Reifenwelt im Umbruch
AllgemeinMichelin will den Globalisierungsprozess beschleunigen und steht in Europa mit dem Rücken zur Wand. Wieder einmal sind Kostensenkungsprogramme und Belegschaftsabbau erforderlich. Im Kampf der „Big Three“ könnte Michelin nun die „schlechtesten Karten“ haben.
Der von Bridgestone und Goodyear/Dunlop ausgeübte Druck auf den Heimatmarkt der Franzosen wächst. Der ungeheuer finanzstarken Bridgestone wird mittel- und langfristig zugetraut, sich zur eindeutigen Nr. 1 des Weltreifenmarktes entwickeln zu können.
Übernahme von Tires Plus durch Morgan Tire and Auto
AllgemeinLarry Morgan, im letzten Monat noch Key Note Speaker der MMS/BRV-Gemeinschaftsveranstaltung „Service makes the Difference“ im Rahmen der Reifenmesse Essen hat die Handelskette Tires Plus Ltd. übernommen. Die Aktion soll Ende des Monats abgeschlossen sein.
Morgan Tire and Auto Inc.(„Morgan Tire“) hat 400 Filialen in 15 Staaten der USA mit einem Umsatz von 525 Millionen US-Dollar. Tires Plus Ltd.
hat 140 Filialen in neun Staaten der USA. Es entsteht damit die zweitgrößte unabhängige Handelskette („Retail-Powerhouse“) in den USA mit 540 Filialen in 24 Staaten der USA mit einem Umsatz von 745 Millionen US-Dollar..
Goodyear Nfz-Reifen: Neun auf einen Streich
AllgemeinGoodyear hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Bis zum Jahr 2000 will man in jeder Hinsicht zu den führenden Herstellern von Reifen und Gummiprodukten zählen und gar die Position des Weltmarktführers zurückerobern. Dass dies nicht nur Lippenbekenntnisse des Unternehmens sind, welches in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, davon konnten sich Fachleute der Reifenbranche Ende April in Südfrankreich überzeugen.
Auf dem firmeneigenen Testgelände in Mireval präsentierte der Hersteller geladenen Journalisten und Kunden aus Europa, Nahost und Afrika gleich neun Reifenneuentwicklungen des Nutzfahrzeug-Marktsegmentes, die schon mit ihrem Namen auf Ihre Einsatzgebiete hinweisen: „Marathon“, „Regional“, „Omnitrac“, „Offroad“ und „Metro“ heißen die aktuellen Produktfamilien für den Langstreckenbetrieb, den Güternahverkehr, den Mischeinsatz On- und Offroad, den Geländeverkehr z.B. auf Baustellen sowie den Linienbusverkehr.
Ein Fünftel der DaimlerChrysler-Belegschaft muss gehen
AllgemeinInnerhalb der nächsten drei Jahre will DaimlerChrysler die Belegschaft weltweit um 26.000 Mitarbeiter oder rund 20 Prozent reduzieren. In 13 Werken soll entweder die Produktion ganz eingestellt werden oder zumindest reduziert werden, sodass die DaimlerChrysler-Produktionskapazität insgesamt um etwa 15 Prozent abnehmen wird.
Mobiler Kwik-Fit-Service in Irland
AllgemeinJetzt will Kwik-Fit Fleet auch in Irland eine Mobile Fitting-Service für Reifen anbieten. Im Visier hat man dabei hauptsächlich Geschäftswagen, wobei der Service dann entweder auf dem Hof der jeweiligen Firma oder vor der Tür am Wohnort des Fahrers möglich sein soll. In Irland hat Kwik-Fit derzeit 37 Servicestationen, eine weitere Expansion ist jedoch geplant.
Auch Bridgestone/Firestone mit höheren Preisen
AllgemeinDie offiziell bereits zum 1. Januar 2000 vorgenommene Preiserhöhung von Bridgestone/Firestone – drei Prozent für Pkw- und zwei Prozent für Nutzfahrzeugreifen – wird nun im deutschen Reifenersatzmarkt auch spürbar im Markt für beide Marken umgesetzt. Damit reiht sich ein weiterer Hersteller in die Riege der Reifenproduzenten ein, die in jüngster Zeit mit höheren Preisen für ihre Pneus aufwarteten.
Wechsel in der DTM auf ATS
AllgemeinWährend einer laufenden Rennserie sind Wechsel von Reifen- und Räderanbietern höchst selten. In der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) ist Dunlop Reifen-Alleinausstatter. Mit der Entscheidung von Opel-Phönix, von BBS-Rädern auf konventionell gegossene Niederdruck-Aluminiumräder von ATS zu wechseln, wird das Bad Dürkheimer Unternehmen zum größten Räderausstatter der DTM, denn bereits vor der Saison hatte ATS mit AMG-Mercedes einen Ausrüstervertrag geschlossen.
Continental kauft ITT Automotive B&C
AllgemeinDie Continental AG hat mit der ITT Industries Inc. (USA) einen Vertrag über den Erwerb des Teilbereiches Automotive B&C (Bremsen und Chassis, 10.775 Mitarbeiter) unterzeichnet, der allerdings noch der Zustimmung der Kartellbehörden bedarf.
Etwa 20% des Kaufpreises von rund 3,5 Milliarden DM sollen durch Eigenkapitalerhöhung, ca. 60% über Aufnahme langfristigen Fremdkapitals und der Rest mit Hilfe liquider Mittel finanziert werden. ITT Automotive B&C – Kern des Unternehmens ist die ehemalige Alfred Teves GmbH – mit Sitz in Frankfurt/Main ist ein weltweit operierender Systempartner der Automobilindustrie für Bremsen und Fahrwerksregelsysteme.
Von den 3,8 Mrd. DM Gesamtumsatz werden rund 3,3 Mrd. DM direkt mit der Kraftfahrzeugindustrie erzielt.
Umweltsünden kommen die SITA teuer zu stehen
AllgemeinWegen fünf Umweltvergehen ist die britische SITA Tyre Recycling Ltd., der auch ein seit Juni letzten Jahres geschlossenes Kraftwerk zur Altreifenverfeuerung gehört, von Richtern in Wolverhampton zu einem Bußgeld von insgesamt 28.500 Pfund verurteilt worden.
Hinzu kommen noch einmal rund 15.000 Pfund, die das Unternehmen für Kosten in Zusammenhang mit dem von der Environment Agency aufgerollten Fall übernehmen muss. Unterdessen halten es Experten für unwahrscheinlich, dass das SITA-Kraftwerk (ehemals Elm Energy), bei dem zur Energiegewinnung auf die Altreifenverfeuerung zurückgegriffen wird, seinen Betrieb wieder aufnimmt.
Ein Grund ist der Investitionsaufwand zur Modernisierung des Werkes. Nachdem erste Schätzungen dabei noch von rund vier Millionen Pfund ausgegangen waren, erscheinen nun eher sechs Millionen als wahrscheinlich. Darüber hinaus bestehen Zweifel, dass eine Versorgung mit Altreifen zu einem akzeptablen Preis erfolgen könne.
Mehr Runderneuerte, weniger M+S-Reifen?
AllgemeinAutohaus-online Newsletter zitiert eine bundesweite Dekra-Umfrage unter 1.100 Autofahrern: Demnach beabsichtigen acht Prozent, nur noch runderneuerte Reifen aufzuziehen und auf Winterreifen verzichten zu wollen..
Elektronische Zusammenarbeit“ zwischen Fachhandel und Industrie
AllgemeinAm 2. Februar 2000 einigten sich Reifenfachhandel und Reifenhersteller anlässlich einer vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur Handwerk e.V.
Sechs Prozent höhere Preise für Conti-Reifen
AllgemeinNachdem die Continental AG zum 1.8. diesen Jahres bereits die Preise für Lkw-Reifen um durchschnittlich sieben Prozent angehoben hatte, gab der Konzern nunmehr auch die Preissteigerungen für Pkw-Sommer- und -Winterreifen sowie Transporterreifen bekannt: Linear sechs Prozent werden in diesem Bereich fällig.
Begründung: Es rolle eine Lawine von erheblichen Kosten auf das Unternehmen zu, die nur durch extreme und umgehende Maßnahmen aufzufangen seien. Dem Handel gehe es nicht anders. „Unsere Maßnahmen geben dem Handel auch die Chance, in eigener Sache die Roherträge zu verbessern“, meinte Jescow von Puttkamer gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG.
Autoservice als Chance für den Reifenfachhandel
AllgemeinEines hat das vorweihnachtliche Umrüstdesaster im Reifenfachhandel allen Beteiligten nachdrücklich vor Augen geführt: Das „Prinzip Hoffnung“ hat als feste Größe in betriebswirtschaftlichen Kalkulationen nichts verloren, und wer dies immer noch nicht begriffen hat, der wird über kurz oder lang keine Zukunft in dieser Branche mehr haben. Alles Jammern hilft da nichts. Angesichts schwindender Roherträge und zahlreicher neuer Distributionskanäle für Reifen ist der Fachhandel statt dessen mehr noch als bisher gezwungen, sein Angebot an Dienstleistungen zu diversifizieren bzw.
erweitern, neue Geschäftsfelder zu erschließen, um Ertragseinbußen zu kompensieren. Ein Beispiel hierfür ist der Autoservice, bei dem die Rohertragsquoten im Schnitt zwischen 40 und 50 Prozent liegen. Viele Branchenvertreter haben dies längst erkannt und ihr Dienstleistungsspektrum entsprechend erweitert.
Es geht daher kaum noch um das „Ob“, sondern vielmehr um das „Wie“. Die Qualitäts- und Angebotsunterschiede von Betrieben, die sich im Bereich Autoservice engagieren, sind beträchtlich – reichen vom einfachen „Schrauber“, der in Fast-Fit-Manier die „klassischen“ Elemente Auspuff, Bremsen, Stoßdämpfer abdeckt bis zum Kfz-Meisterbetrieb, der das volle Werkstattprogramm, inklusive AU und TÜV-HU, anbietet. In der NEUEN REIFENZEITUNG Heft 1/2001 soll der aktuelle Stand der Dinge in Sachen Autoservice-Engagement des Reifenfachhandels anhand einiger Beispiele dargestellt werden.
Runderneuerungsmarkt in den USA bleibt in Bewegung
AllgemeinNachdem sich Michelin im letzten Jahr bei einer Reihe großer Runderneuerer einkaufte und den großen Konkurrenten Bandag zu Abwehrmaßnahmen zwang, nun auch vormalige Franchisenehmer zu kaufen, hört man nun von Erfolgen von Goodyear mit dem Treadco-System. Das Runderneuerungsgeschäft von Oliver (Muttergesellschaft seit letztem Jahr Cooper) leidet unter diesem scharfen Wettbewerb..
Werbung von Michelin USA und Goodyear wird intensiviert
AllgemeinMichelin Nordamerika überprüft derzeit den Werbeauftritt in den USA, der dort erweitert werden soll. Dazu gehört, dass der Reifenhersteller nach 17-jähriger Zusammenarbeit mit der New Yorker Agentur DBB andere Angebote in Betracht zieht. Aber auch Goodyear will weltweit mehr in die Werbung investieren und deshalb den Etat für entsprechende Kampagnen von zurzeit geschätzten 60 Millionen US-Dollar gleich um 30 Prozent aufstocken.
Continental entwickelt neues Industriereifenkonzept
AllgemeinUnter dem Begriff „SFR 3000“ (SchubFederRad) hat Continental ein neues Industriereifenkonzept entwickelt und zum Patent angemeldet, bei dem die Vorteile von Luft- und Vollgummireifen vereint sein sollen.
Konkrete Zahlen zum Firestone-Rückruf in Venezuela
AllgemeinRund 62.000 Reifen sollen nach Bridgestone/Firestone-Angaben der Reifenrückrufaktion in Venezuela betroffen sein, die Kosten werden mit etwa 6,4 Millionen US-Dollar beziffert. Da in diesem Land 60 Unfalltote mit den betroffenen Firestone-Reifen in Verbindung gebracht werden, loten Verbraucherorganisationen derzeit die Möglichkeiten eines Strafverfahrens gegen den Reifenhersteller und gegen Ford aus, zu dem noch weitere Zivilprozesse hinzukommen dürften.
Kerkorian stößt DaimlerChrysler-Aktien ab
AllgemeinKirk Kerkorian, größter DaimlerChrysler-Aktionär, hat sich von rund der Hälfte seiner Wertpapiere des deutschamerikanischen Unternehmens getrennt. Aber auch der Verkauf der rund 16 Millionen Aktien soll nichts an seinen Plänen bezüglich der Milliardenklage gegen DaimlerChrysler ändern..
Immobiliengeschäfte Pirellis nun auch von London aus
AllgemeinNachdem Pirelli kürzlich schon Teile seiner Finanzaktivitäten in die britische Hauptstadt verlegt hatte, ist London nunmehr auch zum Sitz eines neuen Unternehmens auserkoren worden, mit dem die Italiener ihr Engagement im Immobilienbereich weiter ausdehnen wollen. In diesem Geschäftszweig umfasst das Portfolio des Konzerns nach eigenen Angaben zurzeit ein Volumen von rund acht Milliarden Euro. Laut Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera sollen von England aus vor allem die Immobiliengeschäfte außerhalb Italiens vorangetrieben werden.
Synthese von Tradition und Moderne – Pirellis „P6“ und „P7“
AllgemeinPirelli bringt mit den beiden Profilen P6 und P7 weltweit zwei neue Reifen im High-Performance-Segment auf den Markt, die an die alte Breitreifen-Tradition des italienischen Reifenherstellers anknüpfen sollen. Die Produkte, die der Presse Ende März auf dem ehemaligen Olympiagelände in Barcelona vorgestellt wurden, sollen in insgesamt 40 Dimensionen zwischen 185/65 R 14 und 225/45 R 17 mit Geschwindigkeitsindex H bis Y erhältlich sein und derzeit 70 Prozent des europäischen Pkw-Marktes abdecken – von der Kompakt- bis zur Oberklasse, vom Kombi bis zum Sportwagen. Ab 2002 sollen neue Größen hinzukommen, mit denen man eine Marktabdeckung von dann 90 Prozent erreichen will.
Gefertigt u.a. in dem auf High-Performance- und Ultra-High-Performance-Reifen spezialisierten deutschen Produktionswerk des Pirelli-Konzerns in Breuberg/Odenwald, werden die neuen Profile ab April in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Benelux, Großbritannien, Skandinavien und Griechenland in den Handel kommen.
Bis Ende 2001 will man bereits eine Million Reifen abgesetzt haben, langfristig soll sich das Verkaufsvolumen der auch für die Erstausrüstung gefertigten Produkte auf zehn Millionen Einheiten pro Jahr einpendeln. Der Verkaufspreis für die beiden neuen Produkte aus dem Hause Pirelli soll um fünf Prozent über dem des Vorgängermodells liegen. Erstmalig wird eine speziell für beide Produkte eingerichtete Internetadresse auf der jeweiligen Reifenseitenwand abgebildet.
Unter der Anschrift www.pirellip6.com bzw.
www.pirellip7.com können neben den aktuellen Produktinformationen auch Montagetabellen sowie ein Händlernachweis online abgerufen werden.
ETRA-Altreifenkonferenz in Leipzig
AllgemeinVor Jahresfrist hatte sich im gediegenen Ambiente des Schweriner Schlosses schon einmal eine Konferenz der Europäischen Reifenrecycling Vereinigung (ETRA) mit aktueller Lage und künftigen Perspektiven der Altreifenverwertung in Deutschland beschäftigt (vgl. NEUE REIFENZEITUNG 11/99). Viele der aufgeworfenen Fragen und Problemstellungen blieben damals leider unbeantwortet und daran hat – das kann an dieser Stelle bereits festgehalten werden – auch die Anfang Dezember vergangenen Jahres in der Nähe von Leipzig stattfindende ETRA-Tagung nur wenig ändern können.
Warum tut sich die Branche so schwer, auf einen grünen Zweig zu kommen? Die Gründe hierfür sind vielfältig: Die Struktur der Marktteilnehmer ist sehr heterogen – dementsprechend sind es auch die Zielsetzungen. Hinzu kommt, dass die Märkte für stofflich verwertete Altreifen nach wie vor sehr begrenzt sind und Ideen für neue, sinnvolle und sich rechnende Anwendungsmöglichkeiten fehlen. Sind Anwendungsmöglichkeiten vorhanden, so werden sie – Beispiel Straßenbau – bislang sehr wirksam blockiert (Stichwort „Betonlobby“).
Für bereits vertriebene Produkte fehlen demgegenüber bislang weitgehend noch entsprechende Standardisierungen auf europäischer Ebene. Zudem ist das Wissen einiger Marktteilnehmer recht begrenzt; es fehlt entweder am Reifen-, Aufbereitungs- oder Vermarktungs-Know-how. Oftmals ist auch die finanzielle Deckung neuer Projekte ungenügend.
Allein schon die in den ersten beiden Jahren (aufgrund technischer Probleme bei der Anlagenkonfiguration) oftmals notwendigen Anpassungsinvestitionen in Höhe von 15 bis 20 Prozent der Primärinvestition überfordern bereits viele Betriebe. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Skandalgeschichten über illegale (brennende) Deponien oder „Potemkinsche Dörfer“ in Gestalt von im Vorwege lautstark gepriesenen und mit Steuergeldern subventionierten Verwertungsanlagen, die z.T.
bereits nach einigen Monaten ihren Betrieb recht kleinlaut wieder einstellen mussten, weil sich der Standort als falsch erwies und/oder in völlig unrealistischen Größenordnungen gerechnet wurde. Derartige Vorfälle – mögen sie auch nicht repräsentativ für die Recyclingbranche sein – waren dem öffentlichen Ansehen nicht gerade zuträglich. Darüber hinaus laufen die seriösen Marktteilnehmer wie auch ihre europäische Interessenvertretung, die ETRA, gegen eine Mauer aus breit gestreutem Desinteresse, sowohl von staatlicher Seite als auch auf Seiten der Reifenhersteller.
„TruckForce“ am Start
AllgemeinEin gutes Stück weit ist die Goodyear nach eigenen Aussagen mit ihrem so genannten integrierten Lkw-Servicekonzept vorangekommen. Waren es vor Jahresfrist rund 65 Partner, die sich durch den Reifenhersteller bei der Vermarktung von Lkw-Reifen unter die Arme greifen lassen, so liegt die aktuelle Zahl mittlerweile bei 90. Damit ist man dem Ziel eines flächendeckenden Servicenetzes in Deutschland schon recht nahe gekommen.
Nach Einsschätzung von Frank Titz, Manager Sales & Marketing Truck Tires bei der Deutschen Goodyear, sind dafür rund 150 Servicepunkte nötig, die 90 Partnerbetriebe kommen derzeit auf insgesamt 120. Aufgrund der weiteren Konzentration im Speditionsgewerbe reicht eine rein nationale Sichtweise allerdings nicht mehr aus. „Die großen Fahrzeugflotten sind in ganz Europa unterwegs, da kann beim Service nicht einfach an den jeweiligen Landesgrenzen Schluss sein“, erklärt Titz die Motivation, das Konzept unter dem neuen Namen „Truck Force“ auf europäischer Ebene auszubauen.
„Bis Ende 2001 wollen wir an allen Hauptverkehrsverbindungen Europas vertreten sein, von Portugal/Spanien bis nach Skandinavien ebenso wie von Frankreich in Richtung Osteuropa“, erklärt Titz. Vorteile verspricht man sich nicht nur für den Handel, sondern selbstverständlich auch für Goodyear selbst. Immerhin werden laut Titz in deutschen Landen bereits heute rund die Hälfte aller Lkw-Neureifen über die Handelspartner abgesetzt.
4×4-Produktfamilie aus dem Hause Continental
AllgemeinMit den drei "4x4Contact", "4x4SportContact" und "4x4WinterContact" getauften Reifen für Allrad- und Freizeitfahrzeuge steigt der deutsche Reifenhersteller mit seiner Führungsmarke in das Geländewagen-Segment ein. Interessant ist dieses Segment allemal. Und zwar nicht nur bezogen auf den deutschen Markt, wo bei den Neuzulassungszahlen von Geländewagen im vergangenen Jahr die 100.
000er-Marke nur ganz knapp verfehlt wurde, sondern auch auf europäischer Ebene. Von Continental durchgeführte Studien ergaben, dass von 1995 bis zum Jahr 2005 eine Verdoppelung der Zahl der 4×4-Fahrzeuge auf Europas Straßen wahrscheinlich ist. Als Folge dieser Entwicklung geht man im Hause Continental denn auch mit einem in den nächsten Jahren weiter steigendem Absatz von 4×4-Reifen aus.
Bei der neuen Conti-Modellfamilie handelt es sich aber nicht um Pneus für den schweren Geländeeinsatz – dieses Segment bleibt weiterhin General Tire vorbehalten. Vielmehr orientierte man sich bei der Reifenkonstruktion und dem Profildesign an den Nutzungsgewohnheiten der Fahrer: Stadt- und Landstraßenfahrten sowie hohe Geschwindigkeiten auf Autobahnen sind der Haupteinsatz moderner Geländewagen. Analog zu den Nutzungsgewohnheiten und Fahrzeuganforderungen hat Continental allerdings gleich drei Reifentypen entwickelt.
Für kompakte bis mittelschwere Fahrzeuge ist der Conti4x4Contact gedacht, der 4x4SportContact wurde demgegenüber als sportlicher Niederquerschnittsreifen auf die Anforderungen von schnellen, allradgetriebenen Fahrzeugen positioniert und den 4x4WinterContact versteht Conti als Spezialisten für allradgetriebene Fahrzeuge, die im Winter bewegt werden. Die Produktion der Pneus ist in Europa bereits im Gange, ab dem 4. Quartal diesen Jahres sollen die Reifen auch in den USA gefertigt werden.
Die drei Neulinge sind aber gewissermaßen nur die "Vorhut", denn der Konzern kündigte an, dass mit den ersten 4×4-Modellen aus Hannover die Marke zunächst einmal in diesem speziellen Bereich aufgebaut werden soll, um dann zukünftig durchaus auch noch "echte" Off-Road-Reifen von Continental folgen zu lassen. Bleibt abzuwarten, wie man diese dann wiederum gegenüber General Tire im Markt positionieren will.
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Reifenfabrikatsbindung unwirksam
AllgemeinDie Meldung ist so neu nicht mehr, kann aber augrund ihrer Branchenrelevanz nicht oft genug wiederholt werden: Die Reifenfabrikatsbindung ist – mit Ausnahme von Pneus für Motorräder – seit Mitte Februar diesen Jahres rechtsunwirksam. Bestehende Fabrikatsbindungen gelten ab sofort lediglich als „Empfehlungen“. Die Aufhebung der Fabrikatsbindung bedeutet gleichzeitig, dass fortan der Fahrzeughalter für die ordnungsgemäße Bereifung seines Fahrzeuges verantwortlich ist.
„Reifenpannen“ und „Riesenwirbel“ zwischen Continental und Semperit
AllgemeinSeit die Budget-Vorschau des kommenden Jahres für die Semperit-Fabrik in Traiskirchen vorliegt, sehen viele schwarz: Statt 2,9 Millionen Pkw-Reifen dürfen die Österreicher nur noch 1,4 Millionen. Stück bauen. Daraus resultieren – genaue Angaben gibt es bis jetzt nicht – Befürchtungen, dass zwischen 150 bis 280 Arbeitsplätze gestrichen werden.
Doch um diese Arbeitsplätze geht es nicht einmal in erster Linie. Vielmehr ist für den Betriebsrat der Semperit damit die Befürchtung verbunden, durch diese Minderauslastung im konzerninternen Kostenranking ganz nach hinten zu rutschen. Bei voller Auslastung, so jedenfalls Aussagen aus Österreich, wäre Traiskirchen hinter Lousado die zweitbeste, zweiteffizienteste Fabrik im Konzern.
Reifenmarkt Nordamerika
AllgemeinDer momentane Gewinner im amerikanischen Pkw-Reifenersatzgeschäft heißt Michelin. Die Franzosen profitieren einerseits von der katastrophal schlechten Lieferlage der beiden Hauptwettbewerber Goodyear und Bridgestone, die auf so bezeichnete „fill rates“ von 60 Prozent und gar weniger kommen, aber sie profitieren auch von der erfolgreichen Einführung und Umsetzung ihrer Mehr-Marken-Strategie, die ihnen ein „Nachfrage-Management“ ermöglicht. Anders als die großen Konkurrenten sind die Franzosen in ihren Marken sehr klar, differenzieren nicht mehr innerhalb einer Marke und produzieren keine Private Brands mehr, was die Reaktion auf veränderte Marktgegebenheiten spürbar verkürzt.
Goodyear und Bridgestone sind preislich von Michelin abgehängt. Die Konzerne werden ihre schlechten „fill rates“ nicht verbessern so lange sie in größerem Umfang auch noch Private Brands herstellen. Zur Entwicklung einer Mehr-Marken-Strategie fehlt es den Japanern an einer starken Führungsmarke, denn Bridgestone ist in den USA nicht durchgängig mit einem hohen Bekanntheitsgrad gesegnet.
Die Amerikaner haben sehr lange sehr stark innerhalb der Marke Goodyear differenziert und müssen nun Dunlop-Reifen einbeziehen. Das bedeutet aber auch: sie werden erst einmal gehörig in die Marken investieren müssen. Zudem erleben insbesondere Goodyear-Manager derzeit viele emotionale Anfeindungen des Handels und es kommt nicht darauf an, ob all diese Anfeindungen auch rational zu begründen sind.
Schwerpunkt Motorrad: Trends und Fakten aus diesem Marktsegment
AllgemeinNach langen Jahren des Wachstums ist im letzten Jahr erstmals ein Rückgang bei den Zulassungs- bzw. Verkaufszahlen motorisierter Zweiräder zu verzeichnen gewesen. Kamen 1997 noch über 453.
000 Motorräder, Leichtkrafträder, Kraft- und Leichtkraftroller sowie 50er neu auf bundesdeutsche Straßen, so ist diese Zahl 1998 um 7,6 Prozent gesunken, was aber immerhin noch einer stattlichen Anzahl von rund 417.900 Neufahrzeugen entspricht. Einer umfangreichen Analyse des Industrie Verbandes Motorrad e.
V. (IVM) zufolge setzte die Motorrad- und Zubehörbranche im letzten Jahr trotzdem mehr als 15 Milliarden DM um. Mehr als zwei Milliarden DM blieben laut den Zahlen der Untersuchung für den Bereich Zubehör übrig, von denen wiederum leicht mehr als 30 Prozent auf die Kategorie „Verschleißteile, Reifen“ entfallen.
Mit rund 205 Millionen DM wird der Gesamtumsatz allein bei den Pneus (Ersatzmarkt) angegeben. Und der Motorradreifenmarkt bleibt spannend. Und das nicht nur, weil wegen der leicht eingebrochenen Zulassungszahlen motorisierter Zweiräder keiner eine so richtig verläßliche Prognose abzugeben wagt, wie sich die Verkaufszahlen wohl 1999 entwickeln werden.
Aufregend ist auch das „Gerangel“ um die Marktführerschaft in Deutschland. Nach einer guten Entwicklung bei Bridgestone in den zurückliegenden Jahren bröckelt langsam die Dominanz von Metzeler. Steht damit in absehbarer Zeit ein Machtwechsel an der Spitze bevor? Mehr dazu, zum Motorradmarkt und neuen Produkten aus diesem Bereich lesen Sie bei uns im April.
Ausblick automechanika Frankfurt
AllgemeinDie herbstliche Messe in Frankfurt steht vor der Tür. Die IAA ist manchem Felgenanbieter zu teuer geworden, so daß er sich eine Teilnahme nicht leisten kann oder will. Aber auf der in diesem Jahr – im Wechsel zur Pkw-IAA – stattfindenden automechanika wird kaum einer fehlen.
Denn wer im Herbst sein Programm für die nächste Saison nicht stehen hat, läuft dem Markt schon hinterher. In Heft 8/98 der NEUE REIFENZEITUNG – im August ist das Endverbrauchergeschäft mitLeichtmetallfelgen eher mau – haben wir daher einige schon vorliegende Räder zusammengefaßt, mit denen die Anbieter im nächsten Jahr Akzente setzen möchten. Die automechanika dient dabei gewissermaßen als "Trendbarometer".
Aber nicht nur die Felgenhersteller fiebern dem Messe-Highlight Frankfurt entgegen: Auch andere Zubehöranbieter und solche von Werkstatt-Equipment versuchen sich zu profilieren. Denn von der Ausstellung erwartet das Kfz-Gewerbe belebende Impulse. Immerhin kommen alle zwei Jahre mehr als 150.
000 Besucher aus aller Welt nach Frankfurt, um sich ein Bild von der Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Branche zu machen. Und auch in diesem Jahr liegt die international führende Fachmesse der Kfz-Wirtschaft auf Rekordkurs. Im Gegensatz zu 1996 werden sich voraussichtlich erstmals fast 3.
700 Unternehmen (1996: 3.400) an der automechanika beteiligen. Zuwächse meldet die Messe Frankfurt auch bei den vermieteten Flächen: Über 220.
000 qm Brutto-Ausstellungsfläche bedeuten ein Plus von etwa fünf Prozent. Größter Ausstellungsbereich ist mit über 2.300 Unternehmen das Segment Kfz-Teile und Zubehör.
SEMA-Show
AllgemeinDie SEMA-Show (Specialty Equipment Market Association) rechnet wiederum mit weit über hunderttausend Besuchern aus mehr als hundert Ländern und findet im Las Vegas Convention Center statt. Auf dieser für den amerikanischen Zubehör- und Tuningmarkt wichtigsten Messe sind auf rund 93.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche etwa 1.
600 Produktneupräsentationen von über 2.200 Ausstellern zu erwarten. Einen Schwerpunkt der Veranstaltung bildet traditionell die Produktgruppe Reifen, Räder und Geräte für den Reifenservice.
AutoZum in Salzburg
AllgemeinDie 23. „AutoZum“, internationale Fachmesse für Autowerkstatt- und Tankstellenausstattung, Kfz-Ersatzteile und -Zubehör, chemische Erzeugnisse und Umwelttechnik, findet im Messezentrum Salzburg statt. Die „AutoZum“ in Salzburg fokussiert konsequent den Kfz-Aftersales-Bereich.