Reifen für die „Königsklasse“ – Bridgestones Formel 1-Engagement

Bridgestone lässt sich ihr Formel 1-Engagement bekanntlich einiges kosten. So werden zu jedem Rennen beispielsweise allein 2.640 Reifen mit zwei verschiedenen Mischungen für Trocken- bzw.

drei Mischungen für Regenreifen gekarrt. Zusammen mit den Kosten, die für die Bereiche „Forschung und Entwicklung“ sowie für Marketingmaßnahmen/Werbung anfallen, dürfte sich das ganze auf einen stattlichen dreistelligen Millionen-Betrag addieren. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die naheliegende Frage: Cui bono, oder warum engagieren sich die Japaner überhaupt in der Formel 1? In Europa beträgt der geschätzte Marktanteil des Reifenriesen gegenwärtig um die zwölf Prozent und ist damit durchaus noch steigerungsfähig.

Was wurde sich für einen fernöstlichen Reifenkonzern mit Nachholbedarf auf dem lukrativen europäischen Markt daher besser eignen, als im weltweit wichtigsten Motorsport-Event (lediglich in den USA stößt die Formel 1 auf relativ geringes Interesse) allgegenwärtig präsent zu sein? Immerhin werden ja zwölf der insgesamt 16 Rennen auf europäischem Boden ausgetragen. Takeshi Uchiyama, Geschäftsführer von BS/FS Europa, drückt die Zielvorstellung seines Unternehmens folgendermaßen aus: „Es geht uns darum, unsere globale ‚brand awareness‘ zu steigern.“ Einfach gesagt: Wenn in vierzehntägigem Rhythmus das Bridgestone-Logo auf Banden, Brücken, Fahrzeugen, Overalls, Caps der Piloten und nicht zuletzt auf sämtlichen Reifen deutlich sichtbar prangt, so setzt sich dies über kurz oder lang im Gedächtnis bzw.

Bewusstsein des massenmedialen Publikums fest. Mehr dazu und zum „Kompetenztransfer“ zu den Serienreifen lesen Sie im Oktober bei uns..

Goodyears „Tuning-Service-Konzept“

Die Deutsche Goodyear hat den Tuningsektor (wieder)entdeckt – und zwar mittels eines neu entwickelten „Tuning-Service-Konzeptes“, das einen weiten Bogen spannt und sich auch an Nichtmitglieder der Goodyear Handelssysteme GmbH (mit ihren Fachhandelsketten Premio, HMI und Quick) wendet. Das Tuning-Service-Konzept soll den Goodyear-Marktanteil bei den H/V/Z-Reifen in den nächsten drei Jahren von derzeit 5,5 auf 7,5 Prozent, bei den Niederquerschnittspneus (Serie 45 und darunter) von 7,4 auf zehn Prozent erhöhen. Aber es geht nicht nur um quantitatives Wachstum.

Parallel zur verstärkten Vermarktung von Breitreifen, soll auch einen hoher qualitativer Standard in den Bereichen Beratung, Verkauf und Werkstatt etabliert werden. In einem ersten Schritt gehen die Verantwortlichen von 40 Partnerbetrieben aus. Ihre Zahl soll bis Ende 2001 schrittweise auf 60 bis 80 erhöht werden.

Als verkaufsunterstützende Maßnahme im Breitreifen- und Alufelgenbereich, wurde für die Konzept-Partner das „Goodyear Tuning Programm“ (GTP) entwickelt. Dabei handelt es sich um eine CD-ROM, auf der als besonderer Clou eine optimierte Version der Umrüstdatenbank (UDB) des Wettbewerbers Pirelli in die Goodyear-Software integriert worden ist. Alle zwei Monate soll ein Update der Software erfolgen.

Neues von Tenneco

Der weltweit tätige amerikanische Konzern Tenneco Inc. (Greenwich/Connecticut) hat die Aufspaltung seiner Geschäftsbereiche Autoteile und Verpackungen in zwei selbständige Unternehmen bekanntgegeben. Die Transaktion beinhaltet einen steuerfreien Aktientausch für Tenneco-Aktionäre und die Gründung einer neuen Autoteilegesellschaft mit einem für 1999 erwarteten Umsatz von ca.

3,2 Milliarden Dollar sowie einer neuen Verpackungsgesellschaft mit etwa drei Milliarden Dollar Umsatz. Mit dieser Aufspaltung will man den 1998 begonnenen Umstrukturierungsprozeß abgeschließen. In Deutschland ist die Tenneco Automotive Deutschland GmbH (Edenkoben) nach eigenen Angaben Marktführer bei Stoßdämpfern und Schalldämpfern in der Nachrüstung mit ihren Marken Monroe und Walker und hat 1998 voraussichtlich einen Umsatz von 145 Millionen DM mit 98 Mitarbeitern im Bereich Vertrieb/Marketing erzielt.

Zur Tenneco Automotive-Gruppe gehört zudem der Erstausrüstungs-Schalldämpferhersteller Walker Gillet (Edenkoben) mit einem Umsatz von 490 Millionen DM in 1998 mit 1.350 Mitarbeitern..

Pneumant mit Rekordzahlen

Die vom 1. September diesen Jahres an zum Goodyear-Konzern zu zählenden Pneumant-Reifenwerke in Fürstenwalde und Riesa konnten 1998 ihren Umsatz um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 307 Millionen Mark steigern und einen Operating Profit von 24 Millionen DM, entsprechend knapp acht Prozent vom Umsatz erwirtschaften. Für das laufende Jahr wird ein Umsatzanstieg auf etwa 330 Millionen DM bei gleichbleibenden Gewinnen erwartet.

Genfer Automobilsalon

Der 69. Internationale Automobilsalon hat seine Tore mit einem neuen Besucherrekord geschlossen – nicht weniger als 691.667 Besucher strömten während der elf Tage ins Palexpo.

Wie eine Umfrage unter den 290 Ausstellern ergab, die auf 93.000 Quadratmetern 900 Marken aus 35 Ländern vertraten, herrschte allgemeine Zufriedenheit, sowohl was den Geschäftsgang wie auch die Organisation betraf. Allgemein wird ein positives Nachmessegeschäft erwartet.

Der Genfer Automobilsalon ist nicht nur alljährliches Stimmungsbarometer für die Automobilindustrie, sondern dient auch Zulieferern – allen voran die großen Reifenhersteller – als Forum, ihre Innovationen zu präsentieren. So wie die Fahrzeughersteller ihre aktuellen Automobilpaletten mit allerlei Show Cars ,,garnieren“, die einen Blick in die Zukunft des Autos eröffnen sollen, zeigen auch die Reifenhersteller immer wieder Projekte, die über das Alltägliche hinausgehen. So auch 1999.

Grund genug, die diesbezüglichen Höhepunkte Revue passieren zu lassen, wie wir es in Heft 4/99 der NEUE REIFENZEITUNG tun. Übrigens: Das Ausstellungskomitee hat auch gleich den Termin für den 70. Genfer Salon vom 2.

bis zum 12. März 2000 festgelegt und zudem einem internationalen Nutzfahrzeug-Salon im Vierjahres-Rhythmus (erstmals vom 10. bis zum 17.

Systemanbieter Continental

Der Kauf des Bremsenherstellers ITT-Teves wird sowohl die Kultur als auch die Identität des bis dahin nahezu reinen Kautschukkonzerns Continental AG grundlegend verändern. Ob in eine positive oder negative Richtung läßt sich wahrscheinlich in vier, fünf Jahren besser beurteilen. Der Konzernumsatz 1999 wird, sofern sich europäische und amerikanische Konjunktur nicht signifikant verschlechtern, bei etwa 16,5 bis 17 Milliarden Mark liegen; trug das Reifengeschäft bisher knapp drei Viertel zum Gesamtumsatz bei, dürften es im laufenden Jahr nur noch leicht mehr als die Hälfte werden.

Parallel dazu soll nach allen bekannten Prognosen auch die Gewinnerwartung verlaufen, so daß 1999 noch gerade gut 50 Prozent des operativen Ergebnisses aus dem Geschäft mit Reifen stammen werden. Doch verständlicher Akquisitionsstolz in Verbindung mit einem Umsatzsprung um immerhin 3,5 Milliarden Mark haben einen hohen Preis: Der Konzern ist hoch verschuldet und kann nur hoffen, in dieser Phase von größeren konjunkturellen Dellen in Europa und Nordamerika sowie einer weiteren Verschärfung des durch die „Asienkrise“ ausgelösten und auf vielen Einzelmärkten der Welt zu beobachtenden Preisverfalls verschont zu bleiben. Denn eines muß sowohl Continental als auch allen Wettbewerbern wirklich größere Sorgen bereiten: Eine Umsatzsteigerung im Reifengeschäft um ein Prozent setzt eine gleich mehrprozentige Stückzahlensteigerung voraus, die zudem 1998 in teils durchaus boomenden Märkten auch noch gut Absatz finden konnte.

Der Markt im allgemeinen wird es 1999 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr so gut mit den Pkw- und Lkw-Herstellern und damit auch der Zulieferindustrie meinen wie im Vorjahr, wenngleich Einbrüche nicht, wohl aber Beruhigungen erwartet werden. Daher lohnt eine kritische Durchleuchtung des neuen „Systemanbieters Continental“ in jedem Falle – mehr dazu in Heft 2/99 unserer Fachzeitschrift..

Reifenplatz Leipzig

„Leipziger Allerlei“, unter diesem gastronomisch arg vorbelasteten Begriff könnte man das, was sich uns bei unserer im zweimonatlichen Erscheinungsrhythmus und unter dem Namen „Reifenplatz“ durchgeführten Reifenhandelsuntersuchung in der sächsischen Metropole dargeboten hat, problemlos subsumieren. Und mit unserem Heft 7/99 servieren wir Ihnen dieses Gericht gewissermaßen als eine Art „Sättigungsbeilage“ frei Haus. Dabei kam es bei unserer Testberatung – wie immer – auf den dort gebotenen Service (Beratung, angebotene Dienstleistungen, Öffnungszeiten etc.

) an. Zu diesem Zweck wurden die nach einem Zufallsprinzip ausgewählten Reifenfachhandelsbetriebe besucht und anschließend mittels eines vorab festgelegten Punktesystems (von ungenügend = 0 Punkte bis sehr gut = 5 Punkte) bewertet bzw. verglichen.

„Mein Leipzig lob ich mir“ ist zwar wahrscheinlich eine der bekanntesten Sentenzen der deutschsprachigen Literatur und zudem gelten international renommierte Messestädte außerdem als besonders weltoffen und fortschrittlich. Ob sich aber Goethes Lob auch für die Reifenfachhandelsbetriebe in Leipzig bewahrheitet hat, lesen Sie im Juli bei uns. ÜBRIGENS: Untersuchungen dieser Art haben wir aber bereits in anderen deutschen Großstädten durchgeführt, und auch 1999 wird der „Reifenplatz“ in loser Folge fortgesetzt – die nächsten Zielorte stehen schon im Terminplan! Bisher waren wir in folgenden Städten unterwegs: Kiel, Heft 5/99 Frankfurt, Heft 3/99 Schwerin, Heft 1/99 Hannover, Heft 11/98 München, Heft 9/98 Köln, Heft 7/98 Bremen, Heft 5/98.

Top-Management der Goodyear unter Druck

Der tiefe Fall der Goodyear-Aktien in den letzten drei Monaten bringt das Top-Management mächtig unter Druck. Ausgelöst ist die Abwärtsbewegung durch höhere Rohstoffpreise einerseits und durch Befürchtungen von Anlegern, die Dunlop-Akquisition könne sich negativ auf die Ergebnisse im kommenden Jahr auswirken..

Schwache Lkw-Reifen-Nachfrage: Kurzarbeit bei Continental

Von 400 Beschäftigten des Werks Stöcken bleiben jeweils die Hälfte nunmehr wegen schwacher Nachfrage nach Lkw-Reifen zwei Wochen zu Hause. Kurzarbeit auch für Österreich und Belgien..

Das ist die Antwort: Michelin verklagt Bandag

Michelin hat Bandag wegen unfairer Wettbewerbspraktiken auf dem US-Runderneuerungsmarkt verklagt – schließlich hatte Bandag vor kurzem aus ähnlichen Gründen das gleiche getan.