Reifenabrieb verändert die mikrobielle Welt im Rhein
Wie das Fachmagazin Environmental Pollution berichtet, zeigt eine Studie von Forschern der Universität Duisburg-Essen und der Universität zu Köln, wie Reifenabrieb die mikrobielle Welt im Rhein verändert. Demnach wurden dazu über vier Wochen verschiedene Typen von Partikeln von neuen und alten Pkw- und Lkw-Reifen der Strömung im Fluss ausgesetzt, wobei diese sich dann als nicht neutrale Oberflächen erwiesen hätten, auf denen sich Bakterien ansiedeln. Vielmehr sollen sie die Zusammensetzung der Biofilme – also jener bakteriellen Schichten, die Flusssteine, Sedimente und auch künstliche Materialien überziehen – verändert haben. „Wir konnten zeigen, dass sich bestimmte Bakterienarten besonders gern auf Reifenabrieb ansiedeln, während die allgemeine Vielfalt der Mikroorganismen darauf abnimmt“, erklärt Studienleiterin Dana Bludau, die in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jens Boenigk an der Universität Duisburg-Essen (UDE) promoviert. „Besonders die Biofilme auf größeren Partikeln älterer Reifen unterschieden sich deutlich von denen auf natürlichen Partikeln des Flussgrundes“, wie sie ergänzt. Die Bedeutung dieser Veränderungen reiche weit über die Bakteriengemeinschaft selbst hinaus, heißt es weiter. Zumal Mikroben zentrale Akteure in aquatischen Ökosystemen seien dadurch, dass sie organisches Material zersetzen, Nährstoffkreisläufe steuern und die Basis für Nahrungsketten bilden. „Wenn Reifenabrieb die Zusammensetzung dieser Biofilme verändert, betrifft das daher das gesamte Flusssystem“, sagt Bludau.
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