Tuning weiter im Trend

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Erneut mehr als 400.000 Besucher zählten die Veranstalter auf der Essen-Motor-Show 2003. „Das Interesse am Automobil ist ungebrochen“, wertete der Essener Messechef Dr.

Joachim Henneke. Die Messe sei geprägt von der Begeisterung rund um das Automobil und setze wichtige positive Signale für die gesamte Automobilwirtschaft als Zugpferd für den Konjunkturaufschwung. Diese Einschätzung wurde auch von zahlreichen Repräsentanten der Automobil- und Zulieferindustrie geteilt, die nach Essen gekommen waren.

Dunlop: „Heinz-Harald Frentzen bereichert die DTM“

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Für die kommende Saison der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) erwartet Dunlop – seit dem Revival im Jahr 2000 und nach Einigung mit der DTM-Trägervereinigung ITR e.V. für weitere drei Jahre exklusiver Reifenausstatter der Serie – noch packendere und engere Fights.

Nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil der Ex-Formel 1-Fahrer Heinz-Harald Frentzen 2004 für die Adam Opel AG in der DTM an den Start gehen wird. „Er stellt selbst in dem hochkarätigen Feld aus ehemaligen Formel 1-Kollegen, wie Jean Alesi (Mercedes-Benz) und der Crème der Tourenwagenspezialisten, wie Laurent Aiello (Abt-Audi) und Bernd Schneider (Mercedes-Benz) eine außergewöhnliche Bereicherung dar“, ist der Reifenhersteller überzeugt.

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Agritechnica 2003: „Erfolgreich in schwieriger Zeit“

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Vom 9. bis 15. November war die Agritechnica 2003 erneut Anziehungspunkt für Europas Agrarbranche.

Zu der internationalen Fachausstellung für Landtechnik der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) kamen nach Angaben des Veranstalters fast 227.000 Besucher auf das Messegelände in Hannover, und mit mehr als 38.000 Auslandsbesuchern konnte demnach sogar ein neuer Rekord verzeichnet werden.

„Aussteller, Besucher und natürlich auch wir selbst als Veranstalter waren mit der Agritechnica 2003 vollauf zufrieden“, lautet denn auch das Fazit von DLG-Hauptgeschäftsführer Dr. Dietrich Rieger. Mit ihrem vollständigen Technikangebot, zahlreichen Neuheitenpräsentationen und hochwertigen Informationsveranstaltungen habe die Messe den Bedürfnissen der Landwirte in schwieriger Zeit Rechnung getragen.

„Das Investitionsklima hat sich durch die Agritechnica spürbar verbessert. Die Aussteller erwarten für die nächsten Monate eine deutliche Marktbelebung“, meint Dr. Rieger.

Steigende Betriebsgrößen sowie die rasch zunehmende überbetriebliche Maschinennutzung in der Landwirtschaft erfordern den zunehmenden Einsatz von Großmaschinen. Nicht verwunderlich deshalb, dass der Veranstalter auch in diesem Jahr von einem besonders starken Fachbesucherinteresse an Traktoren, der gesamten Bandbreite der Bodenbearbeitung und der Erntetechnik zu berichten weiß. Was die Anbieter freuen dürfte ist, dass die Landwirte offenbar wieder verstärkt investieren wollen.

„Dies belegen die Gespräche auf den Ständen der Aussteller. Nach der Besucherbefragung wollen 64 Prozent investieren“, stellt Dr. Rieger fest.

Davon könnte auch die Reifenbranche profitieren. Denn was die Absatzentwicklung bei Landwirtschaftsreifen betrifft, blieb das Jahr 2003 bislang deutlich hinter dem Vorjahr zurück – und das nicht nur bezogen auf das Erstausrüstungsgeschäft, sondern vor allem auch im Ersatzmarkt. Wenn weniger Schlepper und Maschinen verkauft werden, gehen halt auch die Lieferungen an die Produktionsbänder der großen Fahrzeughersteller zurück.

Und wenn zusätzlich noch ein Jahrhundertsommer zu Ernte- und damit Einkommensausfällen in der Landwirtschaft führt, räumen die Landwirte eine neuen Bereifung sicherlich nicht oberste Priorität ein. Zumal – wie ein Vertreter der Reifenindustrie im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG vermutet – viele angesichts knochentrockener Böden nicht einmal die Leistungsfähigkeit heutiger High-Performance-Reifen abzurufen brauchten. Was die Hersteller und die auf den Handel mit Landwirtschaftsreifen spezialisierten Unternehmen jedoch nicht davon abhält, mit neuen, immer fortschrittlicheren Produkten und Dienstleistungen auf den Markt zu drängen.

Stephanie Bergeron verlässt Goodyear

Stephanie W. Bergeron (50), Senior Vice President Corporate Financial Operations, verlässt den Goodyear-Konzern zum Jahresende, um –wie es heißt- wieder näher in ihrer Heimat rund um Detroit sein zu können. Bergeron wurde allgemein hoch gehandelt als Nachfolger des Chief Financial Officer Robert Tieken, der im Mai kommenden Jahres 65 Jahre alt wird.

Bergeron war gerade vier Jahre bei Goodyear. Ihr wird heute von Tieken nachgerufen, welchen „outstanding job“ sie gemacht habe, gleichzeitig wird mitgeteilt, der Posten werde nicht wieder neu besetzt..

„Tiretronic“-Projekt im Hause DaimlerChrysler

Im „Hightech Report“ (Ausgabe 2/2003) der DaimlerChrysler AG wird von dem „Tiretronic“ genannten Projekt des Fahrzeugherstellers berichtet, das darauf abzielt, über in die Reifenlauffläche integrierte Sensoren Informationen über den Reibbeiwert der Fahrbahnoberfläche zu gewinnen. „Wenn man diesen Parameter messen könnte, ließen sich Fahrdynamik- und Assistenzsysteme auf die aktuellen Bedingungen des Rad-Straße-Kontakts einstellen“, beschreibt der bei DaimlerChrysler-Forschungsdirektion Elektronik und Mechatronik für das Projekt zuständige Horst Wunderlich die Ziele seines Teams..

Cooper und Kenda bilden ein Jointventure

Der US-Reifenhersteller Cooper geht ein Jointventure mit dem taiwanesischen Reifenhersteller Kenda Rubber ein und baut mit diesem gemeinsam eine Fabrik für Pkw- und kleine Lkw-Reifen nahe der Stadt Shanghai in China, an der die beiden Partner zu gleichen Teilen beteiligt sein werden. Die Bauarbeiten sollen Mitte kommenden Jahres und beginnen und noch im Verlauf des Jahres 2005 sollen die ersten Reifen produziert werden können. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine Verlagerung der Produktion in Billiglohnländern, sondern der in USA so erfolgreiche Reifenhersteller Cooper braucht unbedingt mehr Produktionskapazität.

Bereits im Oktober hatte Cooper eine Vereinbarung mit Hangzhou Zhongce Rubber geschlossen, von dem chinesischen Partner jährlich bis zu 350.000 nach Cooper-Spezifikationen hergestellte RMT-Reifen (Radial Medium Truck Tires) zu beziehen..

Reifenbranche 2003

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Im „Reifenjahr 2003“ ist viel passiert. Da Goodyear von einer Turbulenz in die nächste gerät, wird aus dem Dreikampf an der Spitze des Weltreifenmarktes zunehmend ein Duell zwischen Bridgestone und Michelin. Hinter den „Big Three“ dokumentieren vor allem Continental und Pirelli, dass sie als Reifenhersteller keineswegs zurückfallen wollen.

Und während in der Technologie der Pkw-Reifen die Themen „Runflats“ und Reifendruckkontrollsysteme die Branche in Bewegung halten, scheint sich das Gezerre um die ECE-Regelungen, das die Runderneuerungsbranche so beschäftigt hat, endlich dem Ende zuzuneigen. Und im Handel? Viborg kam unter Michelin-/Euromaster-Fittiche, Herl/Junginger ging an Pneumobil, Gummi-Grassau ist beim Großhändler RS Exclusiv gelandet, was endgültig aus Reifen Schwarz wird, war Anfang Dezember noch offen. Genug Material für einen Rückblick auf das Jahr 2003.

Bridgestone zeigt sich in Amerika gut erholt

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Bereits vor zwei Jahren gelang es John Lampe (58), Chef von Bridgestone/Firestone Nordamerika, 4.000 nach Las Vegas gekommene Reifenhändler auf sein Unternehmen und die Marken Bridgestone wie Firestone einzustimmen. Und von seiner Überzeugungskraft hat er nichts verloren.

Im Gespräch mit der Neue Reifenzeitung ließ Lampe die harten Zeiten des im Sommer 2000 durch Ford initiierten Rückruf von Firestone-Reifen noch einmal kurz Revue passieren. Man habe natürlich auf dem Höhepunkt der Krise mit der Marke Bridgestone gegengesteuert.

Vorher, nachher! Das ist im Gespräch mehrfach zu hören.

In Lampes Welt bedeutet dies nun mal: vor dem Rückruf und danach. In den letzten drei Jahren hat sich ein Wandel zu den Marken Bridgestone, Firestone und Dayton vollzogen. 65 Prozent aller verkauften Reifen tragen einen Bridgestone- oder Firestone-Schriftzug; heute bereits überwiegend den von Bridgestone.

Und das wird sich fortsetzen, weil das Erstausrüstungsgeschäft heutzutage ausschließlich mit Bridgestone-Reifen bestritten wird und sich längerfristig daraus ein Nachlauf im Ersatzgeschäft zeigen sollte.

„Unser Family Channel war die Rettung.“ Mit dieser Aussage unterstreicht Lampe, dass es sich bei der Wiederauferstehung der schon totgesagten amerikanischen Marke Firestone nicht um ein von Gott gegebenes Wunder handelte, sondern einfach nur eine über Jahrzehnte aufgebaute Absatzbasis vorhanden war, auf die man sich nun in Zeiten größter Not verlassen dürfte.

Lampe: „Die Stärke dieses Family Channels, die Loyalität, das Engagement, ja die Hingabe unserer Händler, das ist der große Wettbewerbsvorteil, den wir haben. Diese Partner haben sich selbst in den schwärzesten Tagen nicht davon abhalten lassen, unsere Produkte weiter zu kaufen, sie weiterhin zu vermarkten. Diese Partner haben sich in schwierigsten Zeiten zu uns bekannt, sie haben sich hinter uns gestellt.

Autoservice – Wo fängt er an, wo hört er auf

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Einen vollständigen Katalog aller Autoserviceangebote mag es geben, aber er ist weitgehend Makulatur. Den „idealtypischen Reifenservicebetrieb“, der alle einzelnen Bausteine eines solchen Kataloges verinnerlicht und konsequent umsetzt, sucht man vergebens. Die einzelnen Bausteine eines „Autoservice-Angebotes“ können mit Inhalt gefüllt, aber auch ziemlich hohl sein und sich als „Belieferungsmodul“ entpuppen.

Michelin hat in Nordamerika die Gunst der Stunde genutzt

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Die Zeiten haben sich gewaltig geändert im US-Reifenmarkt. Den früher so bezeichneten One-Brand-Dealer gibt es so gut wie gar nicht mehr. Der unaufhaltbar scheinende Weg zu immer mehr Private Brands ist durch den Reifenrückruf von Firestone gestoppt worden, Reifen sind mehr als zuvor in das Bewusstsein der Verbraucher gedrungen.

Man erhoffte sich einen „Flight to Quality“. Das ist ein wenig missverständlich, denn die von großen Reifenkonzernen gefertigten Hausmarken haben kein Qualitätsdefizit. Der erhoffte Trend richtet sich auf Marken, auf Markenimage, auf Markeninhalte.

Womit man automatisch bei Michelin angekommen ist. Kein Reifenhersteller hat in wirtschaftlich guten wie in schlechten Zeiten so viel für den Aufbau seiner Reifenmarke getan wie Michelin. Michelin ist nicht der Erfinder des Stahlgürtelreifens gewesen, aber hat ihn mit bewunderungswürdiger Beharrlichkeit weltweit durchgesetzt.

Zum Produkt Stahlgürtelreifen gibt es keine Alternative. Und erfunden haben die Franzosen die Mehr-Marken-Strategie auch nicht, aber sie haben eine solche mit Inhalten versehen und sie so in den Markt gebracht, dass es auch dazu keine Alternative mehr gibt. Sie drücken damit den Märkten dieser Welt, und ganz besonders dem amerikanischen, in gänzlich unverwechselbarer Form ihren Stempel auf.

Las Vegas ist für Michelin zwar ein guter und wichtiger Treffpunkt, aber die größeren Veranstaltungen und Treffen außerhalb der Messe halten sich in deutlich kleinerem Rahmen als zum Beispiel bei Bridgestone/Firestone. Michelin hat in den letzten drei Jahren im Markt klare Vorteile verbuchen können. Konnte der Michelin-Konzern schon signifikant Marktanteile gewinnen, geht es nun noch um deren Festigung.

Marktanteil allein sagt nichts, gute Marktanteile sind entscheidend. Es bringt nichts, sich an einer großen Zahl gelieferter „Brot-und-Butter-Reifen“ zu berauschen, wenn mit den anspruchsvolleren High-Performance-Reifen das Geld verdient wird. Es ist ebenso wenig optimal, Marktanteile mit House Brands zu festigen, wenn die Flag Brands, für die Verbraucher bereit sind einen höheren Preis, also Premium, zu bezahlen, sich im Sinkflug befinden.

Michelin hat den Spagat zwischen Verteidigung von Marktanteilen bei gleichzeitiger Anhebung der Verkaufspreise im nordamerikanischen Markt wohl am besten managen können.

Betrachtet man heute die Rolle des Reifenkonzerns Michelin auf dem US-Markt, so sind dessen strategischen Vorteile für jeden Betrachter offensichtlich: Michelin hat eine von der Überlegenheit des Produkts überzeugte Organisation. Das Produkt war der große Treiber über Jahrzehnte hinweg.

Gleichzeitig wurde ständig der Markenname Michelin poliert, wurden die Werke auf Vordermann gebracht. Und irgendwann, vor rund zehn Jahren bereits, als Edouard Michelin mit Führungsaufgaben in Amerika seine berufliche Karriere begann, erhielt das Marketing einen weitaus höheren Stellenwert im Hause als je zuvor. Damals wurden die Weichen für einen Übergang zu einer stärker „market-driven organisation“ gestellt.