Dank des noch besser als erwarteten ersten Quartals reagiert die Börse gegenüber Goodyear-Aktien wieder freundlicher. Von März bis heute konnte die Aktie um 47 % zulegen und Analysten sehen weitere Verbesserungen voraus..
Über Breitreifen schreiben die Fachmedien seit Jahren: Das ist das Pkw-Segment, das wächst, in dem gute Erträge zu erzielen sind. Händler und Industrie partizipieren gleichermaßen von einem Boom, der nicht abzuebben scheint. Aber dieser Markt ist erstens nicht statisch und zweitens – Pessimisten weisen darauf hin – sogar von Negativtendenzen bedroht.
Der Markt unterteilt sich nochmals in High-Performance- und Ultra-High-Performance-Reifen – Typologien, die sich aus den Entwicklungen ableiten, die sich in der fast dreißigjährigen Geschichte des Breitreifenmarktes ergeben haben. Der Markt ist nicht „aus dem Nichts“ heraus entstanden, sondern wurde gemacht: einerseits durch den Reifenhersteller Pirelli, andererseits durch die Konzepte der Automobildesigner – und nicht zuletzt durch den Verbraucher bzw. den so genannten Wertewandel: Der Trend weg von der Uniformität (nichts ähnelt einem Auto so sehr wie ein anderes Auto) und hin zur Individualität begründete den Erfolg der Tuningbranche, von dem der Breitreifenmarkt profitierte.
Zwar ist die Tuningbranche manche Irrwege (ausladende Spoiler etc.) gegangen, aber sie hat sich auf einem hohen Niveau eingependelt. Die überragenden Tuningteile sind weiterhin breitere Reifen (im Vergleich zur Erstausstattung) und hochglänzende Aluminiumfelgen.
Dem Trend zum Umrüstreifen stehen ökologische (schmalere Reifen haben nun mal bessere Rollwiderstandswerte) und ökonomische (die Ökosteuer beeinflusst die Kaufkraft negativ) Gründe gegenüber. Seinen Zenit hat der Breitreifenmarkt dennoch bislang nicht erreicht.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/716_00.jpg265345Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2001-05-29 00:00:002023-05-16 11:54:59Breitreifen und ihr Markt
In den Vereinigten Staaten erreichen die Spritpreise neue Rekordwerte (liegen aber immer noch deutlich unter jenen in Europa). Da auch US-Bürger oft mit Minderluftdruck in den Reifen fahren – 28% der Autofahrer nach einer Untersuchung Goodyears –, sieht sich Bill Egan, Produktdesign-Chefingenieur des Reifenherstellers, veranlasst, darauf hinzuweisen, dass ein um 20 Prozent zu niedriger Luftdruck das Reifenleben um ca. 15% kürzt und den Treibstoffverbrauch um ca.
10% erhöht. Durch zu niedrigen Luftdruck würden auf amerikanischen Straßen täglich 6,1 Millionen US-Dollar verschwendet..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2001-05-29 00:00:002023-05-16 11:55:00Spritpreisexplosion in USA facht Diskussion über Reifendruck an
Ford will binnen drei Jahren wieder mehr als zehn Prozent Marktanteil in Europa erreichen. Vor allem sollen die Autos der Luxusklasse dazu einen wesentlichen Beitrag leisten, das berichtet das Wall Street Journal. Renault und Nissan rücken in Europa enger zusammen.
Die Vertriebsorganisationen werden zusammengelegt. Rund neun Prozent von heute 5.600 Stellen in diesem Bereich sollen gestrichen werden.
Das Unternehmen verspricht sich davon eine Einsparung von einer Milliarde Euro. DaimlerChrysler will bis 2002 weltweit 15.000 neue Arbeitsplätze, davon 5.
000 in Deutschland, im Servicebereich (Leasing, Fuhrpark-Management, Reparatur etc.) schaffen, berichtete die Financial Times Deutschland..
"Continental EuroService" (CES), eine Dienstleistung des Hannoveraner Reifenherstellers im Bereich des Flotten-Managements, die bereits seit einigen Jahren existiert. Als ein wesentlicher Baustein wird seit 1998 das Continental Tyre-Management angeboten. Man will den den Flottenbetreibern, auf diese Weise die Möglichkeit geben, Rad, Reifen und Reifenservice komplett auszulagern und sich statt dessen sich voll auf ihre Kernkompetenz zu konzentrieren.
CES garantiert europaweit sofortige Hilfe im Pannenfall bzw. innerhalb eines Zeitraumes von zwei bis vier Stunden nach Eingang der Pannenmeldung. Die durchschnittliche Reparaturzeit betrug im vergangenen Jahr zwei Stunden und fünf Minuten, in Deutschland lag sie mit 1,6 Stunden sogar noch darunter.
Reifen- und Servicepreise stehen fest (Flat-Rate-System). Über jeden Einsatzfall wird ein exaktes Protokoll verfasst und innerhalb von 24 Stunden dem betreffenden Fuhrparkmanagement zugestellt. Die Abrechnung erfolgt zentral über den CES in der Hannoveraner Konzernzentrale.
In einem Tyre-Management-Vertrag alle Leistungen auf Basis einer Kilometerpauschale dargestellt werden. Der mobile Continental EuroService ist gegenwärtig in 20 Ländern Europas präsent und 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr erreichbar. Man arbeitet mit insgesamt 4.
000 Service-Partnern zusammen. Auf Qualität wird dabei großer Wert gelegt. In Deutschland kooperiert Conti derzeit mit ca.
1.400 Partnerbetreiben, die entweder einer Kooperation angehören oder Mitglied einer der Herstellerketten sind..
Die Aktien von Goodyear fielen am 29. Juni an der New Yorker Börse um knapp zehn Prozent auf 22,50 US-Dollar, im Juni letzten Jahres stand der Kurs noch bei 57,80 US-Dollar. Höhere Rohstoffkosten (Kautschuk, Rohöl, Gummiruße), nicht voll durchzusetzende Preiserhöhungen sowie ein hartes Wettbewerbsumfeld besonders in Großbritannien und Deutschland sowie der gegenüber dem Dollar nach wie vor schwache Euro werden als wesentliche Gründe angegeben.
Die Marke Michelin (einschließlich des Michelin-Mannes Bibendum) soll künftig auch für andere Güter als Reifen und Straßenkarten sowie Touristen-/Restaurant-/Hotelführer zur Verfügung stehen. Der Reifenhersteller kooperiert aus diesem Grunde mit der The Licensing Company (TLC, London), die entsprechende Lizenzen vergibt..
Das Rennen zwischen „Sam“ Gibara (61) und Bill Sharp (58) um die Nachfolge von Stanley Gault galt lange Zeit als offen. Dann gewann Gibara Anfang 1995. Sharp war bis dahin President Goodyear Europe, wurde President Global Support Operations, um im Juli letzten Jahres den glücklosen und dann in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedeten Gene Culler abzulösen.
Genau ein Jahr später sieht sich auch Sharp, der in erster Linie als harter Cost Cutter galt, als Pensionist, obwohl ihm doch von Gibara noch bescheinigt wurde, den Turnaround in North American Tire (das sind die Reifenaktivitäten in USA, Kanada und Mexiko) begonnen zu haben. Offenbar aber nicht schnell und nicht durchgreifend genug. Goodyear steht mit dem Rücken zur Wand, der Turnaround ist eben nicht in Sicht, sondern die Zahlen in Nordamerika liegen auf dem sehr schlechten Vorjahresniveau.
Goodyear hat, besonders gravierend für amerikanische Konzerne, das Vertrauen der Wall Street verloren, die Aktie ist allein in den letzten zwölf Monaten von 60 US-Dollar auf 20 US-Dollar herabgesunken. Dabei hatte alles phantastisch für Gibara begonnen. Ein Quartal nach dem anderen waren unter seiner Führung Rekordergebnisse zu melden.
Goodyear war in Top-Form. Als es dann erstmalig rückwärts lief und das Management den Analysten keine ausreichenden Antworten darauf gab, welche Konsequenzen das Jointventure mit Sumitomo Rubber Industries für die Ergebnisse der nächsten beiden Jahre hat, begann die Aktie ihren steilen Sinkflug. Bei 30 US-Dollar sollte der Boden erreicht sein, nun wird an 20 US-Dollar gekratzt.
Inzwischen gilt auch das nicht mehr als Ende der Fahnenstange, sondern ein Absacken auf bis zu 16 US-Dollar wird für möglich gehalten. Was läuft also schief bei Goodyear? Mehr dazu in unserem August-Heft..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2001-05-29 00:00:002023-05-16 11:55:08Auf zur nächsten Runde: Goodyear und der Turnaround
Die Verkäufe sind bis einschließlich Juli auf dem hohen Niveau des Vorjahres geblieben. Während sich Ford gut schlägt und GM stagniert, gehört Chrysler zu den Verlierern. BMW und Porsche sowie japanische und koreanische Automobilhersteller haben bis dato im Vergleich zum Vorjahr kräftig hinzugewonnen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2001-05-29 00:00:002023-05-16 11:55:09Starke Autoverkäufe in den USA
Die Struktur der Trelleborg-Gruppe hat sich durch diverse Akquisitionen und Veräußerungen von Unternehmensteilen völlig verändert. Das Reifen- und Felgengeschäft, das in der Sparte Trelleborg Wheel Systems (TWS) zusammengefasst und an dem Pirelli beteiligt ist, hat beim Umsatz im Vergleich mit den ersten sechs Monaten 1999 um sieben, beim Gewinn um 28 Prozent zugelegt. Das Erstausrüstungsgeschäft mit Landwirtschaftsreifen entwickelte sich positiv, der Ersatzmarkt blieb schwach; bei Industriereifen legten Nordamerika und Korea gravierend zu, Europa hat sich etwas erholt.