Schlag gegen „Felgenmafia“

In einer konzertierten Aktion auf Veranlassung deutscher Automobilhersteller erhielten gleich mehrere kleinere italienische Felgenhersteller und -vertreiber überraschenden Besuch der Guardia-di-Finanza und von in der Regel gleich drei Rädersachverständigen: Gesucht wurden nachgebaute, aber designgeschützte Aluminiumfelgen und die dazugehörigen Werkzeuge. Die Besucher wurden fündig und konfiszierten bzw. versiegelten größere Mengen.

Erstes weltweites Matador-Händlertreffen

Anfang Mai feierte der slowakische Reifenhersteller Matador sein 50-jähriges Firmenjubiläum in Púchov. Dies wurde u.a.

zum Anlass für ein internationales Händlertreffen genommen, an dem 170 Vertreter – vornehmlich aus dem zentraleuropäischen Raum – teilnahmen. Von deutscher Seite waren die sieben gebietsstärksten Matador-Händler bei dieser erstmalig durchgeführten Veranstaltung mit von der Partie. Ihnen wurde ein detaillierter Einblick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Reifenherstellers vermittelt, der in den letzten zehn Jahren eine rasante Entwicklung durchlief – angefangen mit der Umwandlung vom Staatsbetrieb in eine Aktiengesellschaft bis hin zur Privatisierung.

Matador kann auf eine erfolgreiche Bilanz verweisen: Vor zwei Jahren noch als heißer Übernahmekandidat für einen der Global Player gehandelt, hat man sich die weitgehende Unabhängigkeit im Produktionssektor bewahrt. Das hat einiges an Geld gekostet. So wurden von 1993 bis 1999 insgesamt knapp über 100 Millionen US-Dollar in den Produktionsstandort in Púchov investiert.

Das Jubiläumsjahr 2000 steht bei Matador zudem im Zeichen einer Modernisierung der Pkw-Reifen-Produktpalette. Ziel: Man will die Marke stärken und setzt auch weiterhin auf Unabhängigkeit. Die Produktion von Lkw-Radialreifen – vormalig von hohen Reklamationsquoten begleitetes „Sorgenkind“ in Púchov – hat Matador dagegen seit Anfang 1999 in ein Produktions-Jointventure mit der Continental AG eingebracht.

Wachsende Akzeptanz von Reifenwächtern

Die Ludwigsburger Beru AG vermeldet wachsende Akzeptanz für ihre Reifendruckkontrollsysteme: Nach 3er, 5er und 7er Reihe von BMW, S- und AMG-E-Klasse sowie SLK von Mercedes und Audi A8 werden jetzt auch das Mercedes CL Coupé und der Audi allroad quattro mit dem Reifenwächter optional angeboten, im Herbst wird auch der BMW X5 als weiteres Anwenderfahrzeug hinzu kommen. Der Umsatz dieses Beru-Geschäftsbereiches wird für das Jahr 2000 mit rund zehn Millionen Euro taxiert..

Weiterer Rückschlag für britische Fahrzeugindustrie

Ford will die Produktion im Werk Dagenham – immerhin die größte Fertigungsstätte des Fahrzeugherstellers – bis zum Jahr 2002 einstellen. Dort werden zurzeit der Fiesta sowie Vans (Courier) gebaut. Von der Schließung sind rund 1.

900 Arbeitsplätze betroffen, wenngleich Ford im Gegenzug von etwa 500 neuen Stellen im Bereich der Motorenfertigung. Allerdings ist der Zeitrahmen dafür noch nicht abgesteckt..

Eurofleet Tyres & Services: Team und Bandag machen gemeinsame Sache

Der scharfe Wettbewerb im Transportgewerbe führt zu Flottenkonsolidierungen – die Flotten werden größer, während ihre Anzahl sinkt. Die neu gegründete und anlässlich der Reifenmesse im Rahmen einer Pressekonferenz öffentlich vorgestellte "Eurofleet Tyres & Services" – gemeinsame Tochter der Team-Gruppe sowie des weltweit größten Lkw-Reifen Runderneuerers Bandag – will Consulting und Managementlösungen für diese expandierenden Firmen bieten. Ziel: Reifen- und reifenbedingte Kosten sollen reduziert werden, indem System- und Verfahrenskosten analysiert werden.

Das neue Unternehmen will in seinem Servicenetz den Herausforderungen, die der heutige Markt an die Flotten stellt, mit umfassenden Lösungen und komplettem Reifenmanagement begegnen: Reifeninspektion, Wartung, Vertrieb von Neureifen und Bandag-Runderneuerten, 24-Stunden-Pannenservice, zentrale Rechnungsstellung, Reifenmanagement-Berichte gehören dazu. Man will sich auf Flotten und Kunden konzentrieren, die an Partnerschaften und Kooperationen interessiert sind, um Lösungskonzepte zur Senkung der allgemeinen Kosten zu erarbeiten. Eurofleet will auf einer Consulting-Basis arbeiten, anstatt einfach einen Preis zu nennen, ohne die Situation analysiert zu haben.

Bis Ende des Jahres will man Europaweit über 2.000 Service Points verfügen. Bis jetzt sind laut Eurofleet-Geschäftsführer John Treece 70 Prozent dieser Zielsetzung erfüllt.

An eine Ausdehnung in Richtung Osteuropa bzw. Mittlerer Osten wird gedacht, bislang wird in 14 Ländern gearbeitet. Neben der Team-Gruppe und dem Bandag-Franchisees richtet sich Eurofleet insbesondere an den unabhängigen Reifenfachhandel.

BTE-Rad nicht mehr über F&F Hybrid-Rad

Das in der Räderbranche vieldiskutierte BTE-Kunststoffrad wird nicht mehr über die F&F Hybrid-Rad angeboten, sondern direkt vom Hersteller in Grube (Schleswig-Holstein).

Neuer Chef von Nokian Tyres heißt Kim Gran

Kim Gran (45) ist zum President and Chief Executive Officer von Nokian Tyres ernannt worden. Er tritt dieses Amt zum 1. September 2000 an.

Stärkung der Japan-Kooperation Coopers

Die Sparte Cooper-Standard Automotive, in etwa gleich stark wie der Reifenbereich der Cooper Tire & Rubber Company (Findlay/Ohio, USA), und die Nishikawa Rubber Company (Hiroshima, Japan) verstärken ihre Kooperation. Neuer Präsident von Cooper-Standard Automotive ist Jim McElya..

Wie zu erwarten war: Firestone ruft 4×4-Reifen zurück

Der Ford-Explorer ist in den USA wegen einer – angeblichen – Pannenserie unter Druck geraten. Ursächlich für Unfälle sollen fehlerhafte Firestone-Reifen gewesen sein. Beide Unternehmen bestreiten dies aber heftig.

Firestone ist der größte Reifenlieferant für die so bezeichneten Sport Utility Vehicles von Ford. Die erst im Vorjahr eröffnete hoch moderne Aiken-Fabrik hängt stark von diesem Erstausrüstungsauftrag ab. Die Fabrik kann bis zu zehn Millionen SUV-Reifen jährlich produzieren, knapMillionen Stück.

Das wurde auf einer Pressekonferenz am Abend des 9.8. in Washington D.

C. bekannt gegeben. Alle Reifen werden unbeschadet des Restprofils voll und kostenlos ersetzt.

Die Aktion beginnt in den Südstaaten der USA, weil in den klimatisch heißen Zonen der USA Defekte häufiger vorkamen als anderswo. Firestone ruft zudem auch in Europa alle in Frage kommenden Reifen zurück: Betroffen ist hier eine Reifendimension mit unterschiedlichen Profilen, aber es dürfte sich im Gegensatz zu den USA nur um eine vergleichsweise geringe Stückzahl handeln. Alles in allem ist mit Erstaunen festzustellen, wie schlecht die Firestone-Krise in der Öffentlichkeit vom Unternehmen gemanagt wurde.

Dividende von Goodyear-Aktien festgelegt

Am 1. August hat die Goodyear Tire & Rubber Company eine Dividende von 30 Cents pro Quartal und Aktie festgelegt, was aufs gesamte Jahr gerechnet 1,20 US-Dollar ergibt. Die Dividende wird am 15.

September an diejenigen Aktionäre ausgezahlt, die bis zum 15. August als Besitzer von Goodyear-Papieren registriert sind..