Kurzfristiger Wegfall von 473 Jobs bei Michelin in England

In der 1927 eröffneten Michelin-Fabrik in Stoke-on-Trent verlieren 473 der bisherigen 2.700 Belegschaftsmitglieder kurzfristig ihren Job, vorwiegend Arbeiter aus der Pkw-Reifenfertigung. Michelin bezeichnet diese Maßnahme als Teil der bereits angekündigten Strategie in Europa zur notwendigen Produktivitätsverbesserung.

Die Welt der Räder

Die großen Hersteller von Pkw-Rädern und besonders jenen aus gegossenem Aluminium werden immer größer. Das weltweite Geschäft boomt, doch die Geschäftsergebnisse der meisten Hersteller in diesem Metier liegen weit unter denen anderer Branchen: Die Räderhersteller leiden einerseits unter der schlechten Bewertung der Automobilhersteller und ihrer Zulieferer an den Börsen und andererseits in besonderem Maße, weil ihr Produkt als „low tech“ gilt. Dabei ist die Welt der Räder im Umbruch, neue Technologien und Optimierungen bestehender Produkte an der Tagesordnung.

Es geht aber nicht nur um neue Rädertechnologien, sondern auch um aggressives Pricing der Autohersteller, dem sich mancher Zulieferer nicht mehr gewachsen zeigt. Einige Räderhersteller fokussieren ihre Aktivitäten auf den Erstausrüstungsmarkt, weil sie glauben, dadurch kostengünstiger operieren zu können. Andere pflegen ihr Engagement in den Umrüstmärkten, weil sie meinen, so das Ohr dichter am Markt zu haben und dem Automobilhersteller dadurch überlegene Entwicklungskompetenz anbieten zu können.

Welcher Weg der richtige ist oder ob beide tragfähig sind, werden wir erst in wenigen Jahren wissen. Natürlich ist die Ausgangslage von Räderhersteller zu Räderhersteller und von Autoproduzent zu Autoproduzent unterschiedlich. Trends werden detalliert in dem umfangreichen Report aufgezeichnet, der in der April-Ausgabe seine Fortsetzung erfährt.

Melber wieder da

Die italienische Alurädermarke Melber hatte sich im letzten Jahr aus dem deutschen Ersatzmarkt verabschieden müssen. In Zusammenarbeit mit der Euro Consulting und dem neuen Vertriebsleiter Josef Holder soll jetzt der Wiedereinstieg in den Markt erfolgen..

Degussa-Hüls investiert 80 Millionen Euro

Die Degussa-Hüls AG investiert rund 80 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion für gefällte Kieselsäuren am Standort Wesseling. Kieselsäuren werden beim Bau rollwiderstandsreduzierter „grüner Reifen“ benötigt..

Die Nutzfahrzeugbranche bleibt voller Widersprüche

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Der Verband der Automobilindustrie (VDA), Veranstalter der 58. IAA Nutzfahrzeuge, die aufgrund der EXPO in Hannover in diesem Jahr nach Frankfurt verlegt werden musste, zog am Ende eine durchweg positive Bilanz: Mit 1.318 Ausstellern aus 42 Ländern – darunter allein 725 Hersteller von Teilen und Zubehör – waren soviel Teilnehmer wie niemals zuvor auf der Messe vertreten.

Insgesamt 240.000 Besucher zog es an den alternativen Messestandort, 85 Prozent von ihnen Fachpublikum. "Die IAA gewinnt auch als Verkaufsmesse immer mehr an Bedeutung", lautete die Botschaft, die VDA-Präsident Bernd Gottschalk am Ende unter das versammelte Pressevolk streuen konnte.

Das Gesamtklima auf der IAA sei von Zuversicht, Optimismus und Zukunftsorientiertheit getragen gewesen, so der Präsident. Das stimmt zwar, zeigt aber nur die eine, glänzende Seite der Medaille. Entgegen aller Jubelarien herrschte bereits im Vorfeld der Messe die Befürchtung, dass man sich nach den vergangenen Boomjahren der Nutzfahrzeugbranche künftig wieder wärmer anziehen müsse.

Anzeichen hierfür gibt es genug: Dramatische Absatzeinbrüche in den USA, eine neuerlich beschleunigte Konzentrationswelle bei den Herstellern, die Zulieferern und Transportbranche das Leben zunehmend schwer macht sowie nicht zuletzt die hohen Mineralölpreise und Wettbewerbsverzerrungen, aufgrund unterschiedlicher rechtlicher Vorschriften innerhalb der Europäischen Union. Die Nutzfahrzeugbranche bleibt unterm Strich eine Branche voller Widersprüche.

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CR500 – Ein neuer Cooper-Avon-Reifen

Cooper-Avon hat den Launch des CR500 angekündigt, der unter anderem auf dem neuen Caterham-Modell „Superlight R500“ Verwendung finden soll. Der aktuelle Pneu wurde den Angaben zufolge in enger Zusammenarbeit des Reifenhersteller mit Caterham entwickelt, wobei auch Avons Erfahrung im Rennbereich eingeflossen sei..

Eine neue Kraft im britischen Reifenhandel

Die britischen Reifenhandelsunternehmen Birkenshaw International und Viking Express wollen unter dem Namen Viking International fusionieren. Der Zusammenschluss wird als direkte Antwort auf die veränderten Marktbedingungen in Großbritannien gesehen. Die Führung des neuen Unternehmens soll Alan Revie, gegenwärtig Managing Director bei Birkenshaw International, übernehmen.

Keine Continental-Beteiligung an Apollo/Indien

Continental hat nunmehr indische Zeitungsberichte dementiert, nach denen sich der Konzern an Apollo Tyres mit 15 Prozent beteiligt habe. Der Konzern führt derzeit allerdings Gespräche mit mehreren denkbaren Partnern. Mit einem Ergebnis soll noch im laufenden Jahr zu rechnen sein.

Neue Gruppenstrategie der Gummiwerke Kraiburg

„We power your retreads“ – mit diesem Slogan preist das Unternehmen Kraiburg mit Stammsitz in Waldkraiburg seine im österreichischen Geretsberg hergestellten Produkte und Materialien für die Heiß- und Kalterneuerung von Reifen an. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die insgesamt 1.554 Mitarbeiter der Unternehmensgruppe einen konsolidierten Jahresumsatz von 495 Millionen DM.

Seit Mitte 1998 hat bei Kraiburg eine grundlegende organisatorische Umstrukturierung stattgefunden, bei der auch die alte Führungsriege Anfang 1999 komplett gegen eine jüngere Mannschaft ausgetauscht wurde. Diese Veränderung wurde bereits im Jahre 1992 mit der Einführung einer teamorientierten Organisationsstruktur eingeläutet. Die Wandlung vom klassischen, mittelständisch-zentralistisch geführten Unternehmen zur paritätischen Teamstruktur, in der vier „Marktteams“ mit weitgehender Entscheidungsbefugnis dicht am Marktgeschehen agieren, sollte die nötige Flexibilität der Gruppe sichern.

Unter der Bezeichnung „Kraiburg 2010“ wurde in den letzten 15 Monaten eine neue „Gruppenstrategie“ erarbeitet. So sollen beispielsweise bis zum Jahre 2003 Investitionen in Höhe von ca. 30 Millionen DM in das Werk in Geretsberg fließen.

Vier neue Kneterlinien wurden dort bereits auf den neuesten Stand der Technik gebracht. In den Sektor „einstufige Mischungsprozesse“ will man annähernd zwei Millionen DM investieren. Bis Mitte diesen Jahres soll der Verwaltungstrakt komplett modernisiert werden.

Doch das strategische Zukunftskonzept geht noch weit über Investitionsplanung und zusätzliche Rationalisierungsmaßnahmen hinaus. Auftritt und Ausrichtung der gesamten Unternehmensgruppe werden einer Revision unterzogen. Die unter das Schlagwort „Internationalisierung“ subsumierte Idee des gezielten Ausbaus geschäftlicher Aktivitäten im Ausland nimmt einen zentralen Stellenwert in diesem Konzept ein.