Goodyear rutscht in EMEA weiter in die roten Zahlen – Einmaleffekte
Um mit dem Guten zu beginnen: Goodyear konnte im ersten Halbjahr des laufenden Jahres seinen Überschuss mehr als deutlich verbessern, und zwar von zuletzt zehn auf jetzt 369 Millionen US-Dollar (316 Millionen Euro). Doch zeichnete sich eine solche Überschussexplosion nicht im operativen Geschäft ab. Ein Blick in den Bericht zeigt: Der Überschuss wurde maßgeblich beeinflusst durch den geschätzten Gewinn aus dem Verkauf des OTR-Reifengeschäfts und der Marke Dunlop in Höhe von zusammen 645 Millionen Dollar (552 Millionen Euro), von denen wiederum Rationalisierungskosten in Höhe von 140 Millionen Dollar und Goodyear-Forward-Kosten in Höhe von elf Millionen Dollar abzuziehen sind, sodass hier in Summe Einmaleffekte von knapp einer halbe Milliarden Dollar das Halbjahresergebnis positiv beeinflusst haben. Auf einen solchen Abschluss reagierte die Börse prompt mit einem rund 20-prozentigen Einbruch beim Aktienkurs am Tag nach der Vorlage des Berichtes. Das operative Geschäft, und zwar insbesondere das in der Region EMEA, gaben im Berichtszeitraum weiter deutlich nach.
Wundern diese desaströsen EMEA-Zahlen wirklich noch jemanden? Welches war nochmals das wichtigste Land innerhalb EMEA? Richtig, Deutschland. Welchen Blumentop will man denn noch gewinnen,
bei der Produktpalette, dem Pricing, den 08/15-Testergebnissen und der demotivierten Restmannschaft?
Vom Image mal ganz zu schweigen. Wie es um das Unternehmen steht, weiß zwischenzeitlich jeder, anscheinend hat es nur bei Goodyear noch niemand zu richtig begriffen.