Einträge von Detlef Vogt

Hin und her mit Aussagen über die Ertragskraft von Goodyear

Finanzleute und Aktienanalysten zeigen sich verärgert und leicht verwirrt. Noch vor zwei Wochen hatte das Management nach Angaben aus Bankkreisen versichert, über gute Verkaufszahlen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2000 zu verfügen und ebenso wurde mitgeteilt, die Preiserhöhungen griffen und zeigten Wirkung. Daraus wurde abgeleitet, der Turnaround sei so gut wie sicher, der Reifenriese sei auf gutem Weg.

Nun aber sind die Irritationen erheblich. In neuesten Aussagen des Konzerns finden sich nur sehr zurückhaltende und sehr vorsichtige Angaben über Volumina und Preisentwicklungen. Das läßt befürchten, dass Goodyear die ursprünglich avisierten Ziele nicht erreicht hat.

Jedenfalls ist nach Analystenangaben Vorsicht geboten. Es ist demnach eher unwahrscheinlich geworden, dass sich die Goodyear-Aktie kurzfristig nach oben bewegen wird. Der Ablauf hat jedenfalls zur Konfusion, auch der größeren Investoren, beigetragen und ist nach Meinungen aus Bankkreisen nicht geeignet.

BRV-Award 2000: Goodyear in Essen erneut als zuverlässigster Partner des Reifenfachhandels ausgezeichnet

Wieder einmal konnte die Deutsche Goodyear den BRV-Award in Gold sowohl für den Pkw- als für den Lkw-Reifenbereich gewinnen. Die Auszeichnung wurde im Rahmen der „REIFEN 2000“ in Essen verliehen. Jarro Kaplan, Geschäftsführer Goodyear Deutschland sieht die „Verleihung dieses Preises als eine Bestätigung dafür, dass sich markt- und kundenorientierte Konzepte durchsetzen.

14. BRV-Mitgliederversammlung erwartet für 2000 stagnierenden Markt – Verkaufsmargen im vergangenen Jahr weiter unter Druck

Wie auf der 14. Ordentlichen Mitgliederversammlung des BRV bekannt wurde, hat sich der Pkw-Neureifenumsatz im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent erhöht, was insbesondere den Stückzahlenzuwächsen um 14,8 Prozent auf nunmehr 17 Millionen im M+S-Segment zu verdanken ist – bei den Gesamtstückzahlen wurde damit 1999 im deutschen Ersatzmarkt sogar eine neue Rekordmarke erreicht. Des Weiteren seien im Frühjahr 2000 bereits 43 Prozent aller Fahrzeuge mit Winterreifen ausgestattet gewesen.

Für dieses Jahr geht BRV-Präsident Gerhard Ludwig, entgegen positiver Prognosen, allerdings von einem stagnierenden Markt aus. Grund: die schlechten Zulassungszahlen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres..

Betriebsvergleich des BRV für den Monat Mai und erstes Tertial 2000

Die monatliche Schnellumfrage für den Monat Mai, die der BRV gemeinsam mit dem Institut für Handelsforschung an der Universität zu Köln durchführt (Stichprobe: 135 Betriebe, 444 Verkaufsstellen) liegt vor. Danach ist die Umsatzentwicklung gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 0,9 Prozent zurückgegangen, bei Pkw-Neureifen beträgt der Rückgang sogar 5,4 Prozent. Lediglich das Llkw/Lkw-Geschäft weist einen Zuwachs um 2,7 Prozent auf.

Neue Continental-Produktfamilie für Allrad- und Freizeitfahrzeuge

Mit den drei „4x4Contact“, „4x4SportContact“ und „4x4WinterContact“ getauften Reifen für Allrad- und Freizeitfahrzeuge steigt der deutsche Reifenhersteller mit seiner Führungsmarke in das Geländewagen-Segment ein. Interessant ist dieses Segment allemal. Und zwar nicht nur bezogen auf den deutschen Markt, wo bei den Neuzulassungszahlen von Geländewagen im vergangenen Jahr die 100.

000er-Marke nur ganz knapp verfehlt wurde, sondern auch auf europäischer Ebene. Von Continental durchgeführte Studien ergaben, dass von 1995 bis zum Jahr 2005 eine Verdoppelung der Zahl der 4×4-Fahrzeuge auf Europas Straßen wahrscheinlich ist. Als Folge dieser Entwicklung geht man im Hause Continental denn auch mit einem in den nächsten Jahren weiter steigendem Absatz von 4×4-Reifen aus.

Bei der neuen Conti-Modellfamilie handelt es sich aber nicht um Pneus für den schweren Geländeeinsatz – dieses Segment bleibt weiterhin General Tire vorbehalten. Vielmehr orientierte man sich bei der Reifenkonstruktion und dem Profildesign an den Nutzungsgewohnheiten der Fahrer: Stadt- und Landstraßenfahrten sowie hohe Geschwindigkeiten auf Autobahnen sind der Haupteinsatz moderner Geländewagen. Analog zu den Nutzungsgewohnheiten und Fahrzeuganforderungen hat Continental allerdings gleich drei Reifentypen entwickelt.

Für kompakte bis mittelschwere Fahrzeuge ist der Conti4x4Contact gedacht, der 4x4SportContact wurde demgegenüber als sportlicher Niederquerschnittsreifen auf die Anforderungen von schnellen, allradgetriebenen Fahrzeugen positioniert und den 4x4WinterContact versteht Conti als Spezialisten für allradgetriebene Fahrzeuge, die im Winter bewegt werden. Die Produktion der Pneus ist in Europa bereits im Gange, ab dem 4. Quartal diesen Jahres sollen die Reifen auch in den USA gefertigt werden.

Die drei Neulinge sind aber gewissermaßen nur die „Vorhut“, denn der Konzern kündigte an, dass mit den ersten 4×4-Modellen aus Hannover die Marke zunächst einmal in diesem speziellen Bereich aufgebaut werden soll, um dann zukünftig durchaus auch noch „echte“ Off-Road-Reifen von Continental folgen zu lassen. Bleibt abzuwarten, wie man diese dann wiederum gegenüber General Tire im Markt positionieren will..

Only over my dead body“ – Goodyears Statthalter in Europa äußert sich zu Mehr-Marken-Strategien

Sylvain G. Valensi (58) und seit 34 Jahren im Dienste von Goodyear, dem größten Reifenhersteller der Welt und inzwischen schon seit einigen Jahren Vice President Goodyear Europa und seit dem Vorjahr dann Vice President der Goodyear Dunlop Tires Western Europe, bekräftigte im Gespräch mit dieser Zeitschrift am Rande der Fachmesse „Reifen 2000“ Ende Juni in Essen, dass die beiden großen Reifenmarken Goodyear und Dunlop in Europa eigene Wege gehen würden, denn Goodyear habe das Jointventure mit Sumitomo Rubber Industries (SRI) nicht abgeschlossen, um ein paar Reifenfabriken in Nordamerika oder Europa übernehmen zu können. Es gehe einzig um die große Marke Dunlop, die auf der ganzen Welt einen guten Klang habe.

Wenn auch im Verkauf, „an der Front“, keine Zusammenlegungen erfolgten, so geschehe doch „hinter dem Vorhang“ sehr viel. In Manufacturing, Distribution und Administration wolle man alle sich ergebenden Synergien ausschöpfen und zwar so schnell wie möglich. Valensi sieht den Goodyear-Konzern nun zusammen mit Dunlop in Europa in einer ausgezeichneten Position.

Die wegen der permanenten Rohstoffpreiserhöhungen der Vergangenheit notwendig gewordenen Preiserhöhungen hätten jedenfalls zu zwei Drittel (und damit ausreichend, die Red.) umgesetzt werden können. Goodyear hat sich bereits um die Einführung und Umsetzung einer Mehr-Marken-Strategie in Europa, besonders aber in Deutschland, bemüht.

Dunlop werde nun ebenfalls eine eigene Strategie entwickeln und dann bekräftigte er erneut, dass eine Unterordnung der Marke Dunlop unter die Marke Goodyear „totally out of my mind“ sei. Seine Leute in Europa arbeiteten daran, ein Gesamtpaket anbieten zu können, das Mehrwert für den Endverbraucher schaffe und nicht mehr allein vom Preis gesteuert sei. Die Währungsentwicklungen der letzten Monate erschweren das Europa-Geschäft.

RubberNetwork.com jetzt auch mit Bridgestone

Am 17. April 2000 haben die Reifenhersteller Continental, Cooper, Goodyear, Michelin, Pirelli und Sumitomo Rubber Industries (SRI) RubberNetwork.com als globalen elektronischen Einkaufs- und Beschaffungsmarktplatz vorgestellt. Nach Angaben dieses Kreises belaufen sich die Einkäufe dieses Industriezweiges an Rohstoffen, Maschinen, Waren- und Dienstleistungen auf rund 50 Milliarden US-Dollar jährlich. Angeblich sollen die sieben Mitglieder von RubberNetwork.com 75 […]

Keine Dunlop-Pkw- und -Llkw-Reifen mehr aus Birmingham

Im ältesten Dunlop-Werk (Birmingham/gegründet 1916) werden nach bereits vor einigen Monaten erfolgter Einstellung der Lkw-Reifenfertigung zum Ende diesen Jahres auch die letzten Pkw- und Llkw-Reifen die Werkshallen verlassen und damit rund 600 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren. Die Produktion soll auf andere Werke im Rahmen des Jointventures mit Goodyear verlagert werden..