Bridgestone Potenza RE720

Quasi gleichzeitig mit der erst kürzlich erstarkten amerikanischen Konkurrenz stellte nun auch der Reifenhersteller Bridgestone im Bereich der „High Performance Pneus“ ein neues, speziell für den Ersatzmarkt entwickeltes Modell vor. Zur Präsentation des aktuellen Potenza RE720 hatte man eigens in das firmeneigene Technical Center Europe (TCE) nahe Rom geladen, denn im Segment der sportlichen Reifen hat man mit ihm Großes vor. In der Produkthierarchie etwas unterhalb des Potenza S-02 Pole Position angesiedelt, zielen die Japaner mit dem Newcomer eigenen Aussagen zufolge vor allem auf die Käuferschichten ab, die ihr Interesse bei Reifen auf Image und Leistungsfähigkeit während der gesamten Lebensdauer ausrichten.

Das mache den Reifen, der nach und nach den 1994/95 eingeführten Vorgänger B530 ersetzen soll, speziell für Besitzer von sportlichen Limousinen, Coupés, GTIs und getunten Fahrzeugen interessant, und damit positioniert man den neuen Reifen gegen Wettbewerber wie Michelins SX-GT, Pirellis P5000 Drago oder den Eagle Ventura von Goodyear. Alle gängigen Dimensionen des 720ers sind laut Angaben des Unternehmens bereits jetzt verfügbar, und die gesamte Palette – alles in allem 25 Größen der Serien 60 bis 40 mit den Geschwindigkeitsindizes H, V und W – soll spätestens Ende März bzw. Anfang April komplett sein.

Der Potenza RE720 kann dabei mit vielen Features aufwarten. Am auffälligsten ist dabei das Profildesign des neuen Reifens. Die abgerundeten Profilblockecken mit der in Anlehnung an die Front eines Formel 1-Fahrzeuges „Racing Car Nose shaped Block Design“ getauften Form.

Reifentests bei Semperit

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Inzwischen gibt es zahlreiche Tests für alle Art von Produkten, die dem Verbraucher einen Überblick/Eindruck vom jeweiligen Produktangebot geben sollen – so ist es auch in der Reifenbranche. Bloß was steckt eigentlich dahinter und was wird bei Reifen getestet? Die führenden Motorzeitschriften sind in den letzten Jahren verstärkt dazu übergegangen, auch gleich ihre Vorgehensweise beim Testen offenzulegen. Das erleichtert es nicht nur den Verbrauchern, sondern auch den Testabteilungen der Reifenhersteller vermehrt zu realisieren, warum ihre internen Ergebnisse mit jenen der testenden Fachmagazine übereinstimmen oder – auch das gibt es ja – davon abweichen.

Roberto Zazzara (siehe Foto), Leiter Reifenentwicklung bei Semperit, ist zwar auch in die Entwicklung anderer Konzernmarken involviert, seine „Hausmarke“ aber ist die österreichische Semperit, die (Winterreifen-)Marke für den alpinen Raum. Die Anforderungen an Pneus dieser Kategorie sind hoch. Sie müssen sich nicht nur auf Schnee und Eis beweisen, sondern auch auf nasser und trockener Fahrbahn möglichst gute Fahreigenschaften aufweisen, gerade in dem weltweit größten M+S-Reifenmarkt Mitteleuropa.

Inwiefern der Reifen den Anforderungen gerecht wird, wird mit zahlreichen Testdisziplinen geprüft. Diese sind – um nur einige Beispiele zu nennen – ABS-Bremsen, Trockenbremsen, Blockierbremsen, Handling naß, Handling trocken, Rollwiderstand, Aquaplaning quer, Aquaplaning längs, Paßfahren, Abrieb und Traktion. Wer nun glaubt, deswegen müßten M+S-Reifen der Traditionsmarke Semperit auch „nur“ in diesen Regionen bzw.

Nokian beendet Kooperation mit Tofan

Nokian Tyres hat das im November 1997 abgeschlossene Kooperationsabkommen beendet, weil Tofan die qualitativen Erwartungen bei der Herstellung von Landwirtschafts- und Industriereifen für Nokian nicht erfüllen konnte. Momentan laufen bei Nokian Verhandlungen für ein anderes off-take-Abkommen. Nähere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Wechsel in der Yokohama-Geschäftsführung

Junichi Okishima, seit fünf Jahren Chef der Yokohama GmbH in Düsseldorf, kehrt in die Zentrale nach Tokyo zum Jahresende zurück. Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Noria Karashima..

Gewinne bei Avon Rubber gesunken

Sinkende Pkw-Produktionszahlen in Großbritannien macht die britische Avon Rubber für die Verminderung des Unternehmensgewinns auf nunmehr 3,3 Millionen britische Pfund verantwortlich – das entspricht einem Rückgang von immerhin rund 40 Prozent. So seien beispielsweise allein die direkten Verkäufe an Ford und Rover um 7,6 Millionen auf 27,1 Millionen britische Pfund zurückgegangen. Die Börse reagierte prompt und ließ den Avon-Kurs um knapp drei Prozent nach unten purzeln.

Peter Giffhorn verlässt Volkswagen

Peter Giffhorn, Verkaufschef der Marke VW in Deutschland, verlässt das Unternehmen. Hans-Ullrich Sachs übernimmt die Aufgaben vorläufig..

Gerede um Zusammengehen von Continental und Pirelli bloße Ablenkungsmanöver?

Vor Wirtschaftsjournalisten in Stuttgart hatte Conti-Chef Kessel Ende Oktober weitere Fusionen nicht ausgeschlossen. Nach seiner Meinung passten Pirelli und Continental im Reifenbereich z.B.

sehr gut zusammen. Die Äusserung bezog sich allerdings lediglich auf Fragen von Wirtschaftsjournalisten auf hypothetische Gegebenheiten. Ferner machte Kessel klar, für ihn kämen nur Jointventures in Betracht, in denen Continental Mehrheitspartner sei und die industrielle Führung habe.

Es gebe aber keinerlei konkrete Projekte, erklärte Kessel und Gerüchte über eine Fusion von Continental mit Bridgestone dementierte er ebenso eindeutig. Obwohl ein Jointventure von Continental und Pirelli im Reifenbereich Sinn machen könnte, glauben auch Beobachter nicht daran. Zudem dementierten die Italiener heftig.

Während der deutsche Konzern die Teves-Akquisition noch zu verkraften hat, bereiten sich die Italiener auf einen verstärkten Einstieg ins Immobiliengeschäft vor. Außerordentlich nervös reagierten allerdings die Manager der Pirelli Reifenwerke, denen solche Gespräche im Markt wenig Freude bereiten, zumal sie mit sich selbst gut beschäftigt geblieben sind. Mit beschwörenden Worten meint Vertriebschef Röske, seinem Team „Glanz in die Augen“ treiben zu können angesichts der Strahlkraft der Reifenmarke Pirelli.

Die Marke sei stärker als „uns unsere Kunden manchmal glauben lassen wollen.“ Röske meint, Continental könne ein Ablenkungsmanöver auf die Gerüchte einer eventuellen Übernahme durch Bridgestone gestartet haben. Diese Zeitschrift hält für wahrscheinlicher, dass Conti-Chef Kessel von Gesprächen mit dem Telefonkonzern Mannesmann ablenken will, der sich ggf.

Krupp Elastomertechnik: „Alles aus einer Hand“

Die Krupp Elastomertechnik ist 1996 mit der Zusammenführung der Werner & Pfleiderer Gummitechnik in Freudenberg und des Geschäftsbereiches Kautschuktechnik der Krupp Kunststofftechnik entstanden. Damit wurden zwei Unternehmen zusammengeführt, die nach eigenen Aussagen technologisch schon seit langem zusammenarbeiteten. Damit will man der gummi- und kautschukverarbeitenden Industrie ein umfassendes und breites Programm quasi nach dem Motto "alles aus einer Hand" anbieten, denn alle wesentlichen Aufbereitungs- und Verarbeitungsstufen sollen damit weitgehend abgedeckt werden können.

Diverse Neu- und Weiterentwicklungen der jüngsten Vergangenheit dürften nicht zuletzt die Sicherung beziehungsweise der Ausbau der Marktposition des Unternehmens zum Ziel haben. Nach Angaben von Frank Horch, Vorsitzender der Geschäftsführung, ist man in den Bereichen Mischungstechnik, Extrusionsanlagen und Reifenaufbaumaschinen gut vertreten, während Krupp bei den Vulkanisierpressen angetreten sei, Marktanteile zu erobern. Da bei der Reifenherstellung gerade auch die Maschinentechnologie – angefangen im Mischsaal über die Extrusion bis hin zu den Reifenaufbaumaschinen und Vulkanisierpressen – über die Qualität und den Durchsatz und damit gleichzeitig über Wohl und Wehe des jeweiligen Herstellers mitentscheidend sein kann, haben wir im Oktober einen Blick auf die aktuelle Produktpalette und Weiterentwicklungen aus dem Hause Krupp geworfen.

Pneumants „PN 950 Tritec“ nun auch mit W-Index

Für Autofahrer der Mittel- und Oberklasse, die ihre Fahrzeuge auf Breitreifen umrüsten wollen, bietet die Pneumant Reifen GmbH ab sofort über den Reifenfachhandel den „PN 950 Tritec“ auch als W-Reifen an. Der Hochgeschwindigkeitsreifen der ostdeutschen Dunlop-Tochter, bisher schon als ZR-Reifen für Geschwindigkeiten jenseits von 240 Kilometern pro Stunde zugelassen, ist von 15 bis 17 Zoll in insgesamt zehn Dimensionen bis hin zur 40er Serie verfügbar..

Nachwuchs als Wettbewerbsfaktor

Die Dunlop GmbH (Hanau) setzt nach eigenen Aussagen verstärkt auf Nachwuchs. Beleg dafür sollen die 63 Ausbildungsplätze sein, die der Reifenhersteller dieses Jahr konzernweit zur Verfügung stellt. Und das sind immerhin 24 mehr als noch vor vier Jahren.

„Die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen sehen wir als gesellschaftspolitische Aufgabe“, sagte Dr. Volker Wingefeld, Geschäftsführer Finanzen und Personal der Dunlop GmbH. „Die Heranbildung von qualifiziertem Nachwuchs ist zudem eine unverzichtbare Grundlage, damit unser Unternehmen auch weiterhin erfolgreich ist“.