Einträge von Detlef Vogt

Abwärtstrend europaweit gestoppt: Michelin will mit Pkw-Reifen wieder nach oben

Seit den frühen 90er Jahren verliert Michelin in europäischen Reifenersatzmärkten bei Pkw- und Llkw-Reifen kontinuierlich Marktanteile. Man sei einfach zu teuer gewesen. Aus Marktuntersuchungen ist bekannt, dass Endverbraucher für ein Premium-Produkt auch einen Aufpreis von etwa zehn Prozent zu zahlen bereit seien.

In der Vergangenheit sei dieser Preisabstand in vielen Fällen aber größer gewesen. Nun sind die notwendigen Preissenkungen vorgenommen worden und Jean Michel Coulon, der für Europa verantwortliche Michelin-Manager dieses Geschäftsbereichs, teilte mit, der Abwärtstrend sei schon im Vorjahr gestoppt worden. Man hoffe, dass dies nicht allein durch Einführung neuer Produkte erst mal geschehen sei, sondern dauerhaft gelte.

Michelin setzt derweil ein Restrukturierungsprogramm zur Steigerung der Produktivität planmäßig um. Etwa zehn Prozent der europäischen Belegschaft werden eingespart; einerseits durch Nutzung der Fluktuation und andererseits durch Frühpensionierung. Coulon machte aber auch ausdrücklich klar, dass Michelin nicht mit aller Kraft in dem von ihm verantworteten Geschäftsbereich schnellstens wieder Marktanteile gewinnen wolle, denn dies sei nur durch Preiskämpfe möglich.

Ihr da oben, wir hier unten – point-S-Händler diskutierten mit den Kernlieferanten

Werden Sie in den nächsten Jahren noch unabhängig sein oder bloßes Anhängsel eines noch größeren Konzerns und werden Sie in fünf Jahren auch noch da sein? So befragten point-S-Händler anlässlich ihrer Jahrestagung Vertreter der Hauptlieferanten. Das zeigt, wie unsicher viele Reifenhändler in die Zukunft blicken und von welchen Zukunftssorgen und Existenzängsten sie geplagt sind. Die Konzentration, so wird angenommen, geht immer weiter und zum Schluss, so die an die Wand gemalte Katastrophe, werden selbst größte Händler nur noch Spielbälle größter Reifenkonzerne sein.

Wer kann die Zukunft voraussehen? Jescow von Puttkamer, der Vertreter des „Kernfabrikats“ Continental, meinte nach Vodafone/Mannesmann sei alles möglich und im übrigen sei es gleichgültig, wem Continental gehöre, wie sich ein Aktionärskreis zusammensetze, weil es immer Continental-Reifen gebe, die zu vermarkten seien. In die gleiche Kerbe schlug Hans Röske. Pirelli könne zwar nicht im Weg einer feindlichen Übernahme ausgehebelt werden und an einen Verkauf sei auch nicht gedacht.

Dennoch: Wer auch immer die Mehrheit der Aktien irgendwann besitzen werde, sei gleichgültig, denn die starke Reifenmarke Pirelli sei und bleibe ein wichtiger Faktor im Reifenmarkt dieser Welt. Für Bridgestone-Chef Günter Unterhauser ist der Fortgang der Konzentration keine Frage. Die Entwicklung für Zulieferer werde von der Entwicklung der Automobilindustrie weltweit getrieben.

„Der Reifenmarkt – Trends & Facts 2000“ erschienen

Die aktualisierte und erweiterte Neuauflage 2000 der Sonderveröffentlichung der NEUE REIFENZEITUNG mit dem Titel „Der Reifenmarkt – Trends & Facts 2000“ ist seit Mitte Juni auf dem Markt und kann ganz einfach zum Preis von 20 DM zzgl. 3 DM Versandkosten (Abonnenten der NEUE REIFENZEITUNG) bzw. 40 DM zzgl.

3 DM für den Versand (Nicht-Abonnenten) online bei uns bestellt werden. Neben einer Vielzahl von Absatz- und Marktanteilszahlen sowie der Darstellung der Distribution in Deutschland, werden die großen globalen und internationalen Reifenhersteller mit all ihren Stärken und Schwächen vorgestellt. In diesem Jahrtausend wird es nicht mehr ausreichen, nur gute Reifen anzubieten, denn dabei handelt es sich um ein Massenprodukt.

Keinesfalls aber um ein nichtssagendes, namenloses oder langweiliges Massenprodukt. Insbesondere die großen Konzerne haben Mehr-Marken-Strategien entwickelt bzw. bereiten solche Angebote vor.

Reifenplatz Osnabrück

Sommer- und Ferienzeit – gemeinhin gilt sie als ruhigere Periode im Jahreszyklus der professionellen Reifenvermarkter. Wurde die hektische Umrüstphase im Frühjahr gut überstanden und ist jetzt einigermaßen „verdaut“? Dann dürfte es mit der fachkundigen Beratung doch eigentlich gar kein Problem mehr sein – so ganz ohne Termindruck und Zeitknappheit? Ziel unseres Juli-Reports war die frühere Hansestadt Osnabrück, die heute mit 158.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Niedersachsens darstellt.

Ergebnis: In vergleichender Betrachtung macht der Reifenplatz Osnabrück durchaus eine gute Figur. Ein Betrieb erreicht mit 32 sogar die beste bislang jemals vergebene Punktzahl (mit Spitzenwerten in fünf von insgesamt sieben Kategorien), weitere fünf von insgesamt neun Geschäften liegen z.T.

deutlich über 20 Punkten. Beim Vorgänger, dem Reifenplatz Hamburg ist das Ergebnis deutlich schlechter ausgefallen. Allerdings hinkt der Vergleich beider Städte ein wenig aufgrund der Tatsache, dass der Reifenplatz Osnabrück ein recht getreues Bild dieses Standortes vermittelt, die Anzahl der in Hamburg untersuchten Betriebe dagegen notwendigerweise zu gering war, um eine irgendwie geartete Repräsentativität zu besitzen.

Deutlich besser abgeschnitten als in Hamburg haben die Betrieb in Osnabrück auch in punkto äußeres Erscheinungsbild und Verkaufsraumdesign. Was hier an Einfallsreichtum, Kreativität und Geschmack geboten wurde, sucht seines Gleichen auch im bundesweiten Vergleich. Das Preisniveau ist – ähnlich wie in der Freien und Hansestadt – recht homogen.

Reifenmesse in Essen

Insgesamt wird die diesjährige Reifenmesse in Essen wieder als Erfolg gewertet. Einziger Wermutstropfen: Die Anzahl der Besucher war leicht rückläufig. Mit 408 Ausstellern war jedenfalls die Anzahl der Stände signifikant höher (+ 14%).

Vor allem die gewachsene Internationalität der Messe war unverkennbar: Die Messebeschicker kamen aus 40 verschiedenen Ländern, die Besucher sogar aus 80. Die Reifenmesse war aber nicht nur Kontaktforum (auch von Stand zu Stand), sondern wurde auch ihrem Ruf als Ordermesse gerecht: Bereits ein Drittel der Fachbesucher bestellte vor allem Werkstattequipment unmittelbar vor Ort, auch die Aussichten für das Nachmessegeschäft wurden zum Messeausklang allgemein als gut bewertet. Dabei geht das Spektrum der „Reifen“ über dieses Produkt immer weiter hinaus, so ist die Anzahl der Räderanbieter auf der Messe erkennbar gewachsen.

Das Rahmenprogramm hatte seinen Höhepunkt in einer Fachtagung unter dem Titel „Erfolgsfaktor Service“. Bot diese Tagung eher etwas den Insidern der Branche, so dienten die vorgestellten ersten Ergebnisse einer breit angelegten Untersuchung ReifenCheck 2000 mehr einer Sensibilisierung der Endverbraucher..

Ende des Dramas: Phoenix übernimmt Rover

Das Phoenix-Konsortium und BMW haben den Rover-Verkauf unter Dach und Fach gebracht. Der deutsche Fahrzeughersteller – so die Vereinbarung – unterstützt den Deal mit 500 Millionen bitischen Pfund, und zur weiteren Finanzierung trägt eine amerikanische Firma namens Burdale Financial bei. Trotzdem wird mit dem Verlust von rund 2.

Streik bei Reifenherstellern in der Türkei beendet

3.000 türkische Arbeiter aus der Reifenproduktion sind an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt, nachdem die Regierung des Balkan-Staates, welche die Inflationsrate im eigenen Lande von 60 auf 20 Prozent drücken möchte, aus Gründen „der nationalen Sicherheit“ interveniert hatte. Die Gewerkschaften verlangen 35-prozentige Lohnsteigerungen, denen ein – von den Arbeitnehmervertretern abgelehntes – Angebot von 26,5 Prozent gegenüber steht.

Neue Geschäftsführerposition bei Reifen Gundlach etabliert

Mit Wirkung vom 1. Mai 2000 wurde Josef Bündgen zum Geschäftsführer Finanzen und Administration bei Reifen Gundlach ernannt. Der studierte Volkswirt ist nun neben Susumu Tsiujimoto, der seit dem Itochu-Einstieg bei Gundlach die Geschicke des rheinland-pfälzischen Reifengroßhändlers mitbestimmt, sowie Gebhard und Joachim Jansen der vierte Geschäftsführer des Unternehmens.

Guter Start für Conti im ersten Quartal

Die Continental AG steigerte ihren Umsatz im ersten Quartal 2000 gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um 10,7 Prozent auf 2,426 Milliarden Euro. Der EBIT beträgt 135 Millionen Euro; davon stammen 65 Millionen Euro aus dem Reifengeschäft, ContiTech steuerte 46 Millionen Euro bei und der Rest entfällt auf das Teves-Geschäft. Trotz eines Umsatzanstiegs von 1,1 Milliarden Euro auf nun 1,228 Milliarden Euro im Reifengeschäft trugen Reifen 14 Millionen Euro weniger als im Vorjahr zum EBIT bei, was den weitergehenden Preisverfall zum Ausdruck bringt.

Auch besser als erwartet: Die Pirelli-Zahlen des ersten Quartals 2000

Der Pirelli-Konzern konnte im ersten Quartal 2000 den Umsatz gegenüber dem ersten Quartal 1999 um 18 Prozent steigern. Der Kabelbereich setzte 1,05 Milliarden Euro um und erzielte einen Operating Profit von 52 Millionen Euro. Im Reifengeschäft war gegenüber 1999 ein Umsatzplus von zwölf Prozent auf 700 Millionen Euro zu verzeichnen, womit ein Operating Profit von 54 Millionen Euro erreicht werden konnte.