Einträge von Christian Marx

Reifenplatz Frankfurt

Im Dezember ’98 haben wir mit dem Reifenhandelsstandort Schwerin erstmalig eine Stadt im Ostteil der Republik unter die Lupe genommen. Im Januar folgte die Bankenmetropole Frankfurt, im Volksmund auch gerne „Mainhattan“ genannt. Dabei kam es bei unserer Testberatung – wie immer – auf den dort gebotenen Service (Beratung, angebotene Dienstleistungen, Öffnungszeiten etc.

) an. Zu diesem Zweck wurden zwölf Unternehmen sowie ein Autohaus nach einem Zufallsprinzip ausgewählt, besucht und anschließend hinsichtlich ihrer Dienstleistungsqualität miteinander mittels eines vorab festgelegten Punktesystems (von ungenügend = 0 Punkte bis sehr gut = 5 Punkte) bewertet bzw. verglichen.

Standort und Verkaufsraumgestaltung spielten dabei ebenfalls eine Rolle. Bei der Auswertung der aktuellen Ergebnisse fielen zwei Aspekte auf: 1. Die Frankfurter Reifenverkäufer präsentierten sich (im Gegensatz zu ihren Schweriner Kollegen) fast durchweg als hochmotiviert und kompetent.

2. Die Preisunterschiede für ein und dasselbe Produkt sind z.T.

beträchtlich. Wie diese beiden Charakteristika ihren Niederschlag bei den einzelnen Betrieben finden, und was wir ansonsten noch herausgefunden haben, das können Sie detailliert in der März-Ausgabe unserer Fachzeitschrift lesen. Interessiert? Dann lassen Sie sich überraschen! ÜBRIGENS: Untersuchungen dieser Art haben wir aber bereits in anderen deutschen Großstädten durchgeführt, und auch 1999 wird der „Reifenplatz“ in loser Folge fortgesetzt – die nächsten Zielorte stehen schon im Terminplan!.

Cooper und Pirelli bilden Allianz in Nord- und Südamerika

1987 hatten die Italiener gegen Bridgestone die Schlacht um Firestone und damit die Chance, sich zu einem Global Player entwickeln zu können, verloren. Trotzig kauften sie bereits sechs Wochen später den Reifenhersteller Armstrong und taten so, als passe dieser genau in die Pirelli-Strategie. Das Joint-venture Goodyear/SRI-Dunlop beantworten die Italiener nunmehr wiederum auf ihre Art, allerdings bereits eine Woche später.

War Armstrong noch gekauft worden, um eine Produktionsbasis für Nordamerika zu haben, in welcher auch und vor allem Pirelli-Reifen produziert werden sollten, war der Erwerb doch Zeichen einer Expansionsstrategie, einer Vorwärtsentwicklung, so ist die strategische Allianz mit Cooper heute zumindest Ausdruck für beides: Angriff und Verteidigung zugleich. Cooper ist neben Goodyear der einzig verbliebene US-Reifenhersteller von Rang. Mit einem Umsatz von deutlich unterhalb zwei Milliarden US-Dollar ist es den Amerikanern stets gelungen, herausragende Gewinne erwirtschaften zu können.

Cooper war lange Zeit der mit Abstand am besten verdienende Reifenhersteller der Welt, mit einem Operating Profit von deutlich über zehn Prozent. Bis zum heutigen Tage verstehen es die Manager aus Findley/Ohio blendend, herausragende Gewinne zu erwirtschaften. Die Cooper-Fabriken sind vermutlich nicht die modernsten der Welt, aber in relativ kleinen Unternehmen wird sparsam mit Geld umgegangen, die Investitionen werden dort vorgenommen, wo sie am wichtigsten sind.

Cooper versteht es, eine Vielzahl von Reifen, einmal die Marke Cooper, aber dann auch eine ganze Reihe von private-brands (Markenrechte bei Cooper) und house-brands (Markenrechte beim Händler) zu produzieren. Der richtige Partner für Pirelli also? Unter anderem damit beschäftigt sich die NEUE REIFENZEITUNG im März..

Marangoni Tyre aktualisiert Winterreifen-Programm

Ende Februar hatte die Neureifen-Sparte von Marangoni nach Ivalo/Finnland eingeladen, um Importeuren und Händlern der Marke mit dem Meteo ESC sowie den bespikebaren Modellen Meteo Grip und M100 W die aktuelle Palette im Winterreifen-Segment vorzustellen. Der Ort der internationalen Veranstaltung wurde freilich mit Bedacht gewählt, bot sich es auf diese Weise doch an, die Eigenschaften der Pneus auf dem jenseits des Polarkreises gelegenen Gelände der „Test World International Testing Services“ einmal selbst zu erfahren. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Alle drei Reifen haben nach Aussagen der Techniker des Reifenherstellers die ESC-Technologie gemein, wobei diese Abkürzung für Economy, Safety und Comfort steht. Mittels neuer Gummimischungen und Innovationen beim Design des Laufflächenprofils wollen es die Italiener nun auf höchster Ebene mit der Konkurrenz des europäischen Marktes aufnehmen..

300 Millionen Mark Umsatz bei Pneumant

Fast wäre Pneumant von Continental übernommen worden. Doch dann erschienen die Conti-Bosse nicht zur Vertragsunterzeichnung, sondern sandten ein kurzes Fax, teilten die Absage ohne Nennung von Gründen mit. Und hätte Robert Schäfer, Vorsitzender der Geschäftsführung Dunlop GmbH, seine Bosse in Kobe/Japan nicht überredet, so wären die Pneumant-Werke in Riesa und Fürstenwalde wie so manch anderes DDR-Unternehmen „plattgemacht“ worden.

Statt dessen wurde aber mit Dunlop-Unterstützung eine große Erfolgsgeschichte geschrieben. Das Werk in Riesa befand sich in mäßiger Verfassung; doch das konnte relativ schnell und dazu mit relativ geringem Investitionsaufwand „gedreht“ werden. Anders die Verfassung in Fürstenwalde.

Der Traum vom Bau von Lkw-Reifen war schnell ausgeträumt. Das gesamte Werk wurde auf den Kopf gestellt, weitgehend entkernt und von vorne bis hinten modernisiert. Mit Erfolg.

Die Pneumant-Reifenwerke tragen inzwischen 300 Millionen Mark zum Dunlop-Umsatz in Deutschland bei, und sie erreichen eine Umsatzrendite von sieben Prozent und mehr. Die Zahlen, läßt Pneumant-Geschäftsführer Dr. Rainer Schieben (Foto) sich entlocken, lägen zwar bereits vor, doch betrachte er es als eine Unhöflichkeit, diese jetzt bereits nach außen zu posaunen, bevor dies mit seiner Muttergesellschaft in Hanau abgesprochen sei.

Michelin: Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Nach Angaben aus Clermont-Ferrand hat sich der Umsatz des französischen Reifenherstellers im vergangenen Jahr leicht auf 81,9 Milliarden Franc (23,8 Milliarden DM) erhöht, 1997 waren es „nur“ 79,7 Milliarden Franc (23,1 Milliarden DM) gewesen. Der Wertmutstropfen an der Sache: Gleichzeitig sei – so wird berichtet – der ausschüttungsfähige Gewinn von 3,88 Milliarden Franc (1,13 Milliarden DM) 1997 auf nunmehr 3,51 Milliarden Franc (1,02 Milliarden DM) zurückgegangen..

Führungswechsel bei Conti

Der Vorstandsvorsitzende der Continental AG, Dr. Hubertus von Grünberg (56), hat den Aufsichtsrat gebeten, ihn mit Ablauf der Hauptversammlung am 1. Juni 1999 von seinen Aufgaben im Vorstand zu entbinden.

Von Grünberg nennt persönliche Gründe für diesen Schritt, der in keinerlei Zusammenhang mit seinen Aufgaben bei dem Unternehmen stünden. Der Aufsichtsrat bedauert seine Entscheidung. Das Präsidium des Aufsichtsrates will dem Gremium in einer Sitzung am 12.

April vorschlagen, das Vorstandsmitglied Dr. Stephan Kessel als von Grünbergs Nachfolger zu nominieren, der dann mit Wirkung vom 1. Juni dessen Amtsgeschäfte übernehmen könnte.

Gleichzeitig wurde Dr. von Grünberg von seiten des derzeitigen Aufsichtsratsvorsitzenden, Dr. Ulrich Weiss, als neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates der Continental AG vorgeschlagen.

Themenschwerpunkt Motorrad

Nach langen Jahren des Wachstums ist im letzten Jahr erstmals ein Rückgang bei den Zulassungs- bzw. Verkaufszahlen motorisierter Zweiräder zu verzeichnen gewesen. Kamen 1997 noch über 453.

000 Motorräder, Leichtkrafträder, Kraft- und Leichtkraftroller sowie 50er neu auf bundesdeutsche Straßen, so ist diese Zahl 1998 um 7,6 Prozent gesunken, was aber immerhin noch einer stattlichen Anzahl von rund 417.900 Neufahrzeugen entspricht. Einer umfangreichen Analyse des Industrie Verbandes Motorrad e.

V. (IVM) zufolge setzte die Motorrad- und Zubehörbranche im letzten Jahr trotzdem mehr als 15 Milliarden DM um. Mehr als zwei Milliarden DM blieben laut den Zahlen der Untersuchung für den Bereich Zubehör übrig, von denen wiederum leicht mehr als 30 Prozent auf die Kategorie „Verschleißteile, Reifen“ entfallen.

Mit rund 205 Millionen DM wird der Gesamtumsatz allein bei den Pneus (Ersatzmarkt) angegeben. Und der Motorradreifenmarkt bleibt spannend. Und das nicht nur, weil wegen der leicht eingebrochenen Zulassungszahlen motorisierter Zweiräder keiner eine so richtig verläßliche Prognose abzugeben wagt, wie sich die Verkaufszahlen wohl 1999 entwickeln werden.

Aufregend ist auch das „Gerangel“ um die Marktführerschaft in Deutschland. Nach einer guten Entwicklung bei Bridgestone in den zurückliegenden Jahren bröckelt langsam die Dominanz von Metzeler. Steht damit in absehbarer Zeit ein Machtwechsel an der Spitze bevor? Mehr dazu, zum Motorradmarkt und neuen Produkten aus diesem Bereich lesen Sie bei uns im April.

Genfer Automobilsalon

Der 69. Internationale Automobilsalon hat seine Tore mit einem neuen Besucherrekord geschlossen – nicht weniger als 691.667 Besucher strömten während der elf Tage ins Palexpo.

Wie eine Umfrage unter den 290 Ausstellern ergab, die auf 93.000 Quadratmetern 900 Marken aus 35 Ländern vertraten, herrschte allgemeine Zufriedenheit, sowohl was den Geschäftsgang wie auch die Organisation betraf. Allgemein wird ein positives Nachmessegeschäft erwartet.

Der Genfer Automobilsalon ist nicht nur alljährliches Stimmungsbarometer für die Automobilindustrie, sondern dient auch Zulieferern – allen voran die großen Reifenhersteller – als Forum, ihre Innovationen zu präsentieren. So wie die Fahrzeughersteller ihre aktuellen Automobilpaletten mit allerlei Show Cars ,,garnieren“, die einen Blick in die Zukunft des Autos eröffnen sollen, zeigen auch die Reifenhersteller immer wieder Projekte, die über das Alltägliche hinausgehen. So auch 1999.

Grund genug, die diesbezüglichen Höhepunkte Revue passieren zu lassen, wie wir es in Heft 4/99 der NEUE REIFENZEITUNG tun. Übrigens: Das Ausstellungskomitee hat auch gleich den Termin für den 70. Genfer Salon vom 2.

bis zum 12. März 2000 festgelegt und zudem einem internationalen Nutzfahrzeug-Salon im Vierjahres-Rhythmus (erstmals vom 10. bis zum 17.

Special Runderneuerung, Teil 1

Im Jahre 1997 waren laut der alljährlich vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniser-Handwerk e.V. (BRV) bei der BBE-Unternehmensberatung (Köln) in Auftrag gegebenen Studie zum Runderneuerungsmarkt in Deutschland bundesweit 129 Runderneuerungsbetriebe angemeldet, von denen 97 ausschließlich Lkw-Reifen und 32 Pkw- und Lkw-Reifen produzierten.

Da die entsprechenden BRV/BBE-Zahlen für 1998 jeweils immer erst ab Mai vorliegen, geben wir in unserer April-Ausgabe vorerst – Teil 2 des Specials zum Thema Runderneuerung folgt in Heft 5/99 der NEUE REIFENZEITUNG – eine marktanalytische Orientierung auf Basis der 97er-Werte. Nicht allzu tragisch, denn die Gesamtzahl der deutschen Marktteilnehmer hat sich 1998 im Vergleich zum Vorjahr nicht signifikant verändert. Allerdings haben einige Betriebe inzwischen die Pkw-Heißerneuerung aufgegeben, so daß die Zahl der in diesem Segment verbliebenen Runderneuerer von Branchenkennern aktuell auf nunmehr etwa 20 geschätzt wird.

Damit hat sich ein lange währender, stetig schleichender Trend weiter fortgesetzt, denn noch vor gut 15 Jahren gab es in Deutschland an die 70 Pkw-Runderneuerer. Der Anteil Runderneuerter am Reifenersatzgeschäft liegt im Pkw-Bereich bei knapp zehn Prozent, im Lkw-Segment schon seit Jahren so um die 50 Prozent. Also doch alles wie gehabt? Eine angeschlagene bis kränkelnde Pkw-Erneuerung steht einer vor Kraft nur so strotzender Lkw-Runderneuerung gegenüber? Und wie bewertet die Branche die ECE-Regelungen 108/109 bzw.

Felgenreport – Teil 2/Ersatzmarkt

Na klar, der erste Teil des Felgenreportes in der März-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG ist eher was für Insider. Aber auch wer „nur“ auf dem deutschen Markt aktiv ist, kann daraus für sich seine Lehren ziehen. Im April legen wir den Schwerpunkt auf die Highlights, branchenrelevante Ereignisse und kleinen Skandälchen im Ersatzmarkt des Jahres 1998, die uns beschäftigen und die natürlich noch nirgendwo sonst nachzulesen waren.