In den Vereinigten Staaten sind etwa neun Millionen wohnwagenähnliche Fahrzeuge (RVs = Recreational Vehicles) im Verkehr, eine enorme Zielgruppe für Reifen. Analog zu den Zuständen in Europa wird der Bereifung von den Konsumenten aber eine zu geringe Aufmerksamkeit geschenkt. Goodyear hat unter dem Namen G670 RV Unisteel einen Reifen im Programm und aktuell um zwei Größen ergänzt, der genau auf diese Zielgruppe zugeschnitten ist.
Dass sich der Reifenhersteller in besonderem Maße dieser Klientel widmen will, wird an der Einrichtung einer speziellen Website (www.goodyear.com/rv) verdeutlicht.
Die Goodyear-Fabrik für Reifenformen in Stow nahe Akron (Ohio/USA) steht offensichtlich kurz vor der Schließung, Gespräche zwischen dem Management und Gewerkschaftsvertretern sind allerdings ohne Ergebnisse abgebrochen worden. Das Werk, in dem hauptsächlich Formen für Experimental- und Motorsportreifen hergestellt werden, ist nur zu etwa 30 Prozent ausgelastet, es beschäftigt derzeit 117 Mitarbeiter, die stundenweise bezahlt werden. Goodyear verlagert bereits Formen in andere Werke mit geringeren Lohnkosten.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2002-06-17 00:00:002023-05-16 12:15:00Goodyear-Fabrik für Reifenformen vor der Schließung?
Nun ist die Essener Messe „Reifen 2002“ bereits Geschichte. Das Tagesgeschäft hat uns schon wieder gefangen. Im Vorfeld der Messe war Nervosität spürbar, der Teilnahmeverzicht bedeutsamer Neureifenhersteller wurde von Pessimisten gar als Vorzeichen gewertet, die Essener Traditionsveranstaltung habe ihren Zenit überschritten und von nun an gehe es – analog zu anderen Reifenmessen in der weiten Welt – „in den Keller“.
Die Pessimisten wurden Lügen gestraft, insgesamt hat die Messe das bereits sehr hohe Niveau des Jahres 2000 halten können. Neben branchenrelevanten Veranstaltungen haben wir uns auf vielen Messeständen Highlights zeigen und die „Botschaften“ der Aussteller erklären lassen.In ihrer Juni-Ausgabe hat die Neue ReifenZeitung das “offizielle Programm” behandelt: Der BRV hielt seine 16.
ordentliche Mitgliederversammlung ab und wählte neue Vorstandsmitglieder und einen neuen Präsidenten; die BRV-Awards Pkw und Lkw wurden vergeben; die im BRV organisierte Arbeitsgemeinschaft industrieller Runderneuerer (AiR) verlieh die “Goldene Karkasse” (Pkw); der “ReifenCheck 2002” ging direkt nach der Messe in eine neue Runde; die “Initiative Pro Winterreifen” wurde auf der Messe offiziell ins Leben gerufen. Und ein Großteil der Stände wurde auf der Messe besucht und führte zu Berichten, die in den Ausgaben Juni und Juli der Neue ReifenZeitung behandelt werden. Das gehörte zum “inoffiziellen Programm” und war Aufgabe der Redakteure dieser Fachzeitschrift.
Die meisten freien Reifenfachhändler haben sich längst Kooperationen angeschlossen. Inwieweit sie danach noch „frei“ sind, definieren eine Kooperationszentrale und jeder Händler für sich selbst. Neben den Kooperationen, die sich ihre Lieferanten selbst aussuchen, gibt es auch solche, die von Lieferanten gegründet und von diesen mit Leben erfüllt werden.
Weil diese Kooperationen dem Händler noch auf vielen unternehmerischen Feldern Freiräume geben, werden sie auch als Form des „Soft-Franchising“ verstanden. Zwei dieser Kooperationen – First Stop, dem Hersteller Bridgestone/Firestone nahestehend, und HMI, dem Hersteller Goodyear nahestehend – haben in den letzten Wochen ihre Jahrestagungen abgehalten, auf der die Kooperationszentralen Bausteine ihrer Konzepte darlegten.“Vorsprung halten – Zukunft gestalten” lautete das HMI-Motto.
Der Kooperation gehören derzeit 426 Partner an. Wobei HMI nicht als ein Sammelbecken derer zu verstehen ist, die sich allein schon von der Unterstützung des weltgrößten Reifenherstellers Vorteile versprechen. HMI-Händler müssen auch etwas leisten.
Von 54 (!) Partnern hat sich die HMI-Zentrale im letzten Jahr getrennt, die meisten weil sie die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllten (einige davon wechselten allerdings auch zur Kooperation Premio). First Stop ist mit derzeit 115 Partnern noch eine Nummer kleiner, wurde ja auch erheblich später gegründet, aber erfreut sich im Markt regen Zuspruchs. Die freien Reifenfachhändler unter dem Dach von First Stop können bei manchen Leistungsbausteinen von den Erfahrungen profitieren, die Bridgestone/Firestone bei der herstellereigenen Handelskette A3 gesammelt hat.
Während die Reifenbranche komplett zur Essener Messe eilte, präsentierte der Marktführer bei Ackerschlepper-Radialreifen Kleber sein neuestes Produkt: FITKER. Weil der FITKER als Allrounder für Straße und Acker sowie für den mittleren Leistungsbereich bei Traktoren konzipiert ist, darf man davon ausgehen, dass Kleber mit diesem Reifen Impulse setzen will. Zumal der neue Reifen mit dem Querschnittsverhältnis 70 daher kommt und damit im wachstumsträchtigen Breitreifensegment platziert ist.
Der FITKER wird sowohl in der Erstausrüstung wie im Ersatzgeschäft forciert.16 Dimensionen präsentiert Kleber zum Start des neuen Reifens und garantiert damit, dass bereits elf Größen in den richtigen Paarungen für Vorder- und Hinterachse der gängigen Traktoren-Fabrikate verfügbar sind. Erst durch den Einsatz auf beiden Achsen wird nämlich gewährleistet, dass innovative Reifenkonstruktionen ihr volles Potenzial entfalten können.
Dunlops Flaggschiff im High-Performance-Bereich ist der SP Sport 9000. Direkt darunter angesiedelt sind der SP Sport 200 und der SP Sport 2000. Diese beiden Produkte sind ein wenig in die Jahre gekommen und werden jetzt abgelöst: SP Sport 01 heißt der neue Reifen, der in vielen Größen auch die komfortorientierte, ausgewogene Alternative zum SP Sport 9000 sein wird, für den Dunlop ein enormes Lieferprogramm über die letzten Jahre entwickelt hat.
Das vorläufige Lieferprogramm des SP Sport 01 reicht von 14 bis 16 Zoll und von Speedindex H bis W.Der SP Sport 01 wird als Reifen mit den drei “S” angekündigt, die für Sport, Safety und Silence stehen. Wenn der Reifen dieser Tage beim Handel angeliefert wird, soll er auch gleich als “3S-Reifen” seinen Namen weghaben.
Das Profil des Reifens ist asymmetrisch, aber nicht laufrichtungsgebunden. Es zeichnet sich durch ein so genanntes “Tri-Area”-Laufflächenmuster aus, das heißt das Profil erfuhr in der Entwicklung eine klare Dreiteilung. Der Reifen wurde von vornherein gemeinsam mit führenden Automobilherstellern konzipiert und wird dazu beitragen, dass die Marke Dunlop seinem Ruf als anerkannter strategischer Entwicklungspartner gerade der deutschen Autohersteller gerecht bleibt.
Nein, ein „reines Messeheft“ konnten und wollten wir aus der Juni-Ausgabe der Neue ReifenZeitung nun doch nicht machen. „Unter den Tisch fallen“ sollen die zahlreichen Markt- und Unternehmensinformationen, die wir auf der Messe in Essen zusammengetragen haben, aber auch nicht. Daher wird es in unserer Juli-Ausgabe zum Thema „Messeberichterstattung“ einen zweiten Teil geben.
“GT Radial”? Das Kürzel GT steht für Gajah Tunggal, einen Reifenhersteller aus Indonesien. Nun haben schon viele Marken aus Fernost versucht, im deutschen Markt Fuß zu fassen. Zumeist mit mäßigem Erfolg.
Dass es jedoch der Marke GT Radial gelungen ist, kann als Verdienst des Großhändlers Reifen Gundlach (Raubach) gewertet werden. Der Aufstieg von einem kleineren Grossisten zu einem Partner selbst großer Reifenhersteller hat auch die von Gundlach seit Jahren in Deutschland exklusiv vertriebene Indonesien-Marke nach vorne gespült. Ohne gute Produkte ist langfristig aber kein Markterfolg möglich, also heißt es, sich beim Produzenten direkt umzusehen.
Mit einem weiteren Dreifachsieg trug sich Audi gemeinsam mit den Fahrern Frank Biela (D), Tom Kristensen (DK) und Emanuele Pirro (I) sowie Reifenhersteller Michelin zum dritten Mal in Folge in die Siegerliste des berühmtesten Langstreckenrennens der Welt ein, den 24 Stunden von Le Mans. Von Rennbeginn an dominierte der Autohersteller aus Ingolstadt die 70. Auflage des Klassikers und ließ der Konkurrenz nicht einmal den Hauch einer Chance.
Hinter dem siegreichen Trio belegten mit Christian Pescatori (I), Rinaldo Capello (I) und dem Formel 1-Grand Prix-Sieger Johnny Herbert (GB) sowie Marco Werner (D), Michael Krumm (D) und Philipp Peter (A) zwei weitere Audi- und Michelin-Besatzungen das Siegerpodest. Auch in den kleineren Klassen „LMP 675“ und „LM-GT“ blieben Partner des französischen Reifenherstellers erfolgreich, obwohl nicht weniger als sechs verschiedene Pneu-Marken bei den diesjährigen „24 Stunden von Le Mans“ an den Start gegangen waren. Insgesamt durfte Michelin in diesem Jahr den fünften Gesamtsieg in Folge sowie den elften Le-Mans-Erfolg der Firmengeschichte überhaupt feiern.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2002-06-17 00:00:002023-05-16 12:14:59Report: 24 Stunden von Le Mans 2002
Im August 2000 erst hatte Hayes Lemmerz im Rahmen seiner strategischen Diversifikationspolitik die Aluminium- und Magnesium-Gießerei Schenk (Maulbronn) übernommen, die überwiegend Produkte für die Automobilindustrie fertigt und ca. 300 Mitarbeiter beschäftigt. Jetzt wurde Schenk an die Metallwerke Kloß (MWK, Renningen) weiter veräußert.