Hohe Ölpreise belasten Reifenhersteller

Innerhalb weniger Tage sind die Rohölpreise um 4,20 auf jetzt 26 US-Dollar per Barrel gestiegen; das sehen Reifenhersteller mit großer Sorge. Rohmaterialien machen 40 bis 50 Prozent der Verkaufskosten aus..

Michelin stellt Pilot Alpin mit V-Index vor

Der zur Zeit in vier Dimensionen lieferbare Reifen unterscheidet sich gegenüber der H-Version des Pilot Alpin durch einen verstärkten Reifenaufbau und eine andere Gummimischung. Die V-Version ist gegenüber der H-Version in den Schneeleistungen geringfügig schlechter, hat aber nach Firmenangaben ein deutlich besseres Nass- und Trockenhandling..

Krupp Elastomertechnik: „Alles aus einer Hand“

Die Krupp Elastomertechnik ist 1996 mit der Zusammenführung der Werner & Pfleiderer Gummitechnik in Freudenberg und des Geschäftsbereiches Kautschuktechnik der Krupp Kunststofftechnik entstanden. Damit wurden zwei Unternehmen zusammengeführt, die nach eigenen Aussagen technologisch schon seit langem zusammenarbeiteten. Damit will man der gummi- und kautschukverarbeitenden Industrie ein umfassendes und breites Programm quasi nach dem Motto "alles aus einer Hand" anbieten, denn alle wesentlichen Aufbereitungs- und Verarbeitungsstufen sollen damit weitgehend abgedeckt werden können.

Diverse Neu- und Weiterentwicklungen der jüngsten Vergangenheit dürften nicht zuletzt die Sicherung beziehungsweise der Ausbau der Marktposition des Unternehmens zum Ziel haben. Nach Angaben von Frank Horch, Vorsitzender der Geschäftsführung, ist man in den Bereichen Mischungstechnik, Extrusionsanlagen und Reifenaufbaumaschinen gut vertreten, während Krupp bei den Vulkanisierpressen angetreten sei, Marktanteile zu erobern. Da bei der Reifenherstellung gerade auch die Maschinentechnologie – angefangen im Mischsaal über die Extrusion bis hin zu den Reifenaufbaumaschinen und Vulkanisierpressen – über die Qualität und den Durchsatz und damit gleichzeitig über Wohl und Wehe des jeweiligen Herstellers mitentscheidend sein kann, haben wir im Oktober einen Blick auf die aktuelle Produktpalette und Weiterentwicklungen aus dem Hause Krupp geworfen.

Bandag verklagt Michelin North America wegen unfairer Wettbewerbspraktiken

Bandag, mit mehr als 1.300 Franchisees weltweit Nummer eins im Runderneurungsgeschäft, hat Michelin North America verklagt und verlangt unter anderem Schadensersatz, weil Michelin Bandag-Franchisees manipuliert haben soll, bestehende Verträge mit Bandag zu brechen oder aber nicht mehr zu verlängern. Bandag behauptet ferner, Michelin breche Bandag-Patente und mache hinsichtlich eigener Produkte genauso falsche Angaben wie im Hinblick auf Bandag-Produkte.

Continental schließt Reifenwerk Newbridge

Die Würfel sind gefallen: Knapp 800 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz. Die Newbridge-Fabrik öffnete 1966 ihre Pforten und wurde 1979 im Rahmen der Uniroyal-Englebert-Akquisition von den Deutschen übernommen. Derzeit wird ein Umsatz von 202 Millionen Mark mit der Produktion von Pkw-Reifen erwirtschaftet, das sind 4,3 Prozent des Gesamtumsatzes der Pkw-Division.

In den letzten fünf Jahren sind nach Konzernangaben Verluste in Höhe von 30 Millionen Britischen Pfund (rund 90 Millionen Mark) aufgelaufen. Dem hohen britischen Pfund wird dabei ein großer Anteil angelastet, allerdings soll die Fabrik auch zu klein gewesen sein mit der für das laufende Jahr 1999 angestrebten Kapazität von 4,7 Millionen Pkw-Reifen. Zum Vergleich: In Lousado/Portugal und Otrokovice/Czech Republic, sind für das laufende Jahr 9,2 Millionen bzw.

10,6 Millionen Pkw-Reifen angestrebt. Inzwischen wurde klar, dass die Schließung keinesfalls aus heiterem Himmel kam, sondern einhergeht mit der Entscheidung, eine MMP-Fabrik in Rumänien (Modular Manufacturing Process) zu bauen, die etwa Ende kommenden Jahres frühestens die Produktion aufnehmen kann und für eine Produktionskapazität von zehn Millionen Reifen, die nach einer Anlaufphase von etwa fünf Jahren bei realistischer Betrachtung zu erreichen sind, ausgelegt ist. Analysten z.

B. der Deutschen Bank bewerten die beabsichtigte Schließung positiv. Zwar müsse man für die Schließung mit Kosten von weiteren etwa 80 bis 100 Millionen Mark rechnen, also ziemlich genau mit dem Betrag, den man in den letzten fünf Jahren in Schottland als Verlust schon zu verzeichnen hatte, doch unterstreiche der Konzern damit seinen Anspruch, immer mehr Produktion in Billiglohnländer verlagern zu wollen.

Mobile Fitting

Europaweit ist das Speditionsgewerbe im Umbruch. Nicht nur die länderübergreifenden operierenden Fahrzeugflotten werden immer größer, auch ihre Struktur ändert sich. Immer mehr Fahrzeuge werden nicht mehr gekauft, sonder geleast.

Immer raffiniertere logistische Systeme werden entwickelt und tragen dazu bei, daß die Standzeiten von Fahrzeugen minimiert werden. Die modernen Mittel der Telekommunikation dienen als Instrumente der Einsatzplanung und auch zur Festlegung von Servicezeiten. Das hat auch Auswirkungen auf das Reifengeschäft.

Große Reifenhändler mit einem Schwerpunkt im Lkw-Geschäft investieren in ihre Servicebetriebe, müssen sich aber auch darauf einstellen, beim Flottenservice dorthin zu gehen, wo die Fahrzeuge sind. Der Pannenservice ist nur eine Facette in dem sich verändernden Markt. Unter dem Stichwort „Mobile Fitting“ bieten die im Lkw-Reifenbereich relevanten Hersteller ihren Kunden längst fertige Konzepte, die beispielsweise sogenannte Kilometerverträge einschließen.

Die Grenzen zwischen Erstausrüstungsgeschäft und traditionellem Ersatzgeschäft verschwimmen. Der Reifenfachhandel befürchtet, bei dieser Entwicklung ausgeschlossen zu werden. Aber ohne einen flächendeckenden Lkw-Reifenservice, wissen auch die Industrieunternehmen, läßt sich kein schlüssiges Konzept für Flottenbetreiber entwickeln.

Industrie und Handel sind also zur Gemeinsamkeit gezwungen. „Mobile Fitting“ wird vielerorts als Gefahr für den Handel gesehen, kann aber auch eine Chance sein zur Profilierung und zum Erschließen ertragreicher Geschäftsfelder. Grund genug, sich im Rahmen der August-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG ein wenig näher mit dieser Thematik zu befassen.

Warenwirtschaftssysteme für den Reifenfachhandel

Mit der richtigen Software wird vieles einfacher, eine überdimensionierte oder nicht optimale EDV-Lösung kann allerdings schnell mehr Probleme schaffen als lösen. Diese Maxime gilt nicht zuletzt auch für den Reifenfachhandel, denn hier soll Kollege-Computer in aller Regel nur Mittel zum Zweck sein. Von den Systemen wird daher vor allem zu verlangen sein, daß sie im täglichen Einsatz so einfach wie möglich zu bedienen sind und die Geschäfte so effizient wie möglich unterstützen.

Schließlich will man nicht unnötig Zeit vor dem Rechner sitzen, die man für eine individuellere Kundenberatung oder intensivere Verkaufsgespräche sicherlich besser nutzen könnte. Um die Entscheidungsfindung der Verantwortlichen in den Betrieben etwas zu erleichtern, haben wir für die Juni-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG Informationen zu einigen auf dem Markt befindlichen Softwarelösungen und den jeweiligen Anbietern zusammengetragen. Wir stellen zehn verschiedene Lösungen vor, die den gesamten Bereich vom Einmannbetrieb bis hin zum Filialunternehmen abdecken sollen.

Michelin: Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Nach Angaben aus Clermont-Ferrand hat sich der Umsatz des französischen Reifenherstellers im vergangenen Jahr leicht auf 81,9 Milliarden Franc (23,8 Milliarden DM) erhöht, 1997 waren es „nur“ 79,7 Milliarden Franc (23,1 Milliarden DM) gewesen. Der Wertmutstropfen an der Sache: Gleichzeitig sei – so wird berichtet – der ausschüttungsfähige Gewinn von 3,88 Milliarden Franc (1,13 Milliarden DM) 1997 auf nunmehr 3,51 Milliarden Franc (1,02 Milliarden DM) zurückgegangen..

Uniroyal und die Regenreifen

Seit 1979 gibt es zwei Reifenhersteller mit dem Namen Uniroyal: Außer auf dem amerikanischen Kontinent, wo die Rechte beim Wettbewerber Michelin liegen, stammen Uniroyal-Reifen auch von der Continental AG. Die Erstausrüstungsaktivitäten,bis in die 80er Jahre eine Stärke von Uniroyal, wurden im Laufe der Jahre zunehmend auf die Marke Continental verlagert. Heute ist Uniroyal daher vor allem eine Marke für das Ersatzgeschäft.

Und dies nach eigenem Bekunden erfolgreich: Neben den Pkw-Reifen, die seit 1969 speziell als Regenreifen ausgelegt sind, werden weiterhin die Segmente Transporter und Nutzfahrzeug/Lkw bedient. Speziell im Bereich der Pkw-Bereifung ist die Erstausrüstung zwar wichtig für das Image und das sich daran anschließende Ersatzgeschäft, doch es schafft auch technische Zwänge, und der Preisdruck ist gewaltig. Für die Zukunft verspricht Herbert Mensching, Leiter Marketing Pkw-Reifen Europa, neue Produkte mit einem adäquaten Timing auf den Markt zu bringen.

Mit marktgerechten Konzepten rechnet man sich bei Uniroyal zudem gute Chancen in neuen Märkten aus; besonders dort, wo viele preiswerte Budget-Reifen und wenig Premium-Reifen verkauft werden. Mit der Entwicklung und Verbesserung ökonomischer Gegebenheiten werden dem Quality-Segment bei Uniroyal deutliche Wachstumschancen eingeräumt..

Intensivere Zusammenarbeit der team Reifen-Union und der VRG

Die team Reifen-Union/Top Service Team KG (derzeit rund 400 Outlets) und die Vereinigte Reifenfachhändler GmbH (VRG, derzeit etwa 200 Outlets) vereinbarten eine weitreichende Zusammenarbeit auf allen Ebenen, so u.a. auf dem Gebiet der Großkundenbetreuung und des Flottenmanagements.

Ein wichtiger Baustein ist die unverzügliche Gründung einer Gesellschaft namens „Team Reifen Partner“ GmbH + Co. KG (TRP), in die sukzessive sowohl die VRG- als auch neue Gesellschafter aufgenommen werden sollen. Dem müssen die VRG-Mitglieder auf einer außerordentlichen Versammlung Ende Januar noch offiziell zustimmen.

Die team-Gruppe, die bislang aus 25 regional erfolgreichen Reifenfachhändlern besteht und als Vermarktungsgruppe die Nummer Eins im Reifenmarkt ist, öffnet sich so auch kleineren und mittleren Reifenfachhandelsbetrieben. Die Gesellschafter haben dem Vorhaben bereits förmlich zugestimmt. Mit über 600 Outlets innerhalb der Kooperation Team/VRG will die neue Gruppe ihre Position ausbauen.

Flächendeckung im Bundesgebiet ist für lokal und regional agierende Reifenfachhändler auf dem Reifenmarkt eine wesentliche Voraussetzung, auch überregionalen Kunden, besonders Flotten- und Leasingkunden, umfassenden Service anbieten zu können. Zugleich wollen die neuen Partner Beschaffungs- und Sortimentspolitik koordinieren und die Einkaufskonditionen verbessern..