Gummi-Mayer zu Viborg

Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörde übernehmen das dänische Reifenhandels- und Runderneuerungsunternehmen Viborg Gruppen sowie die britische Legal & General Ventures Limited (LGV) rückwirkend zum 30. September 1999 sämtliche Reifenhandelsaktivitäten (über 150 Servicezentren) von Gummi-Mayer, wodurch das größte industrie-unabhängige Handels- und Dienstleistungsunternehmen in der europäischen Reifenbranche entsteht. Viborg/LGV hatten bereits zum Jahresanfang von der Stinnes AG deren in Deutschland, Holland, Frankreich, Österreich und der Schweiz angesiedelte Reifenhandelsaktivitäten übernommen und verfügen damit nun europaweit über ein dichtes Servicenetz.

Der aktuelle Deal umfasst alle inländischen Reifenhandels- und Serviceaktivitäten, die unter dem Namen "Gummi-Mayer" bzw. "Autechna" in Deutschland betrieben werden. Alle Mitarbeiter werden übernommen.

Die Käufer sind berechtigt, den Namen "Gummi-Mayer" zunächst für die Dauer von zehn Jahren zu nutzen. Bis zur Zustimmung der Kartellbehörde wird Gummi-Mayer zunächst weiter von den Vorständen Hans Mayer und Franz Mayer geführt. Die Viborg Gruppen erzielt nach der Eingliederung von des Unternehmens einen Umsatz von knapp 1,4 Milliarden.

DM mit über 3.000 Mitarbeitern..

IRL- und CART-Serie: Goodyear zieht sich zurück

Nachdem Goodyear schon zur letzten Saison aus der Formel 1 ausgestiegen ist, hat das Unternehmen nunmehr bekannt gegeben, vom nächsten Jahr an auch nicht länger die IRL- (Indy Racing League) bzw. CART-Serie (Championship Auto Racing Teams) in den USA mit Reifen ausrüsten zu wollen. Man will sich dem Vernehmen nach auf andere Rennserien konzentrieren, beispielsweise NASCAR.

Werkstattausrüstung, Teil 2

Viele Reifenhandelsbetriebe orientieren sich um und suchen ihr Heil im zusätzlich angebotenen Autoservice. Ein Trend, den auch die Werkstattausrüster registriert haben, welche die Betriebe mit dem entsprechenden Equipment versorgen. Nachdem im September im Produktbereich der Schwerpunkt auf der Reifenmontage und dem Auswuchten gelegen hat, werden im Oktober-Heft unter anderem Hebebühnen und Achsvermessung ein Thema sein.

Lousado – Eine Vorzeigefabrik im Continental-Konzern

Seit dem Jointventure mit Continental, spätestens jedoch ab der späteren vollständigen Übernahme aller Anteile an Mabor/Angola durch den hannoverschen Reifenhersteller im Jahre 1992 hat sich der einstige Sanierungsfall in Südeuropa herausgemacht. Denn aus den kleinen Anfängen in Portugal ist der Continental-Konzern längst heraus. Im Land werden derzeit 1.

450 Menschen beschäftigt, und 1998 konnten 631,1 Millionen Mark umgesetzt werden. Die einzelnen Bereiche sind Continental Mabor (Reifenfabrik, Umsatz 1998: 298,4 Millionen Mark), Continental Pneus (Vertriebsgesellschaft, 84,5 Millionen Mark), ITA (Cord-Fabrik, 67,1 Millionen Mark), die Gemeinschaftsfirma Continental Lemmerz mit 73,4 Millionen Mark Umsatz sowie Continental Teves mit einem Umsatz von 107,7 Millionen Mark. Am Montagewerk Continental Lemmerz hält der deutsche Reifenkonzern 51 Prozent, an ITA 96 Prozent, bei den anderen ist die Continental AG alleinige Anteilseignerin.

Vor fünf Jahren lag der Umsatz der Reifenfabrik in Lousado noch deutlich unter 100 Millionen Mark und hat sich seither geradezu sprunghaft von Jahr zu Jahr nach oben entwickelt. 1996 wurde an der 200 Millionen-Mark-Schwelle gekratzt, 1999 wird mit deutlich mehr als 300 Millionen Mark abgeschlossen werden. Seit Mai diesen Jahres ist das Werk zudem in der Lage, 30.

000 Reifen täglich durch die Vulkanisationspressen zu schicken, 33.000 sollen im Oktober erreicht sein. Produziert werden hier viele Konzernmarken – begonnen bei Continental über Semperit und Uniroyal bis zu einer ganz erklecklichen Zahl sogenannter Private Brands.

Und noch eine Zahlenreihe belegt den Erfolg der Portugiesen: 1994 war es endlich gelungen, rund 200.000 Reifen in die Erstausrüstung liefern zu können, im letzten Jahr waren es bereits 2,2 Millionen Stück. Und das Ende ist noch nicht erreicht.

Es kann nur eine Frage von Monaten sein bis auch mehr als drei Millionen Reifen allein von Lousado für die Erstausrüstung gefertigt werden. Und nahezu alles geht in den Export, schließlich ist Portugal nur wenig größer als Niedersachsen. Die "Conti-Gruppe" (also sämtliche Konzernmarken zusammengenommen) hält im portugiesischen Reifenersatzmarkt einen Marktanteil von 17 Prozent.

Marktführer ist Michelin mit etwa 23 bis 25 Prozent, aber auch Bridgestone/Firestone, Goodyear und Dunlop spielen eine gute Rolle. Die Hauptmärkte für die Fabrik Lousado liegen aber ganz klar in Deutschland, Spanien, Frankreich und Benelux. Wir haben das Werk besucht und berichten darüber im August.

Landwirtschaftsreifen – Ein Markt in Bewegung

In der Reifenwelt nimmt der landwirtschaftliche Sektor einen relativ bescheidenen Part ein. Zumindest, was seinen Anteil am gesamten Weltreifenmarkt anbelangt. Von den schätzungsweise 70 Milliarden Dollar, die dieser Markt „schwer“ ist, entfallen ca.

45 Prozent auf Pkw-Reifen, 35 Prozent auf den Lkw-Bereich, aber nur annähernd drei Prozent auf Landwirtschaftsreifen. Diese Zahlen sollten über eins jedoch nicht hinwegtäuschen: Das landwirtschaftliche Segment mag zwar recht klein sein – unrentabel ist es deswegen noch lange nicht. Die Tatsache, daß es allein in Deutschland etwa 20 Anbieter von AS-Treibradreifen gibt, die alle ein möglichst großes Stück vom Kuchen abhaben wollen, mag fürs erste als Beleg für die fortdauernde Attraktivität, über die dieses Segment bei der Reifenindustrie verfügt, dienen.

Und der Markt ist in Bewegung. Ausgangspunkt dieser Bewegung war die Implosion der ehemals kommunistischen Staaten des Ostblocks. Mit dem „Lüften“ des sog.

„Eisernen Vorhanges“ haben sich quasi als Begleiterscheinung dieser grundlegenden Umwälzung auch neue Märkte im Osten geöffnet. Und dies nicht nur in quantitativer Hinsicht. Die westlichen Landwirtschaftsexperten wurden auf einen Schlag auch mit einer neuen Qualität von Märkten konfrontiert: Während die Bundesrepublik Deutschland zur Wendezeit über 650.

000 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Durchschnittsgröße von 17 Hektar verfügte, so standen dem auf dem Gebiet der ehemaligen DDR lediglich 4.500 LPG-Nachfolgebetriebe gegenüber. Deren Durchschnittsgröße lag allerdings bei über 4.

000 Hektar (!) pro Betrieb und machte in der Summe rund 40 Prozent (!) der landwirtschaftlich genutzten Fläche Gesamtdeutschlands aus. Ähnlich kraß präsentierte sich der Unterschied in der Maschinendichte: Während für die durchschnittlichen 17 Hektar in Westdeutschland im Schnitt zwei Traktoren zur Verfügung standen, so kam in Ostdeutschland lediglich ein Traktor auf ein Fläche von 100 Hektar. In den mittel- und osteuropäischen Staaten verhielt es sich ähnlich.

Special Runderneuerung, Teil 1

212 01

Im Jahre 1997 waren laut der alljährlich vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniser-Handwerk e.V. (BRV) bei der BBE-Unternehmensberatung (Köln) in Auftrag gegebenen Studie zum Runderneuerungsmarkt in Deutschland bundesweit 129 Runderneuerungsbetriebe angemeldet, von denen 97 ausschließlich Lkw-Reifen und 32 Pkw- und Lkw-Reifen produzierten.

Da die entsprechenden BRV/BBE-Zahlen für 1998 jeweils immer erst ab Mai vorliegen, geben wir in unserer April-Ausgabe vorerst – Teil 2 des Specials zum Thema Runderneuerung folgt in Heft 5/99 der NEUE REIFENZEITUNG – eine marktanalytische Orientierung auf Basis der 97er-Werte. Nicht allzu tragisch, denn die Gesamtzahl der deutschen Marktteilnehmer hat sich 1998 im Vergleich zum Vorjahr nicht signifikant verändert. Allerdings haben einige Betriebe inzwischen die Pkw-Heißerneuerung aufgegeben, so daß die Zahl der in diesem Segment verbliebenen Runderneuerer von Branchenkennern aktuell auf nunmehr etwa 20 geschätzt wird.

Damit hat sich ein lange währender, stetig schleichender Trend weiter fortgesetzt, denn noch vor gut 15 Jahren gab es in Deutschland an die 70 Pkw-Runderneuerer. Der Anteil Runderneuerter am Reifenersatzgeschäft liegt im Pkw-Bereich bei knapp zehn Prozent, im Lkw-Segment schon seit Jahren so um die 50 Prozent. Also doch alles wie gehabt? Eine angeschlagene bis kränkelnde Pkw-Erneuerung steht einer vor Kraft nur so strotzender Lkw-Runderneuerung gegenüber? Und wie bewertet die Branche die ECE-Regelungen 108/109 bzw.

Goodyear übernimmt europäische und amerikanische Reifenaktivitäten von Sumitomo Rubber Industries

Am 4. Februar teilte der strahlende Goodyear-Boß Sam Gibara (siehe Fotomontage) vor Wirtschaftsjournalisten im New Yorker Hotel „The Four Seasons“ mit, Goodyear habe sich mit Sumitomo Rubber Industries (SRI) auf den Abschluß von insgesamt sechs Joint-ventures verständigt und sich damit den Platz an der Spitze zurückerobert. Spekuliert wurde über einen solchen Deal bereits seit längerem.

Ein Blick zurück: Nach der „Scheidung“ der beiden Reifenhersteller Pirelli und Dunlop Ende der 70er Jahre war es den Engländern nicht mehr gelungen, ihr Unternehmen auf Vordermann zu bringen, und allein der Verkauf der europäischen und amerikanischen Reifenaktivitäten an SRI bewahrte die Engländer damals vor dem Gang zum Konkursrichter. Doch zurück zur Gegenwart – die Joint-ventures im einzelnen: USA: Die zu gründende Gemeinschaftsfirma umfaßt die Reifenaktivitäten der SRI mit Fabriken in Buffalo und Huntsville und einem Umsatz von etwa 800 Millionen US-Dollar. Hieran werden Goodyear 75 % und SRI 25 % halten.

Sämtliche sonstigen Aktivitäten der Goodyear in USA und Canada bleiben davon unberührt. Es ist aber daran gedacht, dem neuen Unternehmen in jeder sich bietenden Form bei der Vermarktung seiner Produkte, Dunlop- und Ohtsu-Reifen, zu helfen. * Europa: Goodyear und Dunlop bringen alle europäischen Reifenwerke in die Gemeinschaftsfirma (Kräfteverteilung: Goodyear 75 %, SRI 25 %) ein, die mit insgesamt 14 Fabriken etwa vier Milliarden US-Dollar Umsatz in die Waagschale werfen kann.

Ausgeklammert ist der Nicht-Reifenbereich beider Seiten und Goodyears Reifenaktivitäten in Polen, Slowenien, der Türkei, Marokko und Südafrika. * Japan: Eine Gemeinschaftsfirma vermarktet beide Marken, Dunlop sowie Goodyear, und bei einer zweiten handelt es sich um eine Vertriebsgesellschaft, die Goodyear-Reifen im japanischen Ersatzmarkt durch die Distributions-Kanäle von SRI und Goodyear vermarkten soll. Die gesamten japanischen SRI-Aktivitäten bleiben ansonsten völlig außen vor.

Es handelt sich somit lediglich um eine Art off-take-agreement. * Service Joint-ventures: Wert und Bedeutung der beiden ebenfalls genannten Service Joint-ventures sind derzeit noch schwer einschätzbar. Erstens soll eine Gemeinschaftsfirma gegründet werden, innerhalb welcher, wie es heißt, Technologie geteilt wird und in welcher Goodyear 51 Prozent hält.

Zweitens geht es um eine Gemeinschaftsfirma Global Purchasing, woran Goodyear sodann 80 Prozent halten wird. Sobald alle hier beschriebenen Schritte vollzogen sind, wird Goodyear sich am Aktienkapital der SRI mit zehn Prozent beteiligen und damit zum zweitstärksten Aktionär der SRI. Andererseits wird SRI sich dann in gleicher Dollarhöhe am Aktienkapital der Goodyear beteiligen, was einem Anteil von rund einem Prozent entsprechen würde.

„High Tech – Low Price“ bei Barum

„Wir wollen uns den Kunden im Reifenfachhandel unverwechselbar und informativ stellen“, erklärt Bernhard Bamberger, bei Continental verantwortlich für die Marke Barum/Pkw-Reifen, die Marktpositionierung.

3,8 Millionen Pkw-Neuzulassungen

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet für 1999 mit 3,8 Millionen neu zugelassenen Personenkraftwagen, das sind zwei Prozent mehr als 1998. Das Institut für Automobilwirtschaft erwartet für das Jahr 2000 einen Rückgang der Neuzulassungen um drei bis sogar fünf Prozent..

Richard Sloan Tenneco Vizepräsident Europa

Tenneco Automotive Europe hat Richard Sloan zum Vizepräsidenten ernannt. Er hat die Verantwortung für das gesamte operative Geschäft vor allem der Stoßdämpfermarke Monroe und der Abgasanlagenmarke Walker..