Liefersituation von Goodyear in Nordamerika unverändert schlecht

Der Hersteller hat die so genannten „fill rates“ auch im Dezember nicht verbessern können. Goodyear-Händler beklagen diesen unhaltbaren Umstand massiv und äußern sich auch öffentlich recht sarkastisch..

Goodyear schließt Werk in Argentinien

Das 1931 in Betrieb gegangene Werk der Pneumaticos Goodyear SA vor den Toren von Buenos Aires wird geschlossen, es ist eines der ältesten im Konzern. Goodyear hatte bereits 1915 in Argentinien eine seiner ersten ausländischen Verkaufsniederlassungen überhaupt gegründet..

Trotz Umsatzsteigerung Rückgang des Operating Profit bei Pirelli

In den ersten neun Monaten verschlechterte sich der Operating Profit des Pirelli-Konzerns auf 231 Millionen Euro (Vorjahr 264 Millionen), obwohl gleichzeitig der Konzernumsatz auf 4.724 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,1 Milliarden) gestiegen ist. Im Reifengeschäft hingegen ist der Umsatz wegen des Preisverfalls und aufgrund negativer Wechselkurseffekte in den ersten neun Monaten um 151 Millionen Euro auf 1.

Neuer Vertriebschef bei Vredestein Deutschland

Achim Saurer (37), zuvor Bridgestone, tritt am 1. Januar 2000 in die Dienste von Vredestein Deutschland. Er wird Günter Nohr ablösen, der im Laufe des Jahres 2000 in vorzeitigen Ruhestand geht.

Und doch M+M!

In der letzten Ausgabe hatte die NEUE REIFENZEITUNG über eine Vereinbarung zwischen Montupet und Michelin auf dem Gebiet der Alugussräder spekuliert. Die Gespräche liegen wohl derzeit „auf Eis“, weil beide Partner derzeit „voll mit Aufträgen“ sind. Montupet verdoppelt derzeit seine Kapazität auf 2,5 Mio.

Gussräder, Michelin-Tochter Kronprinz könnte mit dem aktuellen Equipment bereits 1,4 Mio. Räder in Solingen gießen. Fündig geworden ist Michelin bei der Suche nach einem strategischen Partner bei Stahlrädern: Meritor.

Rekordzahlen für Pkw-Winterreifen

Etwa 29 Millionen Winterreifen werden in diesem Winter in Mitteleuropa (also ohne Skandinavien) Absatz finden. Allein in Deutschland werden deutlich mehr als 16 Millionen Stück erwartet. Damit wird nach Einschätzung der Firma Michelin die Umrüstquote von Sommer- auf Winterreifen in dieser Saison in Deutschland etwa 55 Prozent erreichen – von der gehobenen Mittelklasse an wird sie wahrscheinlich sogar noch weitaus höher liegen.

Die Winterreifen-Saison hat begonnen

Herbstzeit ist Umrüstzeit, die Winterreifensaison steht ins Haus. Wir erinnern uns: Im vergangenen Jahr hat ein früher Wintereinbruch für einen regelrechten Nachfrageboom in den Fachhandelsbetrieben gesorgt. Ergebnis: Untern Strich 14,8 Millionen verkaufte Winterreifen – so viel wie noch nie und eine Steigerung um fast neun Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis (13,6 Millionen).

Dieses Ergebnis schreibt einen gesamteuropäischen Trend fort, der bereits vor einigen Jahren seinen Anfang nahm. So ist der Winterreifenmarkt in Europa nach einer Studie des Reifenherstellers Michelin in den letzten fünf Jahren um rund 70 Prozent angewachsen. Im vergangenen Jahr trugen hiernach in Mitteleuropa bereits 16 Prozent aller Ersatzmarktreifen das M+S-Symbol, im Jahre 2005 könnte der Anteil laut Michelin bereits die 20 Prozent-Marke überschritten haben.

Die mitteleuropäischen Länder (insbesondere Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich) sind gegenwärtig mit rund 85 prozentigem Absatzanteil in diesem Segment vertreten, von dem allein jeder zweite Reifen in Deutschland verkauft wird. Innerhalb der Winterreifenpalette verzeichnen insbesondere die Fabrikate mit Speedindex „T“ signifikante Zuwachsraten auf Kosten des „Q-Segmentes. Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.

V. (BRV) zeigt sich angesichts dieser positiven Bilanz denn auch entsprechend optimistisch und prognostiziert für diese Saison flugs nochmals eine halbe Million verkaufter Einheiten mehr in Deutschland. Ergo: Der Trend geht auch weiterhin ungebrochen in Richtung Winterbereifung.

Ford will größter Reifenvermarkter der USA werden

Die Ford Customer Service Division (FCSD) hat in Nordamerika gerade eine starke Anzeigenkampagne gestartet und ein aus 2.400 von derzeit 5.000 Ford- und Lincoln-Mercury-Händlern bestehendes Netz als „Amerikas neuestes Reifengeschäft“ der breiten Öffentlichkeit vorgestellt (America’s Newest Tire Store).

Botschaft: Mit einem einzigen Stop läßt sich schon bei Ford alles regeln, der Weg zum Reifenhändler wird überflüssig. Allerdings sollen nur Erstausrüstungslieferanten im Ford-Ersatzgeschäft Berücksichtigung finden können. Damit Bewegung in die Sache kommt, läuft derzeit eine aufwendige und teure Fernsehkampagne, die später durch Radiowerbung sowie Direct Mail ergänzt, teils auch ersetzt werden soll.

Es geht um mehr als leere Worte: Im Juli 1998 vermarktete die Ford-Organisation gerade mal 700 Reifen. In diesem Juli waren es bereits 97.000.

Im laufenden Jahr sollen laut Ford mehr als eine Million Reifen verkauft werden, im Jahr 2000 dann bereits drei Millionen, und selbst diese Zahl soll im Jahr 2001 nochmals auf dann sechs Millionen Stück verdoppelt werden. Das sind wahrlich große Zahlen, andererseits aber auch keine unrealistischen, denn wenn nur jeder der derzeit eingebundenen 2.400 Händler am Tag einen Satz Reifen verkaufen kann, dann ist die Drei-Millionen-Grenze schon zu überspringen.

Helmut Dähne: 25 Jahre bei Metzeler

Im letzten Vierteljahrhundert hat sich viel getan bei der Metzeler Reifen GmbH: Niederquerschnittsreifen, Diagonalreifen mit Kevlargürtel, „MBS“-Metzeler-Belt-System, Silica-Laufflächenmischung, Radialreifen mit 0°-Stahlgürtel – und einer war stets dabei: Helmut Dähne. Dieses Jahr feiert der 54-jährige sein 25-jähriges Betriebsjubiläum. Seine Laufbahn begann 1974 als Leiter der Abteilungen Renndienst und Fahrversuch.

Hinzu kam 1983 die Leitung der Abteilung Schulungen. Seit 1990 schließlich ist er PR-Manager des Reifenherstellers. Doch auch außerhalb seiner beruflichen Tätigkeit sind er und Metzeler eng miteinander verbunden.

Auf den bayerischen Pneus ist der Rennfahrer Dähne seit 1965 insgesamt 334mal an den Start gegangen. Und seine Erfolge können sich sehen lassen: 127 Siege, 38 zweite und 27 dritte Plätze. Und schließlich und endlich hält der fünfzehnfache deutsche Rallye-Meister seit 1993 den aktuellen Nordschleifen-Rundenrekord am Nürburgring mit einer Zeit von 7.

Altreifenentsorgung in Deutschland

Der Berg an Altreifen, der pro Jahr in Deutschland anfällt, wird nicht kleiner. Ganz im Gegenteil. 1998 waren es um die 600.

000 Tonnen, Tendenz steigend. Der Ruf der Entsorger-Branche war lange Zeit ziemlich angeschlagen, sogenannte „Schwarze Schafe“ gab es zuhauf. Inzwischen wurde einiges in die Wege geleitet, um die Situation zu verbessern.

Eine weitere dieser Maßnahmen ist zu Beginn des Jahres in Kraft getreten: die Nachweisverordnung für „überwachungsbedürftige Abfälle zur Verwertung“, zu denen alle Altreifen, die nicht Profilreifen sind, per Gesetz gezählt werden. Sie ergänzt das seit gut zwei Jahren geltende Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz. Denn anders als der Endkunde kann der Reifenhandel ausrangierte Pneus nicht einfach irgendwo abgeben, sondern trägt mit die Verantwortung dafür, daß die im Betrieb anfallenden Mengen ordnungsgemäß entsorgt werden.

Genau an dieser Stelle kommt dann außerdem in Form des Altreifenentsorgers ein weiterer Partner ins Spiel, der das Altgummi einsammelt und abtransportiert. Viele Einsammler und Beförderer transportieren diese Reifen zu eigenen Sortierplätzen, wo sich dann entscheidet, was weiter mit ihnen passiert: brauchbare Karkassen gehen in die Runderneuerung und Reifen mit geringen Restprofiltiefen werden meist exportiert, der Rest – gewissermaßen der eigentliche Abfall – wird stofflich oder thermisch verwertet. Geregelt wird die gesamte Abwicklung zwischen der Altreifenanfallstelle und dem Altreifenentsorgungsunternehmen nunmehr durch die neue Verordnung, die von einem Großteil der Branche und auch vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.

V. (BRV) einhellig begrüßt wird. Ein größerer Altreifenanfall – laut Prognosen wird das Aufkommen im Jahr 2000 auf bis zu 690.

000 Tonnen jährlich angewachsen sein – wegen eines erhöhten Ersatzbedarfes einerseits und geringere Pkw-Runderneuerungszahlen andererseits werden das reine Verwertungsvolumen in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach überproportional ansteigen lassen. Gute Aussichten also für die Entsorgungsbetriebe, oder? Mehr dazu im Juni-Heft der NEUE REIFENZEITUNG..