Einträge von Detlef Vogt

Rettung der Kumho Asiana Group hängt von vielen Faktoren ab

Die an der Rettung der Kumho Asiana Group interessierten Geldgeber müssen sich auch mit den Finanzinvestoren der zum Verkauf stehenden Tochtergesellschaft Daewoo Engineering & Construction Co. auseinandersetzen. Wie es dazu in koreanischen Medien heißt, habe die staatliche Korea Development Bank – führender Kumho-Geldgeber und aus wirtschaftspolitischen Gründen am Fortbestand der Unternehmensgruppe interessiert – den Finanzinvestoren bis Ende dieser Woche ein Ultimatum gestellt, nach dem diese ihre Verkaufsoptionen nicht nutzen sollen.

Als Daewoo Engineering & Construction 2006 mehrheitlich durch die Kumho-Gruppe übernommen wurde, erhielten insgesamt 17 weitere Finanzinvestoren das Recht zugesprochen, ihre Anteile an Daewoo E&C zu einem festgelegten Preis an Kumho Industrial weiterzuverkaufen; das Problem: Der vor vier Jahren vereinbarte Festpreis liegt heute wesentlich über dem aktuellen Marktpreis und würde die finanziell angeschlagene Gruppe mit weiteren Forderungen in Höhe von vier Billionen Won (2,549 Milliarden Euro) belasten. Aktuell hätten bereits zehn der 17 Finanzinvestoren zugestimmt. Die Geldgeber der Kumho-Gruppe hatten vorgeschlagen, dass die Korea Development Bank die Anteile stattdessen zu einem reduzierten Preise – 18.

000 statt 31.000 Won pro Aktie – übernehmen könnte. Unterdessen wurde bekannt, dass die Verhandlungen mit TR America über den Verkauf der Mehrheitsanteile an Daewoo Engineering & Construction vorankommen; es werde mit der Vorlage eines Angebots Anfang der kommenden Woche gerechnet.

Popgom meldet 7,3 Millionen Euro Jahresumsatz

Französischen Medienberichten zufolge konnte der Onlinereifenhändler Popgom im vergangenen Geschäftsjahr – dem ersten kompletten Jahr überhaupt – einen Umsatz von 7,3 Millionen Euro erzielen. Popgom ist aktuell in Frankreich (seit Oktober 2008), in Deutschland (seit Oktober 2009) und in Spanien vertreten. Wie es dazu weiter auf Autoactu.

com heißt, erhalte man in Frankreich bereits mehr als 4.000 Bestellungen pro Monat bei insgesamt 250.000 Besuchern.

Insgesamt kooperiere das Unternehmen, zu dessen Anteilseignern auch der Reifenhersteller Michelin mit rund einem Drittel zählt, mit rund 2.000 Montagestationen in den drei Ländern, heißt es dort weiter. Innerhalb der kommenden fünf Jahre strebe Popgom einen Marktanteil beim B2C-Onlinereifenhandel von 25 Prozent an.

Sal. Oppenheim senkt Michelin auf „Neutral“

Sal. Oppenheim hat Michelin von “Buy” auf “Neutral” herabgestuft und den fairen Wert von 56 auf 50 Euro gesenkt. Der Reifenhersteller dürfte unter steigenden Rohstoffpreisen in diesem Jahr stärker leiden als gedacht und die Kosteneinsparungen im Rahmen des “Horizon 2010”-Programms fielen wohl niedriger aus als erhofft, schreibt das Bankhaus in einer Studie vom Mittwoch.

Mitsubishi Heavy Industries weiht neue China-Fabrik ein

Die Mitsubishi Heavy Industries Ltd. (MHI) will in China im kommenden Monat mit der Fertigung von Reifenproduktionsanlagen beginnen. Dazu hatte das japanische Unternehmen im vergangenen Jahr in Changshu (Jiangsu-Provinz) eine Tochtergesellschaft gegründet, die Changshu Ryoju Machinery Co.

Ltd.  Die Produktion solle im März beginnen, heißt es dazu Medienberichten zufolge. MHI reagiere damit auf den Trend der Reifenhersteller, die allesamt in China ihre Produktionsbasis errichteten bzw.

Trelleborg wieder in den schwarzen Zahlen – Umsatzeinbrüche

Die schwedische Trelleborg-Gruppe konnte im zurückliegenden Geschäftsjahr zwar den Umsatz nicht halten, erreichte dafür aber eine Steigerung des operativen Gewinns um immerhin 106,7 Prozent (siehe Schaubild). Der Gesamtumsatz lag demnach bei 27,059 Milliarden Schwedische Kronen (2,623 Milliarden Euro) 13,4 Prozent unter dem Vorjahresergebnis; bereinigt um Wechselkursschwankungen ergab sich sogar ein Umsatzrückgang von 21 Prozent. Besonders hart traf es dabei auch die Reifen- und Rädersparte “Trelleborg Wheel Systems”.

Dort gingen die Umsätze im Geschäftsjahr um sogar 19,3 Prozent auf noch 2,991 Milliarden Kronen (290 Millionen Euro) zurück; bereinigt errechnet das schwedische Unternehmen für diese Sparte sogar einen Umsatzrückgang von 26 Prozent. Die Sparte habe dabei unter “einem beträchtlichen Rückgang bei der Nachfrage nach Industriereifen und geringere Absätze von Landwirtschaftsreifen” gelitten. Allein das vierte Quartal habe für Trelleborg Wheel Systems einen Umsatzeinbruch von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet.

Darüber hinaus gelang es Trelleborg im Geschäftsjahr wieder einen Nettogewinn in Höhe von 419 Millionen Kronen (41 Millionen Euro) zu erzielen und gleichzeitig die Nettoschulden abzubauen.

 

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GDHS-Tagungen: Ein Feuerwerk an Ideen beleuchtet den Markt

Der Winter brachte dem Reifenmarkt zuletzt noch die Wende zum Guten. Die Marktprognosen des BRV für das Reifenersatzgeschäft in 2010 sind indes nicht sehr optimistisch: Rückgang in allen Segmenten, außer im Bereich Lkw. Unter anderem die dahinter stehenden Zahlen präsentierte GDHS-Geschäftsführer Goran Zubanovic in seiner Eröffnungsrede auf den Fachhandelstagungen von Premio und HMI in Bad Neuenahr, Stuttgart und Potsdam.

Der GDHS-Geschäftsführer wies ebenfalls auf das starke Wachstum von Großhandel und E-Commerce hin und sagte: “Wir stehen an einem Wendepunkt. Dies ist der Punkt nachzudenken, was sich verändern muss. Sie haben jetzt die Möglichkeit, wachsam zu überprüfen, was Sie tun können, um Ihr Geschäft auch weiterhin erfolgreich zu gestalten.

Michel Rollier sieht Gefahren des Wirtschaftspatriotismus’

Anlässlich der Vorstellung der Michelin-Geschäftszahlen am vergangenen Freitag warnte Michel Rollier gegenüber Medienvertretern vor den Gefahren des populären Wirtschaftspatriotismus’. Zuvor hatte Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy Renault angeraten, der Automobilhersteller sollte Autos für den französischen Markt auch vor Ort fertigen – unabhängig von den Produktionskosten. Laut Rollier könnte Frankreich auch in Zukunft noch eine industrielle Basis haben, zumindest “solange, wie wir dafür die notwendigen Voraussetzungen haben”, so der Managing General Partner.

Michelin, wie auch alle anderen Hersteller, würden hingegen aktuell ihre Fabriken immer weiter spezialisieren, um auf globalem Niveau wettbewerbsfähig zu bleiben. Folglich könnten Reifen für den französischen Markt nicht ausschließlich in Frankreich gebaut werden..

Großbritannien setzt Richtlinie zur S-Kennzeichnung endlich nun um

Die verbindliche Einführung der EU-Richtlinie zur S-Kennzeichnung von Reifen soll in Großbritannien nun zum 23. März 2010 erfolgen. Dem Transportministerium zufolge gab es bei der “Erstellung des rechtlichen Rahmens, der für die Gesetzwerdung der Richtlinie über die S-Kennzeichnung notwendig ist, eine Verzögerung” (wir berichteten).

Es gab daher keine Handhabe, um die neue Richtlinie vor März 2010 in britisches Recht umzuwandeln. Es durften in Großbritannien demnach noch über den 1. Oktober hinaus Reifen ohne S-Kennzeichnung und ohne Zertifikat bzw.

Unbedenklichkeitsbescheinigung vermarktet werden. Dies werde nun nach dem 23. März nicht mehr möglich sein.

In allen anderen Ländern der Europäischen Union wurde die Richtlinie 2001/43 bereits zum 1. Oktober 2009 in nationales Recht umgewandelt..

Autoabsatz in Europa legt im Januar um 12,9 Prozent zu

Nach den Daten des europäischen Automobilherstellerverbandes ACEA (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles) sind im Januar dieses Jahres mit 1,06 Millionen Pkw 12,9 Prozent mehr Fahrzeuge in der EU neu zugelassen worden als im Vorjahresmonat. Zählt man noch die knapp 30.000 Autos aus den EFTA-Staaten Island, Norwegen und Schweden mit hinzu, dann ergeben sich insgesamt 1,09 Millionen Pkw-Neuzulassungen bzw.

ein Plus von 13,0 Prozent. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass der Januar 2009 krisenbedingt ein äußerst schwacher Monat war, was den Autoabsatz in Europa betrifft. Denn staatliche Förderprogramme wie etwa die deutsche “Abwrackprämie” haben bekanntlich erst zu einem späteren Zeitpunkt ihre Wirkung entfaltet.

Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich im direkten Vergleich der diesjährigen Januar-Zahlen mit denen desselben Monats 2008, wo der ACEA zufolge knapp 1,31 Millionen Pkw (EU + EFTA) neu zugelassen wurden, denn auch ein Minus von rund 17 Prozent ergibt. Unter den Volumenmärkten präsentierte sich übrigens einzig Deutschland im ersten Monat dieses Jahres mit einem Absatzrückgang (um 4,3 Prozent), während in Frankreich und Spanien sowie Großbritannien und Italien Zuwächse von 14,3 und 18,1 Prozent bzw. sogar 29,8 und 30,2 Prozent registriert wurden.