Einträge von Christian Marx

Dunlop-Rekordzuwächse in 1999

Die Dunlop GmbH (Hanau) erwartet für 1999 neue Umsatz- und Ergebniszuwächse im Reifengeschäft. Die Erlöse werden gegenüber dem Vorjahr um knapp zehn Prozent auf 1,64 Milliarden DM steigen. Das Konzernergebnis vor Steuern wird erheblich über dem Vorjahreswert von 133 Millionen DM liegen.

Der gute Geschäftsverlauf resultiert aus der anhaltend starken Nachfrage nach Dunlop-Reifen in der Erstausrüstung sowie im Ersatzgeschäft. Auch die hohen Verkäufe bei Winterreifen begünstigen diese Entwicklung. Der Anteil von Winterreifen an der Dunlop-Gesamtproduktion in Deutschland beträgt rund 20 Prozent.

Der Verkauf von Dunlop-Winterreifen dürfte 1999 gegenüber 1998 voraussichtlich um 16 Prozent gesteigert worden sein. Die Dunlop GmbH hat seit 1994 ihren Absatz bei Pkw-Reifen verdoppelt. Insbesondere im Segment der Hochleistungsreifen legte der Hanauer Reifenhersteller in den vergangenen Jahren weit über dem Marktdurchschnitt zu und beteiligt die Mitarbeiter an der Ertragslage des Unternehmens: Entgegen dem Branchentrend erhöhte sich die Zahl der Dunlop-Mitarbeiter seit 1991 um knapp 21 Prozent.

Ende November 1999 beschäftigte die Dunlop GmbH knapp 5.000 Mitarbeiter. Bereinigt um die ehemalige Tochtergesellschaft Dunlop TECH, die Mitte letzten Jahres aus dem Konsolidierungskreis der Dunlop GmbH ausgeschieden ist, entspricht dies dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.

Lkw-Reifenservice von Vergölst

Pannenhelfer bei mehr als 14.000 Reifenpannen Lkw und Bussen auf Autobahnen und Bundesstraßen wieder auf die Beine geholfen – das waren 38 Einsätze pro Tag – so wurde diese Zahl 1999 bei weitem übertroffen. Vergölst bietet seinen Lkw-Reifen-Pannenservice seit 1987 rund um die Uhr an Werktagen sowie Sonn- und Feiertagen.

Während die Pannenhilfen bislang von den Standorten der einzelnen Servicebetriebe gestartet worden sind, werden seit ca. zwei Jahren hierfür zunehmend Servicemobile eingesetzt, die selbstständig agieren und ausschließlich für den Lkw-Reifenservice zuständig sind. Die einzelne Pannenhilfe wird somit noch schneller erledigt.

Die Servicemobile sind nicht nur Dienstleister beim Lkw-Reifen-Pannenservice. Sie bedienen die Kundenfahrzeuge einfach dort, wo die Lkw-Zugmaschine, der Auflieger oder der Anhänger gerade stehen: auf dem Kundengelände, auf dem Rastplatz, beim Be- und Entladen oder in der Lkw-Vertragswerkstatt während Reparaturarbeiten. Der mobile Lkw-Reifenservice mit jetzt 50 Servicemobilen wird weiter konsequent ausgebaut.

Ziel ist eine Abdeckung an den Verkehrsschwerpunkten sowie in allen Wirtschaftszentren. In den Seehäfen Bremen/Bremerhaven, Cuxhaven, Hamburg, Kiel, Lübeck-Travemünde, Rostock (im Aufbau) und Saßnitz/Stralsund sorgt schon seit einigen Jahren der mobile Hafenservice dafür, die auf deutschen Straßen startenden Trailer reifensicher zu machen..

Intensivere Zusammenarbeit der team Reifen-Union und der VRG

Die team Reifen-Union/Top Service Team KG (derzeit rund 400 Outlets) und die Vereinigte Reifenfachhändler GmbH (VRG, derzeit etwa 200 Outlets) vereinbarten eine weitreichende Zusammenarbeit auf allen Ebenen, so u.a. auf dem Gebiet der Großkundenbetreuung und des Flottenmanagements.

Ein wichtiger Baustein ist die unverzügliche Gründung einer Gesellschaft namens „Team Reifen Partner“ GmbH + Co. KG (TRP), in die sukzessive sowohl die VRG- als auch neue Gesellschafter aufgenommen werden sollen. Dem müssen die VRG-Mitglieder auf einer außerordentlichen Versammlung Ende Januar noch offiziell zustimmen.

Die team-Gruppe, die bislang aus 25 regional erfolgreichen Reifenfachhändlern besteht und als Vermarktungsgruppe die Nummer Eins im Reifenmarkt ist, öffnet sich so auch kleineren und mittleren Reifenfachhandelsbetrieben. Die Gesellschafter haben dem Vorhaben bereits förmlich zugestimmt. Mit über 600 Outlets innerhalb der Kooperation Team/VRG will die neue Gruppe ihre Position ausbauen.

Flächendeckung im Bundesgebiet ist für lokal und regional agierende Reifenfachhändler auf dem Reifenmarkt eine wesentliche Voraussetzung, auch überregionalen Kunden, besonders Flotten- und Leasingkunden, umfassenden Service anbieten zu können. Zugleich wollen die neuen Partner Beschaffungs- und Sortimentspolitik koordinieren und die Einkaufskonditionen verbessern..

Neue Distributionswege im Reifenhandel

Der klassische Reifenfachhandel ist im Abwehrkampf. Es fällt ihm immer schwerer, seinen Marktanteil von annähernd 60 Prozent im Verkauf an Verbraucher halten zu können. Nicht allein die inzwischen recht stark gewordenen Autohäuser machen ihm im Wettbewerb zu schaffen, sondern neue Distributionsformen, die unter dem weiten Feld Fast Fit zusammengefaßt werden können, sind auf dem Vormarsch.

Viele der so genannten Vertragshändler von Volkswagen, Fiat, Ford, um nur ein paar Marken zu nennen, sind gekündigt worden und auf der Suche nach einer anderen Existenz. Doch so einfach lassen sich die meist von Familien geführten Betriebe nicht verdrängen. Sie spezialisieren sich auf Vermarktung von Verschleißteilen und bieten die damit verbundenen Serviceleistungen kompetent und preisgünstig an.

Fichtel & Sachs, Tochterfirma des Mannesmann-Konzerns, bietet unter dem Namen AutoCrew ein Franchisesystem an, natürlich auch um die eigenen Produkte, Stoßdämpfer, optimal vermarkten zu können. Die Service-Werkstätten des Elektroriesen Bosch suchen ebenfalls nach neuen Angebotsmöglichkeiten. In Zusammenarbeit mit Goodyear soll Kompetenz für die Reifenvermarktung erworben werden, während Bosch den Reifenhandelspartnern von Goodyear im Automotivebereich Know-how liefern soll.

Nicht zu übersehen auch Fachmärkte wie ATU, die auch als Reifenvermarkter immer bedeutungsvoller werden. ATU hat in den 90er Jahren von null an nunmehr mehr als 230 Stationen über ganz Deutschland hinweg. Hierbei handelt es sich um sehr umsatzstarke Stationen, jede einzelne dürfte deutlich mehr als 2,5 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften.

Und der Appetit des ATU-Gründers Peter Unger bleibt ungestillt. Die Expansion ist noch lange nicht abgeschlossen. Unser Beitrag im Januar-Heft der NEUE REIFENZEITUNG beschreibt die einzelnen Vermarkter.

Er stellt viele Dinge in Frage, wirft unendlich viele Fragen auf ohne letztlich Antworten geben zu können noch zu wollen. Nur eine Aussage bleibt klar: Firmengründungen als reine Reifenfachhandelsbetriebe, also Reifenvermarktung und Erbringung der erforderlichen Dienstleistungen, sind "gefährlich." Die Chancen, eine lange Anlaufphase erfolgreich überstehen zu können, werden als relativ gering bewertet.

Man wird, so der Beitrag im Tenor, in Zukunft immer mehr Fast Fitter sehen. Dabei hat ein großer Teil den weit überwiegenden Umsatz zu erwirtschaften, während die Fast Fitter aus Automobil-, Bosch- und AutoCrew-"Ecken" andere Produkte im Vordergrund haben, ihr Reifenumsatz dürfte aber immerhin einen beträchtlichen Anteil am Gesamtumsatz erreichen, zwischen einem Viertel und einem Drittel.

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Reifenplatz Leipzig

„Leipziger Allerlei“, unter diesem gastronomisch arg vorbelasteten Begriff könnte man das, was sich uns bei unserer im zweimonatlichen Erscheinungsrhythmus und unter dem Namen „Reifenplatz“ durchgeführten Reifenhandelsuntersuchung in der sächsischen Metropole dargeboten hat, problemlos subsumieren. Und mit unserem Heft 7/99 servieren wir Ihnen dieses Gericht gewissermaßen als eine Art „Sättigungsbeilage“ frei Haus. Dabei kam es bei unserer Testberatung – wie immer – auf den dort gebotenen Service (Beratung, angebotene Dienstleistungen, Öffnungszeiten etc.

) an. Zu diesem Zweck wurden die nach einem Zufallsprinzip ausgewählten Reifenfachhandelsbetriebe besucht und anschließend mittels eines vorab festgelegten Punktesystems (von ungenügend = 0 Punkte bis sehr gut = 5 Punkte) bewertet bzw. verglichen.

„Mein Leipzig lob ich mir“ ist zwar wahrscheinlich eine der bekanntesten Sentenzen der deutschsprachigen Literatur und zudem gelten international renommierte Messestädte außerdem als besonders weltoffen und fortschrittlich. Ob sich aber Goethes Lob auch für die Reifenfachhandelsbetriebe in Leipzig bewahrheitet hat, lesen Sie im Juli bei uns. ÜBRIGENS: Untersuchungen dieser Art haben wir aber bereits in anderen deutschen Großstädten durchgeführt, und auch 1999 wird der „Reifenplatz“ in loser Folge fortgesetzt – die nächsten Zielorte stehen schon im Terminplan! Bisher waren wir in folgenden Städten unterwegs: Kiel, Heft 5/99 Frankfurt, Heft 3/99 Schwerin, Heft 1/99 Hannover, Heft 11/98 München, Heft 9/98 Köln, Heft 7/98 Bremen, Heft 5/98.

W.d.K. – Der Anfang vom Ende?

Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (W.d.K.

) sieht sich mit der Kündigung des größten Mitglieds und zugleich größten Beitragszahlers konfrontiert, denn der Continental-Konzern wird zum Ende diesen Jahres aus dem Verband ausscheiden. Der Ausstieg wird damit begründet, der Konzern habe sich mehr und mehr zu einem Systemanbieter entwickelt, ein Verband wie der W.d.

K. spiele heute auf nationaler Ebene nicht mehr eine Rolle wie früher, und im übrigen reiche es aus Sicht der Continental AG, auf internationaler Ebene, will heißen europäischer Ebene, mitzuarbeiten. Conti mag ja auf dem Weg zu einem Systemanbieter sein, ob das allerdings einen Austritt aus dem Verband rechtfertigen kann? Einleuchtender ist da wohl der Hinweis, ein rein nationaler Verband habe, wenn schon nicht sich selbst überlebt, dann doch viel an Wichtigkeit verloren.

Es ist so z.B. ja nicht einzusehen, daß Reifenverkäufe in Aachen oder Freilassing statistisch erfaßt werden, nicht aber solche in Venlo und Salzburg.

Momentan dürfte es dem W.d.K.

ohnehin schwerfallen, durchweg aussagefähige Zahlen liefern zu können, weil der Anteil sogenannter Intercompany-Sales nicht richtig gewichtet werden kann und vor allem die Exporte aus aller Welt auf den deutschen Markt strömen, die an keiner Stelle auch nur halbwegs präzise erfaßt werden. Die Kluft zwischen „W.d.

K.-Markt“ einerseits und „Gesamtmarkt“ andererseits wird zunehmend größer..

Neue Baustellenreifen von Continental

Auf der Nutzfahrzeug-IAA im September diesen Jahres waren sie bereits zu sehen, und Anfang November wurden sie nun erstmals in Hannover der europäischen Fachpresse vorgestellt. Die Rede ist von den neuen Baustellenreifen der niedersächsischen Reifenkocher aus dem Hause Continental. Die HC-Reifenfamilie (HSC, HDC und HTC) ist für Baustellen-Zulieferverkehr, der HDO dagegen für den Baustellen- und schweren On-/Off-Road-Einsatz konzipiert worden.

Baustellenreifen machen etwa 14 Prozent des westeuropäischen Lkw-Reifen-Gesamtvolumens aus: Von den insgesamt elf Millionen Nfz-Einheiten entfallen 1,5 Millionen Reifen auf das Baustellensegment. Das ist ein mengenmäßig attraktiver Markt. Conti gibt seinen europäischen Marktanteil im Nfz-Bereich mit 17 Prozent an.

Dem stehen lediglich zwischen fünf und sechs Prozent Marktanteil im bislang arg vernachlässigten Baustellensegment gegenüber. Das soll sich ab sofort ändern, wie Dr. Thorsten Reese, Leiter Marketing und Vertrieb Nutzfahrzeugreifen bei Continental, im Gespräch mit unserer Zeitung klarstellt: „Der Verkaufsstart unserer neuen Reifen ist für Januar 1999 vorgesehen.

Im ersten Jahr wollen wir zunächst ca. 65.000 Einheiten verkaufen.

In den beiden darauffolgenden Jahren soll die Verkaufszahl dann sukzessive auf 120.000 Einheiten erhöht werden. Unser längerfristiges Ziel ist es, die Absatzmenge in etwa Contis Marktanteil im Lkw-Segment anzugleichen.

“ In diesem anspruchsvollen Segment an Boden zu gewinnen, ist zweifellos eine ehrgeizige Zielsetzung, immerhin gelten Baustellen gemeinhin als „Reifenkiller“, und die an die Pneus gestellten Anforderungen sind beträchtlich. Was die Continental-Entwickler den Newcomern dafür mit auf den Weg gegeben haben, steht in unserem November-Heft..

Grasdorf integriert Meyer & Bolte

Im Markt für Ackerschlepperreifen kommt – schon wegen der immensen Kapitalkosten eines gut sortierten Lagers – dem Großhandel traditionell eine herausragende Bedeutung zu. Das erkennt auch die Reifenindustrie an, der diese Struktur mit einem Absatzmittler auf halbem Wege zum Fachhandel eigentlich nicht ins Konzept passen dürfte. Mittelfristig werden also Firmen wie Bohnenkamp (der Marktführer aus Osnabrück), Meyer & Bolte (Weyhe-Leeste bei Bremen) oder Wennekamp (Eschwege) ihr Terrain verteidigen können.

Weil der deutsche Markt begrenzt ist und nur wenig Wachstumspotential in bezug auf Volumen verheißt, findet ein scharfer Wettbewerb untereinander statt. Im Sommer letzten Jahres gerieten die über viele Jahre gewachsenen Strukturen ins Wanken: Meyer & Bolte-Eigner Meyer war verkaufswillig, und das hatte sich auch rumgesprochen. Ausgerechnet der nur eine Autostunde entfernt residierende Marktführer sollte bei der Nummer 2 zum Zuge kommen.

Die Verträge waren aufgesetzt – und wurden doch nicht unterschrieben. Denn im letzten Moment hatten die Mitarbeiter „Wind von der Sache“ bekommen: Mit dem jahrelang an der harten Verkaufsfront bekämpften Wettbewerber mochte man sich nicht in ein gemeinsames Boot setzen. Und so kam es zu einer eigentlich viel eleganteren Lösung: Metallbau Grasdorf (Holle bei Hildesheim) übernahm mehrheitlich die zur Disposition stehende Firma Meyer & Bolte.