien, um auf die veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren. „Wir geben die Standorte nicht auf und werden weiter an Alternativkonzepten arbeiten“, betont er. Zugleich erwartet er, dass sich das Unternehmen an sein in diesem Zusammenhang gegebenes Versprechen halte und in den kommenden Wochen und Monaten umsetze, was es angekündigt habe: „den Mensch in den Mittelpunkt stellen und im Dialog mit uns bleiben“.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/11/Grioli-Francesco.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2023-11-28 15:44:572023-11-28 15:44:57Scharfe Kritik an den geplanten Michelin-Werksschließungen
Nicht allzu lange ist es her, dass die Herbsttagung des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) mit dem Fazit zu Ende gegangen ist, die Lage der vom ihm vertretenen Hersteller von Bereifungen und technischen Elastomererzeugnissen sei „alles andere als ein Honigschlecken“ und die Herausforderungen für die Branche seien nicht gerade kleiner geworden. „Wir müssen alles erwarten – auch das Gute“, lautete ungeachtet einer überwiegend verhaltenen Stimmung aufseiten der Kautschukindustrie zwar der Schlusssatz von WdK-Chefvolkswirt Michael Berthel. Allerdings bestätigt sich mit der von Goodyear angekündigten Schließung seiner Reifenwerke in Fulda und Fürstenwalde der zweite Satzteil eher wohl nicht, sondern der erste. Selbst wenn Shawn Pace, Vice President & Chief Procurement Officer bei dem Hersteller versichert, Goodyear werde in den kommenden Monaten seine „Kunden weiterhin bedienen und (…) Zusagen sowie vertragliche Verpflichtungen erfüllen, wie sie es erwarten würden“, hilft das den betroffenen Mitarbeitern beider Konzernstandorten ebenso wenig, wie Deutschland gleichzeitig weiter an Bedeutung als Produktionsland für Reifen verliert.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/11/Berthel-Michael.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2023-11-21 14:19:262023-11-21 14:19:26Von 12 deutschen Reifenwerken ist „bei 6 bis 10 fraglich, ob sie erhalten bleiben“
Die Ankündigung Goodyears, seine beiden Reifenwerke in Fulda und Fürstenwalde schließen zu wollen bis zum Ende des dritten Quartals 2025 bzw. zum Jahresende 2027 verbunden mit dem Wegfall von an beiden Standorten zusammengenommen 1.750 Arbeitsplätzen, lässt verständlicherweise die Emotionen hochkochen. Beispielsweise hat nie zuvor einer unserer Beiträge auf den Facebook-Seiten der NEUE REIFENZEITUNG eine solche […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/11/Vom-Good-Year-zum-Bad-bzw.-Black-Year.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2023-11-20 13:00:392023-11-20 14:32:40Zwischenruf: Vom „GOOD Year“ zum „BAD Year bzw. BLACK Year“?
Nach seinem Scheitern mit dem Elektroauto Sion hat sich Sono Motors bekanntlich auf das B2B-Solargeschäft konzentriert, wozu unter anderem nachrüstbare Fotovoltaikpaneele für Busse zählen. Anfang September hat das Amtsgericht München „wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung“ dann jedoch ein Insolvenzverfahren über das Vermögen des Unternehmens eröffnet, im Zuge dessen Eigenverwaltung angeordnet und den Rechtsanwalt Ivo-Meinert zum Sachwalter bestellt. Befand sich die Sono Motors GmbH zu diesem Zeitpunkt eigenen Angaben zufolge noch „in Verhandlungen mit mehreren potenziellen Investoren, die Interesse an einer langfristigen Fortführung des Unternehmens haben“, ist ihrer Ende Oktober datierenden Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) diesbezüglich weniger Zuversicht zu entnehmen.
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Continental hat eigenen Worten zufolge weitere „Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit“ seines Unternehmensbereiches Automotive beschlossen. Einer Mitteilung dazu sind zwar nicht konkret die Zahlen von 5.500 Stellenstreichungen weltweit und davon gut 1.000 an deutschen Standorten zu entnehmen, von denen vorab das Manager-Magazin berichtet hatte. Gleichwohl werden angedachte personelle Einschnitte bestätigt, spricht der Konzern doch davon, die Geschäfts- und Verwaltungsstrukturen im betreffenden Bereich vereinfachen und verschlanken zu wollen. Über alle Teile und Ebenen der Organisation wird eine Kostenentlastung um jährlich 400 Millionen Euro anvisiert und soll der volle Umfang ab 2025 erreicht werden. „Wie viele Arbeitsplätze genau betroffen sind, steht daher noch nicht abschließend fest. Die Zahl dürfte aber voraussichtlich im mittleren vierstelligen Bereich liegen“, so das Unternehmen, das plant, alle Maßnahmen „so sozialverträglich wie möglich zu gestalten“.
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Sechs neue Auszubildende sind Anfang September bei der Heinrich Nabholz Autoreifen GmbH mit Sitz in Gräfelfing bei München ins Berufsleben gestartet. Mit Blick auf die angehenden Kfz-Mechatroniker, Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik sowie Kaufleute im Großhandelsmanagement, die seit ihrer Begrüßung nunmehr bereits gut zwei Monate im Unternehmen sind, spricht der Reifenhändler mit mehr als 200 Mitarbeitern und 18 Standorten zwischen Nürnberg und Garmisch-Partenkirchen von einem „vielversprechenden Auftakt für die Nachwuchskräfte“.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/11/Nabholz-Azubis-2023.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2023-11-13 12:31:442023-11-13 12:32:39„Vielversprechender Auftakt“ der neuen Nabholz-Azubis
Nach Goodyear und Michelin will nun offenbar auch Continental Tausende Stellen streichen. So zumindest berichtet es das Manager-Magazin. Der geplante Abbau von weltweit 5.500 Arbeitsplätzen – davon über 1.000 allein in Deutschland – soll dabei allerdings wohl weniger im Zusammenhang mit dem profitablen Reifenbereich stehen als vielmehr mit dem schwächelnden Automotive-Geschäft des Konzerns, wobei demnach […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/11/Conti.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2023-11-13 07:29:382023-11-13 09:27:00Nun auch bei Conti: Angeblich Tausende Stellen auf der Kippe
Seit seiner Herbsttagung Anfang dieser Woche hat der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) nicht nur mit Michael Klein einen neuen Präsidenten. Im Zuge einer kurz zuvor am selben Tag in Frankfurt am Main abgehaltenen außerordentlichen Mitgliederversammlung ist zudem das erweiterte Präsidium der deutschen Interessenvertretung von mehr als 200 Branchenunternehmen mit knapp 70.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von mehr als zehn Milliarden Euro neu gewählt worden. Im alten wie im neuen Präsidium vertreten ist dabei der ehemalige WdK-Präsident (2014 bis 2020) Dr. Ralf Holschumacher, Geschäftsführer der auf die Herstellung von Babycare- und Hygieneartikeln spezialisierten MAPA GmbH mit Sitz in Zeven bei Hamburg. Wobei Letzterer vom Präsidium des Verbandes der europäischen Reifen- und Kautschukindustrie ETRMA (European Tyre and Rubber Manufacturers‘ Association) jetzt auch zum Vice-Chairman/Vizepräsidenten gewählt worden ist. Zugleich fungiert Chris Delaney, Goodyear-Präsident mit Verantwortung für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika), nunmehr als neuer Präsident der Interessenvertretung der europäischen Reifen- und Kautschukindustrie.
Neben dem bisherigen Verbandspräsidenten Michael Wendt (von links) sind unter anderem auch Dr. Ralf Zellner und Dr. Torsten Bremer sowie weitere zwei WdK-Präsidiumsmitglieder verabschiedet worden und dafür fünf neue in das Gremium gewählt worden (Bilder: NRZ/Christian Marx)
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/11/Holschumacher-Dr.-Ralf-links-und-Delaney-Chris.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2023-11-10 11:56:252023-11-10 11:56:25WdK-Präsidium neu formiert – personelle Änderungen auch beim ETRMA
Wie die NEUE REIFENZEITUNG in ihrer Oktoberausgabe (hier als E-Paper zu lesen) berichtet, baut Goodyear weltweit Arbeitsplätze ab und auch am Goodyear-Standort Luxemburg wird der Kelch nicht vorbeigehen. Der Reifenhersteller hatte kürzlich den Abbau von 55 Stellen in seinem Forschungszentrum angekündigt. Laut der Luxemburger Wort ist das Wirtschaftsministerium trotz Stellenabbaus bei dem Reifenhersteller zuversichtlich. Wie […]
Was Michelin Deutschland als Prüfen von Optionen für seine Werke in Karlsruhe, Trier und Homburg bezeichnet, nennt die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) ein Sparprogramm, das bundesweit bis zu 1.500 Beschäftigte des Reifenherstellers betreffen könnte. Laut den Arbeitnehmervertretern gibt es aufseiten des Unternehmens Planungen, sich weitgehend aus der Produktion von Lkw-Reifen in Deutschland zurückziehen. Den Werken in Karlsruhe (Baden-Württemberg) und Trier (Rheinland-Pfalz) drohe nach den derzeitigen Überlegungen die Schließung, dem Standort in Homburg (Saarland) der Verlust von zwei Aktivitäten und damit einem Großteil der Belegschaft, so die Gewerkschaft. Insofern kündigt Matthias Hille – Leiter des IGBCE-Bezirks Mainz, Konzernbetreuer und Aufsichtsratsmitglied bei Michelin Deutschland – Widerstand gegen den „beabsichtigte[n] Kahlschlag“ bzw. die Abbaupläne an, in deren Zuge auch Teile der Administration verlagert werden könnten. Das Ganze stößt demnach auf massive Kritik von Betriebsrat und Gewerkschaft und wird als „überhaupt nicht nachvollziehbar“ bezeichnet. „Hier drohen ebenso traditionsreiche wie hochmoderne Standorte einfach ausgeknipst zu werden, ohne zuvor Alternativen systematisch durchdacht zu haben“, kritisiert Hille.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/10/Michelin-Werk-Karlsruhe.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2023-10-23 12:01:222023-10-23 12:01:22„Ausknipsen“ von Michelin-Werken könnte bis zu 1.500 Beschäftigte betreffen