Einträge von Christian Marx

Neuer Van-Grip von Semperit

Die zu Continental gehörende Marke Semperit besetzt sukzessive das Winterreifensegment mit dem „Familiennamen“ Grip. Nach den Pkw-Reifen Winter-Grip und Sport-Grip folgt jetzt der für Vans, Transporter und Wohnmobile entwickelte „Van-Grip“ in den Dimensionen 185 R 14 C 102/100 Q, 195/70 R 15 97 T RF, 195/70 R 15 C 104/102 R, 225/70 R 15 C 112/110 R, 205/65 R 15 99 T RF, 195/65 R 16 C 104/102 T sowie 195/60 R 16 C 99/97 T und löst den M 729 ab.

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BAR-Honda wechselt zu Michelin

Trotz eines überaus erfolgreifen Jahres der Scuderia Ferrari auf Bridgestone-Reifen will das Formel 1-Team BAR-Honda – in der gestern zu Ende gegangenen Saison das zweiterfolgreichste Bridgestone-Team – in der kommenden Saison Michelin-Reifen nutzen. Dies gab BAR-Honda, dessen Fahrer Jenson Button und Takuma Sato in Suzuka noch einmal wichtige Konstrukteurspunkte sammeln konnten, jetzt bekannt. Bridgestone untersuche jetzt die Auswirkungen des Beschlusses, hieß es, während Michelin dies als Vertrauensbeweis in die französischen Formel 1-Reifen betrachtet.

C3M-System bleibt Besuchern verschlossen

Wer darauf gehofft hatte eine fast vollautomatisch arbeitende C3M-Fabrik von Michelin in absehbarer Zeit auch einmal von innen betrachten zu können, wurde von René Zingraff (65), dem zweiten persönlich haftenden Gesellschafter der Michelin-Gruppe („Managing Partner“) eines Besseren belehrt. Gegenüber der Neue Reifenzeitung zeigte sich der in allen sonstigen Punkten recht offen auftretende Spitzenmanager des Konzerns zugeknöpft. Man wolle einfach nicht zu viel darüber sagen und man werde die Fabriken auch nicht für Besucher öffnen.

Auf den Vorhalt, Pirelli zeige sich da mit der MIRS-Fabrik weit offener, meinte Zingraff trocken: „Das ist deren Entscheidung!“ Mit der schon legendär gewordenen Geheimnistuerei bei Michelin dürfte es jedoch wenig zu tun haben. Vielmehr ist das ganze Equipment mehr oder weniger ausschließlich von Michelin selbst entwickelt und gebaut worden. Wollte man das alles rundum mit Patenten sichern, gäbe man Konkurrenten nur Steilvorlagen, die Methode zu analysieren und die Patente zu umgehen.

Wende im Insolvenzverfahren Schwarz (Update)

Die Gerüchteküche brachte im Verlauf des Freitags die Nachricht hervor, Bridgestone werde Reifen Schwarz übernehmen und dies im Rahmen einer Pressekonferenz am späten Nachmittag bekannt geben. Ganz so war es dann doch –noch??- nicht. Die bisherige aus der Familie Schwarz bestehende Geschäftsführung ist offiziell zwar nicht abgelöst worden, sondern der Rechtsanwalt Christian Reidel sei durch die beiden bisherigen Geschäftsführer Gotthard Schwarz (63) und Thomas Schwarz (28) zur Unterstützung bei den Sanierungsbemühungen zum weiteren Geschäftsführer bestellt.

Damit ist die frühere Meldung von NRZ-Online zu korrigieren, Mitglieder der Schwarz-Familie hätten die Geschäftsführung niederlegen müssen. Formal handelt demnach eine dreiköpfige Geschäftsführung. Über den gerade 28-jährigen Geschäftsführer Thomas Schwarz wird berichtet, dieser habe gesundheitliche Probleme dergestalt, die Schwierigkeiten nervlich derzeit nicht durchstehen zu können.

Er habe sich schon zuvor zurückziehen müssen. Nach Darstellung von Beobachtern ist die Tatsache der Insolvenz eine außerordentliche Tragödie für die in Passau verwurzelte Familie Schwarz. Bridgestone hat jetzt aber die Lieferungen mit sofortiger Wirkung wieder aufgenommen.

Nunmehr hofft man darauf, dass die anderen Lieferanten ebenfalls zurückkommen werden. Die Niederlassungen nehmen auf jeden Fall am Montag ihren Geschäftsbetrieb wieder auf.

Die weitere Entwicklung bleibt zu beobachten und abzuwarten.

Es wird vermutet, dass Bridgestone im Hintergrund nicht nur eine nicht zu unterschätzende Rolle zu spielen bereit ist, wie immer diese auch aussehen mag, sondern dass der japanische Reifenhersteller am Ende das insolvente Handelsunternehmen Schwarz mit allen Niederlassungen übernimmt. Allerdings war Geschäftsführer Unterhauser auf Anfrage nicht bereit, zu weiteren Spekulationen Stellung zu nehmen. Einzig die Wiederaufnahme der Belieferung fand Bestätigung.

Die Geschäfte würden ab sofort über ein Treuhandkonto abgewickelt. Damit sei gewährleistet, dass Lieferanten von nun an auf jeden Fall zu ihrem Geld kämen und nichts davon in die Insolvenzmasse fließe, schreibt die Passauer Neue Presse, die auch meint, die seit 48 Stunden als vorläufige Insolvenzverwalterin tätige junge Rechtsanwältin Silke Hasenöhrl habe bereits einen Sanierungsplan aus dem Stand geschaffen, „so dass die Fortführung des Geschäftsbetriebs auch langfristig wahrscheinlich ist.“ Weiter heißt es: „Nach zähen Verhandlungen haben sich Vertreter des Weltunternehmens Bridgestone vom angedachten Sanierungskonzept überzeugen lassen.

“ Bisher war nur ein Bilanzverlust aus dem Vorjahr in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro bekannt, insgesamt dürfte es jedoch um einen zweistelligen Millionenbetrag gehen; diesem Eindruck trat die Insolvenzverwalterin nicht mehr entgegen.

Einstweilen dürften jedenfalls die Arbeitsplätze gesichert sein und eine durch Zerschlagung zur billigen Verscherbelung führende Verwertung ist auch erst einmal vom Tisch.

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Conti übernimmt Mehrheit an malaysischem Reifenhersteller

Die Continental AG hat 51 Prozent vom Reifengeschäft des malaysischen Mischkonzerns Sime Darby Berhad (Kuala Lumpur) übernommen und firmiert künftig unter Continental Sime Tyre Sdn Bhd. Die Übernahme umfasst zwei Reifenfabriken in Alor Setar (erbaut 1980) und in Petalin Jaya (erbaut 1962). Mit einem Produktionsvolumen von bisher rund vier Millionen Pkw-, einer Million LLkw- und knapp 300.

Ist Schwarz ein Signal?

Das 80 Jahre alte Reifenhandelsunternehmen mit seinen 500 Menschen in 50 Niederlassungen steckt in lebensbedrohlicher Krise. Es bleibt abzuwarten, wie es aus dem Insolvenzverfahren herausfinden kann. Aus eigener Kraft dürfte es nicht mehr gelingen.

Den Fall Schwarz resp. den Fall von Schwarz nehmen doch mehr Reifenhändler als einem Beobachter lieb sein kann zum Anlass, über die Aufrechterhaltung ihrer unternehmerischen Tätigkeit nachzudenken. Dass die ganz Großen dieser Branche nur schwer lebensfähig sind, ist durch den Fall von Gummi-Mayer und später Viborg trefflich bewiesen.

Da mag Stinnes Reifendienst eine Perle gewesen sein, wie viele in der Rückschau sich zu erinnern meinen, doch was wäre diese Gesellschaft ohne die Veba gewesen?

Wie in vielen anderen Branchen auch sind kleine Handelsgesellschaften, manchmal herablassend als „Mom & Dad-Shops“ bezeichnet, zäh. Und erfolgreich. Sie bieten ganzen Familien einen recht ordentlichen Lebensunterhalt, die Eigner machen ihren Job gerne und träumen nicht davon, jedes Jahr aufs Neue Millionär zu werden.

Das war in der Vergangenheit so, ist heute so und bleibt auch künftig so.

Die Rettung des mittelständischen Reifenfachhandels sollte durch Kooperationen bewerkstelligt werden. Heute stellt es sich jedoch bereits schon so dar, dass zwar nahezu jeder Reifenfachhändler in irgendeiner Form organisiert ist, doch damit wahrscheinlich nur einen Wettbewerbsnachteil ausgemerzt hat, ohne sich einen auch nur kleinen Wettbewerbsvorteil vor Ort erarbeiten zu können.

Letztlich ist wieder alles, wenn auch auf anderer Ebene, nivelliert.

Lassen Kraft und Einfluss der Kooperationen nach, zumindest zu wünschen übrig? Momentan scheint es jedenfalls so zu sein. Vielleicht ist das auch nur eine temporäre Erscheinung, denn die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass unter jedem Kooperationsdach ein paar pflegebedürftige Fälle zu behandeln sind.

Berechtigten diese sich häufenden Einzelfälle, von einem durchgreifenden Strukturwandel zu reden?

Mit großem Interesse wird zu beobachten sein, wie sich „der Mittelstand“ verhält. Damit sind die Betriebe mit mehr als fünf bis hin zu 30 bis 40 Outlets gemeint, deren Gründung vielfach auf die Nachkriegszeit zurückgeht. Über Jahrzehnte hinweg sind viele dieser Betriebe, auch als regionale „Platzhirsche“ beschrieben, sehr erfolgreich gewesen.

Sie haben verstanden, ein beträchtliches Vermögen in den privaten Bereich zu bekommen. In den – privaten – Immobiliengesellschaften fallen die Gewinne an, während den eigentlichen Reifenhandelsgesellschaften nicht zuletzt wegen hoher Miet- und Pachtzahlungen nur noch eine schmale Rendite verbleibt.

Wie es scheint, machen sich immer mehr dieser Mittelständler Gedanken darüber, warum sie eigentlich ein Handelsgeschäft betreiben, warum sie Risiken eingehen, wenn die Belohnung dürftig ist.

Ist es da nicht besser, sich gleich nach einem starken Industriepartner umzusehen, diesem die Handelsaktivitäten zu überlassen und sich ganz auf den nun noch sicherer gewordenen Immobilienbereich zurückzuziehen? Warum soll ein heute noch erfolgreicher Unternehmer im Geschäft bleiben wollen, wenn er die Zukunft nicht optimistisch einschätzt?

Und es bildet sich wenig Vertrauen, wenn man sich in diesen Tagen nicht allein mit Ketten, Discountern, Fachmärkten und Autohäusern im Wettbewerb konfrontiert sieht, sondern feststellen muss, dass auch Kaufhäuser, Baumärkte etc. den Reifen neu entdeckt haben.

Sieht so der zu erwartende Strukturwandel aus? Einiges spricht jedenfalls dafür, dass sich der Wandel beschleunigen wird mit der Folge, dass letztlich größere Filialbetriebe in den Händen – mindestens aber unter Kontrolle – der Reifenindustrie gelandet sein werden.

Und auch wenn es so käme, müsste es für den kleinen Reifenfachbetrieb in der Stadt, einen mit ein oder zwei Niederlassungen, überhaupt nicht nachteilig sein.

Schwarz dürfte aber als unübersehbares Signal Gültigkeit haben. Fortan trennt sich die Spreu vom Weizen.

klaus.haddenbrock@reifenpresse.de.

Challenge Bibendum

Die vor fünf Jahren zum 100. Geburtstag des Michelin-Männchens „Bib“ ins Leben ge-rufene Challenge Bibendum entwickelt sich weiter zu einem grandiosen Erfolg des französischen Reifenherstellers. Was als einmalige Veranstaltung gedacht war, hat sich geradezu zu einem Schaufenster für Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechni-ken entwickelt.

Der Reifenhersteller bringt alljährlich in einem neutralen Forum die besten Technologien zusammen, die für besonders umweltschonende Fahrzeuge der-zeit schon zur Verfügung stehen und die sich gegeneinander messen können.

Es handelt sich, darauf legte Konzernchef Edouard Michelin in seiner Begrüßungs-rede erneut großen Wert, jedenfalls nicht um ein Rennen oder um eine Veranstaltung für Sieger und Besiegte. Vielmehr ist die Challenge Bibendum als Wettbewerb zu ver-stehen, der die seltene Gelegenheit bietet, unterschiedliche Antriebstechnologien im Kopf-an-Kopf-Vergleich erleben zu können, begonnen bei Elektroautos über Hybrid-konzepte und Brennstoffzellenmodelle bis hin zu wasserstoffgetriebenen Fahrzeugen.

Zu den Bewertungskriterien zählen Emissionen, Beschleunigung, Bremsen, Handling, Geräusche und Kraftstoffkonsum.

Die diesjährige Challenge Bibendum fand in Sonoma und San Francisco statt. Mehr als 100 Personenwagen und Nutzfahrzeuge, darunter die Modelle der führenden Automo-bilhersteller der Welt, stellten die erreichten Fortschritte unter Beweis.

Gut 1.000 Teilnehmer erlebten die Veranstaltung täglich hautnah und Journalisten aus aller Welt berichteten über das Ereignis, das seinen Höhepunkt am letzten Tag mit einer Art Sternfahrt von Sonoma nach San Francisco fand. Zu diesem Zweck war die weltberühmte Golden Gate Bridge kurzzeitig für den sonstigen Verkehr gesperrt wor-den.

Diese Veranstaltung ist für Michelin inzwischen ein – salopp formuliert – teurer Spaß geworden, aber dennoch ist das Geld sehr gut angelegt. Kaum sonst irgendwo kann der Reifenhersteller so eng mit seinen wichtigsten Kunden der Automobilindust-rie zusammenkommen wie zu diesem Anlass.

Ford

So demonstrierten die teilnehmenden Ford-Fahrzeuge nach den Worten des Ford-Direktors Mike Schwarz „den Prozess der schrittweisen Abkehr von der aktuellen Wirtschaft auf der Grundlage von Mineralöl hin zu einer Wasserstoffökonomie“.

Jedes Fahrzeug stelle eine vollkommen eigenständige Entwicklung dar.

Es wurde mit dem Focus ein Verbrennungsmotor vorgestellt, der mit gasförmigem Wasserstoff betrieben wird. Die CO2-Emissionen verringern sich um 99 Prozent im Vergleich zum Benzinbetrieb, der Verbrauch sinkt um 25 Prozent.

Ein in den Wettbewerb geschickter Focus Kombi wurde angetrieben von einem mit Wasserstoff betriebenen Verbrennungsmotor und gekoppelt mit einem modular aufgebau-ten Elektroantrieb. Dabei gehen die Emissionen von schädlichen Kohlestoffverbindun-gen, wie etwa CO2, auf Null zurück. Dank des integrierten Elektromotors kann der Verbrennungsmotor bei stehendem Fahrzeug abgeschaltet werden.

Darüber hinaus stellt der E-Motor Extrakraft beim Beschleunigen und zur Unterstützung des Motors zur Ver-fügung. Ford ließ ein weiteres Fahrzeug mit einer Wasserstoff-Brennzelle teilneh-men, das lediglich Wasserdampf emittiert, sowie ein Serienfahrzeug für den gewerb-lichen Einsatz, das vor allem zum Lasttransport und zu Lieferzwecken dient. Kraft-quelle des als SULEV (Super Ultra Low Emission Vehicle) ist ein mit Erdgas betrie-bener Verbrennungsmotor.

DaimlerChrysler

DCX war mit zwölf Fahrzeugen vertreten, u.a. von Mercedes-Benz, Smart, Dodge und Freightliner, um die erzielten Fortschritte im Bereich der Umwelttechnologie de-monstrieren zu können.

Repräsentiert wurde der neueste Stand in der Diesel- und Brennstoffzellentechnologie. Das Modell der A-Klasse wird mit einer durch gasförmi-gen Wasserstoff betriebenen Brennstoffzelle angetrieben. Rund um die Welt werden derzeit 60 Fahrzeuge dieses Typs unter Alltagsbedingungen erprobt.

Über einen Brennstoffzellenantrieb verfügt der Omnibus Mercedes-Benz Citaro. Auch dieses Modell wird derzeit bereits in zehn europäischen Großstädten und 30 Fahrzeu-gen erprobt.

Der Chrysler PT Cruiser (hier ein Serienfahrzeug aus europäischer Produktion) verfügt über einen 2,2-Liter-Turbodiesel, während der Dodge Ram 2500 von einem 5,9-Liter-Turbodiesel angetrieben wird.

So viel wurde jedenfalls deutlich: Am schnellsten und kurzfristig wird allein der Dieselantrieb Entlastung bringen können. Der nach wie vor vorhandene Widerstand der amerikanischen Öffentlichkeit beruht dabei allerdings mehr auf dem Wissen von ges-tern. So wird es eine wirklich vordringliche Aufgabe sein, das Image der als „Dreckschleudern“ verschrieenen Dieselmotoren zu verbessern.

Daimler-Benz ist übri-gens seit dem ersten Start der Challenge Bibendum mit im Boot und das wird auch so bleiben.

Toyota

Der japanische Automobilhersteller Toyota, nach Überzeugung nahezu aller Fachleute die künftige Nr. 1 der Automobilhersteller dieser Welt, fehlt bei solch wichtigen Anlässen ebenso natürlich nicht.

Das Unternehmen zeigte die komplette Bandbreite moderner Technologien, die es heute bereits an Bord von Fahrzeugen mit Hybrid- und Brennstoffzellenantrieb sowie Verbrennungsmotor anbietet. An den Test- und Medien-fahrten nahmen der Prius, ein PZEV Camry (Partial Zero Emission Vehicle), ein Sien-na Minivan, ein Luxus-Geländewagen Lexus RX 330 und ein Toyota-Brennstoffzellen-/Hybridfahrzeug teil.

Honda

Der nahezu ebenso bedeutende japanische Automobilhersteller Honda nahm mit sieben Fahrzeugen teil und unterstrich seine führende Rolle bei Niedrigemissions- und Hyb-rid-Fahrzeugen, bei Antriebssystemen mit alternativen Kraftstoffen und in der Brennstoffzellen-Technologie.

Die Challenge Bibendum biete eine glänzende Gelegen-heit, der Öffentlichkeit die Fortschritte von Honda auf dem Feld zukunftsweisender Antriebssysteme zu demonstrieren, hieß es bei Honda.

Volvo setzt ganz auf Gas

Der schwedische, nunmehr zum Ford-Konzern gehörende Fahrzeughersteller setzt stark auf Erd- und Biogasautos. Er bietet in Europa bereits bivalente Fahrzeuge an, die mit Methan aus Erd- oder Biogas fahren und sich durch hohe Sicherheit und Alltags-tauglichkeit auszeichnen.

Biogas ist ein sauberer, erneuerbarer Energieträger, er lässt sich lokal erzeugen und reduziert die CO2-Emissionen deutlich.

Nicht ganz in Vergessenheit geraten sollten hier weitere Teilnehmer von einer Vielzahl von Behörden, Universitäten und sonstigen Forschungseinrichtungen und na-türlich der Michelin-Partner Bosch, der die Wichtigkeit des Events erkannt hat und immer stärker an die Seite des Reifenpartners tritt.

Wie wichtig für Michelin die Challenge Bibendum ist, lässt sich u.

a. leicht daran ablesen, dass beide Managing Partners des Konzerns, Edouard Michelin und René Zingraff, vom Anfang bis zum Ende dabei waren und jeden Tag für Interviews oder auch Hintergrundgesprächen zur Verfügung standen. Der Reifenhersteller kann nach Zingraffs Worten klar demonstrieren, mit welchen Anstrengungen man dabei ist, dem Verbraucher ein besseres und noch umweltfreundlicheres Produkt zur Verfügung zu stellen.

Dass diese Veranstaltung wächst und wächst und damit jedes Mal teurer wird, stört Zingraff nicht. Beim ersten Mal 1998 in Frankreich seien 20 Fahrzeuge beteiligt und die Automobilhersteller nicht allzu sehr interessiert gewesen. Doch das habe sich ja nun stark geändert.

Journalisten wollen gerne einen Event wie diesen in eine Art Rennen umfunktionie-ren, um Sieger und Besiegte besser identifizieren zu können. Doch da macht Zingraff nicht mit. Er verwies darauf, dass es Resultate gebe und diese allen Journalisten zur Verfügung stünden.

Deren Aufgabe sei es, wenn sie es denn für richtig hielten, zu entscheiden wer Sieger und Besiegter sei. Die Challenge Bibendum könne nur die Chance zur Entscheidungsfindung bieten. Dass ausgerechnet die im letzten Jahr noch stark vertretenen französischen Automobilhersteller dieses Mal nicht dabei waren, entlockte Zingraff nur eine kurze Bemerkung: „Ich vermisse natürlich alle, die nicht hier sind.

“ Doch was sollen die Franzosen zur Zeit in den USA, nachdem sie diesen Markt doch freiwillig aufgegeben haben? Zingraff ist auch bereit, zehn Jahre vorauszuschauen: „Die Challenge Bibendum wird dann größer und größer geworden sein. Aber wir betrachten das von Jahr zu Jahr und entscheiden immer wieder von Jahr zu Jahr. Es ist ein großartiges Ereignis auch für uns.

Natürlich brauchen wir Partner. Jeder Partner ist uns willkommen, aber letztlich werden wir doch die Kontrolle über die Challenge Bibendum halten.“

Die nächste Challenge Bibendum wird im September 2004 in China stattfinden.

Dabei sein wird dann auch der Volkswagen-Konzern. Michelin betreibt in China derzeit drei Fabriken und beschäftigt mehr als 5.000 Menschen dort.

klaus.haddenbrock@reifenpresse.de.

Bridgestone sieht viel Potenzial in Europa

Mit einem größeren Stand präsentierte sich der japani-sche Reifenhersteller Bridgestone nach zwölf Jahren erstmalig wieder auf der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt und präsentierte seine neuesten Technologien und Entwicklungen. In Sichtweite zu den beiden großen Konkurrenten Michelin und Goodyear-Dunlop demonstrierte Bridgestone unübersehbaren Wil-len, den Kampf um eine signifikant zu verbessernde Marktposition in Europa jetzt verstärkt aufnehmen und führen zu wollen. Bridgestone hat in Europa nach eige-nen Angaben noch sehr viel Potenzial, das nun genutzt werden soll.

Das nun bereits fünfjährige und überaus erfolgreiche Formel 1-Engagment hat Bridgestone näher an die europäische Automobilindustrie herangeführt und die Bemühungen um Lieferpositionen für hochwertige Breitreifen in die Erstausrüstung erleichtert, weil die Marke in der breiten Öffentlichkeit Qualität der Spitzen-klasse signalisiert.

In seinen nunmehr schon 13 Jahren als Geschäftsführer der deutschen Vertriebstochter ist Günter Unterhauser ein permanenter Anstieg gelungen. 1999 führte Unterhauser in Deutschland das inzwischen auf den gesamten euro-päischen Markt ausgedehnte First Stop Partnerkonzept ein, dem sich bis heute 200 Betriebe angeschlossen ha-ben.

Weder ein Ende oder auch nur leichtes Nachlassen der Bemühungen ist in Sicht. Während mit First Stop ein so bezeichneter „Family Channel“ entsteht, ist das Un-ternehmen offenbar bereit und in der Lage, auch Reifen-fachbetriebe zu übernehmen. So war die Rede davon, dass gegebenenfalls der süddeutsche Reifenhandelsbe-trieb Schwarz mit seinen 50 Outlets übernommen würde.

Doch das Vorhaben scheiterte. Einstweilen jedenfalls. Ob es einen zweiten Anlauf geben wird, ist noch unklar.

Nur das ist klar: Lange haben die Japaner stillgehalten. Nicht zuletzt die Viborg-Akquisition durch die Michelin-Tochter Euromaster hat aber Handlungsbedarf offenbart. Und Unterhauser lässt nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen, dass gehandelt wird.

Er will einen Markt-anteil von 20 Prozent in Deutschland erreichen und in einigen Segmenten ist das Ziel sogar bereits übertroffen. Mit den Marken Bridgestone, Firestone und Dayton soll diese Hürde auch im Pkw-Reifenersatzgeschäft fallen. Und nicht nur das.

Die Weltmarke Bridgestone steht dabei im Vordergrund. 40 Prozent aller verkauften Kon-zernreifen haben den Schriftzug Bridgestone auf der Reifenflanke. Das bis dato mit hoher Priorität betriebene Nutzfahrzeugreifengeschäft, in dem sich Bridgestone auch in Europa immer stärker als der große Gegenspieler von Michelin zu präsentieren weiß, ist auch angetrieben durch gute Präsenzen im Erstausrüstungsgeschäft.

Es könnte als Vorbild für die Verbesserung des Pkw-Reifengeschäftes herhalten, zumal Bridgestone den Zu-gang zu den wirklich bedeutenden Automobilbauern dramatisch zu verbessern wusste in den letzten zwei Jahren.

In dieses Horn bliesen auch die extra nach Frankfurt gekommenen Spitzenmanager Shigeo Watanabe, CEO und Chairman des Konzerns, sowie der für das gesamte Europageschäft zuständige Shoshi Arakawa. Watanabe führte in einem Pressegespräch (nach deren Ende er übrigens sofort nach Tokio zurückflog, um die Auswir-kungen eines in einer japanischen Bridgestone-Fabrik in der Nacht zuvor ausgebrochenen Großfeuers mit seinem Führungsstab zu diskutieren) aus, bereits Ende letzten Jahres habe der Konzern für seine europäischen Aktivi-täten 400 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die es ermöglichten, Abschreibungen in den Fabriken schneller als ursprünglich geplant vornehmen, aber auch um die Expansion beschleunigen zu können.

Watanabe unter-strich dabei, dass der europäische Teilkonzern auf der Grundlage einer starken Bilanz und einer ausreichenden Kapitalbasis handele.

Bridgestone orientiert sich dabei nicht notwendigerweise an allen Fronten neu, scheint aber entschlossener als bisher, sich Temposteigerungen zu sichern wo immer möglich. So ist auch die Beteiligung an dem finnischen Hersteller Nokian Tyre zu sehen.

Die bisherigen 19 Pro-zent dürften im Laufe der folgenden Jahre bestimmt ausgebaut werden. Bridgestone bringt in diese Zusam-menarbeit starke Marken ein und Nokian hat eine exzel-lente Distributionsbasis in Skandinavien wie den Balti-schen Ländern. Und nicht nur das.

Nokian ist gut im Russland-Geschäft, einem wirklich bedeutenden Zu-kunftsmarkt, an dem Bridgestone ebenfalls stark interes-siert ist. Weltweit hat Bridgestone im letzten Jahr 750 Millionen bereitgestellt für Expansion und Produktions-bereinigung in den Fabriken, die bis zum Jahr 2006 aus-gegeben werden. 27 Millionen werden in das Lkw-Reifenwerk nach Bilbao/Spanien gehen und mehr als 100 Millionen in das polnische Werk in Poznan, in dem Per-sonenwagenreifen produziert werden.

Was ist damit gemeint, wenn die Konzernspitze das Bemühen unterstreicht, auch in Europa das Netzwerk aufzurüsten bzw. zu verstärken?

Wie zuvor schon gesagt, läuft das First Stop-Partnerkonzept in Europa gut und in Deutschland ausge-zeichnet. Das mag hier und da auch mal Ärger oder Angst erzeugen, weil offenbar wieder einmal Reifenher-steller bereit sind, in den Handelsmarkt einzugreifen.

Doch man muss diese Eingriffe vor dem Hintergrund des gesamten Marktes sehen. Michelin hat ein unter strategi-schen Gesichtspunkten extrem starkes Handelsnetz für Nutzfahrzeugreifen. Wer dem nichts entgegensetzt, wird mittelfristig bereits verloren sein.

Man braucht nicht allein Zugang zu den Erstausrüstern, Akzeptanz bei den Großflotten, sondern man bekommt Zugang und Akzep-tanz nur, wenn man in der Lage ist, die erforderlichen Dienstleistungen dem Großverbraucher europaweit rund um die Uhr garantieren zu können. Ob das auch in der Zusammenarbeit mit freien und unabhängigen Reifen-händlern allein funktionieren könnte, darüber ließe sich trefflich streiten. Es ist jedenfalls mit einem großen Unsi-cherheitsfaktor belegt.

Unsicherheit allerdings ist Gift für Großkonzerne, die Planungssicherheit für einen lange überschaubaren Zeitraum benötigen. Dass Michelin zum Jahresende 470 Viborg-Filialen europaweit auf einen Schlag übernahm, ist zwar noch in Erinnerung, doch heute meinen Reifenhändler sich mehr über den Bridgestone-Versuch der Schwarz-Übernahme ärgern und ängstigen zu sollen. Dabei musste jedem einigerma-ßen nachdenklichen Marktbeobachter klar sein, dass die Aktion eines großen und bedeutenden Marktteilnehmers eine Gegenreaktion des anderen großen und bedeutenden Marktteilnehmers hervorruft.

Da Michelin einstweilen „satt“ sein dürfte, Goodyear-Dunlop kein Geld hat, Pirelli vorrangig allein am profitablen Breitreifengeschäft inte-ressiert bleibt und Continental gewissermaßen am Schei-deweg steht (spielen Reifen auch morgen noch „erste Geige“?) läuft viel schon fast automatisch auf Bridgesto-ne zu. Bridgestone will sich verstärken und Bridgestone ist vor allem auch bereit und in der Lage, das dafür erfor-derliche Geld in die Hand zu nehmen. Dabei hat, wie sich in den letzten Monaten zeigte, Günter Unterhauser sehr klare Vorstellungen, die seinem Unternehmen als Käufer aber auch dem verkaufswilligen Händler attraktive Mög-lichkeiten belassen.

Die Zeit zum Ausbau des Netzes ist günstig. Wenn nicht jetzt, wann dann? Und deshalb wird der europäische Reifenfachhandel auch in den kommen-den Jahren noch einiges von Bridgestone hören und erwarten dürfen.

Weniger kostenintensiv ist das First Stop-Partnerkonzept.

Aber es scheint auf die Bedürfnisse der Händler zuge-schnitten zu sein. Vielleicht ist es nicht das umfang-reichste Konzept, bestimmt auch nicht das am breitesten angelegte, aber es ist ein von den Partnern leicht und klar zu verstehendes Konzept, das beide Seiten zum Erfolg führt.

Noch schneller wäre Bridgestone vorangekommen, hätte es den fatalen Reifenrückruf in den USA vor zwei Jahren nicht gegeben, der mehr als eine Milliarde Dollar kostete und dennoch verkraftet worden ist.

Die unter ein gemein-sames Dach geführten Regionen Nord- und Südamerika sind wieder profitabel und sie haben auch im ersten Halbjahr 2003 weitere Fortschritte erzielt, wie Watanabe erläuterte. Angetrieben seien die Ergebnisverbesserungen durch ausgezeichnete Verkäufe auf den Ersatzmärkten dieser beiden Regionen. Vor allem aber waren die Mar-ken Bridgestone und Firestone attraktiv genug, dass sie leichte Preiserhöhungen in den Märkten auch durchzuset-zen wussten, womit die gestiegenen Rohstoffpreise kom-pensiert worden sind.

Man sei zwar auf dem richtigen Wege, sagte Watanabe, aber in den „beiden Amerikas“ gebe es dennoch viele Herausforderungen, die auf Ant-worten warteten. Das gelte nicht allein für Bridgestone, sondern für die Konkurrenten ebenso.

In allen anderen Regionen ist Bridgestone auch auf Wachstumskurs, vor allem in Asien und da wiederum ganz besonders in China, wo die Nachfrage rapide ange-stiegen sei und der Reifenkonzern eine eigene Handels-kette namens Che-zhi-yi (wörtlich: Flügel des Autos).

Somit ist auch erklärt, warum Bridgestone gerade vorran-gig vorhandene Produktionskapazitäten für Nutzfahr-zeugreifen nicht allein in Japan ausbaut, sondern eigens eine weitere Fabrik in Thailand derzeit baut.

Doch manchmal tun sich auch Bridgestone-Manager ein wenig schwer. So war Europa-Chef Arakawa trotz aus-führlicher Befragungen in Bezug auf First Stop nicht bereit, den Begriff Franchising zu akzeptieren.

Es han-dele sich nicht um Franchising, nicht um eine Handels-kette, sondern First Stop sei der „Family-Channel.“ Das mag man zur Klärung der Begriffe im Grunde nicht akzeptieren und doch kommt wohl zum Ausdruck, dass Bridgestone bereit ist, sich mit Partnern im Handel eng zu verbünden, ohne diese dominieren oder bevormunden zu wollen.

Watanabe, Arakawa und Unterhauser haben die IAA als wichtige Plattform genutzt, um die Möglichkeiten des Konzerns, vor allem seine technische Kompetenz auf allen Gebieten der Reifenherstellung unterstreichen zu können.

Die Botschaft war klar: Bridgestone ist nicht nur seit langem ein wirklicher Global Player, sondern er will auch auf allen einzelnen Weltmärkten seinen Führungs-anspruch unterstreichen und letztlich gewahrt sehen.

klaus.haddenbrock@reifenpresse.

Winterreifen und Winterkompletträder unter www.point-s-shop.de

point S und point S Partner bieten im Rahmen eines Online-Shops unter www.point-s-shop.de

Winterreifen und Winterkompletträder an.

Das Online-Angebot umfasst ausschließlich Markenreifen sowie als Alternative zu herkömmlichen Stahlfelgen Aluminiumräder bekannter Hersteller. Nach der Wahl der Reifen oder Kompletträder kann der Verbraucher ein nahe gelegenes der ca. 800 point S-Servicecenter aussuchen, dort sein Wunschprodukt anfragen und einen Terminwunsch angeben.

Steuern auf Neureifen kommen in Hongkong dem Recycling zugute

Die zuständigen Hongkonger Behörden (HKSAR – Hongkong Special Administrative Region) haben angekündigt, sämtliche Neureifen registrieren und mit einer speziellen Steuer belegen zu wollen. Wer ein neues Auto kauft, soll künftig jährlich 100 Hongkong-$ (etwa elf Euro) für die fünf Reifen seines Autos bezahlen. Die Steuereinkünfte sollen zweckgebunden verwendet werden und dem Kauf und Betrieb von Equipment dienen, mit dem Altreifen für das Recycling – zum Beispiel als Beimischung in Straßenbelägen – aufbereitet werden könnten.