Nach wie vor „viele Unklarheiten“ rund um EU-Reifenlabel, sagt Conti
Beim Reifenhersteller Continental sieht man rund um das von der EU-Kommission geplante Reifenlabel weiterhin eine Reihe von Problemen bzw. noch “viele Unklarheiten”, die es zumindest für Endverbraucher schwer interpretierbar mache. “Schon alleine die Umsetzung der Vorgaben in nationales Recht wird nicht einfach werden”, befürchtet Conti-Pressesprecher Alexander Lührs darüber hinaus.
Denn bislang sei lediglich entschieden, dass es ein Label für Reifen geben wird, viel mehr – also etwa ein genormtes Testverfahren, wie der Nassgriff bestimmt werden soll – allerdings noch nicht. Abgesehen davon sehen die Hannoveraner noch Klärungsbedarf bei den Grenzwerten, der Zertifizierung und insbesondere auch in der klaren grafischen Gestaltung des Hinweisschildes. Bislang jedenfalls seien alle Vorschläge für den Verbraucher nur schwer nachzuvollziehen.
Vor allem der Hinweis auf die – für den Autofahrer besonders wichtigen – Bremswege auf nasser Straße könne kaum richtig als solcher erkannt werden. Offenbar in dem Bemühen, dass die Bedenken des Reifenherstellers nicht fehlinterpretiert werden, wird seitens Continental jedoch betont, dass man schon jetzt Reifen im Programm habe, welche die Grenzwerte in Sachen Rollwiderstand, Nassbremsen und Geräusch problemlos erreichen und beispielsweise an den besonders verbrauchsarmen Blue-Motion-Fahrzeugen von VW montiert werden. “Solange es keine Prüfmöglichkeit und Sanktionen der Behörden gibt, ist das Ganze nicht so wirksam, wie es klingen mag”, fürchtet Lührs.
Gerade Hersteller von Billigreifen aus Ostasien würden ohnehin schon Signets auf den Reifen anbringen, deren Leistungsversprechen mit der Wirklichkeit nichts gemein hätten. “Warum solle dies dann beim Reifenlabel anders sein?”, fragt man sich bei Continental.
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