Einträge von Christian Marx

Alain Prost „Botschafter“ der Marke Uniroyal

Seit mehr als dreißig Jahren wird bei der mit Ausnahme von Nordamerika zum Continental-Konzern gehörenden Marke Uniroyal an dem Image des „Regenspezialisten in Europa“ gefeilt. In diesem Jahr will man der Entwicklung nach Unternehmensaussagen „eine neue Dynamik“ verleihen. Im Zuge dessen hat die Continental AG im Rahmen ihrer Multi-Marken-Strategie entschieden, markenspezifische Marketingabteilungen zu gründen und Pierre Guirard aus Frankreich zum Verantwortlichen der Marke Uniroyal in Europa zu ernennen.

Seine Aufgaben umfassen die Koordination der Produktaktivitäten, des Marketings, Vertriebs und der Kommunikation in den verschiedenen Ländern und die Dynamisierung von Uniroyal bei den Partnerhändlern. Darüber hinaus hat der Conti-Konzern mit Alain Prost einen „Botschafter“ für die Marke Uniroyal gewinnen können, der zukünftig an verschiedenen Produktvorstellungen und anderen Veranstaltungen des Herstellers teilnehmen oder technisches Feedback in der Endabstimmung neuer Produkte und deren Positionierung im Markt beisteuern wird. Aufgrund seines technischen und professionellen Images und seiner Kompetenz kann er nach Überzeugung des Reifenherstellers außerdem zur Mitarbeitermotivation beitragen, den Handelspartnern Impulse vermitteln und dazu beitragen, dass das Image eines Champions mit der Marke Uniroyal assoziiert wird.

Mit Vredestein auf Sommertour

Eine Landpartie im Cabrio durch Belgien und Nordfrankreich ist etwas, wovon viele Kurzurlauber träumen. Vredestein machte es nun möglich, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden, und lud die internationale Motorpresse zur Testfahrt im BMW Z4 auf den neuen Vredestein-Designerreifen von Giugiaro ein, dem Sportrac 2. Auf der Sommertour zwischen Weizenfeldern, Wassertürmen und Wiesen konnten die Teilnehmer „erfahren“, dass aus der Kombination zwischen Rad, Fahrzeug und Fahrer mehr entstehen kann als nur eine sportliche Art der Fortbewegung.

Warmbehandlung von Leichtmetallfelgen

Manche Räder werden zur Verbesserung ihrer mechanischen Eigenschaften einer so genannten Wärmebehandlung unterzogen, bei anderen Aluminiumrädern entfällt dieser Verfahrensschritt. Die großen Erstausrüster wissen, dass ihre Kunden bei bestimmten Rädern auf dem auch „Heat Treatment“ genannten Verfahren bestehen. Dass die Technologie der Wärmebehandlung – bestehend aus Lösungsglühen, Abschrecken und abschließendem Aushärten – durchaus Spezialisten-Know-how erfordert, wird in der nächsten Ausgabe der Neue Reifenzeitung offensichtlich.

Runderneuerung – ein Fall für die Behörden

Die Vorlage der beiden ECE-Regelungen erfolgte vor mittlerweile gut einem halben Jahrzehnt: ECE 108 beschäftigt sich mit der Runderneuerung von Pkw-, ECE 109 von Lkw-Reifen. Viele deutsche Runderneuerungsbetriebe sind rege und haben das Verfahren längst abgeschlossen, das ihnen die Produktion gemäß dieser Regelungen bescheinigt. Europaweit sind es über 200 Betriebe (von ca.

700 total), die im Wettbewerb stehen mit Marktteilnehmern, die immer noch zögern, sich dem Procedere zu unterziehen. Auch das Kraftfahrt-Bundesamt ist rege, denn diese Behörde ist für die Genehmigungen in Deutschland zuständig und hat sogar schon ausländische Runderneuerer zertifiziert. Noch aber sind wir in Europa von Waffengleichheit weit entfernt und tummeln sich neben seriösen Runderneuerern die so genannten „schwarzen Schafe“.

TWS will Marktführer bei Landwirtschaftsreifen werden

Trelleborg hatte vor rund zwei Jahren Pirellis 40-prozentigen Anteil am vormals gemeinsamen Unternehmen Trelleborg Wheel Systems (TWS), das AS-Reifen produziert, übernommen. Mit den beiden Marken Pirelli und Trelleborg verfolgt TWS nun das Ziel, Marktführer im Landwirtschaftsreifensegment zu werden. Teil dieser Strategie ist es, vor allem den Bekanntheitsgrad der Marke Trelleborg zu erhöhen, die bislang eigentlich eher als Synonym für die Diagonalreifen in der TWS-Produktpalette stand, während mit der Marke Pirelli das Radialsegment bei den Traktoren bedient wird.

Laut nachgedacht wird bei TWS zudem darüber, eine weitere Marke ins Portfolio aufzunehmen. Ob darunter eine neu zu kreierende Marke zu verstehen ist oder konkrete Akquisitionen im Landwirtschaftreifensegment geplant sind, ließ TWS-Präsident Maurizio Vischi auf konkrete Nachfrage im Rahmen eines Pressegesprächs vor Ort im TWS-Werk in Tivoli/Italien jedoch offen.

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Vulkaniseur/Reifenmechaniker – ein Beruf mit Zukunft?

Schon Anfang 2001 hatte der Arbeitskreis „Neues Berufsbild“ des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) den Entwurf einer neuen Verordnung vorgelegt, welche zukünftig die Berufsausbildung im Vulkaniseur- und Reifenmechaniker-Handwerk regeln und damit die Ausbildungsbereitschaft sowie das Interesse an diesem Beruf erhöhen soll.

E-Commerce hat sich im Reifenbusiness etabliert

Bei der Kombination der beiden Stichwörter E-Commerce und Reifen denken viele spontan wohl an die Delticom AG in Hannover, die über immer neue Umsatzsteigerungen im Internet-Handel mit den schwarzen runden Gummis zu berichten weiß. Offensichtlich beflügelt von solcherlei Erfolgsmeldungen sprießen immer mehr E-Commerce-Plattformen wie Pilze aus dem Boden. Allerdings haben nicht unbedingt alle diesen Namen wirklich verdient, denn so mancher Betreiber meint mit einer zum Online-Shop in seiner simpelsten Form aufgebohrten Homepage quasi „so nebenbei und im Vorübergehen“ das ganz große Geschäft machen zu können.

Erfolgversprechender sind da schon die Konzepte der eher professionell arbeitenden Online-Anbieter – vor allem im so genannten Business to Business-Geschäft. Wenngleich sich nach dem Höhepunkt des Internet-/New Economy-Booms vor wenigen Jahren nicht nur in der Reifenbranche Ernüchterung breit gemacht hat, was die Möglichkeiten des „neuen Mediums“ World Wide Web angeht.

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Reifenplatz Bremerhaven

Wieder einmal haben wir uns für unsere „Reifenplatz“-Serie auf den Weg gemacht, um den Beratungsqualitäten der Verkäufer im Reifenfachhandel auf den Zahn zu fühlen – diesmal stand die Seestadt Bremerhaven auf dem Programm. Als Besonderheit fiel die Vor-Ort-Recherche dabei mit der bundesweiten ReifenCheck-Aktion zusammen, während der Autofahrer bei vielen Prüfstellen ihre Pneus kostenlos vom Fachmann überprüfen lassen können. Zumindest theoretisch – denn nicht alle Reifenfachhandelsbetriebe machen bei der Aktion mit.

Insofern hat es uns natürlich besonders interessiert, wie sich die diesbezügliche Situation in Bremerhaven darstellt. Sechs Betriebe im Test und kein einziger hat einen vollständigen ReifenCheck durchgeführt – so könnte nüchtern betrachtet eines der Ergebnisse lauten. Einschränkend muss man jedoch berücksichtigen, dass zwei Reifenhändler immerhin willens waren einen solchen durchzuführen.

Dass bei dem einen dafür ein Termin nötig gewesen wäre und bei dem anderen nichts gemessen wurde, weil die Reifen bei unserem Testwagen selbst für einen Laien erkennbar den Aufwand gar nicht mehr lohnen, ist gleichfalls in die Betrachtung mit einzubeziehen. Viel trauriger ist allerdings, dass die anderen Betriebe an der Aktion offenbar gar nicht teilnahmen oder zumindest nichts davon zu wissen schienen..

Auswuchtpulver „Equal“

Gerade wird Gesetz, dass neuzugelassene Personenkraftwagen „bleifrei“ zu sein haben, wozu dann auch die traditionelle Auswuchtung mit Bleigewichten gehört. In zwei Jahren wird der Bann von Bleigewichten für Pkw auch auf das Ersatzgeschäft ausgedehnt. Ein ähnliches Verbot für Nutzfahrzeuge ist nicht in Sicht.

Gleichwohl muss angesichts der Argumentation des Gesetzgebers, Blei sei umweltgefährdend und gehöre darum an Pkw verboten, gefragt werden, ob denn etwa Blei an Lkw-Rädern weniger umweltbelastend sei als an Pkw-Rädern? Bereits heute gibt es Alternativen zur Auswuchtung mit Metallgewichten. Diese Produkte sind entweder liquide (mehr oder weniger zähflüssig) oder aus Pulver. Die Wirkungsweise der verschiedenen Produkte ist ähnlich, Vor- und Nachteile zeigen sich in der Praxis.

Die Verwendung liquider Materialien birgt unter anderem das Problem in sich, das Material nach der Demontage wieder zu entfernen: Weil es klebrig ist, ist der Aufwand für den Monteur hoch und die Arbeit höchst unsauber, verklumpt es (in Verbindung mit Montagepaste), so verliert es an Wirkung. Bei Pulvern wird zwischen mineralischen und solchen aus Kunststoff unterschieden: Mineralische Pulver sind eher scharfkantig und können die Innerliner von Reifen angreifen. Mit „Equal“ habe der Firmengründer Bob Fogal alle Entwicklungsschritte durchlaufen, weiß der für den Absatz des Produktes Verantwortliche Hugh Dereede auch um die Irrwege, die zur Umkehr zwangen, aber schließlich bis zum heutigen Produkt geführt haben.

Wohl kein Unternehmen wisse um die Vor- und Nachteile der Bleialternativen zur Nutzfahrzeugräderauswuchtung so gut Bescheid wie Equal-Vertreiber IMI. Kein anderer Anbieter ähnlicher Produkte habe auch nur annähernd solch eine Fülle an Testergebnissen, Referenzen von unabhängigen Instituten und sonstige Leistungsnachweise. Und so mancher Wettbewerber finde sich in der IMI-Geschichte wieder und habe irgendwann die Ideen des Bob Fogal imitiert.

Felgenhersteller CMS auf dem Sprung in eine neue Dimension

Als Ende der 90er Jahre die beiden großen Automobilhersteller Renault und Fiat zu Erstausrüstungskunden wurden und auf Anhieb große Volumina von dem türkischen Aluminiumfelgenhersteller CMS (Izmir) erwarteten, war dies ein erster Kraftakt, der das Unternehmen in eine neue Dimension beförderte. Jetzt, im Jahre 2003 und nachdem sich CMS konsolidiert hat, erfolgt ein weiterer Sprung in eine neue Dimension: In diesem Herbst wird eine völlig neue Aluminiumgussfelgenfabrik – nur wenige Autominuten vom Stammwerk entfernt – anlaufen und die Kapazitäten zur Verfügung stellen, die benötigt werden, um die Mengenvorstellungen all der bereits akquirierten Neukunden befriedigen zu können: Genannt seien die OE-Kunden Volkswagen, Seat, Bentley, AMG Mercedes, Opel, Toyota und Nissan, weitere stehen am Anfang der Geschäftsbeziehung. Gegründet 1980, hat man zuerst diverse Aluminiumgussteile für die einheimische Automobilindustrie gefertigt und auf deren Wunsch das Produktportfolio in 1984 um Aluminiumfelgen erweitert.

Die türkischen Automobilhersteller wie Renault, Fiat oder Ford waren dankbar, für das damals in der Erstausrüstung noch recht seltene Produkt Aluminiumfelge einen heimischen Lieferanten zu haben. In der Rückschau hatte dies für CMS den Vorteil, von vornherein mit Erstausrüstungsansprüchen konfrontiert zu sein. Und im Ersatzgeschäft? Da wird alles daran gesetzt, CMS zu einer echten Marke auch außerhalb der Türkei zu entwickeln.