Rad-Reifen-Systeme

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In den Medien – auch in den Fachzeitschriften – war in den letzten rund fünf Jahren immer wieder von Notlaufreifen und Luftdruck-Kontrollsystemen die Rede. Initiiert hatte Michelin die Diskussion durch die Einführung eines neuen Rad-Reifen-Systems namens PAV, heute PAX, vor rund fünf Jahren. Dynamik bekam das Thema durch den Firestone-Rückfruf, weil es viele Unfälle gegeben hatte, die durch Reifen mit Notlaufeigenschaften und/oder durch Luftdruck-Kontrollsysteme, die gefährlichen Minderdruck anzeigen, vermieden worden wären.

Die Entwicklung ist noch keineswegs abgeschlossen, sie gewinnt sogar noch an Dynamik. Die Neue ReifenZeitung schildert in ihrer September-Ausgabe den aktuellen Stand rund um „Runflats“ und die dazugehörigen Kontrollsysteme.

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GVO und der Reifenhandel

Ein Thema ging in den letzten Monaten besonders intensiv durch die Medien: die Neufassung der Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung, kurz GVO. Diese Neufassung verändert die Wettbewerbsregeln für den Vertrieb von Autos, aber auch von Autoteilen, und den Autoservice. Allgemein wird erwartet, dass freie Werkstätten und auch der Reifenfachhandel von der neuen GVO profitieren werden.

Den (teilweise durchaus widersprüchlichen) Stimmen der Experten ist aber auch zu entnehmen, dass exakte Prognosen auf das Kfz-Geschehen – ob Autos und Teile teurer werden, ob die Konzentration im Handel forciert wird etc. – offensichtlich schwierig sind. Letzten Endes entscheidet der Markt, ob die neue GVO besser ist als die alte.

Peter Oberndorfer wechselt zu Audi

Peter Oberndorfer (46) wird ab 1. Oktober Leiter der Koordination Produkt- und Technikpresse für die Audi-Markengruppe (zu der auch Seat und Lamborghini gehören) und soll weltweit die PR-Aktivitäten für Produkte koordinieren. Der ehemalige Rennsportler Oberndorfer war zuletzt Leiter des Test- und Technik-Ressorts bei AutoBild und damit auch für das Thema Reifentests verantwortlich.

Blimp-Formationsflug zur Luftschifftaufe

Am 5. September will Goodyear die Taufe seines neuesten Luftschiffes “The Spirit of America” begehen. Erstmals in vierzig Jahren sollen aus diesem Anlass gleich vier Goodyear-Blimps, wie die Luftschiffe genannt werden, gleichzeitig nebeneinander am Himmel zu sehen sein.

Verkehrsminster und VDIK für Leichtlaufreifen

Ein Drittel aller 2001 in Deutschland neu zugelassenen Import-Pkw wiesen einen Verbrauch von weniger als 6 Liter pro 100 Kilometer auf. Die im Verband der Importeure von Kraftfahrzeugen (VDIK) zusammengeschlossenen Marken unterstützten die im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung genannten Maßnahmen, erklärte laut kfz-betrieb online VDIK-Präsident Volker Lange anlässlich eines Gesprächs mit Verkehrsminister Kurt Bodewig. Der Flottenverbrauch der importierten Fahrzeuge sei seit 1978 um 26% auf nunmehr 7,1 Liter/100 km zurückgegangen.

Die Importeure hätten sich der freiwilligen Zusage der deutschen Automobilindustrie von 1990 (minus 25% bis 2005) sinngemäß angeschlossen. Als Maßnahmen für die Verbrauchs- und Emissionsminderung nannten Lange und Bodewig den Einsatz von Leichtlaufölen und Leichtlaufreifen. Lange: „80% der VDIK-Mitgliedsfirmen setzen bei der Erstauslieferung Leichtlaufreifen ein.

Geht Zahl der Zulieferer dramatisch zurück?

Laut einer Studie „Supplier Survival – Survival in the Modern Automotive Supply Chain“ (Überleben in der modernen automobilen Lieferkette) von PricewaterhouseCoopers werden bei unverminderten Fusions- und Übernahmekapazitäten bis zum Jahr 2010 statt 800 lediglich noch 35 der Zulieferer der ersten Stufe (Systemanbieter) unabhängig sein. Die Zahl der Zulieferer der zweiten Stufe geht demnach nicht weniger dramatisch von gegenwärtig etwa 10.000 auf nur noch 800 zurück.

Die verbleibenden Firmen würden dann nur noch sechs statt derzeit neun Automobilkonzerne beliefern. Zulieferer könnten entweder durch Aufrücken in der Wertschöpfungskette überleben (vom Komponentenlieferant zum strategischen Partner der Automobilhersteller) oder als Nischenanbieter..

Auch Kumho setzt verstärkt auf Motorsport

Nachdem der koreanische Reifenhersteller Kumho schon als Ausrüster in der französischen Formel 3-Meisterschaft Erfahrungen gesammelt hat, gehen sie jetzt einen Schritt weiter und rüsteten am letzten Wochenende die Marlboro Masters in Zandvoort mit speziell für diesen Event entwickelten Ecsta-Reifen aus. “Die Masters-Reifen haben eine härtere Mischung und eine steifere Flanke“ gegenüber denen in der französischen Meisterschaft, erklärte Dr. David Osborne, Leiter des Kumho-Technikzentrums Europa.

Kumho hat mit den Veranstaltern einen 5-Jahres-Vertrag abgeschlossen und tritt als einer der Hauptsponsoren und als alleiniger Reifenausrüster auf. „Nachdem wir 2000 beim F3-GP in Korea debütiert haben, möchten wir nun unsere Präsenz in dieser Formel weiter ausbauen“, so Steve Thompson, Motorsport-Manager für Europa..

Borbet investiert in Bad Langensalza

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Aluminiumgussräderhersteller Borbet investiert in Bad Langensalza in ein neues Werk, das vornehmlich die Erstausrüstung bedienen soll, 35 Mio. Euro. In der Endausbaustufe sollen einmal bis zu drei Millionen Aluminiumfelgen jährlich hergestellt werden, die ersten Räder werden bereits Mitte 2003 in Bad Langensalza gegossen, bearbeitet und lackiert.

Der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen Dr. Bernhard Vogel würdigte diesen Schritt als eine der bedeutendsten Investitionen der Fahrzeugzuliefererindustrie nach der Entscheidung von BMW und Porsche für den Standort Leipzig sowie VW für den Standort Dresden. Er dankte Peter Wilhelm Borbet für dessen Entscheidung am Standort Deutschland festzuhalten.

Chiptuning muss immer in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden!

„Täglich gingen in der Geschäftsstelle des VDAT e.V. Anfragen von Autofahrern ein, die durch falsche Aussagen unseriöser Chiptuning-Anbietern verunsichert seien, meint Michael Lauer, Geschäftsführer des nach eigenen Angaben weltweit führenden Verbandes der Tuningindustrie.

Und immer wieder höre man, dass den Kunden weisgemacht werde, dass Änderungen am Motormanagement nicht vom TÜV abgenommen werden müssten. Dies stimme aber nicht und könne zu unabsehbaren Konsequenzen für den Autohalter führen, denn er ist verantwortlich, dass die Leistungssteigerung in die Fahrzeugpapiere eingetragen und an die Versicherung gemeldet wird..

Bridgestone wieder im Visier eines US-Anwaltsbüros

Ein Anwaltsbüro aus Kalifornien will eine Klage gegen Bridgestone eingereicht haben. Der Reifenhersteller soll danach 27,5 Millionen Reifen Steeltex R4S, R4SII und A/T zurückrufen. Wäre die Klage erfolgreich, dann stünden dem Konzern neue Kosten von knapp 3 Milliarden US-$ ins Haus.

Die amerikanische Sicherheitsbehörde NHTSA hatte die jetzt angegriffenen Reifen einer eingehenden Untersuchung unterzogen, die im September 2000 startete und im April 2002 abgeschlossen worden ist mit dem Ergebnis, dass diese Reifen völlig einwandfrei und sicher sind. Die Tochtergesellschaft des Konzerns, Bridgestone/Firestone mit Sitz in Nashville/Tennessee, bekräftigte, dass die Reifen völlig sicher seien und teilte mit, wegen dieser Klage, die ohne jede Erfolgsaussicht sei, auch keine Rückstellungen rein vorsichtshalber zu bilden. Dieser Vorgang wirft ein weiteres Mal ein fragwürdiges Licht auf das US-Rechtssystem in seiner jetzigen Form.

Ursprünglich sollte der Schutz der Verbraucher im Vordergrund stehen. Inzwischen zeigt sich aber seit vielen Jahren schon immer deutlicher, dass es sich tatsächlich zu einer attraktiven Spielwiese für Anwaltsbüros entwickelt hat, das diese auch nicht mehr aus den Händen geben möchten. Viele Anwälte scheinen auch auf einen gewissen Lästigkeitswert zu setzen und hoffen darauf, von den Beklagten „herausgekauft“ zu werden.