Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf einen Bericht der Financial Times Deutschland meldet, nimmt unter den Aktionären des Automobilzulieferers Continental die Angst zu, der Kauf durch die Schaeffler-Gruppe könne platzen. Demnach treibt die Aktionäre die Sorge um, dass das Familienunternehmen aus Herzogenaurach den Deal noch nicht zur kartellrechtlichen Genehmigung bei der EU-Kommission angemeldet haben soll. Seitens der Schaeffler-Gruppe wurden unterdessen Gerüchte über Schwierigkeiten bei der Finanzierung der Continental-Übernahme zurückgewiesen.
„Die Kreditfinanzierung bezieht sich auf 100 Prozent der Aktien von Continental und basiert auf unserer eigenen Finanzkraft“, wird Unternehmenssprecher Detlef Sieverdingbeck von Dow Jones Newswires zitiert. Ob Conti die Reifensparte veräußern könnte, wollte er nicht kommentieren. „Das ist eine Entscheidung des Conti-Vorstandes“, soll er gesagt haben.
Unter Umständen gehören die Aktien der Continental AG schon bald nicht mehr zum Deutschen Aktienindex (DAX). Das melden jedenfalls die Finanznachrichten unter Berufung auf das September-Ranking der Deutschen Börse. Demnach sei Continental – gemessen an der Marktkapitalisierung – auf Platz 55 zurückgefallen, womit ein sogenanntes „Fast-Exit“-Kriterium erfüllt sei.
Die dahinter stehende „Fast-Exit“-Regel finde Anwendung, wenn ein Wert entweder bei der Marktkapitalisierung oder beim Börsenumsatz schlechter als auf Rang 45 platziert ist, heißt es weiter. Der nächste Anpassungstermin für den DAX sei für den Dezember terminiert, wobei dann die November-Rangliste als Basis für die Indexzusammenstellung herangezogen werde..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2008-10-06 00:00:002023-05-17 11:24:43DAX bald ohne Continental?
Einem Bericht in der Financial Times Deutschland zufolge könnte der unerwartet hohe Zuspruch für das Conti-Übernahmeangebot für Schaeffler gravierende Folgen haben, womit im Wesentlichen hohe Belastungen während der nächsten Jahre gemeint sind. Bekanntlich sind den Herzogenaurachern bis zum Ende der gesetzlich vorgeschriebenen weiteren Annahmefrist über 82 Prozent der Aktien der Continental AG angedient worden, sodass das Unternehmen zusammen mit den vorher schon gehaltenen knapp acht Prozent etwas mehr als 90 Prozent der Anteile an Conti besitzt. Da man sich in der Investorenvereinbarung mit Conti auf eine Obergrenze von zunächst 49,99 Prozent für die kommenden Jahre geeinigt hat, sollen bzw.
müssen zwar gut 40 Prozent der Anteile an Banken weitergegeben werden. Dennoch bleibe der Familienkonzern wirtschaftlicher Eigner des gesamten Pakets, berichtet das Blatt unter Berufung auf Bankenkreise. „Schaeffler trägt das ökonomische Risiko der gesamten gut 90 Prozent und muss den ganzen Kredit bedienen“, wird ein beteiligter Bankmanager in diesem Zusammenhang zitiert.
Dass die Conti-Aktionäre aufgrund der sich verschärfenden Krise in der Autoindustrie und an den Finanzmärkten das fränkische Familienunternehmen mit Wertpapieren des Konzerns aus Hannover „überschüttet“ hätten, habe zur Folge, dass Schaeffler für die gut 90 Prozent über zehn Milliarden Euro Kredit aufnehmen müsse. Geschätzt wird, dass allein die Zinsen dafür in der Größenordnung von jährlich 700 Millionen Euro liegen. „Ein schwerer Brocken“ sei ein solcher Zehn-Milliarden-Euro-Kredit für Schaeffler mit einem Umsatz von 8,9 Milliarden Euro, selbst wenn die Gruppe hochprofitabel sei und eine Eigenkapitalquote von 54 Prozent aufweise, heißt es.
Vor diesem Hintergrund kommt in dem Bericht ein Banker zu Wort, nach dessen Meinung es „jetzt die logischste Lösung wäre, das Reifengeschäft zu verkaufen“, wenn Schaeffler diese Möglichkeit nicht durch die mit Conti getroffenen Vereinbarungen verbaut wäre. „Eine Möglichkeit wäre noch ein Verkauf der gesamten 40 Prozent an einen anderen strategischen Investor oder einen Finanzinvestor“, werden die Aussagen eines Bankmanagers wiedergegeben. Derzeit sei eine solche Lösung allerdings nicht in Sicht.
Nach Angaben der Schaeffler-Gruppe (Herzogenaurach) wurden ihr bis zum Ende der gesetzlich vorgeschriebenen weiteren Annahmefrist am 16. September um 24 Uhr insgesamt 82,41 Prozent der Aktien der Continental AG (Hannover) angedient. Darüber hinaus hält die Schaeffler-Gruppe bereits 7,78 Prozent der Anteile an der Continental AG, die sie außerhalb des Angebotes erworben hat.
Bei diesen Angaben seien die nach dem Ende der Annahmefrist neu ausgegebenen Aktien berücksichtigt, bei denen es sich im Wesentlichen um Bezugsaktien aus der im Mai 2004 begebenen Wandelanleihe handelt, teilt das Unternehmen mit. „Das Angebot kann erst vollzogen werden, wenn alle Vollzugsbedingungen, also auch die Freigabe durch die Kartellbehörden, eingetreten sind“, heißt es weiter vonseiten der Herzogenauracher, denen die Zustimmungen zur Durchführung der Transaktion von der US-Kartellbehörde sowie der kanadischen Kartellbehörde eigenen Aussagen zufolge bereits vorliegen. Die Schweizer Kartellbehörden sollen den vorläufigen Vollzug des Angebots gestattet haben – die Entscheidung der EU-Kommission stehe noch aus.
Die endgültige Entscheidung der Schweizer Kartellbehörden wird demnach parallel zur Entscheidung der EU-Kommission erwartet. Die Schaeffler-Gruppe will über den Eintritt der Bedingungen unverzüglich auf der Internetseite www.schaeffler-angebot.
de sowie durch eine Mitteilung im elektronischen Bundesanzeiger informieren. Danach soll das Angebot dann innerhalb von acht Arbeitstagen vollzogen werden..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2008-09-22 00:00:002023-05-17 11:25:22Schaeffler werden über 82 Prozent der Conti-Aktien angedient
Sowohl Analysten der Equinet AG als auch der Hamburger Sparkasse oder der SEB empfehlen, Continental-Aktien zu „reduzieren“ bzw. zu „verkaufen“. Angesichts der aktuellen Marktverfassung habe die Gewinnwarnung des Automobilzulieferers die Finanzexperten zwar nicht überrascht, doch das Unternehmen erlebe zurzeit umfangreiche Veränderungen.
Damit ist im Wesentlichen einerseits die Integration der ehemaligen Siemens-Sparte VDO gemeint und andererseits der Umstand, dass mit Schaeffler nun ein Großaktionär an Conti beteiligt ist. Insofern werde Conti zwar weiterhin als attraktiver Konzern gesehen, dem die Schöpfung der geplanten Synergien aus der Übernahme von VDO gelingen dürfte und das sich so strategisch gut positionieren könne, heißt es beispielsweise bei Aktien Check. Allerdings sähen die Analysten im zeitlichen Zusammentreffen der Gewinnwarnung mit dem Auslaufen des Schaeffler-Angebotes vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Branchenverfassung sowie unruhiger Aktienmärkte eine „schwierige Konstellation“.
Laut Stock World haben HSBC-Analysten Continental-Aktien von zuvor „overweight“ auf „underweight“ zurückgestuft und zugleich ihr Kursziel für die Wertpapiere des Automobilzulieferers von bislang 82 auf nunmehr 70 Euro gesenkt. Als Begründung dafür heißt es, dass das kommende Jahr angesichts des schwachen Automarktes für die Zuliefererbranche hart werden dürfte und der Druck durch Kapazitätsanpassungen sowie Rohstoffkosten größer sein könnte als von den Unternehmen und vom Markt bislang erwartet. Gewinnwarnungen sind nach Meinung der Analysten daher nicht auszuschließen, welche die Umsatzerwartungen des Conti-Managements für 2008 mit 26,4 Milliarden Euro anscheinend als „zu ambitioniert“ bewerten und stattdessen eher wohl mit 25,7 Milliarden Euro rechnen.
Laut Aktien Check hat der SEB-Analyst Aleksander Kuntz für die Wertpapiere der Continental AG die Empfehlung „reduce“ ausgesprochen. Es wird also geraten, Conti-Aktien zu reduzieren bzw. das Angebot der Schaeffler-Gruppe zu 75 Euro je Aktie, das am 16.
September 2008 auslaufe, anzunehmen. Denn im Anschluss an diesen Stichtag erhöhe sich das Risiko für einen Kursrückgang, heißt es. Wohl auch aus diesem Grund haben die SEB-Analysten ihr Kursziel für die Conti-Aktie demnach von zuvor 94 Euro auf 70 Euro gesenkt.
Angesichts fallender Rohölpreise und eines steigenden durchschnittlichen Fahrzeugalters hat Merrill Lynch Michelin-Aktien von „neutral“ auf „kaufen“ heraufgestuft. Gleichzeitig wurde das Kurziel des Wertpapiers von 50 auf jetzt 63 Euro angehoben. Das meldet jedenfalls Bloomberg unter Berufung auf Aussagen des Analysten Thomas Besson.
„Niedrigere Ölpreise und ein alternder Fahrzeugbestand sollten für eine Erholung des Marktes sorgen“, so offenbar seine Einschätzung in Bezug auf die Nachfrage im Reifenersatzgeschäft. Die Richtung, in die sich die Preise für Öl- und Naturkautschuk derzeit entwickelten, werden Bessons Überzeugung nach in den kommenden Wochen einen „starken Einfluss“ auf die Entwicklung der Michelin-Aktie haben, wohinter im Wesentlichen wohl die Erwartung einer verbesserten Ertragslage des Herstellers stehen dürfte..
Laut Share Wise hat Merrill Lynch die Continental-Aktie von „neutral“ auf „underperform“ herabgestuft und gleichzeitig deren Kursziel von bisher 70 auf nunmehr 60 Euro gesenkt. Zur Begründung dafür heißt es, dass dem Titel nach dem Ende der Übernahmeschlacht und dem Einstieg der Schaeffler-Gruppe ein „wichtiger Impulsgeber“ fehle. Die zukünftigen Herausforderungen für Continental seien offensichtlich und würden weiter steigen, so offenbar die in einer Studie geäußerte Meinung des Merrill-Lynch-Analysten Thomas Besson, der Conti jedoch nichtsdestoweniger für den europaweit und möglicherweise sogar global am besten aufgestellten Automobilzulieferer hält.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2008-09-02 00:00:002023-05-17 11:22:52Abwertung der Conti-Aktie wegen fehlendem „Impulsgeber“
Wie die koreanische Zeitung The Chosun Ilbo meldet, ist gegen Cho Hyun-Bum – Vizepräsident von Hankook Tire und Schwiegersohn von Südkoreas Präsidenten Lee Myung-Bak – eine offizielle Untersuchung wegen des Verdachts auf Manipulation von Aktienkursen bzw. die Verwendung geheimer Insiderinformationen rund um Aktiengeschäfte eingeleitet worden. Geprüft wird demnach, ob Cho im Zusammenhang mit stark gestiegenen Kursen von Wertpapieren bestimmter Unternehmen, von denen er dank kurzzeitiger Investments größeren Umfangs profitiert habe, seine Finger im Spiel gehabt habe.