Neuer Evans-Kommentar zu Goodyear und Gibara

Diane Evans und Sam Gibara werden mit Sicherheit keine Freunde mehr. Die Kolumnistin der Ohio-Zeitung ABJ griff Gibara auch gestern wieder scharf an im Anschluss an die Jahreshauptversammlung des US-Konzerns, die – so nicht ungewöhnlich in den USA – allerdings bereits nach 20 Minuten schon wieder vorbei war. Unter Gibaras Führerschaft seien die Schulden gewachsen, die Performance des Konzerns sei schlecht, der Pension Fund sei unzureichend gesichert und die Verbesserung des Cash Flow sei u.

a. auch auf eine sehr kreative Buchführung zurückzuführen. So habe der Konzern eine neue Tochtergesellschaft gegründet, dieser 580 Millionen US-Dollar geliehen, die dann zurück gezahlt worden seien mit der Folge, dass Außenstände des Konzerns gesunken seien.

Laut Evans alles nur Geldbewegungen, die den Cash Flow besser aussehen ließen. Und erneut verweist Evans ärgerlich darauf, dass Gibara einen Bonus von nahezu einer Million US-Dollar erhalten habe, obwohl der Konzern im Jahr 2001 einen Verlust von 203 Millionen US-Dollar erlitten hat. Nun hofft Diane Evans darauf, dass Robert Keegan bald die Nachfolge von Gibara antritt.

Führungswechsel bei Corghi Deutschland

Rolf Lapp, bisher Geschäftsführer von Corghi ASE GmbH, Tochter des italienischen Werkstattausrüsters Corghi S.p.A.

, verlässt zum 30.4.2002 das Unternehmen.

Wolfgang Eser führt die Geschäfte der Corghi ASE GmbH, die seit 1. April 2002 in ASE GmbH umfirmiert wurde, als alleiniger Geschäftsführer weiter..

SmarTire holt Finanzer ins Boot

Nachdem der kanadische Hersteller von Luftdruckwarnsystemen SmarTire im letzten Jahr in finanzielle Schieflage geraten war, hat er H. C. Wainwright and Co.

Inc. (Boston) als Berater in finanziellen Dingen gewinnen können. Wainwright wurde bereits 1868 gegründet und ist eines der ältesten unabhängigen Investmenthäuser der USA.

SmarTire hat inzwischen die Ausgabe von 750.000 neuen Aktien abgeschlossen und dadurch 1,31 Millionen US-Dollar eingenommen. Das Geld dient unter anderem dazu, Schulden abzubauen.

Reifen Gundlach vertreibt Mastercraft-Reifen exklusiv

Das mehrheitlich zur Itochu-Gruppe gehörende Reifenhandelsunternehmen vertreibt Mastercraft-Reifen des US-Herstellers Cooper exklusiv in Deutschland. Mastercraft ist nach der Führungsmarke Cooper die bedeutendste Marke des Herstellers in Nordamerika. Das von Reifen Gundlach vermarktete Sortiment umfasst alle gängigen Offroad- und SUV-Reifen.

Generalimporteur von Mastercraft-Reifen für Europa ist das holländische Handelshaus Interstate Europe B.V. aus Delft.

Interstate hat 26 Exklusiv-Vermarkter in 26 europäischen Ländern und setzte im Vorjahr deutlich mehr als 200.000 Mastercraft-Reifen, nahezu ausschließlich SUV und Offroad, ab..

Auch der chinesische Markt ist unter Druck

Der chinesische Reifenhersteller China Enterprises, der vier Fabriken im Lande betreibt, blickt auf ein schwieriges Jahr 2001 zurück, denn in China war der Wettbewerb so scharf, dass die Preise um drei bis fünf Prozent nachgaben, auch die hohen Lagerkosten drückten das Ergebnis. Vor allem das Werk Yinchuan CSI trug zum abgeschwächten Resultat bei. Das gemeinsam mit Yokohama betriebene Jointventure-Werk Hangzhou Zhongce hat dagegen überdurchschnittlich abgeschnitten (und wurde kürzlich vom Partner Yokohama mehrheitlich übernommen).

China Enterprises hat in 2001 6,2 Millionen Reifen für motorisierte Fahrzeuge verkauft sowie 34 Millionen Fahrrad- und 2,5 Millionen Schubkarrenreifen. Dass sich der Umsatz um 20 Prozent gegenüber 2000 erhöhte, liegt vornehmlich am gestiegenen Absatz von Pkw-Radialreifen im Heimatland, die Exporte gingen um 3,7 Prozent zurück..

Automobilindustrie zwischen Hoffen und Bangen

Die Automobilhersteller nutzen traditionell den Genfer Automobilsalon nicht nur zur Präsentation der neuesten Modelle und Show Cars, sondern auch für eine Standortbestimmung. Da sie gleichermaßen in allen Märkten und jedenfalls die Volumenhersteller in allen Segmenten präsent sind, unterscheiden sich ihre Einschätzungen zumeist auch nur in Nuancen. Doch selten zuvor gingen die Beurteilungen dermaßen weit auseinander wie in diesem Jahr.

Optimisten versus Pessimisten; Pragmatiker hier, Utopisten dort; das Bild des globalen Automobilmarktes ist höchst differenziert. Automobilwissenschaftler sehen den Markt der Luxusautomobile im Grenzbereich angekommen. Die Steigerungsraten beim Absatz wird es nach ihrer Ansicht nicht geben, die einige Hersteller erwarten.

Scheinbar ungebrochen aber ist der Trend hin zu den so genannten SUVs, den Sport Utility Vehicles, und hier vor allem zu jenen, die besonders hochwertig ausgestattet sind. Diese Autos erinnern noch an ihre Wurzeln im Geländewagensegment, sind aber immer stärker als Onroad-Automobile definiert. Während „normale“ Pkw in den Vereinigten Staaten nochmals um 10,9 Prozent einbüßten, legten die „Light Trucks“ erneut zu.

Mit einem Plus von 4,4 % lassen sie traditionelle Personenwagenkonzepte weiter hinter sich. Auch in Europa legen Fahrzeuge der SUV-Kategorie zu, aber es herrscht Einigkeit, dass der Markt weit unter den Möglichkeiten in Nordamerika bleiben wird. Dafür entwickeln sich zwei andere Trends: Zum einen so genannte „Cross-over“-Automodelle, bei denen zwei Fahrzeugkategorien miteinander gekreuzt werden, zum Beispiel Cabrio und Offroader.

Der zweite Trend zielt auf das Segment der Kleinwagen: Die müssen nämlich, wie das Beispiel Mini zeigt, keineswegs gleichzeitig winzig und „billig“ sein. In Genf wurde über Firmenkonjunkturen philosophiert, wurden Märkte mit einem Absatzplus begrüßt, solche mit einem Absatzminus beklagt: Daran hat dann meist die Politik, bestimmt aber eine kränkelnde Wirtschaft die Schuld. Und die Zulieferer sind immer im Sog der Automobilhersteller.

Gummiwerke Phoenix enttäuschten

Das Unternehmen stagnierte mit einem Jahresumsatz im Jahr 2001 von 1,1 Milliarden und einem EBIT von 33,1 Millionen Euro. Das Management spricht von einem Restrukturierungsplan zur Effizienzsteigerung und prognostiziert nur ganz allgemein für dieses Jahr einen besseren EBIT..

Sommerreifentests 2002

Die automobilen Fachzeitschriften wollen möglichst viele Verbraucher erreichen und werden daher keine ausgefallenen Größen für ihre Tests wählen. Der ADAC testete heuer die Größe 175/65 R 14T und trug damit der hohen Anzahl verkaufter Kleinwagen in Deutschland Rechnung, der Focus in der umkämpften Kompaktklasse steht schon auf einem echten Breitreifen: 195/60 R 15H. Während AutoBild die meistverkaufte Größe 195/65 R 15 (hier mit dem Speedindex H) für seine Tests auf dem aktuellen Golf wählte, hat sich ams schon an eine Reifengröße mit Zukunft gewagt: Der BMW 325i trug die Dimension 205/55 R 16 W.

Die Tests der Autozeitschriften spiegeln wider, wie sich die Reifengrößen – jeweils angepasst an neue und immer leistungsfähigere Automodelle – entwickeln. Sie spiegeln aber auch wider, wie sich der Markt verändert. Anbieter wie Toyo oder Hankook haben den Status eines „Exoten“ längst abgestreift und fehlen in den Tests ebensowenig wie die renommierten Marken.

Und nicht nur das: Sie schneiden in den Tests auch noch gut oder wenigstens auf dem Niveau ungleich bekannterer Fabrikate ab! Wir haben die aktuellen Sommerreifentests des Jahres 2002 zusammengetragen und auch die Testergebnisse aus dem Vorjahr nochmals abgedruckt. Einige Reifen, deren Tests auf 2000 datieren, haben wir herausgenommen, weil sie in der Form, in der sie damals erhältlich waren, nicht mehr verkauft werden. Wenn bestimmte Reifen über mehrere Jahre ihr Niveau halten, so ist dies übrigens meistens ein Indiz, dass der Reifenhersteller permanent „Produktpflege“ betreibt – bis ein Reifen an seine Grenzen stößt und nur noch durch ein völlig neues Reifenkonzept getoppt werden kann.

Da alle Reifenhersteller unterschiedliche Produktzyklen haben, sind die Reifentestergebnisse auch immer irgendwie Momentaufnahmen. Dass ein renommierter und über Jahre anerkannter Reifenhersteller sich plötzlich auf einem abgeschlagenen Rang wiederfindet, ist selten, ausgeschlossen ist es nicht. Dass ein „No Name“ plötzlich an die Spitze der Hitlisten stürmt, kommt ebenfalls nicht häufig vor, ausgeschlossen ist auch das nicht.

Neue Chancen für Polyurethan-Reifenhersteller?

Die großen Reifenhersteller (so aktuell Goodyear) prüfen immer wieder, ob der Einsatz von Polyurethan als Material eine Alternative zu Kautschuk sein könnte. Der amerikanische Anbieter KIK Tire Technologies (stellt unter anderem Industriereifen für den medizinischen Bereich her) hat seinen Umsatz im März 2002 gegenüber dem Vorjahr auf mehr als 400.000 US-Dollar mehr als verdoppelt und sieht diese Technologie damit im Aufwind.