Einträge von Detlef Vogt

Firmenportrait Van den Ban

In Deutschland ist der Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter der Van den Ban Autobanden Handelmij. BV, Arie van den Ban, den meisten Marktteilnehmern in erster Linie als Reifengroßhändler vertraut. Die Wurzeln des unweit des Rotterdamer Hafens in Hellevoetsluis angesiedelten Familienunternehmens liegen jedoch im Brennstoffvertrieb.

Als Reaktion auf rückläufige Absatzzahlen in den angestammten Geschäftsfeldern im Zuge der Ölkrise schwenkte van den Ban im Jahre 1971 – nachdem er das Geschäft von seinem Vater übernommen hatte – auf den Reifenhandel um. Zunächst startete das Unternehmen als Zwei-Mann-Betrieb. Sein Gespür für Markttrends kam dem Geschäftsmann bereits damals zugute.

Er erkannte, daß zwischen den einzelnen Ländern Europas z.T. beträchtliche Preisunterschiede bestanden und war einer der ersten, die in großem Stil in das sogenannte Parallelgeschäft (Im-/Export) einstiegen.

Die slowenische Marke Sava (erst zu Conti, jetzt zu Goodyear gehörend), die Van den Ban bereits seit 1972 exklusiv für die Benelux-Staaten importiert, gibt Zeugnis von dieser frühen Periode. Die Expansion des Unternehmens vollzog sich kontinuierlich. Im Jahre 1981 zog man auf ein neues, insgesamt 40.

000 Quadratmeter umfassendes Betriebsgelände um, und parallel dazu vollzog sich der Aufbau einer eigenen Speditionsflotte. Vor 15 Jahren hatte van den Ban erneut den richtigen Riecher, als er unter dem Namen „Flamingo“ seine erste eigene Exklusivmarke auf den Markt brachte. Mittlerweile sind entfallen 56 Prozent der im vergangenen Jahr insgesamt verkauften Einheiten auf die eigenen Marken.

Die restlichen 44 Prozent resultierten aus dem Verkauf von renommierten Markenfabrikaten, die Van den Ban entweder direkt bei der Reifenindustrie oder auch bei anderen Reifenhändlern weltweit bezieht. Mehr über die niederländische Unternehmensgruppe und die Marketingaktivitäten des Private Labels „AXXIUM“ bzw. „Club AXXIUM“ erfahren Sie in unserem Firmenportrait in Heft 8/98.

Pirelli „MT 480 Super Cross“

Laut Gunter Steinbach, Produktdesigner bei Pirelli, will der Reifenhersteller auf der INTERMOT in München seinen neuen Moto Cross-Reifen „MT 480“ vorstellen, der den Beinamen „Super C.“ (Super Cross) tragen soll. Als Wettbewerbsreifen für harte und glatte Böden, wie man sie von den amerikanischen Super Cross Läufen gewohnt ist, soll dieses neue Produkt im Lieferprogramm plaziert werden.

„Kampf“ um die Nr. 1-Position

Edouard Michelin, de jure nur einer von drei Gérants des Michelin-Konzerns, de facto aber für viele jetzt schon Nr. 1, stellte sich in Deutschland der Presse und lud vor wenigen Wochen einen ausgesuchten Kreis von Journalisten der Fach- und Wirtschaftspresse zu einem „Round-Table-Gespräch“ nach Bad Kreuznach, um so eine weitere Öffnung des Michelin-Konzerns nach außen zu demonstrieren..

Rad-Reifen-Systeme

In einem zweiteiligen technischen Beitrag in der August- bzw. September-Ausgabe unserer Fachzeitschrift beleuchten wir die Entwicklung von Rad-Reifen-Systemen, eine Geschichte voller Mißverständnisse und Fehleinschätzungen. Ein Rückblick (Teil 1) dient dabei vor allem einem gewissermaßen „vergessenen“ Aspekt: Daß sich nämlich selbst ausgewiesene Technikexperten nicht darauf verständigen konnten, über das gleiche zu reden und sich daraus resultierend Fehleinschätzungen bezüglich der Möglichkeiten zur Markteinführung solcher Systeme ergaben.

Vor allem kam es immer wieder dazu, daß die eine Seite ein völlig neues Rad-Reifen-System mit systembedingt vielseitigen Verbesserungen der Gebrauchseigenschaften im Auge hatte, während sich der vom Erfinder ausgesuchte Partner (ein anderer Reifenhersteller oder ein Automobilbauer) lediglich auf den Aspekt Notlauf- oder Pannensicherheit kaprizierte. Beispielhaft ist noch Continentals CTS in Erinnerung, das von den Hannoveranern ob seiner breiten Möglichkeiten der Optimierung von Gebrauchseigenschaften bewertet wurde, während sich der Entwicklungspartner Michelin lediglich den Aspekt Pannensicherheit herausgespickt hatte. Der historische Rückblick kann nur konstruktiven Charakter haben, wenn er vor der daraus zu ziehenden Lehre für aktuelle Projekte nicht zurückschreckt.

Reifenplatz Köln

Der Reifenplatz Bremen bildete den Auftakt einer Reihe ähnlicher Service-Untersuchungen, die in den nächsten Monaten in anderen Städten der Republik durchgeführt und in loser Folge veröffentlicht werden sollen. Nachdem wir in der Mai-Ausgabe über die Beratungs- und Servicequalität von Fachhandelsbetrieben in der Hansestadt im Norden unserer Republik berichteten, haben wir uns zum Beispiel im Juli den Reifenhandelsstandort Köln ein wenig näher angeschaut. Zu diesem Zweck wurden insgesamt zehn, wiederum nach Größe, Lage und Unternehmenstyp variierende Betriebe ausgewählt.

Gefragt wurde – wie schon in Bremen – nach einem Reifen der Dimension 195/65 R15 T. Top oder Flop? Welcher Betrieb uns hier überzeugen konnte und welcher nicht lesen Sie in Heft 7/98..

ContiContract AC 65

Besonders in der Landwirtschaft ist die Wahl der Reifen von den Einsatzbedingungen abhängig und auch die Wirtschaftlichkeit spielt dabei eine große Rolle. Neben guter Selbstreinigung, Zugleistung und Bodenschonung, wird vor allem eine hohe Lebenserwartung durch geringen Abrieb von den Kunden erwartet. Um das Potential der Reifen im landwirtschaftlichen Einsatz voll auszunutzen, muß der Reifenfülldruck auf die unterschiedlichen Einsätze angepaßt werden.

Überlastung (zu wenig Luftdruck),schadet einem Reifen, zu hoher Druck ist gleichfalls problematisch: Bei Überführungs- und Transportfahrten ist ein Luftdruck von 1,6 bar zwecks Reduzierung von Verschleiß und Rollwiderstand optimal, was beim Einsatz auf dem Acker allerdings zu hoher Bodenverdichtung führen würde und im Widerspruch zu einer schonenden Bearbeitung der Ackerflächen steht. Um beiden Seiten gerecht zu werden, bietet Continental den ContiContract AC 65 an. Dieser 65-Prozent-Reifen ist ein für Geschwindigkeiten bis 65 km/h geeigneter, komfortabler Niederquerschnittsreifen, der über ein enormes Luftvolumen verfügt und durch seine außergewöhnliche Breite sehr hohe Traktion bei niedrigem spezifischen Bodendruck ermöglichen soll.

Nach Aussagen des Anbieters kann der AC 65 auch auf der Straße ohne negative Auswirkungen auf den Reifen mit geringen Füllmengen gefahren werden: Continental spricht von Luftdrucksenkungen bis zu 30 Prozent gegenüber einem Standardreifen im Normalquerschnitt. Der ContiContract AC 65 soll mit Luftdrücken ab 0,6 bar je nach Einsatz und Last gefahren werden können, um damit den Anforderungen in der Landwirtschaft in hohem Maße gerecht zu werden..

Guangzhou Pearl River Rubber Tyre Limited

„China kann sich nicht isoliert vom Rest der Welt entwickeln!“ Das sind die Worte Premierministers Li Peng, unter den chinesischen Führern bekannt für seine äußerst nationalistische Einstellung. Nicht gerade eine umwälzende Feststellung. Aber in China, wo Vielseitigkeit traditionell verpönt ist schon aus Furcht, bedrängt zu werden wegen solcher Fragen wie Sicherheit im Südchinesischen Meer und Menschenrechte, zeichnet sich hier ein bedeutender Meinungswandel ab.

Das Land setzt jetzt alle Hebel in Bewegung, eine neue auswärtige Politik glaubwürdig zu machen, wonach es zwar auf regionaler Ebene den starken Mann spielt, im übrigen aber seine Ziele stärker als bisher auf der internationalen Bühne verfolgt. Wie es scheint, ist Beijing endlich dabei, eine aktivere, klare und offene Auslandspolitik zu entwickeln, die der wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung Chinas angepaßt ist. Seit der Übergabe von Hongkong im Juli letzten Jahres hat das Land die diplomatische Initiative ergriffen, und seine höchsten Beamten betreiben sozusagen „die hohe Kunst der Diplomatie“.

Das hat zu wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit einer Reihe von führenden ASEAN- wie auch europäischen Staaten und den USA geführt. Wirtschaftsexperten behaupten, daß die Herstellung von Reifen eines der größten industriellen Wachstumsgebiete sei. In ganz China sind z.

Z. nur 15 % des Jahresverbrauchs von 61 Millionen Stück Reifen radialer Bauart. Bis zum Jahre 2000 sollen sich diese Zahlen auf 35 % und 75 Millionen Stück erhöhen.

Und bei der raschen Entwicklung der Radialreifenproduktion werden auch die weltweiten Exporte rapide ansteigen. Einer der bedeutendsten Reifenhersteller in China ist Guangzhou Pearl River Rubber Tyre Limited mit Sitz in Südchina, etwa 50 Kilometer vom Zentrum der Stadt Guangzhou in der Provinz Guangdong. Die ganze Gegend um die 6,5 Millionen Einwohner zählende Stadt ist hoch industrialisiert, und viele Unternehmen bedienen sich dabei ausländischen Know-Hows.

Das hat sich auch niedergeschlagen in der auffällig liberalen Einstellung zu einem Wettbewerbsmarkt, und es liegt ein ganz neuer Optimismus in der Luft. Alles weitere lesen Sie in unserem Juli-Heft..

FATE

Das Unternehmen entwickelte sich nach dem 2. Weltkrieg als Folge der Krise in einigen europäischen Industriesektoren, wodurch die Inlandsproduktion in einigen Ländern behindert wurde. In diesem Zusammenhang begann „Fabrica Argentina de Telas Engomadas“ (FATE) im Jahre 1942 den Betrieb mit der Herstellung von wasserdichten Materialien.

Die 1.000 Quadratmeter große Fabrik befand sich in Saavedra, einem Bezirk von Buenos Aires. Es war ein Jahrzehnt, in dem das Unternehmen wuchs und andere Fertigungszweige aufnahm; unter diversen Gummiprodukten stellte es z.

B. auch Runderneuerungsmaterialien für Reifen her. Das war der erste Schritt zur Neureifenproduktion 1945.

Gegen Ende der fünfziger Jahre erlebte die Automobilindustrie in Argentinien einen rapiden Aufschwung. FATE erkannte die dargebotenen Möglichkeiten und investierte in eine neue Reifen- und Schlauchfertigungsstätte auf einem 65 Hektar großen Grundstück in San Fernando. 1962 bestand das Werk aus 70.

000 Quadratmetern bebauter Fläche, heute sind es fast 120.000. In den folgenden Jahren erhöhte sich die Produktion sukzessive von 500 auf 4.

000 Reifen pro Tag. Gleichzeitig festigte das Unternehmen seinen Marktanteil von 20 %. Die Qualität der FATE-Produkte galt als ebenwertig oder besser als Importe von multi-nationalen Konzernen.

BRV-Arbeitskreis Reifenfachhandel 2010

Zu Beginn des neuen Jahrhunderts steht der Handel vor großen Umwälzungen durch neue Technologien und Entwicklungen. Um dieser Herausforderung begegnen zu können brauchen die Verantwortlichen in den Unternehmen vor allem eines: Eine zielgerichtete Analyse und Interpretation aller relevanter Informationen, die helfen können, Strategien für einen sich rasch verändernden Markt zu entwickeln. Das gilt nicht zuletzt natürlich auch für den Reifenhandel, weshalb der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.

V. (BRV) bereits im September 1996 den Arbeitskreis „Reifenhandel 2010“ ins Leben gerufen hat. Ziel des Arbeitskreises war es, dem Reifenhandel Trends aufzuzeigen, welche die Branche beeinflussen.

Nach rund anderthalb Jahren liegt nun der entsprechende Ergebnisbericht mit konkreten Zahlen und Fakten vor, der dem interessierten Reifenfachhändler zudem konstruktive Anregungen und Handlungsempfehlungen mit auf den Weg ins nächste Jahrhundert geben will. Eine Kurzpräsentation der wichtigsten Erkenntnisse fand bereits anläßlich der BRV-Mitgliederversammlung im Rahmen der Reifenmesse in Essen statt, ausführlich wurde die Thematik aber auf vier Regionalversammlungen in Hannover, Leipzig, Frankfurt am Main und München Anfang Juni beleuchtet und diskutiert, an denen nach Aussagen von Peter Hülzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BRV, insgesamt etwa 140 Verbandsmitglieder teilgenommen haben. Die fünf wichtigsten Abschnitte des über 180 Seiten umfassenden Berichtes zeigen zunächst die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und warten mit Zahlenmaterial zur Entwicklung des Individualverkehrs sowie des Autoteilemarktes auf.

Dem folgt eine Bestandsaufnahme zur momentanen Situation des Reifenfachhandels, der sich die Ergebnisse der Trendforschung anschließen. Auf der Regionalversammlung am 8. Juni in Hannover waren es im wesentlichen auch diese Hauptthemen, über welche referiert wurde.