Yokohama: Motorsport ideales Umfeld zum Testen neuer Reifentechnologien
“Einen Reifen zu entwerfen – sei es nun für die Rennstrecke oder die Straße – ähnelt ein wenig der Komposition eines Musikstücks: Jede einzelne Note bewirkt einen spürbaren Unterschied und nicht jede Mischung gefällt allen”, sagt der Reifenhersteller Yokohama unter Verweis darauf, dass man in Sachen der eigenen Rennreifen die Hände während der Wintermonate nicht in den Schoß legt, nur weil der Motorsportbetrieb in dieser Zeit mit Ausnahme einiger Rallyes ruht. Vielmehr nutze man die Zeit zur Auswertung der zurückliegenden Saison und für Weiterentwicklungen. Ohne sich freilich im Detail in die Karten schauen zu lassen, geht es laut Yokohama-Motorsportmanager Manfred Theisen dabei grundsätzlich immer darum, eine Reihe zunächst widersprüchlich erscheinender Eigenschaften unter einen Hut bringen.
Trotz der prinzipiellen Ähnlichkeit der jeweiligen Entwicklungsprozesse gebe es selbstverständlich ein paar Unterschiede zwischen Serien- und Rennreifen. “Schon beim Vergleich der Kontur zwischen dem profillosen Slick und Straßenreifen werden Unterschiede augenfällig. Der Slick verfügt über breitere Schultern, bei ihm ist die Konstruktion darauf ausgelegt, eine möglichst breite Lauffläche auf die Straße zu bringen.
Deshalb sind Rennreifen im Winkel zwischen Lauffläche und Seitenwand fast rechteckig, während die Straßenversion an den Schultern deutlich rundere Konturen aufweist”, so Theisen. Insofern seien Mischung und Profil also längst nicht die einzigen Merkmale, die einen Straßen- von einem Rennreifen unterscheiden können. “Trotz teilweise unterschiedlicher Anforderungen hinsichtlich Haftung, Komfort, Abriebsfestigkeit oder Wettertauglichkeit der beiden Bereiche gibt es eine beachtliche Schnittmenge”, meint Manfred Theisen, der im Motorsport das ideale Umfeld zum Testen neuer Materialien, optimierter Produktionsprozesse oder geänderter Konstruktionen sieht.