Einträge von Detlef Vogt

Reifendiagnosetechnik von Beissbarth als „Chance für den Reifenhandel“

Nicht erst seit den jüngsten Reifenrückrufen von Firestone, Continental oder Kléber weiß die (Reifen-)Fachwelt um den Einfluss der schwarzen runden Gummis auf die Fahrsicherheit von Fahrzeugen. Innere Defekte des Reifens – mechanische Verletzungen des Festigkeitsträgers durch Prallverletzungen und Schnitte oder Gewebebrüche/-risse in der Karkasse – sieht man dem Pneu von außen in aller Regel allerdings nicht an. Daher hat die Münchner Beissbarth GmbH mit dem "mtt 2100" schon zur Reifenmesse 1998 ein Prüfgerät zur Integration in Prüfstraßen vorgestellt.

Dafür und für die Weiterentwicklung in Form des stationären Reifendiagnosegerätes "mtt 2020" wurde der Autoservicegerätehersteller bereits mehrfach ausgezeichnet. Als "eher verhalten" umschreibt Erich Pittenauer, Geschäftsführer der Beissbarth GmbH, die gerade erst die Firma AutoConsult akquirierte und zur diesjährigen Automechanika eine Neuordnung ihrer Vertriebstrukturen bekannt gegeben hat, jedoch bislang die Reaktion im Reifenfachhandel. Kernstück der Diagnosetechnik ist ein von Beissbarth entwickelter Messkopf.

Er beinhaltet eine Laser-Beleuchtungseinheit und eine CCD-Kamera mit spezieller Optik. Damit wird der Reifen Segment für Segment abgetastet, wobei jeweils zwei Bildsequenzen (in unverformtem Zustand und nach Ablassen einer definierten Luftmenge) aufgenommen und mittels Shearographie/digitaler Bildanalyse aufbereitet werden und Rückschlüsse auf das "Innenleben" des Reifens zulassen. Der gesamte Vorgang dauert für einen Reifen mittlerer Größe etwa zwei Minuten.

"Durch den Einsatz des ‚mtt 2020‘ kann der Handel seine Kompetenz zeigen und sich gegenüber Wettbewerbern profilieren", so die Argumente des Geschäftsführers. Darüber hinaus wird von Pittenauer allerdings auch der Dienstleistungsgedanke angeführt. "Einfach nur Reifen verkaufen reicht heute nicht mehr, die Beratung bzw.

Betreuung der Kunden gewinnt in Zeiten immer stärkeren Wettbewerbs einen ständig steigenden Stellenwert." Pittenauer zufolge hat eine Wirtschaftlichkeitsrechnung von Beissbarth zudem ergeben, dass sich der Einsatz des "mtt 2020" je nach Rahmenbedingungen ab einem Preis von etwa sechs bis sieben Mark rechne..

„Intermot“: Neues für die Motorradsaison 2001

Die Motorradmesse „Intermot 2000“, die Mitte September nach ihrer vielversprechenden Premiere vor zwei Jahren nunmehr zum zweiten Mal in München stattfand, bildet zum einen zwar so etwas wie einen krönenden Abschluss. Zum anderen gestattet sie aber zugleich einen Ausblick auf das, was das kommende Jahr in Bezug auf neue Motorräder, Roller und Zubehör erwarten lässt. Und da zum Zubehör vor allem auch Bereifungen zählen, waren die in diesem Segment Maßgeblichen aus Reifenindustrie und -handel unter den 1.

033 Ausstellern aus dem In- und Ausland vertreten. Die Zahl der Besucher lag demgegenüber mit der von den Veranstaltern angegebenen Zahl von „über 150.000“ auf dem Niveau der Premierenveranstaltung 1998 (150.

368). Das des Industrie-Verbandes Motorrad e.V.

(IVM), der „180.000 plus x“ angepeilt hatte, wurde damit allerdings verfehlt. Was natürlich nicht bedeuten soll, dass sich das Motorrad auf der Beliebtheitsskala auf dem absteigenden Ast befindet.

Auch wenn motorisierte Zweiräder in Deutschland im ersten Halbjahr 2000 Federn lassen mussten: Mit knapp 180.000 motorisierten Zweirädern wurden bundesweit 7,2 Prozent weniger Fahrzeuge neu in den Verkehr gebracht. Im Vergleich mit den entsprechenden Pkw-Zahlen, die im selben Zeitraum im zweistelligen Prozentbereich einbüßten, steht man also gar nicht mal so schlecht da.

Und auf europäischer Ebene sind die Vorzeichen mit einem Wachstum um rund sieben Prozent sogar umgekehrt. Wie dem auch sei, wenn es im Motorrad-Segment etwas Neues zu entdecken gibt, dann in München. Nicht umsonst hat die „Intermot“ der Dortmunder „Motorräder“ den Rang abgelaufen.

Sie ist anscheinend die wichtigere Veranstaltung, denn hier kommt anders als bei den Frühjahrsmessen auch ein größerer Anteil an Fachbesuchern aus dem Handel. Offizielle Zahlen des Veranstalters sprechen in diesem Zusammenhang von rund 35 %. Und der eine oder andere wird sich sicherlich auch über die in diesem Jahr nicht gerade spärlich gesäten Reifenneuheiten – u.

a. ein Winterreifen für Roller, Contis Einstieg in den Radialbereich etc. – für das kommende Jahr informiert haben, über welche die NEUE REIFENZEITUNG in ihrer Oktober-Ausgabe ausführlich berichtet.

MS plus 5/MS plus 55: Neue Winterreifen von Uniroyal

Auf der diesjährigen Reifenmesse wurde es als Bestandteil des Marken-Relaunches bereits angekündigt, jetzt ist es amtlich: Mit gleich zwei neuen Winterreifen, die der internationalen Fachpresse Ende September in Dublin vorgestellt wurden, will die Marke Uniroyal in den kommenden Winter starten: Der Uniroyal "MS plus 5" ist ein nässeoptimierter, komfortabler Winterreifen, während der Uniroyal "MS plus 55" in punkto Aquaplaningresistenz, Grip bei Schnee und Eis sowie im Nasshandling Maßstäbe setzen soll. Beide Reifenmodelle haben ein laufrichtungsgebundenes Profil sowie eine moderne Silika-Mischung, die den klassischen Zielkonflikt zwischen Nässe- und Winterperformance minimieren soll. Der MS plus 5 wendet sich primär an Fahrer von Kompakt- und Mittelklassefahrzeugen, die Winterreifen mit den Geschwindigkeitsindizes "Q" (bis 160 km/h) und "T" (bis 190 km/h) montieren.

Mit seinem derzeit zwölf lieferbaren Dimensionen soll das neue Produkt rund 75 Prozent der Nachfrage in diesem Segment abdecken. Speziell für die Anforderungen von Besitzern schneller, schwerer Fahrzeuge wurde dagegen der MS plus 55 entwickelt, der in 13 Dimensionen in den Geschwindigkeitskategorien "T" und "H" (bis 210 km/h) erhältlich ist. Beide Reifen werden nach Aussage von Caren Jasinski, Brand Managerin Uniroyal, auf dem gleichen Preisniveau wie ihre Vorgängermodelle angeboten.

30 Jahre BBS

Der Leichtmetallfelgenhersteller BBS begeht seinen 30 Geburtstag. Zwar gehört BBS nicht zu den größten Herstellern, will aber in den nächsten Jahren in eine neue Dimension hineinwachsen und strebt für 2003 eine Jahreskapazität von über vier Millionen Einheiten an, die sich auf das Stammwerk in Schiltach, eine Fabrik im italienischen Ruina und ein gerade im Bau befindliches Werk in Herbolzheim verteilen. BBS ist Erstausrüster bei Fahrzeugmarken wie BMW, Ferrari, Jaguar, Mercedes (AMG), Peugeot, Porsche, Saab, Volkswagen und Volvo und hat sich spezialisiert auf besonders anspruchsvolle, großdimensionierte bzw.

zweiteilige Räder. Das korrespondiert mit dem überragenden Image, das BBS im Ersatzmarkt hat. Die Geschichte von BBS ist mit den Erfolgen im Motorsport aufs engste verbunden.

First Stop kommt voran

First Stop ist ein europaweites Pkw-Partnerschaftsprogramm zur Bindung freier Reifenhändler an die Marken Bridgestone, Firestone und First Stop. Aktuell vereinigt die Kooperation etwa 1.100 Outlets in 16 Ländern, davon ca.

75 in Deutschland. Bis zum Ende diesen Jahres sollen hierzulande 100 Betriebe in den First-Stop-Farben Rot, Schwarz und Grau sowie unter dem First Stop-Banner sein. Deutsche Reifenfachhändler können dabei von Erfahrungen in anderen europäischen Ländern profitieren, in denen das Partnerschaftskonzept bereits seit fünf Jahren umgesetzt wird, in Deutschland erst seit anderthalb Jahren.

Ferner fließt das Know-How ein, das Bridgestone/Firestone mit der eigenen Handelskette A3 sammelt. Der Reifenhändler kann auf die Einkaufsvorteile zurückgreifen, die ihm die Kooperation bietet. Im Premiumsegment wird er die Marke Bridgestone, im Mediumsegment die Marke Firestone pushen, ohne vertraglich auf bestimmte Absatzvolumina festgelegt zu sein.

Branche im Umbruch – Automechanika in Frankfurt

Die Automechanika 2000 – weltweit führende Fachmesse für die Ausrüstung von Autowerkstätten und Tankstellen, Autoersatzteilen und -zubehör – startete Anfang September mit einem neuen Rekord. 3.909 Aussteller aus 64 Ländern belegten die verfügbaren rund 300.

000 Quadratmeter Hallenfläche plus Außengelände, um ihre neuesten Produkte und technischen Innovationen zu präsentieren. Trotz verkürzter Messedauer kamen am Ende doch die erwarteten 150.000 Fachbesucher (darunter 40 Prozent mehr internationale Gäste als in der Vergangenheit) aus Industrie, Handel und Handwerk und sorgten laut Veranstalter für gut gefüllte Auftragsbücher.

Das bislang im Wesentlichen mittelständisch strukturierte Kfz-Gewerbe wird sich über eine derartig positive Bilanz gewiss freuen. Die „Großwetterlage“ sieht indes eher düster aus: Sorgen bereiten der Handelsbranche insbesondere Überlegungen der EU-Kommission in Brüssel, die exklusiven Vertriebsnetze der Händler aufzulösen. Aber auch die Hersteller selb.

„Profiler“ und „Touring“ von BFGoodrich

Hierzulande ist der Name BFGoodrich bislang vor allem unter Off-Road-Fahrern ein fester Begriff. So wurden im vergangenen Jahr eignen angaben zufolge zirka 140.000 Stück der Geländewagen-Pneus auf dem deutschen Markt abgesetzt.

Die Zahl der in Deutschland vermarkteten BFGoodrich-Reifen, soll sich nach Vorstellungen des Konzerns in naher Zukunft allerdings signifikant erhöhen. Denn: Mit der Präsentation der neuen und umfassenden Produktpaletten Profiler und Touring will BFGoodrich den Beginn einer umfangreichen Produktoffensive im Pkw-Bereich signalisieren. Die neuen Pneus sollen exakt jene Zielgruppen-Lücke füllen, die von den übrigen Konzernmarken bislang nicht abgedeckt wurde.

Während sich die Premiummarke, Michelin an die erfolgreiche, marken- und traditionsbewusste Klientel wendet, die Marke Kleber hingegen in erster Linie den bürgerlichen, fürsorglichen „Familienvater“ ansprechen soll und die Economypodukte Riken sowie Kormoran vor allem den preisbewussten Käufer ins Visier genommen haben, sollen die neuen BFGoodrich Pneus den jungen, „markenbewussten Autofan“ ansprechen. Damit wäre die Segmentabdeckung innerhalb von Michelins Mehr-Marken-Strategie komplett; der auch in Zukunft eigenständige Auftritt der Marke BFGoodrich im Markt soll potenziellen Kannibalisierungseffekten – insbesondere zu Lasten der Premiummarke – vorbeugen. Das Profiler-Programm reicht von 65er bis hin zu 35er Querschnitten und umfasst Größen zwischen 195/65 R15 und 265/35 ZR18.

Mobiler Service für Pkw

In Ländern wie Großbritannien, Irland und den Niederlanden ist der mobile Reifenservice für Pkw bereits recht ausgeprägt. In Frankreich hat Kwik-Fit, eine Tochtergesellschaft des Ford-Konzerns, aktuell unter dem Namen "Speedy Fleet" ein entsprechendes Angebot gestartet. Dabei kommen die Marktverhältnisse in zum Beispiel Großbritannien diesem Service sehr entgegen, schließlich ist mehr als jeder zweite neu zugelassene Pkw auf eine Firma registriert und diese Firma hat Verträge mit Servicedienstleistern.

In Deutschland ist "Mobile Fitting", so der geläufige Ausdruck, bei Lkw längst gang und gäbe, bei Pkw ist man über das Versuchsstadium jedoch nicht hinaus. Zumal dem Angebot auch einige rechtliche Barrieren entgegen stehen, so hat die Straße ausschließlich dem Verkehr und der Kommunikation zu dienen und darf nicht Ort handwerklichen Tuns sein. Dennoch möchte Kwik-Fit das Angebot gerne auch in Deutschland einführen und die derzeit 179 Servicestellen der eigenen Pit-Stop-Gruppe als Sprungbrett nutzen.

Firestone wehrt sich nun energischer

Während einer hoch emotional geführten Pressekonferenz in Tokyo hat Konzernchef Yoichiro Kaizaki Ford zur Übernahme von mehr Verantwortung aufgefordert. Kaizaki stellte klar, dass die Reifen in den USA rein vorsorglich zurückgerufen worden seien, eine Fehlerhaftigkeit des Produkts sei bis heute nicht erkennbar. In Saudi Arabien z.

B. habe eine gemeinsame Untersuchung von Ford und Firestone ergeben, dass fehlerhafte Reifen nicht zu Unfällen geführt hätten. Firestone habe auch zu keinem Zeitpunkt versucht, irgend etwas zu verbergen.

Kaizaki (67) selbst lehnt einen Rücktritt für sich ab, vielmehr will er die volle Verantwortung übernehmen und die Marke Firestone wieder nach vorn bringen. Ein Management-Revirement bei der US-Tochtergesellschaft werde es nach Ende des Rückrufs geben. John Lampe, Executive Vice President von Bridgestone Firestone/USA, sagte anläßlich des Hearings vor dem Senate Commerce Committee ebenso, dass Ford mehr Verantwortung an den Unfällen trage und diese Verantwortung zu übernehmen habe.

Offiziellen Unterlagen ist zu entnehmen, dass es in 16.000 Fällen zu Überschlägen eines Ford-Explorer gekommen ist und dabei 600 Menschen den Tod fanden. Dabei seien nur in einem verschwindend geringen Prozentsatz Reifenplatzer vorgekommen.

Besonders verärgert sind die Verantwortlichen von Bridgestone und Firestone, dass Ford-Chef Nasser Ende August Kontakt mit Goodyear-Chef Gibara aufnahm, um sich von diesem bestätigen zu lassen, es habe keinerlei Probleme mit Goodyear-Reifen auf dem Ford Explorer gegeben. Und Nasser unterstrich, dass Goodyear im fraglichen Zeitraum zwei Millionen Reifen geliefert habe. Es gibt jedoch reihenweise Unterlagen und Fotobeweise dafür, dass sich auch Goodyear-bereifte Ford-Explorer überschlagen haben.

Umsatzziel 2000 bleibt für die Continental erreichbar

Der deutsche Konzern will dieses Jahr einen Umsatz von zehn Milliarden Euro erreichen. Anlässlich der Vorstellung der Halbjahreszahlen ist dies realistisch. Die optimistischen Gewinnsteigerungen mussten jedoch zurückgenommen werden.

Während Teves und ContiTech sich positiv entwickelten, litten die Erträge im Reifengeschäft. Zwar verbesserte sich der EBIT im Nutzfahrzeugreifenbereich um fünf auf 33 Millionen, dafür fiel der EBIT im Pkw-Reifenbereich um 24 Millionen Euro gegenüber dem 1. Halbjahr 1999 und das trotz einer Umsatzsteigerung von vier Prozent.

Der Umsatz von General Tire nahm um 23 Prozent zu (währungsbereinigt um acht Prozent), doch fiel der EBIT um 20 Millionen Euro schlechter aus im Vergleichszeitraum des Vorjahres. General Tire wird Schwierigkeiten haben, die Gewinnzone halten zu können..