Pirelli-Board dokumentiert bei Abstimmung seine Unabhängigkeit von Sinochem
Der Verwaltungsrat der Pirelli & C. S.p.A. hat gestern gegen die Stimmen des Großaktionärs Sinochem und dessen Mitglieder in dem Gremium den Jahresbericht 2024 verabschiedet. Darin sehen Beobachter einmal mehr dokumentiert, dass der chinesische Staatskonzern, der seit 2015 an Pirelli beteiligt ist, 37 Prozent des Aktienkapitals hält und damit dessen größter Einzelaktionär ist, entsprechend den in Italien seit 2023 geltenden Regeln zum Einfluss Chinas auf inländische Unternehmen („Golden Power“) mittlerweile keine Kontrolle mehr über den Reifenhersteller ausübt. Ein entsprechender Hinweis dazu, der dies unterstreicht, findet sich so auch im Bericht selbst. Für Pirelli soll sich über die Behauptung seiner operativen Unabhängigkeit die Zukunft des Geschäfts in den Vereinigten Staaten entscheiden, wo man derzeit erwägt, den Verkauf von Automobilen mit bestimmten chinesischen Technologien einzuschränken; ein entsprechendes Softwareverbot soll ab 2027 gelten, eins für Hardware ab 2029. Die Befürchtung beim Reifenhersteller ist, dass man mit seiner Cyber-Tyre-Technologie, die Daten in Echtzeit erfasst und diese ans Fahrzeug überträgt, unter dieses Verbot fallen könnte – solange Pirelli einen chinesischen Großaktionär hat, der die Kontrolle ausübt.
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