Reifentests bei Semperit

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Inzwischen gibt es zahlreiche Tests für alle Art von Produkten, die dem Verbraucher einen Überblick/Eindruck vom jeweiligen Produktangebot geben sollen – so ist es auch in der Reifenbranche. Bloß was steckt eigentlich dahinter und was wird bei Reifen getestet? Die führenden Motorzeitschriften sind in den letzten Jahren verstärkt dazu übergegangen, auch gleich ihre Vorgehensweise beim Testen offenzulegen. Das erleichtert es nicht nur den Verbrauchern, sondern auch den Testabteilungen der Reifenhersteller vermehrt zu realisieren, warum ihre internen Ergebnisse mit jenen der testenden Fachmagazine übereinstimmen oder – auch das gibt es ja – davon abweichen.

Roberto Zazzara (siehe Foto), Leiter Reifenentwicklung bei Semperit, ist zwar auch in die Entwicklung anderer Konzernmarken involviert, seine „Hausmarke“ aber ist die österreichische Semperit, die (Winterreifen-)Marke für den alpinen Raum. Die Anforderungen an Pneus dieser Kategorie sind hoch. Sie müssen sich nicht nur auf Schnee und Eis beweisen, sondern auch auf nasser und trockener Fahrbahn möglichst gute Fahreigenschaften aufweisen, gerade in dem weltweit größten M+S-Reifenmarkt Mitteleuropa.

Inwiefern der Reifen den Anforderungen gerecht wird, wird mit zahlreichen Testdisziplinen geprüft. Diese sind – um nur einige Beispiele zu nennen – ABS-Bremsen, Trockenbremsen, Blockierbremsen, Handling naß, Handling trocken, Rollwiderstand, Aquaplaning quer, Aquaplaning längs, Paßfahren, Abrieb und Traktion. Wer nun glaubt, deswegen müßten M+S-Reifen der Traditionsmarke Semperit auch „nur“ in diesen Regionen bzw.

Nokian beendet Kooperation mit Tofan

Nokian Tyres hat das im November 1997 abgeschlossene Kooperationsabkommen beendet, weil Tofan die qualitativen Erwartungen bei der Herstellung von Landwirtschafts- und Industriereifen für Nokian nicht erfüllen konnte. Momentan laufen bei Nokian Verhandlungen für ein anderes off-take-Abkommen. Nähere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Wechsel in der Yokohama-Geschäftsführung

Junichi Okishima, seit fünf Jahren Chef der Yokohama GmbH in Düsseldorf, kehrt in die Zentrale nach Tokyo zum Jahresende zurück. Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Noria Karashima..

Trotz Umsatzsteigerung Rückgang des Operating Profit bei Pirelli

In den ersten neun Monaten verschlechterte sich der Operating Profit des Pirelli-Konzerns auf 231 Millionen Euro (Vorjahr 264 Millionen), obwohl gleichzeitig der Konzernumsatz auf 4.724 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,1 Milliarden) gestiegen ist. Im Reifengeschäft hingegen ist der Umsatz wegen des Preisverfalls und aufgrund negativer Wechselkurseffekte in den ersten neun Monaten um 151 Millionen Euro auf 1.

Neuer Vertriebschef bei Vredestein Deutschland

Achim Saurer (37), zuvor Bridgestone, tritt am 1. Januar 2000 in die Dienste von Vredestein Deutschland. Er wird Günter Nohr ablösen, der im Laufe des Jahres 2000 in vorzeitigen Ruhestand geht.

Altreifenrecycler in Schwerin auf der Suche nach Lösungsansätzen

Unter dem Titel „Recycling von Altreifen in Deutschland – Aktuelle Lage und Möglichkeiten für die Zukunft“ fand Mitte Oktober eine zweitätige Konferenz im Festsaal des Schweriner Schlosses statt. Das Umweltministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie der Europäische Reifenrecycling Verband „ETRA“ (= European Tyre Recycling Association) hatten gemeinsam zur ersten Kongressveranstaltung dieser Art auf deutschem Boden eingeladen, die Bestandteil einer von der ETRA durchgeführten europäischen Informationsreihe ist, die im Rahmen jährlicher „Regional Information Briefings“ aktuelle Fragestellungen und Probleme der Reifenrecyclingbranche aufgreifen und diskutieren will, um schließlich zu gemeinsamen Lösungsansätzen zu kommen. Das Konferenz-Programm wurde mit einem Vortrag über den aktuellen Stand der Altreifen-Recyclingindustrie in Deutschland eröffnet.

Im Anschluss referierten/diskutierten die annähernd 100 Experten aus den Bereichen Reifenhandel/-verwertung, Runderneuerung, Materialgewinnung, Bauwesen/Straßenbau, Technologie, Anlagenbau, Abfallwirtschaft und Förderwesen mit Behördenvertretern sowohl den aktuellen Stand der Verwertungstechnologie als auch die Möglichkeiten zur Erschließung neuer Märkte für Recyclingprodukte aus Altreifen. Im Verlauf der Konferenz wurde allerdings deutlich, dass neben einem verbreiteten Mangel an technologischem Know-how insbesondere auch hinsichtlich der Vermarktung der Recyclingprodukte noch erhebliche Defizite zu verzeichnen sind. Zum einen, weil die Nachfrage nach entsprechenden Erzeugnissen begrenzt ist, zum anderen, weil – von wenigen Ausnahmen abgesehen – sowohl innovative Produktideen, die diesen Namen wirklich verdienen, als auch adäquate Marketingkonzepte gegenwärtig fehlen.

Erfolge für Bridgestone

184 von 30.0000 General Motors-Zulieferern wurden als „Lieferant des Jahres“ ausgezeichnet. Bridgestone erhielt dabei die Auszeichnung bereits zum vierten Mal in Folge, und auch bei der BMW AG konnte sich der Reifenhersteller in der Kategorie der 30 besten Zulieferer platzieren.

Pneumants „PN 950 Tritec“ nun auch mit W-Index

Für Autofahrer der Mittel- und Oberklasse, die ihre Fahrzeuge auf Breitreifen umrüsten wollen, bietet die Pneumant Reifen GmbH ab sofort über den Reifenfachhandel den „PN 950 Tritec“ auch als W-Reifen an. Der Hochgeschwindigkeitsreifen der ostdeutschen Dunlop-Tochter, bisher schon als ZR-Reifen für Geschwindigkeiten jenseits von 240 Kilometern pro Stunde zugelassen, ist von 15 bis 17 Zoll in insgesamt zehn Dimensionen bis hin zur 40er Serie verfügbar..

Nachwuchs als Wettbewerbsfaktor

Die Dunlop GmbH (Hanau) setzt nach eigenen Aussagen verstärkt auf Nachwuchs. Beleg dafür sollen die 63 Ausbildungsplätze sein, die der Reifenhersteller dieses Jahr konzernweit zur Verfügung stellt. Und das sind immerhin 24 mehr als noch vor vier Jahren.

„Die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen sehen wir als gesellschaftspolitische Aufgabe“, sagte Dr. Volker Wingefeld, Geschäftsführer Finanzen und Personal der Dunlop GmbH. „Die Heranbildung von qualifiziertem Nachwuchs ist zudem eine unverzichtbare Grundlage, damit unser Unternehmen auch weiterhin erfolgreich ist“.

Handelsforum der Pneuhage

Peter Schütterle (Foto) gilt in der Branche als Reifenhändler mit einer Vision. Und er setzt diese auch um. Die Unternehmensgruppe besteht neben der Pneuhage aus den Firmen Interpneu (Reifengroßhandel), Transband (vorwiegend Installation von Transportbändern mit dazu gehörenden Serviceleistungen), einem Reifenrunderneuerungswerk (Bandag-Verfahren) sowie einem Honda-Autohaus in Bruchsal.

Die Gruppe beschäftigt bundesweit 1.400 Mitarbeiter, wobei dabei die Pneuhage-Reifendienste den Kern darstellen. Innerhalb weniger Jahre wuchs das Filialnetz auf 100 Betriebe, die Zahl der Pneuhage-Beschäftigten stieg auf 850 Mitarbeiter.

"Damit avancierte", so Firmenangaben, "Pneuhage mit nunmehr 100 Servicestationen zum größten unabhängigen Reifenhändler Deutschlands." Möglicherweise eilen die Firmenangaben da den Realitäten ein wenig voraus, allerdings ließ Firmenchef Peter Schütterle keinen Zweifel daran aufkommen, daß seine Pneuhage auf jeden Fall den bisherigen starken Expansionsdrang beibehalten werde. Das Ziel bleibe, in Deutschland flächendeckend tätig zu sein.

Aufgeschreckt durch sich plötzlich abzeichnende, zwischenzeitlich weitgehend überwundene Probleme, hatte Schütterle die Führungsstrukturen grundlegend verändert, so daß die Unternehmensgruppe nunmehr von einer kleinen Managergruppe und nicht mehr vom Inhaber allein geführt wird. Aufsehen in der Branche hatte zum Jahresende der Austritt der Pneuhage aus der Kooperation Team erregt, war das Unternehmen doch sowohl Gründungsgesellschafter der Team als auch umsatzstärkster Gesellschafter. So rankten sich um den Austritt eine Fülle von Spekulationen, die gar so weit gingen, die Unabhängigkeit der Pneuhage-Firmengruppe in Frage zu stellen.

Darauf ging Schütterle in seiner Begrüßungsansprache zu dem Karlsruher Pneuhage-Handelsforum unter dem Motto "Service, der bewegt" aber eher beiläufig ein, indem er deutlich festhielt, Voraussetzung für wirtschaftliche Erfolge, Voraussetzung für Expansionen sei die finanzielle und sonstige Unabhängigkeit des Familienunternehmens von gleich welchem Industriekonzern. Mehr zu der Tagung erfahren Sie im Juli-Heft der NEUE REIFENZEITUNG..