Einträge von Christian Marx

VRG-Jahreshauptversammlung

Die vor zehn Jahren gegründete Einkaufskooperation – VRG steht für Vereinigte Reifenfachhändler GmbH & Co. KG – hat nach stürmischen Anfangsphasen viel Gewicht im Markt entwickelt. Das ist auch natürlich ein Verdienst des VRG-Geschäftsführers Heymann, unter dessen Leitung die Kooperation von 1994 bis heute auf 200 Gesellschafter mit 267 Betrieben und einem „Außenumsatz“ von etwa 450 Millionen Mark anwuchs.

Keine Frage aber auch, bei allen Verdiensten des VRG-Geschäftsführers, er arbeitet sehr zielgerichtet, legt Geschwindigkeiten vor, die nicht jeder Gesellschafter mitgehen kann, und er polarisiert. Nachdem interne Rangeleien im Vorjahr einen Höhepunkt erreichten, ist es mit der Wahl eines neuen Beirats unter dem Beiratsvorsitzenden Hans-Josef Klessinger offenbar ruhiger geworden. Unübersehbare und vermutlich unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten gibt es aber nach wie vor mit den nicht wiedergewählten Beiräten und mit dem Noch-Beirat Straub.

Mit ihm und Geschäftsführer Heymann haben sich „zwei Freunde fürs Leben“ gefunden. So hatte Straub auf der Jahreshauptversammlung 1997 in Dresden aus einer Erklärung eines ehemaligen VRG-Mitarbeiters vorgelesen, der – freundlich gewendet – zu entnehmen war, daß Heymann seine Beiräte nicht allzu hoch schätzte. Was immer daran richtig, halbrichtig oder falsch gewesen sein mag, es läßt sich doch wohl festhalten, daß die überwältigende Mehrheit der Gesellschafter diesen Stil abstoßend fand.

Das liegt nun zwar einige Zeit zurück, ist dennoch weiterhin aktuell, denn bis heute bieten sich die „zwei Freunde fürs Leben“ bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit einen Kampf. Daß dies alles nicht im Sinne der Gesellschaft sein kann, ist offensichtlich. Es wäre der VRG zu wünschen, daß endlich Frieden einzöge, denn diese Kooperation hat genug damit zu tun, sich mit den Gegebenheiten des Marktes zu beschäftigen.

Vergölst mit neuem Management

Dr. Hartmut Wöhler (Foto) ist seit dem 1. Juni 1999 verantwortlich für die Handelsaktivitäten des Continental-Konzerns.

Er löst damit das bisherige Führungstrio Dr. Andreas Prüfer, Rainer Binder und Andreas Scheiba ab. Prüfer und Binder haben den Konzern im gegenseitigen Einvernehmen verlassen, Andreas Scheiba ist weiterhin zuständig für Vergölst sowie für die österreichische Kette Profi.

Hans-Joachim Brandt, bis dato zuständig für die britische Handelskette NTS, ist nun zuständig für Marketing und Einkauf Europa. Zu den Handelsaktivitäten des Konzerns gehören ferner die irische ATC, Adam Touring in der Schweiz, Dekkmann/Skandinavien und Barum Handel in der Tschechischen Republik. Wöhler kam 1990 zur Continental als Controller und war zuletzt Leiter Controlling Pkw-Division Europa und als solcher mit dem gesamten Handelsbereich vertraut.

Er übernimmt die Führung der Handelsorganisation in nicht allzu leichter Zeit. Mit einem Umsatz von immerhin mehr als 1,5 Milliarden DM wurde wiederum ein Verlust in Höhe von 22 Millionen DM geschrieben. Während Vergölst im boomenden Markt in der Lage war, ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis erarbeiten zu können, fielen die Verluste nahezu vollständig bei NTS in England an.

Runderneuerung

Trotz des unerwartet starken Einbruches im Pkw-Bereich im vergangenen Jahr sind runderneuerte Reifen ein nicht zu vernachlässigender Marktfaktor. Denn auch die in Deutschland auf mittlerweile knapp acht Prozent gesunkene Runderneuerungsquote bei den Personenwagen-Pneus bedeutet immerhin noch rund 3,2 Millionen Reifen jährlich, denen ein zweites Leben auf der Straße vergönnt ist. Und im Lkw-Bereich erfreuen sich Runderneuerte mit annähernd 50 Prozent Anteil am Gesamtreifenmarkt sozusagen nach wie vor bester Gesundheit.

Und wie geht’s weiter? Welche Systeme bzw. Systemanbieter können sich behaupten? Nur zwei Fragen unter vielen, denen wir im August nachgegangen sind..

Goodyear stellt Bauarbeiten in Brasilien ein

Die Bauarbeiten der mit einem Investitionsvolumen von 170 Millionen Euro geplanten Reifenfabrik in Rio Grande do Sul/Brasilien wurden auf unbestimmte Zeit eingestellt. Die Zukunft für das Werk, das vor allem eine in der Nähe gelegene General Motors-Fabrik beliefern sollte, ist ungewiß. Als Grund wird das schwierige brasilianische Wirtschaftsumfeld mit einer Währung, die als „turbulenteste in Südamerika“ zu betrachten sei, angegeben.

Schmitz Cargobull und Bridgestone/Firestone kooperieren

Die Schmitz Cargobull AG (Horstmar), einer der größten Hersteller von Sattelaufliegern in Europa, ist eine Kooperation mit der Bridgestone/Firestone Deutschland GmbH eingegangen. Von den gemeinsamen Aktivitäten, die neben der direkten Vermarktung auch Marketingmaßnahmen und Entwicklungsarbeit umfaßt, versprechen sich beide Partner Vorteile am Markt. Sichtbar wird die Zusammenarbeit sogar auf den Reifen selbst, denn ab Juli 1999 tragen die Reifen der Größe 385/65 R 22,5 neben dem Bridgestone-Logo exklusiv auch das Logo der Schmitz Cargobull.

Diese Sonderleistung ist selbstverständlich nur bei hoher Abnahmemenge möglich, so zum Beispiel beim neu und erfolgreich von Schmitz Cargobull eingeführten Laufwerk des Typs „Rotos“. Hier werden alle neuen Trailer mit Reifen von Bridgestone ausgerüstet – selbstverständlich ebenfalls mit dem entsprechenden Logo. Die Zusammenarbeit soll jedoch weit über das Tagesgeschäft hinausgehen.

Gemeinsam will man herausfinden und auch selbst mitbestimmen, wo die Entwicklung der Reifengrößen hingeht. Die Verbindung zur Technik-Abteilung von Bridgestone/Firestone Deutschland ist dabei unabdingbar, erste Gespräche fanden bereits statt. Auch im Marketing wollen sich beide Unternehmen gegenseitig unterstützen.

Für die größten Key Accounts von Schmitz wird ein gemeinsames Konzept rund um das Thema Reifen entwickelt. Auch im europäischen Ausland sollen gemeinsam neue Kunden gewonnen und mit besonderen Service-Leistungen gebunden werden..

Mobile Fitting

Europaweit ist das Speditionsgewerbe im Umbruch. Nicht nur die länderübergreifenden operierenden Fahrzeugflotten werden immer größer, auch ihre Struktur ändert sich. Immer mehr Fahrzeuge werden nicht mehr gekauft, sonder geleast.

Immer raffiniertere logistische Systeme werden entwickelt und tragen dazu bei, daß die Standzeiten von Fahrzeugen minimiert werden. Die modernen Mittel der Telekommunikation dienen als Instrumente der Einsatzplanung und auch zur Festlegung von Servicezeiten. Das hat auch Auswirkungen auf das Reifengeschäft.

Große Reifenhändler mit einem Schwerpunkt im Lkw-Geschäft investieren in ihre Servicebetriebe, müssen sich aber auch darauf einstellen, beim Flottenservice dorthin zu gehen, wo die Fahrzeuge sind. Der Pannenservice ist nur eine Facette in dem sich verändernden Markt. Unter dem Stichwort „Mobile Fitting“ bieten die im Lkw-Reifenbereich relevanten Hersteller ihren Kunden längst fertige Konzepte, die beispielsweise sogenannte Kilometerverträge einschließen.

Die Grenzen zwischen Erstausrüstungsgeschäft und traditionellem Ersatzgeschäft verschwimmen. Der Reifenfachhandel befürchtet, bei dieser Entwicklung ausgeschlossen zu werden. Aber ohne einen flächendeckenden Lkw-Reifenservice, wissen auch die Industrieunternehmen, läßt sich kein schlüssiges Konzept für Flottenbetreiber entwickeln.

Industrie und Handel sind also zur Gemeinsamkeit gezwungen. „Mobile Fitting“ wird vielerorts als Gefahr für den Handel gesehen, kann aber auch eine Chance sein zur Profilierung und zum Erschließen ertragreicher Geschäftsfelder. Grund genug, sich im Rahmen der August-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG ein wenig näher mit dieser Thematik zu befassen.

Helmut Dähne: 25 Jahre bei Metzeler

Im letzten Vierteljahrhundert hat sich viel getan bei der Metzeler Reifen GmbH: Niederquerschnittsreifen, Diagonalreifen mit Kevlargürtel, „MBS“-Metzeler-Belt-System, Silica-Laufflächenmischung, Radialreifen mit 0°-Stahlgürtel – und einer war stets dabei: Helmut Dähne. Dieses Jahr feiert der 54-jährige sein 25-jähriges Betriebsjubiläum. Seine Laufbahn begann 1974 als Leiter der Abteilungen Renndienst und Fahrversuch.

Hinzu kam 1983 die Leitung der Abteilung Schulungen. Seit 1990 schließlich ist er PR-Manager des Reifenherstellers. Doch auch außerhalb seiner beruflichen Tätigkeit sind er und Metzeler eng miteinander verbunden.

Auf den bayerischen Pneus ist der Rennfahrer Dähne seit 1965 insgesamt 334mal an den Start gegangen. Und seine Erfolge können sich sehen lassen: 127 Siege, 38 zweite und 27 dritte Plätze. Und schließlich und endlich hält der fünfzehnfache deutsche Rallye-Meister seit 1993 den aktuellen Nordschleifen-Rundenrekord am Nürburgring mit einer Zeit von 7.

Auszeichnungen für Dunlop

Die Dunlop GmbH (Hanau) wurde von der Audi AG mit dem „Qualitätspreis 1998“ ausgezeichnet. Die Prämierung wird jährlich von dem Automobilhersteller für herausragende Leistungen unter seinen Lieferanten vergeben. Auch BMW würdigte für 1998 die Zulieferqualität der Dunlop GmbH.

Für die Audi-Lieferantenauszeichnung wurden 830 Zulieferer in einem mehrstufigen Auswahlverfahren von den Audi-Geschäftsbereichen Qualitätssicherung, technische Entwicklung, Einkauf, Logistik und Produktion bewertet. Die 29 prämierten Zulieferer – darunter Dunlop als einziger Reifenhersteller – zeichneten sich durch herausragende Produktqualität, Lieferservice und Innovationsfähigkeit aus. Die Preisübergabe erfolgte zum Auftakt des „Festivals of Speed“ in Goodwood, Großbritannien.

Auch BMW würdigte die Leistungen von Dunlop in 1998 und sprach dem Unternehmen als einzigem Reifenhersteller die Anerkennung für seine Anlieferqualität aus. Dunlop zählt damit zu den 30 besten Zulieferern des Automobilkonzerns. „Die Qualitätsauszeichnungen sind eine Bestätigung für unser Engagement als Partner der Automobilindustrie.