Einträge von Detlef Vogt

Jahrestagung der HMI in Hamburg

Ende Mai fand die diesjährige Jahrestagung der Kooperation HMI statt: in der "Freien und Hansestadt Hamburg", die sich als "Tor zur Welt" versteht. Es ist schon Tradition der Veranstalter – und dazu kann auch die Deutsche Goodyear gerechnet werden –, ein informatives, Horizonte erweiterndes und nicht zuletzt das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den freien Reifenfachhändlern förderndes Unterhaltungsprogramm auf die Beine zu stellen. Vom "Tor zur Welt" zum "Tor zu HMI" ist kein weiter Weg.

Der HMI-Verantwortliche Stephan Wambach, der Leiter der Goodyear-Handelssysteme Goran Zubanovic, Kommunikationschefin Elke Klamann, Jarro F. Kaplan als Geschäftsführer der Deutschen Goodyear und nicht zuletzt die Händler selbst gaben eine Standortbestimmung und dokumentierten auch ihr Ringen um Zukunftsfähigkeit. Einen Ausblick in diese uns so ungewiss erscheinende Zukunft gab auf der HMI-Tagung auch Medienexperte Professor Dr.

Helmut Thoma. Die Welt ist im Wandel, der Reifenhandel ist im Wandel, die Reifenindustrie ist im Wandel. Und alles geht immer schneller.

Kein Grund zu resignieren, solange ein starker Reifenhersteller einem leistungsbereiten Fachhandel Hilfe gibt und umgekehrt. Goodyear ist für HMI-Händler da, die Händler sind aber auch selbstbewusst genug, ihre eigenen Vorstellungen von Partnerschaft zu formulieren und einzubringen..

Tuninglösungen für BMW und Mercedes

Alles ist eine Frage des Standpunktes wie man anhand eines – zugegebenermaßen recht krass in schwarzen und weißen Farben gezeichneten – Beispieles gut erkennen kann: Die Meinung eines Langzeit-Soziologiestudenten im was-weiß-ich-wievielten Semester über seine automobilen Ambitionen wird gewiss eine andere sein als die eines gut betuchten Geschäftsführers, dessen Unternehmen zudem einen ordentlichen Gewinn abwirft. Dem einen bereitet sehr wahrscheinlich eher der nächste unaufhaltsam näher rückende TÜV-Termin seines fahrbaren Untersatzes Kopfzerbrechen, der andere überlegt, wie um alles in der Welt er sich denn bloß von der breiten Masse der autofahrenden Nation abheben kann. In früheren Zeiten reichte es in solchen Fällen meist noch aus, sich ein Fahrzeug der gehobenen Klassen zuzulegen, das dann in aller Regel ein Stern oder ein weiß-blaues Emblem zierte.

Aber der Marktanteil dieser "Nobelmarken" ist inzwischen recht hoch, sodass es mittlerweile auch bei den beiden deutschen Erzrivalen nicht mehr exklusiv genug zugehen kann. Tunern und Fahrzeugveredlern tut sich damit ein weites Feld auf. Fahrzeuge der Marke BMW nehmen sich die Tuner besonders gerne vor.

Dabei hat es vielen vor allem die Dreier-Reihe aus München angetan. Schließlich gehört dieses Modell zu den beliebtesten in diesem unserem Lande. Im April diesen Jahres ist der Dreier in der Zulassungsstatistik gar auf Platz zwei hinter dem Golf von Volkswagen vorgerückt – ein Platz, den bislang eigentlich der Opel Astra mit Beschlag belegte.

Aber auch Autos aus dem Schwabenländle lassen sich durchaus noch weiter aufrüsten. Grund genug, sich mal einige Tuningideen für beide Fahrzeugmarken etwas näher anzusehen.

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Erstes weltweites Matador-Händlertreffen

Anfang Mai feierte der slowakische Reifenhersteller Matador sein 50-jähriges Firmenjubiläum in Púchov. Dies wurde u.a.

zum Anlass für ein internationales Händlertreffen genommen, an dem 170 Vertreter – vornehmlich aus dem zentraleuropäischen Raum – teilnahmen. Von deutscher Seite waren die sieben gebietsstärksten Matador-Händler bei dieser erstmalig durchgeführten Veranstaltung mit von der Partie. Ihnen wurde ein detaillierter Einblick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Reifenherstellers vermittelt, der in den letzten zehn Jahren eine rasante Entwicklung durchlief – angefangen mit der Umwandlung vom Staatsbetrieb in eine Aktiengesellschaft bis hin zur Privatisierung.

Matador kann auf eine erfolgreiche Bilanz verweisen: Vor zwei Jahren noch als heißer Übernahmekandidat für einen der Global Player gehandelt, hat man sich die weitgehende Unabhängigkeit im Produktionssektor bewahrt. Das hat einiges an Geld gekostet. So wurden von 1993 bis 1999 insgesamt knapp über 100 Millionen US-Dollar in den Produktionsstandort in Púchov investiert.

Das Jubiläumsjahr 2000 steht bei Matador zudem im Zeichen einer Modernisierung der Pkw-Reifen-Produktpalette. Ziel: Man will die Marke stärken und setzt auch weiterhin auf Unabhängigkeit. Die Produktion von Lkw-Radialreifen – vormalig von hohen Reklamationsquoten begleitetes „Sorgenkind“ in Púchov – hat Matador dagegen seit Anfang 1999 in ein Produktions-Jointventure mit der Continental AG eingebracht.

Hundert Jahre Firestone

Im Sommer 1900 gründete Harvey S. Firestone eine Verkaufsgesellschaft für Reifen und technische Gummiartikel. Seit 1903 produzierte er dann selbst Firestone-Reifen.

Dank eines Großauftrags von Ford für das berühmte T-Modell kam der Durchbruch sehr schnell. Firestone war zeitweilig größter Reifenhersteller der Welt. Ein katastrophal schlecht gemanagter Reifenrückruf Ende der 70er Jahre – das Management musste erst regelrecht zum Handeln gezwungen werden – drängte Firestone an den Rand des Ruins.

Von da an wurden Jahr für Jahr Grundstücke und sonstige Assets verkauft, um die Bilanz einigermaßen zu „retten.“ Der neu ins Unternehmen geholte Chief Executive Officer John Nevin galt zwar als knallhart („der Henker“), jedoch verstand er es zu keinem Zeitpunkt, dem Unternehmen eine neue Perspektive zu verschaffen. Erst die Übernahme des Firestone-Konzerns durch den Bridgestone-Konzern im Jahr 1988 rette Firestone und leitete die Wende ein.

Heute zählt Firestone wieder zu einer wirklichen Weltmarke mit großen Erfolgen in den USA und auch in Europa. Die Revitalisierung der Marke gelang in Nordamerika durch eine konsequentes wie allerdings auch sehr aufwendiges Engagement im Motorsport, allem voran der Teilnahme an der berühmten Indy-Serie. Die 500 Meilen von Indianapolis wurden im Mai 2000 zum 51.

Breitreifen und ihr Markt

Über Breitreifen schreiben die Fachmedien seit Jahren: Das ist das Pkw-Segment, das wächst, in dem gute Erträge zu erzielen sind. Händler und Industrie partizipieren gleichermaßen von einem Boom, der nicht abzuebben scheint. Aber dieser Markt ist erstens nicht statisch und zweitens – Pessimisten weisen darauf hin – sogar von Negativtendenzen bedroht.

Der Markt unterteilt sich nochmals in High-Performance- und Ultra-High-Performance-Reifen – Typologien, die sich aus den Entwicklungen ableiten, die sich in der fast dreißigjährigen Geschichte des Breitreifenmarktes ergeben haben. Der Markt ist nicht „aus dem Nichts“ heraus entstanden, sondern wurde gemacht: einerseits durch den Reifenhersteller Pirelli, andererseits durch die Konzepte der Automobildesigner – und nicht zuletzt durch den Verbraucher bzw. den so genannten Wertewandel: Der Trend weg von der Uniformität (nichts ähnelt einem Auto so sehr wie ein anderes Auto) und hin zur Individualität begründete den Erfolg der Tuningbranche, von dem der Breitreifenmarkt profitierte.

Zwar ist die Tuningbranche manche Irrwege (ausladende Spoiler etc.) gegangen, aber sie hat sich auf einem hohen Niveau eingependelt. Die überragenden Tuningteile sind weiterhin breitere Reifen (im Vergleich zur Erstausstattung) und hochglänzende Aluminiumfelgen.

Dem Trend zum Umrüstreifen stehen ökologische (schmalere Reifen haben nun mal bessere Rollwiderstandswerte) und ökonomische (die Ökosteuer beeinflusst die Kaufkraft negativ) Gründe gegenüber. Seinen Zenit hat der Breitreifenmarkt dennoch bislang nicht erreicht.

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Zwischenbilanz Reifenplatz

Die NEUE REIFENZEITUNG setzt sich in regelmäßigen Abständen mit spezifischen Entwicklungen, Strömungen, Tendenzen, Maßnahmen und Entscheidungen auf Seiten des Reifenfachhandels auseinander. In diesem Artikel wird einmal ein Blick auf die „andere Seite des Tresens“ geworfen. Hiermit ist die Alltagsrealität des bundesdeutschen Reifenfachhandels gemeint, wie sie sich tagtäglich tausendfach in konkreten Beratungs- und Kaufsituationen, vollzieht.

Einen unverstellten Einblick in diese lebensweltliche Realität soll die seit Mai 1998 laufende, im regelmäßigen Turnus erscheinende Reifenplatz-Reihe vermitteln. Es ist an der Zeit, eine erste Bilanz der bisherigen Erfahrungen zu ziehen. Zu diesem Zweck sollen im Folgenden unsere Beratungs-Erfahrungen anhand einer eigens zu diesem Zweck entwickelten (provisorischen!) Typologie in systematisierter, geordneter Form vorgestellt werden.

Dabei wird jeder Beratungstyp in seinen wesentlichen Merkmalen zunächst kurz charakterisiert und daraufhin anhand von Beispielen belegt bzw. illustriert. Dass diese Form der inhaltlichen Zuspitzung kein naturgetreues Abbild der Realität liefern kann, dass im „wahren Leben“ i.

d.R. eher Mischtypen bzw.

Typengemische vorkommen, sollte dabei immer mit berücksichtigt werden. Sechs Beratungstypologien werden vorgestellt: * Typ A: Der Kunde als „Störenfried“ * Typ B: Der Kunde ist Luft für mich * Typ C: Der Kunde muss doch wissen, was er will! * Typ D: Nicht Fisch nicht Fleisch – Die lustlose „Fast-Food-Beratung“ * Typ E: Freundlichkeit, aber ohne „Hintergedanken“ * Typ F: Kommunikation + Kompetenz – Der Idealtyp Mehr zu den einzelnen Kategorien und einige Beispiele lesen Sie in der Juni-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG..

Räderhersteller Accuride auf dem Weg nach Europa

Der hochprofitable nordamerikanische Stahl- und Aluminiumfelgenhersteller für Lkw Accuride Corp. (Evansville/Indiana) hat mit einem Rekordumsatz erstmals die 500-Millionen-Dollar-Schwelle übersprungen. Gegründet 1905 von Firestone, kam Accuride 1986 zu Phelps Dodge, kooperierte eng mit Goodyear und gehört seit 1998 der Investmentgruppe KKR (Kohlberg, Kravis and Roberts).