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Conti-Jahreshauptversammlung: Emotion, Spekulation und wenig Neues

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Immer dasselbe: Man hört viel Gutes und viel Neues. Doch das Gute ist nicht neu und das Neue ist nicht gut. Der noch 2007 vor Kraft strotzende Continental-Konzern (Gewinn je Aktie 6,79 Euro) ist 2009 auf einen Schleuderkurs (Verlust je Aktie 6,84 Euro) zurückgeworfen worden.

Die Nettoverschuldung lag zum Jahresende 2008 bei 10,5 Milliarden Euro. Für die VDO-Übernahme zahlte Continental insgesamt 12,3 Milliarden Euro. Die im Kaufpreise enthaltene Goodwill-Zahlung von 5,8 Milliarden Euro musste im ersten Geschäftsjahr nach Übernahme vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und damit verbundener schlechterer künftiger Marktentwicklung um 1,2 Milliarden Euro abgeschrieben werden.

Der Rest war im Wesentlichen Routine, das Abstimmungsverhalten erwartungsgemäß. Was nicht heißen soll, im Rahmen der diesjährigen Jahreshaupversammlung der Continental sei alles eitel Sonnenschein gewesen. Vielmehr war angesicht der aktuellen Lage mitunter auch von einem “diletierenden Rechtsanwalt” die Rede bzw.

wurde im Stile der alten Black-Panther-Bewegung die hoch gestreckte Faust gezeigt oder einer der Vorstandsherren gar als “Arschloch” bezeichnet. Aber nicht Show, nicht Lust am Krawallmachen, sondern ziemliche Verzweiflung von Menschen, die nicht wissen, was die Zukunft für sie bereithält, prägten die Stimmung. Mehr dazu in der Mai-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG – der Beitrag steht jedoch vorab bereits kostenloser PDF-Download (Größe 420 kByte) auf diesen Seiten bereit.

Kein Conti-Kommentar zu Berichten über Zusammenschluss mit Schaeffler

Offensichtlich beflügelt von Spekulationen, Continental könne – wie jüngst in einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung thematisiert – die industrielle Führung eines geplanten gemeinsamen Unternehmens mit Schaeffler übernehmen, hat die Aktie des Automobilzulieferers in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt. Ob und was an diesen Gerüchten dran ist, lässt sich allerdings schwer beurteilen. Conti hatte im Rahmen der Hauptversammlung zwar kritisiert, dass die Schaeffler-Gruppe ihr schon vor Wochen angekündigtes Zukunftskonzept noch immer nicht vorgelegt hat, und zugleich verlautbart, nun selbst binnen einhundert Tagen ein Unternehmenskonzept erarbeiten zu wollen.

“Die grundlegenden Fragen dieses Konzeptes sind weiterhin offen. An Spekulationen beteiligen wir uns nicht”, soll Conti-Sprecher Hannes Boekhoff Medienberichten zufolge jedoch eine konkretere Stellungnahme zu dem Bericht des Blattes zurückgewiesen und zugleich einen Verkauf der Conti-Gummisparte als “zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher unwahrscheinlich” bezeichnet haben. Wie dem auch sei: Am 29.

Goodyear-Aktien auf „overweight“ heraufgestuft

Analysten von J.P. Morgan stufen die Aktien der Goodyear Tire & Rubber Co.

von von “neutral” auf “overweight” herauf. Die Analysten machten in der Begründung ihrer höheren Sichtweise zu dem Reifenhersteller vor allem auf die Möglichkeit einer Stabilisierung bis zu einer Besserung des Branchenumfelds in den nächsten Quartalen aufmerksam. Für Goodyear bestehe des Weiteren die Möglichkeit der Generierung von Mitteln über die Kapitalmärkte infolge der Begebung von Wandelschuldverschreibungen, heißt es dazu bei BörseGo.

Pirelli-Aktien von Société Générale auf „buy“ hochgestuft

Analysten der Société Générale stufen die Aktie des italienischen Pirelli-Konzerns von “hold" auf “buy" herauf. Der Unternehmensplan für die Jahre 2009 bis 2011 ziele auf die Erlangung einer größeren finanziellen Flexibilität, die Nachhaltigkeit des Wachstums und den Fokus auf das Kerngeschäft ab, schreiben sie. Im Reifengeschäft habe Pirelli Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität und des Cashflows eingeleitet.

Darüber hinaus wolle Pirelli eine Führungsposition bei der Herstellung von Partikelfiltern für den industriellen Gebrauch und für Automobile erlangen. Das Unternehmen habe sich “das realistische Ziel einer EBIT-Marge von acht Prozent für das Jahr 2011” gesetzt. Aufgrund des unerwartet schwierigen Umfelds hätten die Société-Générale-Analysten ihre Prognosen für 2009 und 2010 allerdings gesenkt.

HSBC setzt Continental auf „Neutral“ herauf

Die HSBC hat die Aktie von Continental von “Underweight" auf “Neutral" hochgestuft, das Kursziel aber von 30 auf 14 Euro mehr als halbiert (aktueller Kurs: 16,01 Euro). Die Refinanzierungs- und Liquiditätsrisiken seien noch immer vorhanden, schrieb ein HSBC-Analyst in einer Studie. Diese dürften das Erholungspotenzial des Autozulieferers vorerst begrenzen, auch wenn der Kurs seit September bereits um mehr als 80 Prozent eingebrochen sei.

HSBC geht jedoch von einer weiterhin starken operativen Gewinnmarge von 5,0 Prozent für 2009 und 6,9 Prozent für 2010 aus. Auch mit den Unternehmensprognosen für einen positiven freien Cash Flow in diesem Jahr stimmt der HSBC-Experte überein. Voraussetzung dafür sei eine ausreichend hohe Kürzung bei den Investitionen.

Hoffnungsschimmer verschafft Aktienkursen Aufwind

Mit den Hoffnungen auf eine baldige Erholung der weltweiten Nachfrage nach Automobilen haben sich gestern die Aktienkurse namhafter Branchenteilnehmer deutlich nach oben entwickelt. Die Kurse von BMW, Daimler und Renault beispielsweise stiegen um 14,5, 13,6 bzw. 12,8 Prozent.

In Asien ein ähnliches Bild: Absatzzahlen aus Nordamerika, die weniger verheerend ausfielen als befürchtet, sorgten dafür, dass die Kurse von Toyoto und Nissan um 5,5 bzw. 14 Prozent anzogen. Auch die Reifenhersteller vom Aufwind der Märkte während des G-20-Treffens profitieren.

Delticom AG legt Geschäftsbericht 2008 vor

Die Delticom AG hat das Geschäftsjahr 2008 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Das teilt der Onlinereifenhändler nach Vorlage seines Geschäftsberichtes für das zurückliegende Jahr selbst mit. “Obwohl Reifenindustrie und Reifenhandel 2008 das zweite enttäuschende Jahr in Folge erlebten, hat sich das Onlinegeschäftsmodell der Delticom auch in diesem Umfeld erneut als wachstumsstark erwiesen”, so das Unternehmen, das von steigenden Absatzzahlen in nahezu aller seiner mehr als 100 Onlineshops in 35 Ländern berichtet.

Dadurch hätten die Erlöse in jedem Quartal gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum gesteigert werden können – allein im vierten Quartal sei ein Umsatz von 84,0 Millionen Euro (2007: 69,5 Millionen Euro) erzielt worden, heißt es. Für das gesamte Geschäftsjahr wird ein Umsatzerlös in Höhe von 259,0 Millionen Euro genannt – ein Plus von 20,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (215,5 Millionen Euro). Damit liege der Umsatz im Geschäftsjahr 2008 am oberen Ende der Prognose, den man zu Beginn des Geschäftsjahres abgegeben hatte, sagt Delticom.

Aber nicht nur der Umsatz, sondern auch die Ertragskraft des Unternehmens hat zulegen können wie sich anhand des für das vergangene Jahr gemeldeten EBITs in Höhe von 16,4 Millionen Euro (2007: 12,3 Millionen Euro) ablesen lässt. Diesbezüglich konnte demnach ein Zuwachs um sogar 34,0 Prozent erzielt werden. Bezogen auf den Umsatz errechnet sich daraus eine EBIT-Marge von 6,4 Prozent, nachdem Delticom nach letzten eigenen Prognosen mit einem Wert zwischen fünf und sechs Prozent gerechnet und ein Jahr zuvor 5,7 Prozent erreicht wurden.

“Das Konzernergebnis betrug 11,7 Millionen Euro bzw. 2,97 Euro pro Aktie. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich damit um 40,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 2,12 Euro”, so Delticom.

Verdacht auf Insiderhandel von Hankook-Vizepräsident hat sich nicht bestätigt

(Tire Review/Akron) Nachdem im Herbst vergangenen Jahres eine offizielle Untersuchung wegen des Verdachts auf Manipulation von Aktienkursen bzw. die Verwendung geheimer Insiderinformationen rund um Aktiengeschäfte gegen Cho Hyun-Bum – Vizepräsident von Hankook Tire und Schwiegersohn von Südkoreas Präsidenten Lee Myung-Bak – eingeleitet worden war, hat die damit betraute Stelle keinerlei Belege für diese Vermutung finden können. Man habe keine Anzeichen für ein rechtswidriges Verhalten Cho Hyun-Bums feststellen können, sagen die Ermittler.

Kursziel für Michelin-Aktie gesenkt

Laut den Finanznachrichten hat Goldman Sachs das Kursziel für Michelin-Aktien von 40 auf 36 Euro reduziert, die Einstufung des Wertpapiers gleichzeitig jedoch mit “neutral” bestätigt. Als Begründung für die Senkung des Kursziels wird das Ergebnis einer Branchenstudie genannt, derzufolge die Analysten angesichts geringerer Absatzerwartungen ihre Gewinnschätzungen für 2009 und 2010 um 70 respektive 30 Prozent nach unten korrigiert haben. Und für 2011 sollen seitens Goldman Sachs die Erwartungen um elf Prozent zurückgeschraubt worden sein.

Cooper zahlt 148. Quartalsdividende in Folge

Cooper wird seinen Aktionären auch für das vergangene Geschäftsquartal wieder eine Dividende auszahlen, zum 148. Mal in Folge. Demnach zahlt der US-amerikanische Reifenhersteller pro Stammaktie erneut eine Dividende von 10,5 US-Cents und zeige damit, dass auch in Zeiten wirtschaftlicher Unruhe Stetigkeit möglich ist.